In die Liebe mich setzen - Mutanfälle für alle Tage (eBook)

Impulstexte für Gottesdienst und Gemeinde - mit umfangreichem Downloadmaterial

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024
256 Seiten
Gütersloher Verlagshaus
978-3-641-31560-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

In die Liebe mich setzen - Mutanfälle für alle Tage - Sindy Altenburg
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Diese Impulse und Ideen machen Lust auf eigenes theologisches Reden und Fragen!
Die Gestaltung von Gottesdiensten zählt zum Kerngeschäft von Pastorinnen und Pastoren und für jeden Sonntag werden Gebete formuliert und Impulstexte oder Elemente für die Gestaltung gesucht, die Gemeinden ansprechen und begeistern. In ihrem Buch stellt Sindy Altenburg, selbst Pastorin und Clownin, eine Fülle an Texten für Gottesdienst, Gemeindearbeit und die eigene Spiritualität vor, die direkt in Andachten und Gottesdienste eingebaut werden können. Es gibt Gebete, alltägliche und kirchenjahreszeitlich gebundene Impulstexte und Gedichte, Geschichten, neu erzählte Psalmen und Bibeltexte - einfach alles, was Pastorinnen und Pastoren und andere Gottesdienstverantwortende benötigen.

Die Texte beinhalten einen leichten, zugleich tiefen und inspirierenden Zugang zu wichtigen Themen und Fragen kirchlicher und weltlicher / aller Art. Sie machen Lust auf eigenes theologisches Fragen und Reden!

Sindy Altenburg, geboren 1978 in Röbel an der Müritz, lebt in Schwerin. Sie hat Evangelische Theologie in Erlangen, Greifswald, Lund / Schweden und Berlin studiert. Dann das Leben. Sie liebt Clownerie, Softeis mit Lakritzstreuseln, Kranichtänze und Übermut. Sie steht mit beiden Füßen am liebsten im See. Im Moment arbeitet sie als Studienleiterin am Pastoralkolleg in Ratzeburg / Nordkirche und verantwortet dort u.a. kreative Bibeldidaktik.

Mutanfälle

In aller Schnelle ein paar Mutanfälle:

Mut, M – U – T, der

Welchen haben oder brauchen.

Dudenmut:

Die grundsätzliche Bereitschaft, angesichts zu erwartender Nachteile etwas zu tun, was man für richtig hält, die Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation seine Angst zu überwinden; Furchtlosigkeit angesichts einer Situation, in der man Angst haben könnte2.

Psychologisch betrachtet eine Tugend, die aus folgenden emotionalen Stärken besteht, die mittels der Ausübung von Willensleistung internale und externale Barrieren zur Erreichung eines Zieles überwinden:

Authentizität: die Wahrheit sagen und sich natürlich geben;

Tapferkeit: sich nicht Bedrohung oder Schmerz beugen, Herausforderungen annehmen;

Ausdauer: beendigen, was begonnen wurde;

Enthusiasmus: der Welt mit Begeisterung und Energie begegnen.

Mutig – mutwillig – demütig – übermütig – missmutig

Voller Mut mit einem Hut

Allen zusammennehmen

Mutgeschichte, Mutgedichte, Mutgesichte

Löwenmut oder Wagemut

Lebensmut mit Anmut

Gleichmut wegen Zumutungen, Vermutungen, dann Unmut

Entmutigt – ohne sein, vermutlich

Neuer Mut und alter

Großer und kleiner

Guten Mutes sein

Ihn sinken lassen oder welchen fassen, jemandem welchen machen

Ermutigen, ihn bekommen:

Nur Mut!

Wie ist dir wohl zumute?

Ich mache es mir gemütlich, werde gutmütig

Mit dem Mut der Verzweiflung mutmaßlich mutiviert sein

Muuuuuuuuut!!!

Tut gut

Wie Glut im Blut

Und Flut

So wie bei Ruth, Knuth, Hartmut, Hellmut und Erdmute

Oder Wut

Über Armut

Tuuuuuuuuuut!!!!!

Allet jut

Mit dem Konvolut

Mach keine Schnut

Hab Chuzpe!

