Einführung in die Homiletik (eBook)

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2020 | 3. Auflage
715 Seiten
UTB GmbH (Verlag)
978-3-8385-5293-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Einführung in die Homiletik -  Wilfried Engemann
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Die Homiletik ist ein Schlüsselfach der Theologie. Im Dialog mit allen anderen theologischen Disziplinen sowie mit den benachbarten Human- und Geisteswissenschaften entwickelt sie Kriterien für eine zeitgenössische Kultur der Predigt. Unter Einbeziehung aktueller Forschungsergebnisse legt Wilfried Engemann in dieser Neuauflage seines Standardwerks die Voraussetzungen, Argumente, Modelle und Perspektiven der Homiletik leichtverständlich dar. Darüber hinaus werden klassische und neuere Formen der Predigtanalyse vorgestellt. Empirische Problemskizzen, zahlreiche Abbildungen und praktische Anleitungen sorgen für hohe Anschaulichkeit. Somit ist die vorliegende Einführung begleitendes Lehrbuch, zuverlässiges Nachschlagewerk und anregende Arbeitshilfe in einem.

Prof. Dr. Wilfried Engemann forscht und lehrt am Institut für praktische Theologie und Religionspsychologie der Universität Wien.

Inhaltsverzeichnis5
Vorwort zur 3. Auflage17
Teil I: Das Predigtgeschehen. Seine Elemente und Perspektiven, Phasen und Situationen23
1. Das Predigtgeschehen als Verstehens- und Kommunikationsprozess. Ein Überblick25
Vorbemerkungen25
1.1 Die Phase der Überlieferung: Vom Ereignis zum Bibeltext26
1.2 Die Phase der Vorbereitung: Vom Bibeltext zum Predigtmanuskript29
1.3 Die Phase der Versprachlichung: Vom Predigtmanuskript zur Kanzelrede32
1.4 Die Phase der Realisierung: Von der Predigt zum Verstehen des Hörers33
2. Predigen in eigener Person. Die Frage nach dem Subjekt der Predigt37
2.1 Momentaufnahmen vor Ort. Empirische Problemanzeigen38
2.1.1 Unreflektierte Subjektivität39
2.1.2 Die Wir-alle-Syntax44
2.1.3 Jargon, Ironie und Sarkasmus46
2.1.4 Abdriften ins theologische System50
2.1.5 Verhebungen im Blick auf das Predigtziel51
2.2 Problemanzeigen und Impulse aus der Geschichte der Homiletik55
2.2.1 Die Persönlichkeit des Predigers als prinzipielle Chance55
2.2.2 Die Persönlichkeit des Predigers als prinzipielle Aufgabe59
2.2.3 Die Persönlichkeit des Predigers als prinzipielles Hindernis61
2.3 Gegenwärtige Reflexionsperspektiven65
2.3.1 Personale Kompetenz als homiletische Kategorie65
2.3.2 Personale Kompetenz und die Selbstwahrnehmung des Predigers70
2.3.3 Personale Kompetenz und die Funktionen der Predigt85
2.3.4 Kommunikative Kompetenz und die Verständlichkeit des Predigers91
2.3.5 Konfessorische Kompetenz und die Glaubwürdigkeit des Predigers105
2.4 Zur Kategorie der „persönlichen“ Predigt115
2.4.1 Zum Problem der Definition „persönlicher Predigt“115
2.4.2 Voraussetzungen „persönlicher Predigt“117
3. Predigen mit einem Text. Die Frage nach dem Traditionsbezug der Predigt122
3.1 Momentaufnahmen vor Ort. Empirische Problemanzeigen123
3.1.1 Exegese ohne Fokus123
3.1.2 Exegese auf der Kanzel124
3.1.3 Missverstandene Textpredigt126
3.1.4 Minimierung der Botschaft128
