Die Lehrjahre des jungen Karl Marx

Von der Schulbildung in Trier bis zur Promotion in Jena

(Autor)

Buch | Hardcover
106 Seiten
2022
Mauke (Verlag)
978-3-948259-06-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Lehrjahre des jungen Karl Marx - Dieter Gräf
10,00 inkl. MwSt
Noch ein Buch über Dr. phil. Karl Heinrich Marx? Gibt es nicht schon unzählige Bücher und Veröffentlichungen, in denen sich die Autoren mit den Werken und dem Leben des Weltbürgers Marx, ob aus wissenschaftlicher Sicht oder in Prosa, auseinander gesetzt haben? Dieter Gräf begleitet mit diesem Buch Marx in seiner Entwicklung, auf dem Weg vom Kind zum Schüler und Studenten, zum Promovenden und zur erfolgreichen Promotion in Jena. Dabei geht er sowohl auf das übliche Schüler- und Studentenleben wie auch auf die Besonderheiten der in Jena noch üblichen Promotion in absentia ein.Moses Heß schrieb 1841 in einem Brief an Berthold Auerbach: »Du kannst Dich darauf gefaßt machen, den größten vielleicht den einzigen jetzt lebenden eigentlichen Philosophen kennenzulernen, der nächstens, wo er öffentlich auftreten wird (in Schriften sowohl als auf dem Katheder), die Augen Deutschlands auf sich ziehen wird. [...] Dr. Marx, so heißt mein Abgott, ist noch ein ganz junger Mann (etwa vierundzwanzig Jahre höchstens alt), der der mittelalterlichen Religion und Politik den letzten Stoß versetzen wird, er verbindet mit dem tiefsten philosophischen Ernst den schneidenden Witz; denke Dir Rousseau, Voltaire, Holbach, Lessing, Heine und Hegel in Einer Person vereinigt; ich sage vereinigt, nicht zusammengeschmissen - so hast Du Dr. Marx.«