Leb Courage, trotz Blamage, trotz Kolportage!

Denn der Mutmacher spricht:

Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.3

Im Kreuzgang

Beginnender Tag

Als Oval stehen wir

Singen Blasen ins Gewölbe

Ganz oben treffen sie sich

Platzen

Lösen sich auf über uns

Geneigt unsere Ohrenherzen

Offen fürs Unsagbare

Das herunterregnet

Dann

Aufbruch

Bitte berühren!4

Kontakt aufnehmen.

Sich anlehnen.

Einen Engel erkennen,

innehalten,

nachsinnen,

vorsinnen.

Das alles kommt doch eigentlich vor einem Aufbruch.

Hier ist es der Aufbruch.

Aufbrechen.

Wohin?

Immer ins Ungewisse.

Woher?

Aus einer Geborgenheit.

Bitte berühren!

Aufbrechen

kann man

eine Tür, eine Erdnussschale, die Eisdecke des Sees.

Eine Knospe, ein Acker, eine Wunde kann aufbrechen.

Etwas, was vorher zu war.

Und was aufgebrochen ist, geht nicht mehr heile.

Du kannst es kleben,

reparieren,

zunähen.

Da wird was bleiben.

Das wird nicht ungeschehen aussehen.

Was wäre, wenn auch Worte aufbrechen könnten

aus ihrer Routine?

Solche, die unverständlich, zu massiv und groß sind.

Barmherzigkeit vielleicht.

»Barm«

»Herz«

Und dazwischen der Riss, die Wunde, die Spuren, das Licht, das durchscheint.

Meine Geschichten vielleicht.

»Barm«

»Herz«

Und was, wenn ein ganzer Mensch aufbricht?

Unverständlich, massiv, zu groß.

Woher?

Wohin?

Womit?

Wie sähe das aus?

Wie offen,

wie holprig, stotternd, zögernd, zaudernd,

wie fragil,

wie schön

wäre das?

Bitte berühren!

Kontakt aufnehmen.

Sich anlehnen

an einen Engel,

innehalten,

nachsinnen,

vorsinnen.

»Barm«

»Herz«

Das alles ist Aufbruch.

Ui!

Juhu

Aha

Oho

Jaso

Mmmh

Ach

Hihi

Haha

Hohoho

Hüüüh

Mihi

Puh

An meine 17 Dämonen

So, ihr Langweiler, ihr bekommt jetzt noch einmal ein Forum.

Ein letztes Mal. Ich weiß ja, dass ihr eigentlich nur Aufmerksamkeit braucht, am liebsten ständig und immer. Dass ihr Futter wollt. Vor allem nachts.

Es ist so: Ich möchte euch ab jetzt nicht mehr oder größer werden lassen. Ich möchte, dass ihr wisst: Ich sehe euch! Ich lass mich aber nicht mehr von euch dirigieren. Basta!

Ich übernehme jetzt. Lehnt euch zurück. Ihr nervt nämlich. Und langweilt mich mit euren immer gleichen Ansagen à la:

»Du kannst es nicht!«

»Du schaffst das nie!«

»Du bist nicht gut genug!«

»Lass es lieber sein!«

»Keiner braucht sowas!«

Ich kann schon mitsingen, ehrlich. Immer derselbe Mist in tausend verschieden Variationen. Trotzdem unverkennbar ihr. Ich habe mich jetzt einigermaßen dran gewöhnt. Ich lass euch. Es macht mir nix mehr. Ich habe ja Gegensätze à la:

»Ich atme.«

»Ich bin genug.«

»Ich wage es.«

»Ich kann das.«

»Ich halte mich an meiner Liebe fest.«

Adieu!

Meine Möglichkeiten5

Mir ist der Morgen lieber.

Mit ist das Weiche lieber.

Lieber sind mir Flügel.

Ich mag Fragen lieber.

Du im Tanz bist mir lieber.

Ich mag Sommerregen lieber.

Den Einfall mag ich lieber als Abfall.

Lieber schweige ich.

Advent fühle ich lieber.

Das Geräusch, das der Bleistift beim Schreiben macht, ist mir lieber.

Buntes ist mir lieber.