3.1.5 Pragmatische Hermeneutik129
3.1.6 Text- und Begriffsfetischismus132
3.2 Problemanzeigen und Impulse aus der Geschichte der Homiletik134
3.2.1 Zur Schriftbindung textfreier und textbezogener Predigt135
3.2.2 Traditionelle Argumente für den Textbezug140
3.2.3 Hermeneutische Probleme des Textbezugs150
3.3 Gegenwärtige Reflexionsperspektiven162
3.3.1 Das Kooperationsmodell163
3.3.2 Das Analogie-Modell174
3.3.3 Funktionen des Textes im Predigtprozess180
3.4 Zur Kategorie der „biblischen“ Predigt184
3.4.1 Voraussetzungen biblischer Predigt184
3.4.2 Die Autorität der Schrift – eine hermeneutische Kategorie187
3.4.3 Mit dem Alten Testament christlich predigen – Normalfall und Sonderfall193
4. Predigen mit einer Struktur. Die Frage nach der Gestalt der Predigt202
Vorbemerkungen202
4.1 Momentaufnahmen vor Ort. Empirische Problemanzeigen204
4.1.1 Zerfallende Argumentation204
4.1.2 Das Problem der Scheinprobleme207
4.1.3 Scheindialoge209
4.1.4 Unspezifische Beispiele211
4.2 Problemanzeigen und Impulse aus der Geschichte der Homiletik214
4.2.1 Zum Streit um die rhetorische Tradition. Zur Umstrukturierung der Genera in Sprachfunktionen215
4.2.2 Zur Korrespondenz von Inhalt und Form223
4.3 Gegenwärtige Reflexionsperspektiven228
Vorbemerkungen228
4.3.1 Die lernpsychologische Perspektive: Predigt als Lernprozess230
4.3.2 Die narratologische Perspektive: Predigt als involvierende Erzählung236
4.3.3 Die dialogische Perspektive: Predigt als Gespräch243
4.3.4 Die semiotische Perspektive: Predigt als „offenes Kunstwerk“254
Exkurs: Die virtuelle Perspektive: Predigt als Konstruktion der Welt263
4.4 Zur Kategorie zeichenhafter Predigt266
5. Predigen zu den Bedingungen der Sprache. Die Frage nach dem Medium der Predigt270
Vorbemerkungen270
5.1 Momentaufnahmen vor Ort. Empirische Problemanzeigen272
5.1.1 Theologische Stilistik272
5.1.2 Dysfunktionale Sprechakte273
5.1.3 Der homiletische Lassiv276
5.1.4 Geschenk-Metaphorik279
5.1.5 Gestörte Narrativität281
5.2 Problemanzeigen und Impulse aus der Geschichte der Homiletik283
5.3 Gegenwärtige Reflexionsperspektiven287
5.3.1 Predigen und Handeln287
5.3.2 Argumentieren und Antizipieren305
Exkurs: Hörakte der Predigt. Zur auditiven Dimension des Mediums Sprache313
5.4 Zur Kategorie der konversativen Predigt. Sprachtheoretische Konsequenzen314
5.4.1 Predigt als latente Konversation314
5.4.2 Sprachliche Kooperation mit dem Hörer317
5.4.3 Konsequenzen für kooperatives Handeln in der Predigt321
6. Predigen für einen Menschen. Zur Frage nach dem Situationsbezug der Predigt323
Vorbemerkungen323
6.1 Momentaufnahmen vor Ort. Empirische Problemanzeigen326
6.1.1 Ausblenden lebensweltlicher Realität326
6.1.2 Ignorieren des Christseins und Glaubens der Hörer332
6.1.3 Hörerschelte335
6.1.4 Fragwürdige Identifikationsangebote337
6.1.5 Anempfohlene Gefühle340
6.1.6 Predigtklischees341
6.2 Problemanzeigen und Impulse aus der Geschichte der Homiletik345
6.2.1 Die „Situation“ in der Geschichte der Predigt und der Homiletik345
6.2.2 Der Streit um den Anknüpfungspunkt348
6.3 Gegenwärtige Reflexionsperspektiven353
6.3.1 Das Prinzip der Korrelation und die Wiedergewinnung der Situation353
