Der Flow-Kompass (eBook)

Ein wissenschaftlicher Wegweiser zu mehr Gelassenheit und Glücksmomenten | Mit Flow zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit
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2024 | 1. Auflage
400 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-3185-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Flow-Kompass -  Julia F. Christensen
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Wie findet unser rastlos arbeitendes Gehirn zu mehr Fokus und Gelassenheit? Welche positiven Einflüsse können künstlerische und handwerkliche Betätigungen auf unser Wohlbefinden ausüben? Und gibt es Übungen und Methoden, die Glücksmomente in uns auslösen und zu mehr Gelassenheit, zu spürbarer Stressreduktion führen? Ja, sagt die Neurowissenschaftlerin und Bestsellerautorin Dr. Julia F. Christensen. Ihr Buch ist gespickt mit neuesten neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischen Übungen, die unser Gehirn ausgeglichener und produktiver machen - und negative Gedankenspiralen, sinnlose Grübeleien, Sorgen und Ängste verbannen.  Durch kreative Betätigungen werden Gehirnsysteme aktiviert, die wohltuende Prozesse in Körper und Seele anregen. Seit jeher tanzen Menschen, musizieren und erzählen sich Geschichten - und regulieren dadurch mühelos ihre Herzrate, ihren Hormonspiegel, ihr Immunsystem und ihre Stimmung. Julia F. Christensen präsentiert neueste Studien zu diesem Forschungszweig. Das Flow-Geheimnis ist: Einfach loslegen, aber gewusst wie! Sehr wichtig ist es dabei, dem Perfektionismus zu entkommen und nicht zu versuchen, wie ein Profi zu agieren. Folgen Sie dem Flow-Kompass und entdecken Sie in sich die Ruhe selbst.

Dr. Julia F. Christensen ist eine dänische Psychologin und Neurowissenschaftlerin, Rednerin und ehemalige Profi-Balletttänzerin. Seit 2019 forscht und arbeitet sie am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main. Davor arbeitete Dr. Christensen zum Thema Tanz und Gehirn am renommierten Warburg-Institut für Kulturgeschichte in London, bei der City, University London (mit einem Newton International Research Fellowship von der Britischen Akademie der Wissenschaften), und am University College London. 2018 veröffentlichte sie gemeinsam mit Dong-Seon Chang den Sachbuch-Bestseller Tanzen ist die beste Medizin. 

Dr. Julia F. Christensen ist eine dänische Psychologin und Neurowissenschaftlerin, Rednerin und ehemalige Profi-Balletttänzerin. Seit 2019 forscht und arbeitet sie am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main. Davor arbeitete Dr. Christensen zum Thema Tanz und Gehirn am renommierten Warburg-Institut für Kulturgeschichte in London, an der City University London (mit einem Newton International Research Fellowship von der Britischen Akademie der Wissenschaften), und am University College London. 2018 veröffentlichte sie gemeinsam mit Dong-Seon Chang den Sachbuch-Bestseller Tanzen ist die beste Medizin. 

Einleitung:
Warum sich unsere Gedanken im Kreis drehen – neu erforscht


Dass du dieses Buch in den Händen hältst, ist eins dieser verrückten Beispiele dafür, wie uns das Leben manchmal in unvorhersehbare Richtungen katapultiert. Ich bin eine ehemalige Profi-Tanzschülerin aus Dänemark, die in Frankreich, Spanien und Großbritannien zur Neurowissenschaftlerin wurde. Als mir eine ernste Rückenverletzung vor Jahren jede Aussicht auf eine Tanzkarriere zunichtemachte, musste ich mein Leben komplett neu aufgleisen. Ich möchte hier aber kein Salz in die Wunde streuen, sondern lieber erzählen, wie ich mit dieser schwierigen Zeit fertigwurde.

Kurz nachdem ich meine Spitzenschuhe an den Nagel gehängt hatte, musste ich feststellen, dass ich meine Gedanken nur schwer stillhalten konnte und dieses Gefühl der Verbindung und des Ausdrucks vermisste, das mir das Tanzen gegeben hatte – immer wieder, ohne dass es mir bewusst gewesen war. Also beschloss ich, eine wissenschaftliche Karriere in Angriff zu nehmen, um herauszufinden, was wir eigentlich über unser Gehirn wissen, und um dieses Gefühl besser zu verstehen. Als kreatives Ventil begann ich, zu zeichnen und zu schreiben, und das wurde zu meinem Mittel gegen die Rastlosigkeit. In diesem Buch möchte ich erzählen, wie ich einen eigenen, neuen Weg zum Flow gefunden habe, und wie auch dein Kompass dich dahin führen kann.