Lieber wähle ich Hoffnung.

Das Unsichere ist mir lieber.

Der Frieden ist mir lieber.

Ausatmen ist mir lieber.

Lieber liebe ich süß.

Lieber ist mir der Anfang.

Gedichte sind mir lieber.

Ein zerknülltes altes Foto im Portemonnaie ist mir lieber.

Dunkellila Flieder rieche ich lieber.

Nach unendlichen weiteren Möglichkeiten suchen ist mir lieber als damit aufhören.

100-Wörter-Bild Hiddensee

Sie trägt den schwarzen Mantel, er die Kiste in grün.

Blau.

Weiß.

Blau.

Weiß.

Gestreiftes Haus. Hier die schwedische Maulbeere, gepflanzt 1913 von Emil Hirsekorn. Fahrräder anlehnen oder abstellen verboten! »Das ist hier eher so Empfehlung!«, witzeln die Berliner Freunde. Die Taube gurrt wie ein Uhrwerk, kurz vor Viertel nach. Barfußquietschefüße. Rollende Räder. Eine Mücke saugt sich fest.

Dahinten die Wellen wie wild. Was wäre, würden sie mir hier vor die Füße schwappen jetzt? Salzig, kühler Schaum.

»Feierabend!«, ruft er im Vorbeifahren. »Jo!« Die Sonnenbrille ist eigentlich kaum noch nötig, aber cool eben doch.

Dein Fenster angekippt, wie deine Sehnsucht.

Einmal träumte ich

Einmal träumte ich,

da käme jemand,

der mich versteht.

Die mich verteidigt, beschützt, für mich kämpft.

Der sagte: Das ist ja wirklich schwer!

Die lachte: Komm schon, das machen wir zusammen!

Aufwachen würde ich mit einem breiten Kreuz,

ganz ohne Muckibude.

Und mit einem Witz auf den Lippen, der den ganzen Tag hält.

Selma

Deine Schnauze wunderbar grau. Deine Augen bernstein. Mittlerweile bin ich meistens schneller als du. Etwa gleich oft drehen wir uns beim Spazieren nacheinander um. Ein wartender, aufmunternder Blick zu der, die’s nötiger hat.

Dein warmer schwarzer Kuschelkörper liegt immer genau da, wo alle den Weg kreuzen. Wie ein Stolperruhepol. Und es klappt ja auch: Irgendjemand bückt sich und krault dich, verschwendet sich und seine Zeit. Immer.

Du bist mir Seelenguckerin.

Gutelaunemacherin.

Felliges Kind mit Aufmerksamkeitsbedarf.

Längst vergessen, wie du meine Schuhe angeknabbert hast damals.

Wie du alle angesprungen hast. Irgendwie peinlich.

Wie du das Feld betreten hast frisch nach dem Pflügen, das Meer im Sturm, unsere Herzen – das sehe ich vor mir. Wie du Schnee isst. Wie du lächelst. Wie du Position beziehst. Wie deine nasse Schnauze meine Hand antickt. Wie du hochhüpfst und fängst beim samstäglichen Brötchenwurf. Nicht vergessen.

Du bringst mich in Bewegung. Schälst meine Stresshaut.

Bei dir schau ich mir ab, wie das geht: mit Würde altern. Und hoffe, dass deine Weisheit weiter größer sei als dein Schmerz. Dass deine Liebe bleibt.

Glücklichrezept

Lass die Leute wählen

Lass frei die Gedanken

Lass fahren dahin deine Ziele

Lass die Leute wählen

Hoffe auf Verknüpfungen und Wunder

Das Dazwischen ist das Heilige

Lass die Leute wählen

Lass frei die Gedanken

Verschwendung

Nicht verpassen

Diese Verschwendung, diese herrliche

An Farben

An wertvollem Marmor

An Gold, Gewicht und Herzblut

Nicht...

Erscheint lt. Verlag 25.9.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte 2024 • Alternative Gottesdienstformen • eBooks • Gebete • Gottesdienst • Lyrik • Neuerscheinung • Poesie
ISBN-10 3-641-31560-3 / 3641315603
ISBN-13 978-3-641-31560-3 / 9783641315603
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