Streitfrage Prävention
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-46068-6 (ISBN)
Debatten um Radikalisierung und islamistisch begründeten Extremismus sind aus der deutschen Politik und Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken, während die Bundesregierung umfangreiche Programme zur Förderung von Präventionsarbeit aufsetzt.
Die Studie nimmt mit einer empirisch fundierten Analyse die Prävention von islamistisch begründeter Radikalisierung in Deutschland in den Blick. Sie gibt auf Basis einer ethnografischen Untersuchung des Bundesprogramms "Demokratie leben!" in Bremen und Bayern Einblicke in die Praxis und Logik der Präventionsarbeit und hinterfragt kritisch die Struktur der aktuellen Präventionspolitik.
Die Arbeit beleuchtet sowohl die Ebene der administrativen Steuerung und der Strukturen der Präventionspolitik als auch die der Praxis von Sicherheitsbehörden und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Aus dieser Perspektive problematisiert sie grundlegende Konzepte wie Radikalisierung, Extremismus und Prävention. Ein zentrales Ergebnis der Analyse ist, dass die Präventionspraxis von drei zentralen, ambivalenten Logiken geprägt ist: der Logik der Ökonomisierung, der Versicherheitlichung und des antimuslimischen Rassismus.
Diese Logiken verursachen Widersprüche in der Präventionsarbeit, die dazu führen, dass die Radikalisierungsprävention in ihrer Wirksamkeit massiv eingeschränkt wird und teilweise sogar ihren selbstgesteckten Zielen zuwiderläuft. In Konsequenz daraus fordert diese Studie letztlich eine Neuausrichtung der Präventionsarbeit, indem die Regelstrukturen sozialer Arbeit gestärkt werden. Damit leistet sie einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Debatte über die Möglichkeiten und Grenzen der Radikalisierungsprävention in Deutschland.
Leonie Thal hat am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der LMU München promoviert.
Prolog: Ein Anarchist als Markenbotschafter der Bundesregierung? Von Rio Reiser und der Rettung der Welt.- Das Handlungsfeld der Radikalisierungsprävention - Einleitende Gedanken.- Empirisches Forschen in der Radikalisierungsprävention - Grundbegriffe und Methoden.- Die Logik der Ökonomisierung.- Die Logik der Versicherheitlichung.- Die Logik des antimuslimischen Rassismus.- Chancen und Grenzen bekenntnisorientierter Präventionsarbeit in der liberal-säkularen Matrix.- Schlussbetrachtung - Radikalisierungsprävention überwinden?.- Epilog: Das Ende der Radikalisierungsprävention? Vom Mut zur Gewöhnlichkeit.
Erscheinungsdatum | 16.10.2024 |
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Reihe/Serie | Islam in der Gesellschaft |
Zusatzinfo | XIII, 363 S. 4 Abb. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Religionsgeschichte |
Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Islam | |
Schlagworte | antimuslimischer Rassismus • Extremismus • Islamismus • Prävention • Radikalisierung • Versicherheitlichung |
ISBN-10 | 3-658-46068-7 / 3658460687 |
ISBN-13 | 978-3-658-46068-6 / 9783658460686 |
Zustand | Neuware |
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