6.3.2 Die Überwindung der Zweiteilung der Predigtwirklichkeit358
6.3.3 Die Lebenswirklichkeit des Hörers und die homiletische Situation361
6.4 Zur Kategorie situationsbezogener Predigt369
Vorbemerkungen369
6.4.1 Predigen angesichts des Wahns. Politische Aspekte371
6.4.2 Predigen angesichts der Angst. Seelsorgliche Aspekte381
6.4.3 Predigen angesichts der Bedürftigkeit. Diakonische Aspekte390
6.4.4 Predigen angesichts der Wechselfälle des Lebens. Kasualtheoretische Aspekte396
7. Predigen im Gottesdienst. Die Frage nach dem liturgischen Bezug der Predigt409
7.1 Momentaufnahmen vor Ort. Empirische Problemanzeigen410
7.1.1 Vermischung von ritueller und rhetorischer Kommunikation410
7.1.2 Predigen am unpassenden „liturgischen Ort“411
7.1.3 Vernachlässigung und Inanspruchnahme des Kirchenjahres414
7.2 Problemanzeigen und Impulse aus der Geschichte von Liturgie und Liturgik416
7.2.1 Zum Verhältnis von Eucharistie und Predigt416
7.2.2 Zum Verhältnis von Lesungen und Predigt421
7.2.3 Zum Verhältnis ritualbezogener und freier Rede446
7.3 Gegenwärtige Reflexionsperspektiven449
7.3.1 Zur Funktion von Proprium und Perikopen für die Predigtarbeit449
7.3.2 Predigt im Kommunikationsgeschehen Gottesdienst454
7.4 Zur Kategorie „liturgischer Bedingungen“ der Predigt464
Teil II: Grundrichtungen und Leitfragen der Predigtanalyse
Vorbemerkungen zur Systematisierung der Methoden der Predigtanalyse469
1. Auf die Textgestalt der Predigt bezogene Formen der Analyse472
1.1 Der contentanalytische Ansatz472
1.2 Der sprechakttheoretische Ansatz476
1.3 Der rhetorische Ansatz479
1.4 Der semantische Ansatz482
1.5 Der ideologiekritische Ansatz489
2. Auf die Interaktion zwischen Prediger und Hörer bezogene Formen der Analyse492
2.1 Auf das Subjekt der Predigt bezogene Formen der Analyse493
2.1.1 Der tiefenpsychologische Ansatz bei den Grundimpulsen und Grundängsten des Predigers493
2.1.2 Der kommunikationspsychologische Ansatz bei den Transaktionen und „Spielen“ des Predigers495
2.2 Auf die Rezeption durch die Hörer bezogene Formen der Analyse501
2.2.1 Der pastoralpsychologische Ansatz bei der Inhaltsund Beziehungsebene des Predigtgeschehens501
2.2.2 Der empirische Ansatz bei der systematischen Befragung von Hörerinnen und Hörern506
2.2.3 Der ablaufsimultane Ansatz des Reactoscope-Verfahrens510
3. Das Predigtnachgespräch mit der Gemeinde514
Teil III: Theologie der Predigt517
Vorbemerkungen519
1. Momentaufnahmen vor Ort. Empirische Problemanzeigen520
1.1 Das Klischee vom modernen Menschen520
1.2 Verkürzung des Glaubensbegriffs auf eine Gewissheitskategorie522
1.3 Gesetzlichkeit der Predigt524
1.4 Proklamationen der Mitmenschlichkeit526
1.5 Moralistischer Sündenbegriff527
1.6 Triviale Handlungsorientierung529
2. Theologische Problemanzeigen aus der Geschichte und Gegenwart der Homiletik530
2.1 Zur Begründung der Predigt530
2.1.1 Predigt als Lebensäußerung der Gemeinde531
2.1.2 Predigt als Ausdruck der Gegenwart Gottes534
2.2 Zum Menschenbild der Predigt535
2.2.1 „Freiheit“ in der Predigt535
2.2.2 „Liebe“ in der Predigt537
2.2.3 „Sünde“ in der Predigt539