Möchtest du eine ruhige, ausgeglichene Konzentration erreichen, einen Zustand, in dem du ganz und gar absorbiert und produktiv bist, mühelos und wann immer du es benötigst? Dann ist dieses Buch für dich. Es vermittelt dir einen Überblick über die wissenschaftlichen Erkenntnisse, mit denen auch du diesen Flow-Zustand erreichen kannst. Erinnerst du dich, wie du als Kind stundenlang gemalt hast, selig versunken? Das ist Flow. Oder auch, wie du dich in einem guten Buch verlieren kannst oder gedankenlos und unbeschwert bist beim Joggen, Tanzen, im Kampfkunst- oder Yogatraining, beim Musikmachen oder wenn du beim Kochen dein Lieblingsalbum hörst? Was auch immer es für dich ist, das ist deine Me-time. Auf diese Weise absorbiert, merkst du vielleicht nicht einmal, wie die Zeit vergeht, und vergisst möglicherweise sogar diesen einen dringenden Punkt auf deiner To-do-Liste, den du unbedingt noch vor dem Wochenende erledigen wolltest. Das ist die Macht des Flow-Zustandes – überwältigend, beruhigend und völlig befreiend!

Der verstorbene ungarische Wissenschaftler Mihaly Csikszentmihalyi, von dem dieses Konzept ursprünglich stammt1, bezeichnet Flow als einen sehr schätzenswerten, angenehmen Zustand physischer und geistiger Erholung und Entspannung, welcher das Gehirn auf einzigartige Art und Weise aktiviert. Dieser Zustand kann sich einstellen, wenn wir lesen2, völlig in eine Geschichte abtauchen3 4, wenn wir Musik hören oder Musik machen5 6, tanzen7, fotografieren, Kunst schaffen, einen Film machen oder uns ein Hörbuch anhören. Seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden, berichten Künstlerinnen und Künstler über die Vorteile dieses tranceartigen Zustandes, und jetzt tauchen auch erste Forschungsresultate auf, dass regelmäßiger Flow möglicherweise mit besserer Gesundheit zusammenhängt – nicht zuletzt, weil es unserem Geist zuverlässig eine Auszeit verschafft.

Es gibt aber viele Gründe, die es schwierig machen, diese Konzentration zu erreichen. Zum Beispiel, dass wir in einer sich rasant entwickelnden modernen Welt leben, das Betriebssystem unseres Gehirns aber etwa 300.000 Jahre alt ist und über keinen USB-Anschluss verfügt, um Updates für die moderne Welt zu installieren. Wir können nur so viel wie möglich darüber lernen, wie es funktioniert und wie wir damit arbeiten können – und dafür ist dieses Buch da.

Unser Gehirn ist in einer harten prähistorischen Welt entstanden und hat sich entwickelt, um möglichst sensibel eventuelle Gefahren und Vergnügungsmöglichkeiten wahrzunehmen – dieser Radar hat uns am Leben erhalten. In der heutigen Welt sind wir aber ständig und immer irgendwelchen Reizen ausgesetzt. Unsere Umwelt wimmelt nur so von Signalen, die uns Vergnügen versprechen, und wir leben in einer großen, stark vernetzten Gesellschaft, in der uns Konflikte und Gefahren (egal, ob echt oder eingebildet) quasi im Minutentakt begegnen, sowohl im echten Leben als auch auf unseren allgegenwärtigen Bildschirmen. Egal, ob unser Gehirn uns befiehlt, uns möglichst schnell einer Futterquelle, Sex oder einer Benachrichtigung auf dem Handy zuzuwenden oder sofort zu kämpfen, zu flüchten oder zu erstarren, neurobiologische Prozesse lösen einen Zustand der erhöhten Alarmbereitschaft im Körper aus. Das wiederum aktiviert die Gedächtnissysteme in unserem Gehirn, welche Informationen über frühere Erfahrungen hervorholen. Diese Systeme haben sich entwickelt, um uns zu beschützen, indem sie uns Informationen über frühere Gefahren- oder Belohnungsquellen schnell ausspielen, aber tatsächlich holen sie heute eher schlechte Erinnerungen, Ängste, Sorgen und Ablenkungen hervor.

Wenn all diese negativen Gedanken hochkommen und wir nicht wissen, wie wir unserem Körper helfen können, wieder ins Gleichgewicht zu finden, kann unser Geist in eine Grübelspirale geraten. Die gute Nachricht: Genau dieser Mechanismus ist auch der Schlüssel, um unseren Geist zu befreien und positive Gedanken zu bilden. Wir können unseren Körper in einen Entspannungs- und Gelassenheitszustand führen, der in unserem Gehirn ruhige, freudige und positive Erinnerungen aktiviert.