Noch ein Buch über Dr. phil. Karl Heinrich Marx? Gibt es nicht schon unzählige Bücher und Veröffentlichungen, in denen sich die Autoren mit den Werken und dem Leben des Weltbürgers Marx, ob aus wissenschaftlicher Sicht oder in Prosa auseinander gesetzt haben? Mit diesem Buch möchten Verlag und Autor den Versuch unternehmen, Karl Heinrich Marx in seiner Entwicklung, auf dem Weg vom Kind zum Schüler und Studenten, zum Promovenden und Dr. phil., zu begleiten. Marx wuchs in einer Zeit der Reformversuche der preußischen Regierung auf. Die alte, traditionelle Lehrweise und Ausbildungspraxis an den Schulen und Universitäten sollte grundlegend modernisiert, humanistische, der damaligen Gesellschaftsordnung angepasste Lehr- und Ausbildungskriterien sollten bestimmend werden. Der Bildungsweg des Schülers Marx begann in Trier, einer Stadt in der Rheinprovinz des preußischen Königreiches. Um bei den Leserinnen und Lesern ein besseres Verständnis für das damalige Schulsystem zu wecken, werden die allgemeinen und besonderen Grundsätze des preußischen Schulsystems beschrieben. Auch um die Entscheidung des Gymnasiasten Marx, nach dem Abitur Rechtswissenschaft zu studieren, nachvollziehen zu können, wird auf seine Motivation zum Studium und die Kriterien des Studiums der Rechtswissenschaft eingegangen. Sein Vater, der als Advokat und Justizrat in Trier wirkte, war für Karl Marx ein Vorbild. Durch ihn lernte er bereits als Schüler die Anwaltspraxis kennen. Daher werden die berufliche Entwicklung seines Vaters und die Trierer Justizverhältnisse im Buch behandelt. Die Familienverhältnisse der Familie Marx, deren finanzielle Situation und das bestandene Abitur waren ausschlaggebend für den Berufswunsch des Sohnes Karl. Nach der Entscheidung, Rechtswissenschaft an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn zu studieren, wird der weitere Lebensweg des Studenten der Rechte Karl Heinrich Marx dargestellt. Marx war nicht nur ein fleißiger Student, sondern auch ein »freier Bursch«, der sein akademisches Leben in Bonn genoss. Seine Bonner Semester, der Wechsel an die Berliner Universität zur Fortsetzung seines Studiums und sein Berliner Studentenleben führten ihn schließlich zu der Erkenntnis, sich von der Jurisprudenz abzuwenden. Die Philosophie wurde nun sein Studieninhalt. Seinen Entschluss, im Fach Philosophie eine Dissertation zu schreiben, um promoviert zu werden, damit er zukünftig eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen konnte, setzte er zielstrebig um. Die Leserinnen und Leser lernen das Promotionsrecht und die Promotionsverfahren in Preußen und in Sachsen-Weimar-Eisenach an den Universitäten (»Doktorfabriken«) des 19. Jahrhunderts Deutschlands und insbesondere die Promotion in absentia (in Abwesenheit des Promovenden) kennen und können es mit den gegenwärtigen Promotionsverfahren vergleichen. Das Promotionsverfahren an der Philosophischen Fakultät der Universität Jena lässt in seinem Ablauf erkennen, dass er sich als Promovend richtig entschieden hatte. Karl Marx untersuchte in seiner Dissertation auf einem anzuerkennenden hohen aber kritischen Niveau die epikureische Philosophie. Es überzeugen die von ihm herausgearbeiteten Unterschiede in den philosophischen Auffassungen der Philosophen Demokrit und Epikur. Wenn der Dekan der Philosophischen Fakultät der Jenaer Universität feststellte, diese Dissertation » zeugt von eben so viel Geist und Scharfsinn als Belesenheit, weshalb ich den Candidaten für vorzüglich halte«, dann konnte Karl Marx auf das von ihm Geleistete stolz sein. Eine berufliche Zukunft lag vor ihm. Karl Marx blieb jedoch sein ganzes Leben ein Studierender. Wie er von seinen Zeitgenossen eingeschätzt wurde, ist aus einem Zitat von Moses Heß zu erkennen: »Du kannst Dich darauf gefaßt machen, den größten vielleicht den einzigen jetzt lebenden eigentlichen Philosophen kennenzulernen, der nächstens, wo er öffentlich auftreten wird (in Schriften sowohl als auf dem Katheder), die Augen Deutschlands auf sich ziehen wird. Er geht, sowohl seiner Tendenz als seiner philosophischen Geistesbildung nach, nicht nur über den Strauß, sondern auch über Feuerbach heraus und letzteres will viel heißen! Könnte ich in Bonn sein, wenn er Logik liest, ich würde sein fleißigster Zuhörer sein … Dr. Marx, so heißt mein Abgott, ist noch ein ganz junger Mann (etwa vierundzwanzig Jahre höchstens alt), der der mittelalterlichen Religion und Politik den letzten Stoß versetzen wird, er verbindet mit dem tiefsten philosophischen Ernst den schneidenden Witz; denke Dir Rousseau, Voltaire, Holbach, Lessing, Heine und Hegel in Einer Person vereinigt; ich sage vereinigt, nicht zusammengeschmissen – so hast Du Dr. Marx.« (Moses Heß, geboren am 21. Januar 1812 in Bonn, gestorben am 6. April 1875 in Paris, ein deutscher Philosoph und Schriftsteller. Das Zitat schrieb er am 2. September 1841 in einem Brief an Berthold Auerbach. Heß entwarf 1862 ein Konzept zur Errichtung eines jüdischen Nationalstaates. Vgl. Marx-Engels-Gesamtausgabe, 2. Halbband des ersten Bandes der ersten Abteilung, Berlin 1929, S.261) Welches große Ansehen Karl Marx als Schriftsteller und Journalist später erworben hatte, lässt sich an einer Initiative von Bismarcks Mitarbeiters Bucher erkennen, der 1865 im Auftrage Bismarcks Karl Marx zu einer Mitarbeit für den preußischen Staatsanzeiger einladen wollte. Doch Marx lehnte ab. Er schrieb in der Daily News unter anderem: »Der Brief, worin mich Bucher für den Staatsanzeiger zu kirren suchte, datiert vom 8. Oktober 1865.« (Vgl. Bebel, August, Aus meinem Leben, Zweiter Teil, Stuttgart 1911) Mit seinem Abituraufsatz, den Karl Marx mit 17 Jahren geschrieben hat, als Anhang zum Buch veröffentlicht, stellt sich ein junger, sehr intelligenter Gymnasiast vor, der staunen lässt.

