Aramäisch
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-79348-6 (ISBN)
Das Aramäische war über tausend Jahre lang die Lingua franca zwischen Indus und Nil, ja mehr noch: Durch mächtige Netzwerke von Beamten und Schreibern prägte es Politik, Recht, Literatur und Religion der Alten Welt. Wichtige Teile des Alten Testaments sind auf Aramäisch geschrieben, Jesu Muttersprache war Aramäisch, das rabbinische Judentum war zum großen Teil aramäischsprachig, und die orientalischen Kirchen sind (teils bis heute) ohne das Aramäische als Literatur- und Liturgiesprache nicht zu denken. Im 7. Jahrhundert schließlich wurde das Aramäische vom Arabischen, der Sprache des Korans, als Leitsprache des Orients abgelöst.Die aramäische Sprache ist in Forschung und öffentlicher Wahrnehmung zu Unrecht ins Abseits geraten. Holger Gzellas faszinierende Gesamtdarstellung bringt ein «vergessenes Weltreich» zum Vorschein, das in den Weltreligionen bis heute weiterlebt.
Holger Gzella ist Ordinarius für Alttestamentliche Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er gehört weltweit zu den renommiertesten Experten für die aramäische Sprache, hatte von 2005 bis 2019 den Lehrstuhl für Hebräisch und Aramäisch an der Universität Leiden inne und ist Ordentliches Mitglied der Academia Europaea sowie der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften.
Vorwort
1. Ein unsichtbares Weltreich
Aramäisch und seine Quellen
Raum und Zeit
Sprecher und Schreiber
2. Die Wiege der aramäischen Schrift (9. - 8. Jahrhundert)
Eine neue Schrift für eine neue Welt
Vom Alphabet zur Schriftkultur
Der Beginn literarischer Aktivität
3. Assyrien und Babylonien: Alphabetschreiber erobern die Welt (7. - 6. Jahrhundert)
Die Entstehung einer assyrisch-aramäischen Verwaltungskultur
Unsichtbares Wachstum in babylonischer Zeit
Weisheit und höhere Bildung: Das Ideal des aramäischen Schreibers
4. Das Perserreich: Die Herrschaft des Buchstabens (5. - 4. Jahrhundert)
Reichsaramäisch als Lingua franca
Korrespondenz mit imperialer Signatur
Das Selbstbewusstsein der achämenidischen Beamten
5. Israel: Vom Buchhalter zum Seher (4. Jahrhundert v. Chr.-1. Jahrhundert n. Chr.)
Schriftgelehrsamkeit in der Perserzeit: Das Buch Esra-Nehemia
Weltweisheit in hellenistischer Zeit: Erleuchtung im aramäischen Danielbuch
Aramäische Texte aus Qumran, hellenistische Wissenschaft und die Sprache Jesu
6. Syrien und Mesopotamien: Staatsdiener als Träger der Tradition (3. Jahrhundert v. Chr. - 3. Jahrhundert n. Chr.)
Das intellektuelle Leben in Palmyra
Die Ursprünge der syrisch-christlichen Literatur in Edessa
Ostmesopotamien: Hatra, Stadt der Bürokraten
7. Das Schrifttum als geistiger Raum der Religionen (ab 4. Jahrhundert n. Chr.)
Hocharamäisch im syrischen Christentum
Aramäisch als zweite heilige Sprache im Judentum
Das Geheimwissen der Mandäer
8. Von der aramäischen zur arabischen Weltsprache (1. Jahrtausend v. Chr. - 2. Jahrtausend n. Chr.)
Die Nabatäer: Nordarabiens Brücke in die aramäische Sprachwelt
Die nabatäischen Ursprünge der arabischen Schriftsprache
Aramäisch und Arabisch in der islamischen Welt
9. Alte Sprache, neues Leben
Das Biotop der Dialekte
Neubeginn aus der Tradition
Coda: Anatomie einer Weltsprache
Anhang
Zeittafel der relevantesten politischen Ereignisse
Zeittafeln zur Geschichte des Aramäischen
Anmerkungen
Literatur
Bildnachweis
Register
"Grandiose Geschichte der aramäischen Sprache von den Anfängen bis zum Beginn des Islams im siebten Jahrhundert."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Michael P. Streck
"Holger Gzella gilt als weltweit größter Fachmann für das Aramäische."
WELT am Sonntag
"Eine große Kulturgeschichte des Aramäischen - was es für deutschsprachige Leser verblüffenderweise bisher nicht gab."
Die Presse, Anne-Catherine Simon
"Einer der führenden Aramäisch-Kenner."
Bayern2 Sozusagen, Anna-Elena Knerich
"Zeichnet die Karriere des Aramäischen von einer semitischen Regionalsprache zu einer Lingua franca, die von der Levante bis zum Indus verwendet wurde, nach. ... Vom weltweit wichtigsten Experten für diese Sprache."
WELT am Sonntag, Matthias Heine
"Der Ordinarius für Alttestamentliche Theologie der LMU München formuliert flüssig und anschaulich, sodass wir im Nu im Alltag etwa eines achämenidischen Beamten sind. ... So wie sie Gzella detailliert analysiert und beschrieben hat, ist es ein großer Gewinn - nicht nur für die Forschung, sondern auch für die allgemeine Leserschaft."
Börsenblatt, Stefan Hauck
Erscheinungsdatum | 11.02.2023 |
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Reihe/Serie | Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung |
Zusatzinfo | Illustrationen, Karten |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 139 x 217 mm |
Gewicht | 778 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Vor- und Frühgeschichte / Antike |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Altertum / Antike | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Sprachwissenschaft | |
Schlagworte | Alten Welt • Altertum • Altes Testament • Antike • Aramäisch • Bibel • Gerda Henkel Stiftung • Geschichte • Koran • Leitsprache • Literatur • Literatursprache • Liturgiesprache • Orient • Persien • Politik • Recht • Religion • Schrift • Sprache • Sprachwissenschaft • Weltreligion • Weltsprache |
ISBN-10 | 3-406-79348-7 / 3406793487 |
ISBN-13 | 978-3-406-79348-6 / 9783406793486 |
Zustand | Neuware |
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