Wissen über unser Sondereditions-Gehirn in unserer Werkzeugkiste stattet uns im Alltag mit einfachen Strategien aus, um uns zu entspannen, Probleme zu lösen und Verhaltensweisen zu vermeiden, die uns das Gefühl geben, unser Potenzial nicht auszuschöpfen. Und damit können wir uns unseren Weg zum Flow-Zustand bahnen.

Heute erforsche ich als Wissenschaftlerin die Zusammenhänge zwischen Kunst, Kreativität und dem Gehirn, aktuell am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main. Und was machen wir in der Wissenschaft? Experimente. Also fangen wir doch gleich mal mit einem kleinen Experiment an:

Stell dir einen rosaroten Elefanten vor. Male ihn dir so richtig aus, sieh ihn vor deinem inneren Auge tanzen …

Hast du ihn vor dir?

Gut.

Und jetzt versuche bitte, sechzig Sekunden lang nicht an diesen rosaroten Elefanten zu denken.

Na los, versuch es.

Hast du es geschafft? Oder nicht?

Eins will ich verraten – wenn du es nicht geschafft hast, bist du damit nicht allein. Es ist sogar quasi unmöglich. Du kannst gar nicht aufhören, daran zu denken.

Warum nicht? Weil wir niemals nicht denken. Tatsächlich will unser Geist ständig etwas zu denken haben. Wir können unsere Gedanken nicht loswerden, indem wir beschließen, sie nicht mehr zu denken. Das ist kein Zeichen für fehlende Willenskraft, sondern eine ganz grundlegende Ausstattung unseres Gehirns. Solange das Gehirn lebt, ist es mit Eindrücken aus unserer Umwelt beschäftigt, mit Sinneswahrnehmungen von unserem Körper und mit Gedanken in unserem Kopf. Diesen Prozess können wir nicht stoppen, und evolutionär gesehen ist er auch vollkommen notwendig.

Die Neurowissenschaft hat gezeigt, dass es in unserem Gehirn Systeme gibt, welche blitzschnell und automatisch arbeiten und die dafür sorgen, dass wir das Gehirn nicht mit unserem Bewusstsein, unserem Willen anhalten können. Der Grund dafür scheint zu sein, dass uns das schaden würde. Stell dir vor, dein Gehirn würde plötzlich aufhören, alles zu verarbeiten, oder würde sich plötzlich und ohne Vorwarnung leeren. Katastrophal. Also keine Sorge, wenn es dir noch nie gelungen ist, deine Gedanken zu leeren – so wie man den Stöpsel der Badewanne zieht, wie es im Meditationsunterricht so schön heißt. Es bedeutet schlicht, dass dein Gehirn wie vorgesehen funktioniert.

Aber was, wenn unsere Gedanken zum mahlenden Folterwerkzeug werden, uns stressen, den Schlaf und den Frieden rauben und selbst Achtsamkeit und Meditation nichts mehr helfen? Was können wir tun, wenn wir uns auf nichts mehr konzentrieren können? Wir haben ungefähr 4000 Wochen auf der Erde, sagt Oliver Burkeman in seinem gleichnamigen Bestseller. Wie wollen wir sie verbringen? Grübelnd?

Meine Verwandlung von einer Tänzerin zur Wissenschaftlerin trimmte meinen neugierigen Geist darauf, neue Lösungen für altbekannte Probleme zu finden und daraus etwas zu machen, was wir anwenden können, um in unserem Gehirn und im Leben glücklicher und produktiver zu sein. Ich bin überzeugt, dass wir genau wie beim Kintsugi (金継ぎ, »goldene Verbindung«), dem japanischen Kunsthandwerk, bei welchem aus zerbrochener Keramik etwas schönes Neues entsteht, aus unserer Rolle in unserer persönlichen Tragödie ausbrechen können, indem wir unsere Ecken und Kanten mit golddurchsetztem Lack zusammenfügen – mit kreativer Energie. Wer du auch bist, ob es ein lebensveränderndes Trauma ist, das deine Gedanken außer Kontrolle geraten lässt, oder »nur« alltägliche Sorgen, ich bin überzeugt,...

Erscheint lt. Verlag 31.10.2024
Übersetzer Anne Flückiger, Sebastian Vogel
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Ausgeglichenheit • Entlastung • Entspannen • Entspannung • Gelassen sein • Hirnforschung • innere Balance finden • innere Ruhe • Kreativität • Ruhe
ISBN-10 3-8437-3185-3 / 3843731853
ISBN-13 978-3-8437-3185-0 / 9783843731850
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