Noch ein Buch über Dr. phil. Karl Heinrich Marx? Gibt es nicht schon unzählige Bücher und Veröffentlichungen, in denen sich die Autoren mit den Werken und dem Leben des Weltbürgers Marx, ob aus wissenschaftlicher Sicht oder in Prosa auseinander gesetzt haben?Mit diesem Buch möchten Verlag und Autor den Versuch unternehmen, Karl Heinrich Marx in seiner Entwicklung, auf dem Weg vom Kind zum Schüler und Studenten, zum Promovenden und Dr. phil., zu begleiten. Marx wuchs in einer Zeit der Reformversuche der preußischen Regierung auf. Die alte, traditionelle Lehrweise und Ausbildungspraxis an den Schulen und Universitäten sollte grundlegend modernisiert, humanistische, der damaligen Gesellschaftsordnung angepasste Lehr- und Ausbildungskriterien sollten bestimmend werden.Der Bildungsweg des Schülers Marx begann in Trier, einer Stadt in der Rheinprovinz des preußischen Königreiches. Um bei den Leserinnen und Lesern ein besseres Verständnis für das damalige Schulsystem zu wecken, werden die allgemeinen und besonderen Grundsätze des preußischen Schulsystems beschrieben. Auch um die Entscheidung des Gymnasiasten Marx, nach dem Abitur Rechtswissenschaft zu studieren, nachvollziehen zu können, wird auf seine Motivation zum Studium und die Kriterien des Studiums der Rechtswissenschaft eingegangen. Sein Vater, der als Advokat und Justizrat in Trier wirkte, war für Karl Marx ein Vorbild. Durch ihn lernte er bereits als Schüler die Anwaltspraxis kennen. Daher werden die berufliche Entwicklung seines Vaters und die Trierer Justizverhältnisse im Buch behandelt. Die Familienverhältnisse der Familie Marx, deren finanzielle Situation und das bestandene Abitur waren ausschlaggebend für den Berufswunsch des Sohnes Karl. Nach der Entscheidung, Rechtswissenschaft an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn zu studieren, wird der weitere Lebensweg des Studenten der Rechte Karl Heinrich Marx dargestellt. Marx war nicht nur ein fleißiger Student, sondern auch ein »freier Bursch«, der sein akademisches Leben in Bonn genoss. Seine Bonner Semester, der Wechsel an die Berliner Universität zur Fortsetzung seines Studiums und sein Berliner Studentenleben führten ihn schließlich zu der Erkenntnis, sich von der Jurisprudenz abzuwenden. Die Philosophie wurde nun sein Studieninhalt. Seinen Entschluss, im Fach Philosophie eine Dissertation zu schreiben, um promoviert zu werden, damit er zukünftig eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen konnte, setzte er zielstrebig um.Die Leserinnen und Leser lernen das Promotionsrecht und die Promotionsverfahren in Preußen und in Sachsen-Weimar-Eisenach an den Universitäten (»Doktorfabriken«) des 19. Jahrhunderts Deutschlands und insbesondere die Promotion in absentia (in Abwesenheit des Promovenden) kennen und können es mit den gegenwärtigen Promotionsverfahren vergleichen.Das Promotionsverfahren an der Philosophischen Fakultät der Universität Jena lässt in seinem Ablauf erkennen, dass er sich als Promovend richtig entschieden hatte. Karl Marx untersuchte in seiner Dissertation auf einem anzuerkennenden hohen aber kritischen Niveau die epikureische Philosophie. Es überzeugen die von ihm herausgearbeiteten Unterschiede in den philosophischen Auffassungen der Philosophen Demokrit und Epikur. Wenn der Dekan der Philosophischen Fakultät der Jenaer Universität feststellte, diese Dissertation » zeugt von eben so viel Geist und Scharfsinn als Belesenheit, weshalb ich den Candidaten für vorzüglich halte«, dann konnte Karl Marx auf das von ihm Geleistete stolz sein. Eine berufliche Zukunft lag vor ihm. Karl Marx blieb jedoch sein ganzes Leben ein Studierender. Wie er von seinen Zeitgenossen eingeschätzt wurde, ist aus einem Zitat von Moses Heß zu erkennen: »Du kannst Dich darauf gefaßt machen, den größten vielleicht den einzigen jetzt lebenden eigentlichen Philosophen kennenzulernen, der nächstens, wo er öffentlich auftreten wird (in Schriften sowohl als auf dem Katheder), die Augen Deutschlands auf sich ziehen wi

Erscheinungsdatum
Verlagsort Jena
Sprache deutsch
Maße 175 x 245 mm
Gewicht 411 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Berlin • Hegel • Jena • Karl Marx • Preußische Universitätsreform • Promotion in Absentia • Promotionsverfahren • Trier
ISBN-10 3-948259-06-2 / 3948259062
ISBN-13 978-3-948259-06-8 / 9783948259068
Zustand Neuware
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