Briefwechsel
Felix Meiner (Verlag)
978-3-7873-4514-4 (ISBN)
Carnap und Neurath zählten zu den wichtigsten Vertretern des sog. »Wiener Kreises«, der die Philosophie des 20. Jahrhunderts entscheidend und weit über die deutschsprachigen Länder hinaus beeinflusste. Ihre reichhaltige und lebendige Korrespondenz ist ein eindrucksvolles Dokument der philosophischen Freundschaft zweier grundverschiedener Persönlichkeiten. Die Briefe berühren neben Fragen der Einheitswissenschaft, des Physikalismus und der Protokollsatzdiskussion auch allgemeine (philosophie-)historische Reflexionen, wissenschaftsorganisatorische Fragen und die Schwierigkeiten eines Lebens im Exil. Ab 1939 wechselten die Korrespondenzpartner die Sprache und schrieben sich auf Englisch.
Aus den rund 600 erhaltenen Briefen wurden die philosophisch, historisch und biografisch relevanten ausgewählt und durch Einleitung, Kommentare, Bibliografie und Register erschlossen. Auch Neuraths berühmte Elefantenzeichnungen sind im Band mit abgebildet.
Rudolf Carnap wird 1891 in der Nähe von Wuppertal geboren. Er studiert Mathematik, Physik und Philosophie in Freiburg und Jena, wo die Lehrveranstaltungen Freges neben den Schriften Wittgensteins, Russells und Whiteheads große Bedeutung für die Entwicklung seines Denkens erhalten. Die Habilitationsschrift Der logische Aufbau der Welt (1926) wird zu Carnaps erstem Hauptwerk und bringt ihm eine Privatdozentur an der Universität Wien ein. Gleichzeitig wird er von 1931-35 außerordentlicher Professor für Naturphilosophie an der deutschen Universität in Prag. Der Versuch, mit den Mitteln modernen Logik zu zeigen, daß die Basis unserer Wirklichkeitserkenntnis in Wahrnehmungserlebnissen besteht, macht ihn zu einem führenden Vertreter des Logischen Empirismus und des Wiener Kreises. Die Scheinprobleme in der Philosophie zeigen in diesem Zusammenhang die metaphysikkritischen Implikationen der empiristischen Erkenntnistheorie.1930 gründet er zusammen mit Hans Reichenbach die Zeitschrift Erkenntnis. In der 1934 erscheinenden Logischen Syntax der Sprache wird dann den Versuch unternommen, allgemeine Sprachsysteme mit Hilfe logischer Begriffe zu definieren und auf dieser Basis eine allgemeine Wissenschaftslogik zu entwickeln. 1936 entschließt sich Carnap zur Emigration in die USA, wo er zunächst in Chicago unterrichtet, dann einem Ruf nach Princeton und schließlich nach Los Angeles folgt. Rudolf Carnap stirbt als amerikanischer Staatsbürger 1970 in Kalifornien.
Otto Neurath (1882-1945) war ein vielseitiger Gelehrter: Nationalökonom, Wissenschaftstheoretiker, Arbeiter und Volksbildner, Soziologe und Museumsgründer. Aus politischen Gründen emigrierte er zuerst in die Niederlande, von wo er dann im letzten Moment vor den Nationalsozialisten nach England flüchtete.
Christian Damböck ist Privatdozent am Institut für Philosophie der Universität Wien und am Institut Wiener Kreis tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des Empirismus und der Wissenschaftsphilosophie.
Johannes Friedl ist am Institut für Philosophie der Universität Graz tätig.
Ulf Höfer ist am Institut für Philosophie der Universität Graz tätig.
Erscheinungsdatum | 17.10.2024 |
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Reihe/Serie | Philosophische Bibliothek ; 778 |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | englisch; deutsch |
Maße | 122 x 190 mm |
Gewicht | 1 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit |
Schlagworte | Erkenntnistheorie • Logischer Empirismus • Wiener Kreis |
ISBN-10 | 3-7873-4514-0 / 3787345140 |
ISBN-13 | 978-3-7873-4514-4 / 9783787345144 |
Zustand | Neuware |
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