Descartes’ Prinzipien der Philosophie

Sämtliche Werke, Band 4. In geometrischer Weise dargestellt mit einem Anhang, enthaltend Gedanken zur Metaphysik

(Autor)

Wolfgang Bartuschat (Herausgeber)

Buch | Softcover
XXXVII, 203 Seiten
2005 | 1. Auflage
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-1696-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Descartes’ Prinzipien der Philosophie - Baruch De Spinoza
22,90 inkl. MwSt
Die 1663 in Amsterdam unter dem Titel »Des Cartes Principiorum Philosophiae Pars I et II, More Geometrico demonstratae« erschienene Schrift ist die einzige, die Spinoza zu Lebzeiten unter seinem Namen hat veröffentlichen lassen; er hoffte, dass »bei dieser Gelegenheit sich vielleicht einige Männer, die in meinem Vaterlande die obersten Stellen einnehmen, finden werden, die das Übrige, was ich geschrieben habe und als meine Sicht anerkenne, zu sehen wünschen und darum Sorge tragen, dass ich es veröffentlichen kann, ohne eine Unannehmlichkeit befürchten zu müssen«.Der eigentümliche Reiz dieser Schrift liegt darin, dass sie eine Auseinandersetzung Spinozas mit Descartes auf dem Boden der Cartesischen Philosophie und mit der Begrifflichkeit der spätscholastischen Metaphysik enthält. Sie vermag Probleme und Spannungen innerhalb der referierten Systeme aufzuzeigen und deutlich zu machen, dass sie nach einer andersartigen Begründung verlangen. Indem das Referat teilweise auf Spinozas eigene Position verweist, ist die Schrift das Beispiel einer Textexegese, in der Implikationen des Textes aufgezeigt werden, die über die Perspektive der im Text verhandelten Sachverhalte hinaus auf einen höheren Standpunkt hindeuten. Dieser Standpunkt ist somit eine Fortentwicklung der Sache selbst.

Baruch de Spinoza wird 1632 als Sohn einer sephardischen Einwandererfamilie in Amsterdam geboren. Nach dem Besuch der Thoraschule löst er sich geistig vom orthodoxen Judentum, was schließlich 1656 zu seiner Exkommunikation aus der jüdischen Gemeinde führt. Er studiert daraufhin die Klassischen Sprachen und Philosophie, wird aber auf Grund seiner als atheistisch angesehenen Meinungen aus Amsterdam ausgewiesen. In Rijnsburg entstehen die Werke, die den Zeitgenossen zunächst wegen ihrer „Irrlehre“ als Endpunkt aller Philosophie erscheinen, Spinoza aber seit der Goethezeit zu einem philosophischen Klassiker werden ließen. Den Skandal, den der Theologisch-politische Traktat wegen seines Plädoyers für die Freiheit philosophischen Denkens in ganz Europa 1670 hervorruft, bewegt Spinoza dazu, sein Hauptwerk, die Ethik, erst posthum 1677 erscheinen zu lassen. Die Frage nach der Freiheit des Menschen wird pantheistisch in einem ethischen Rationalismus beantwortet. Baruch de Spinoza stirbt 1677 vermutlich an der Schwindsucht.

Wolfgang Bartuschat (geboren 1938 in Königsberg, gestorben 2022 in Hamburg) war ein deutscher Philosoph. Er studierte von 1958 bis 1963 Philosophie, Soziologie und Germanistik in Hamburg, Heidelberg, Wien, Bonn und FU Berlin. Nach der Promotion 1964 in Heidelberg bei Hans-Georg Gadamer mit einer Arbeit über Nietzsche hatte er von 1964 bis 1970 einen Lehrauftrag am Philosophischen Seminar Heidelberg. Von 1966 bis 1969 war er Habilitationsstipendiat der DFG. 1970 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Universität Hamburg. Nach der Habilitation 1971 in Hamburg mit einer Arbeit über Kants „Kritik der Urteilskraft“ wurde er 1977 Professor für Philosophie an der Universität Hamburg. 1994 lehrte er als Gastprofessor an der Humboldt-Universität Berlin. 2001 lehrte er als Gastprofessor an der Universität Bordeaux Montaigne. 2002 trat er in den Ruhestand. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Philosophie von Descartes bis Hegel, Spinoza und Kant. Er war Übersetzer und Herausgeber der Werke Spinozas in der Philosophischen Bibliothek.

In einer höchst informativen Einleitung arbeitet der Herausgeber den philosophiegeschichtlichen Ort dieser Schrift überzeugend und verständlich heraus. Für Mathematiker ist dabei besonders eindrucksvoll und lehrreich die Passage über Tragweite und Grenzen geometrischer Methode. Die Übersetzung ist ohne Frage optimal gelungen. Die Anmerkungen des Herausgebers sind prägnant formuliert und somit äußerst hilfreich.
Prof. Dr. Knut Radbruch

Die neue Übersetzung der Schrift, die Wolfgang Bartuschat hier vorlegt, präsentiert das Werk in vorbildlicher Klarheit.
IFB - Digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft

»In einer höchst informativen Einleitung arbeitet der Herausgeber den philosophiegeschichtlichen Ort dieser Schrift überzeugend und verständlich heraus. Für Mathematiker ist dabei besonders eindrucksvoll und lehrreich die Passage über Tragweite und Grenzen geometrischer Methode. Die Übersetzung ist ohne Frage optimal gelungen. Die Anmerkungen des Herausgebers sind prägnant formuliert und somit äußerst hilfreich.«
Prof. Dr. Knut Radbruch

»Die neue Übersetzung der Schrift, die Wolfgang Bartuschat hier vorlegt, präsentiert das Werk in vorbildlicher Klarheit.«
IFB - Digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft

Erscheint lt. Verlag 3.3.2005
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek ; 94
Übersetzer Wolfgang Bartuschat
Sprache deutsch
Original-Titel Des Cartes Principiorum Philosophiae Pars I et II, More Geometrico demonstratae
Maße 122 x 190 mm
Gewicht 208 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Philosophie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Descartes, Rene • Descartes, Réne • Erkenntnistheorie • Hardcover, Softcover / Philosophie/Renaissance, Aufklärung • HC/Philosophie/Renaissance, Aufklärung • Rationalismus
ISBN-10 3-7873-1696-5 / 3787316965
ISBN-13 978-3-7873-1696-0 / 9783787316960
Zustand Neuware
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