2.3 Predigt als Empfehlung des Glaubens543
2.3.1 Glaubensgeschichtliche Aspekte544
2.3.2 Überlegungen im Blick auf eine „Kommunikation des Glaubens“547
3. Zur Aufgabe der Predigt553
3.1 Die Aufgabe der Predigt im Lichte des Neuen Testaments553
3.1.1 Kommunikation des Evangeliums im Horizont jüdischer Predigt553
3.1.2 „Predigt“ im Neuen Testament555
3.2 Die Aufgabe der Predigt im Lichte reformatorischer Theologie562
3.3 Die Aufgabe der Predigt im Lichte ihrer Öffentlichkeit568
3.3.1 Historische Aspekte568
3.3.2 Theologische Aspekte570
4. Kommunikation als theologisches Wesensmerkmal der Predigt580
4.1 Predigt als Kommunikations- und Beziehungsgeschehen581
4.2 Predigt ist personale Kommunikation. Christologische und pneumatologische Aspekte der Homiletik583
4.2.1 Der personale Charakter der Predigt als Ausdruck der Menschwerdung Gottes583
4.2.2 Der personale Charakter der „Predigt im Heiligen Geist“585
4.3 Predigt ist handelnde Kommunikation. Schöpfungstheologische Aspekte592
4.3.1 Predigt als Sprachhandlung593
4.3.2 Predigt als Vergegenwärtigung des Lebens und als Offenhalten der Zukunft594
4.4 Predigt ist verbindliche Kommunikation. Eschatologische Aspekte596
4.4.1 Zum radikalen Existenzbezug der Predigt597
4.4.2 Zum homiletischen Problem des „Rufs zur Raison“598
4.5 Predigt ist aufgetragene Kommunikation. Ekklesiologische Aspekte600
4.5.1 Der „Dienst am Wort“. Ein Auftrag an die Gemeinde und an den Einzelnen600
4.5.2 Zur inneren Logik des Predigtamtes603
4.5.3 Zur Frage nach der Eignung für das Predigtamt608
Epilog615
Teil IV: Arbeitshilfen617
Ein Modell zur Erarbeitung einer Predigt619
Zum Gebrauch619
1. Die Vorbereitungsphase620
1.1 Das homiletische Tagebuch620
1.2 Die Lektüre des Textes622
1.3 Zur Wahrnehmung von Beziehungs- und Inhaltsaspekten623
2. Die analytische Phase625
2.1 Die Frage nach der historischen Situation625
2.2 Die Frage nach der Textur der Gegenwart626
2.3 Die Gegenüberstellung der historischen Situation des Textes und der gegenwärtigen Situation der Predigt627
2.4 Die Frage nach den Motiven des Predigttextes628
2.5 Die Frage nach den Berührungspunkten zwischen den Motiven des Textes und dem gesellschaftlichen Diskurs629
3. Die Entwurfsphase632
3.1 Überlegungen zum Predigtthema632
3.2 Die Strukturierung eines semantischen Feldes633
3.3 Der Entwurf des Manuskripts634
Merkblatt zur Anfertigung eines Predigtentwurfs im homiletischen Seminar und im Rahmen von Prüfungen637
Teil V: Verzeichnisse641
Abbildungsverzeichnis643
Literaturverzeichnis645
Personenregister687
Sachregister695

Erscheint lt. Verlag 9.3.2020
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Religion / Theologie Christentum Liturgik / Homiletik
Schlagworte biblische Predigt • C. G. Jung • Exegese • Freiheit • Gottesdienst • Kommunikationsprozess • Lehrbuch • Liebe • Mitmenschlichkeit • Pragmatische Hermeneutik • Predigt • Predigtanalyse • Predigt erstellen • Predigtmanuskript • Predigttext • Rhetorik • Sünde • theologische Disziplin
ISBN-10 3-8385-5293-8 / 3838552938
ISBN-13 978-3-8385-5293-4 / 9783838552934
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