Zeichen und Zeit - Claus-Michael Ort

Zeichen und Zeit

Probleme des literarischen Realismus
Buch | Hardcover
VI, 252 Seiten
1998
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-35064-9 (ISBN)
109,95 inkl. MwSt
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL)veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der literaturgeschichtlichen und theoretischen Abhandlungen sowie der Quellen- und Materialienbände ist das Verhältnis von literarischem Text und gesellschaftlich-historischem Kontext. Als maßgebliche Publikationsreihe einer seit den 1960er Jahren einflussreichen Sozialgeschichte der Literatur prägt STSL zugleich die literaturwissenschaftliche Diskussion über mögliche Austauschbeziehungen zwischen Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.
"Zeichen und Zeit" benennt wesentliche Komponenten der Realitätskonzeption realistischer Literatur des 19. Jahrhunderts: Ihre Zeichenkonzeption wird an Texten ablesbar, die die Produktion und Rezeption von Bildwerken als gefährlich phantasieren und deren Ähnlichkeit mit dem Abgebildeten als eine Gewinn-Verlust-Beziehung konzipieren, in der das Bezeichnete an Leben verliert, was das Zeichen an täuschender Mimesis gewinnt. Realistische Mimesis droht im Extremfall, ihren Gegenstand zu tilgen und in der bloßen Realität der Zeichen zu münden. Damit verknüpft ist eine literarische Zeit- und Geschichtskonzeption, die sich mit dem semiotischen Problem konfrontiert sieht, motivierte Repräsentanten für absente Realitäten, für individuelle oder kollektive Vergangenheit zu (er-)finden. Dieser Zusammenhang wird als latente Problemkonstellation für ein größeres Korpus von Erzähltexten zwischen 1840 und 1910 - nicht nur für Künstlernovellen oder Geschichstromane - rekonstruiert. Exemplarische Analysen der semantischen Feinstruktur von Texten Storms, Fontanes, Sacher-Masochs u.a. werden dabei auf diskursgeschichtliche Erkenntnisinteressen verpflichtet. Daß der Realismus sprachliche gegen bildliche, metonymische gegen metaphorische Zeichen ausspielt und die Gefahren visueller Imagination permanent beschwört, erweist sich am Ende des Jahrhunderts als indirekte Selbstreferentialität der Literatur angesichts zunehmender Medienkonkurrenz: Am Beginn des Zeitalters des Film stößt realistische Literatur explizit an ihre psychologischen und phantastischen Grenzen.
Erscheint lt. Verlag 27.11.1998
Reihe/Serie Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur ; 64
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 549 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 19. Jahrhundert • 20th century • Analyse • Deutsch • Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • European • Gegenwart • German • German Literature • Geschichte 1840-1910 • Häuserbuch • Hochschulschrift • Literary criticism • Literatur • Literaturwissenschaft • Mittelalter • München • Prosa • Realism in literature • Realismus • Realismus (Literatur) • Sozialgeschichte • Storm
ISBN-10 3-484-35064-4 / 3484350644
ISBN-13 978-3-484-35064-9 / 9783484350649
Zustand Neuware
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