Ein zerrissenes Leben: Eine Biografie des „linken“ Nationalsozialisten Bruno Fricke
Seiten
2024
|
1. Auflage
Kovac, Dr. Verlag
978-3-339-14128-6 (ISBN)
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Dies ist die Geschichte eines Mannes, der in jugendlichen Jahren den nationalistischen Parolen begeistert in den Ersten Weltkrieg folgte. Desillusioniert über das schmachvolle Ende fand er in den Nachkriegswirren nicht zurück ins Zivilleben. Fricke wollte weiter kämpfen. Er schloss sich der Eisernen Division im Baltikum und später dem Freikorps Roßbach an, einer militanten Kaderschmiede künftiger Nationalsozialisten.
Bruno Fricke (1900–1985) verkörperte ein Stück deutscher Geschichte. Er war Akteur und Zeitzeuge, dessen Leben über acht Jahrzehnte mehr Tiefen als Höhen verzeichnete. Es bestand im Wesentlichen aus drei Abschnitten: den ersten 30 Jahren im Kaiserreich und der Weimarer Republik, den 25 Jahren, die er erst im Exil in Südamerika und dann in der frühen Bundesrepublik verbrachte, sowie den knapp 30 Jahren, in denen er erneut in Südamerika lebte. Obwohl ein Einzelschicksal steht Frickes Handeln und Denken doch exemplarisch für eine ganze Generation.
Die Biografie schildert die wechselvollen Stationen seines Lebens, die widersprüchlichen Seiten Frickes, seine Ambitionen und persönlichen Herausforderungen. Sie zeichnet das Bild eines unruhigen, eigenwilligen und geltungsbedürftigen Mannes, der nur zu gern eine wichtige Rolle gespielt hätte, diese aber nicht erreichte.
Wegen Begünstigung von Fememördern musste Fricke 1923 ins Gefängnis. Er saß mit dem späteren „Sekretär des Führers“ Martin Bormann vier Monate in einer Zelle. Nach einer längeren Auszeit in Südamerika wollte er als SA-Standartenführer in Detmold und Danzig zeigen, was in ihm steckte. Doch kam es bald zum Bruch mit der NSDAP. Er folgte dem abtrünnigen Nationalsozialisten Otto Strasser in dessen Schwarze Front. Zwischen 1932 bis 1943 leitete er diese Organisation in Südamerika. Im deutschen politischen Exil blieb er Außenseiter. Nennenswerte Erfolge verzeichnete weder er noch die Schwarze Front.
Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte er in der Bundesrepublik einen Neuanfang, fand aber keine Resonanz. Enttäuscht über die einseitige Orientierung Adenauers nach Westen, die aus seiner Sicht eine Wiedervereinigung Deutschlands unmöglich machte, kehrte Fricke endgültig nach Südamerika zurück. In Paraguay leitete er eine kleine deutsche Schule und später in Bolivien lebte er auf seinem eigenen Gehöft. In beiden Ländern lieferte er Informationen an den deutschen Geheimdienst BND.
Der Nationalsozialismus blieb für ihn trotz all der Gräueltaten, die in dessen Namen begangen worden waren, in seiner sozialrevolutionären Variante positiv besetzt. Seine Beihilfe zur Zerstörung der Weimarer Demokratie verrechnete Fricke mit seiner frühen Opposition gegen Hitler und seiner Ausbürgerung. Eines wog seiner Ansicht nach das andere auf. Schuldgefühle zeigte er nicht – jedenfalls nicht öffentlich.
Bruno Fricke (1900–1985) verkörperte ein Stück deutscher Geschichte. Er war Akteur und Zeitzeuge, dessen Leben über acht Jahrzehnte mehr Tiefen als Höhen verzeichnete. Es bestand im Wesentlichen aus drei Abschnitten: den ersten 30 Jahren im Kaiserreich und der Weimarer Republik, den 25 Jahren, die er erst im Exil in Südamerika und dann in der frühen Bundesrepublik verbrachte, sowie den knapp 30 Jahren, in denen er erneut in Südamerika lebte. Obwohl ein Einzelschicksal steht Frickes Handeln und Denken doch exemplarisch für eine ganze Generation.
Die Biografie schildert die wechselvollen Stationen seines Lebens, die widersprüchlichen Seiten Frickes, seine Ambitionen und persönlichen Herausforderungen. Sie zeichnet das Bild eines unruhigen, eigenwilligen und geltungsbedürftigen Mannes, der nur zu gern eine wichtige Rolle gespielt hätte, diese aber nicht erreichte.
Wegen Begünstigung von Fememördern musste Fricke 1923 ins Gefängnis. Er saß mit dem späteren „Sekretär des Führers“ Martin Bormann vier Monate in einer Zelle. Nach einer längeren Auszeit in Südamerika wollte er als SA-Standartenführer in Detmold und Danzig zeigen, was in ihm steckte. Doch kam es bald zum Bruch mit der NSDAP. Er folgte dem abtrünnigen Nationalsozialisten Otto Strasser in dessen Schwarze Front. Zwischen 1932 bis 1943 leitete er diese Organisation in Südamerika. Im deutschen politischen Exil blieb er Außenseiter. Nennenswerte Erfolge verzeichnete weder er noch die Schwarze Front.
Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte er in der Bundesrepublik einen Neuanfang, fand aber keine Resonanz. Enttäuscht über die einseitige Orientierung Adenauers nach Westen, die aus seiner Sicht eine Wiedervereinigung Deutschlands unmöglich machte, kehrte Fricke endgültig nach Südamerika zurück. In Paraguay leitete er eine kleine deutsche Schule und später in Bolivien lebte er auf seinem eigenen Gehöft. In beiden Ländern lieferte er Informationen an den deutschen Geheimdienst BND.
Der Nationalsozialismus blieb für ihn trotz all der Gräueltaten, die in dessen Namen begangen worden waren, in seiner sozialrevolutionären Variante positiv besetzt. Seine Beihilfe zur Zerstörung der Weimarer Demokratie verrechnete Fricke mit seiner frühen Opposition gegen Hitler und seiner Ausbürgerung. Eines wog seiner Ansicht nach das andere auf. Schuldgefühle zeigte er nicht – jedenfalls nicht öffentlich.
Reihe/Serie | Studien zur Zeitgeschichte ; 125 |
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Zusatzinfo | Illustrationen |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 330 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Zeitgeschichte |
Schlagworte | Bruno Fricke • Bundesnachrichtendienst • Fememord • Freikorps • Hitler-Dissident • Schwarze Front • Standarten-Führer • Weimarer Republik |
ISBN-10 | 3-339-14128-2 / 3339141282 |
ISBN-13 | 978-3-339-14128-6 / 9783339141286 |
Zustand | Neuware |
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