Hyperinflation und Staatskrise
Weimarer Verlagsgesellschaft ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
978-3-7374-0302-3 (ISBN)
Prof. Dr. Walter Mühlhausen (geb. 1956 in Eichenberg) war bis zum 31. März 2023 Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg. Er lehrt als apl. Professor an der Technischen Universität Darmstadt, wo 2006 die Habilitation erfolgte, und gehört u. a. der beim Hessischen Landtag angesiedelten »Kommission für Politische und Parlamentarische Geschichte des Landes Hessen« an. Zahlreiche Publikationen zur hessischen Geschichte; zuletzt erschien im März 2023: Hessen im 20. Jahrhundert, Wiesbaden 2023.
Hoffnungen und Desillusionen - Die Republik zum Jahreswechsel 1922/23Gewalt und Gegenwehr: Ruhrbesetzung und passiver WiderstandSchein und Sein - der Kanzler und die Regierung der FachleuteGaloppierende Inflation und soziale Krisenlage Unentschlossenheit und Staatsnotwendigkeit: um die Große KoalitionKompromiss und Gegensätze - das fragile RegierungsbündnisKrisenmanagement: Ermächtigungsgesetze und Notverordnungen Das Mirakel der RentenmarkKonflikt und Kooperation: Reich und Länder Angriff und Abwehr: von Putschisten und SeparatistenLösungssuche: Diktator oder DirektoriumIn ruhigem Fahrwasser - Die Republik am Beginn des Jahres 1924
Anfang August spitzte sich die Lage zu. Krawalle und Streiks trieben die Krise auf ihren Höhepunkt. So berief Reichspräsident Ebert für den späten Abend des 10. August eine Kabinettssitzung ein. Er zeigte die Entschlossenheit, die die Regierung Cuno vermissen ließ. Ebert malte ein düsteres Bild der Situation: Da nicht genügend neue Geldscheine in den Umlauf kamen, auch weil die Arbeiter der Reichsdruckerei streikten, und Lebensmittel kaum mehr zu kaufen waren, befürchtete er das Schlimmste, eine weitere Verschärfung der Krise. Dem müsse man entgegenzusteuern, nicht zuletzt auch, um das Kabinett Cuno am Leben zu halten und eine höchst prekäre Regierungskrise zu vermeiden. Doch es war zu spät. Die SPD beschloss am nächsten Nachmittag, der untätigen Regierung das Vertrauen zu entziehen. Auch die sozialistischen Freien Gewerkschaften forderten die Ablösung Cunos. Der Kanzler war am Ende; physisch und psychisch angeschlagen, reichte er noch am Abend des 12. August sein Demissionsgesuch ein. Es folgte kein Vakuum auf Regierungsebene; die sonst üblichen Eiertänze um den künftigen Kanzler blieben aus. Denn eine Alternative war vorhanden, die sich in monatelangen Diskussionen hinter den Kulissen herauskristallisiert hatte. Der neue Kanzler hieß Gustav Stresemann, ein Mann der ersten Garde, ein politisches Schwergewicht. Er führte die erstmals erprobte Große Koalition, zu der sich die Flügelparteien SPD und DVP mit den beiden bürgerlichen Mittelparteien Zentrum und DDP zusammenfanden. Sie hatten lange gezögert, um in die Bresche zu springen. Zu lange? War es nicht viel zu spät, um die Republik vor dem Abgrund zu bewahren?
Erscheinungsdatum | 20.11.2023 |
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Reihe/Serie | Wissensreihe im Auftrag der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte ; 4 |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 200 mm |
Gewicht | 311 g |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Neuzeit bis 1918 |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Allgemeine Geschichte | |
Schlagworte | Adolf Hitler • Demokratie-Geschichte • GEDG • Geldentwertung • Goldpreis • Große Koalition • Gustav Stresemann • Hans Luther • Hitlerputsch • Hjalmar Schacht • Inflation • Marsch auf Berlin • Papiermark • Passiver Widerstand • Reichskanzler Wilhelm Cuno • Rentenmark • Reparationen • Rudolf Hilferding • Ruhrbesetzung • Ruhrwiderstand • Staatskrise • Versailler Vertrag • Währungsreform • Wirtschaftskrise |
ISBN-10 | 3-7374-0302-3 / 3737403023 |
ISBN-13 | 978-3-7374-0302-3 / 9783737403023 |
Zustand | Neuware |
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