Hotel Bolivia
Auf den Spuren der Erinnerung an eine Zuflucht vor dem Nationalsozialismus
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Bolivien war eines der wenigen Länder, die nach dem "Anschluss" und der "Reichskristallnacht" noch jüdische Flüchtlinge aufnahmen. So standen mehr als zwanzigtausend Mitteleuropäer vor der Aufgabe, in einem unbekannten, exotischen Land eine neue Existenz zu begründen. Leo Spitzers Porträt dieser entwurzelten Einwanderer und ihrer Erfahrungen in der bolivianischen Wirklichkeit besticht vor allem durch seine Reflexion über die Wechselwirkung von Gedächtnis und Geschichte.
In den für europäische Juden besonders bedrohlichen Monaten kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war Bolivien eines der weltweit wenigen Länder, die jüdische Flüchtlinge noch aufnahmen. Ein für die Vertriebenen nahezu unbekanntes Land, geprägt von geografischen und klimatischen Extremen, von großer kultureller Vielfalt und atemberaubender landschaftlicher Schönheit, das zwar Zuflucht bot, in dem sich jedoch die meisten Flüchtlinge lediglich als Durchreisende fühlten. Den ambivalenten Erfahrungen der Flucht und des Exils nähert sich Leo Spitzer auf berührende und facettenreiche Weise: Seine aus Wien und dem Burgenland stammende jüdische Familie kam 1939 in La Paz an und lebte beinahe zehn Jahre in Bolivien. Spitzer knüpft seine familiären Erlebnisse eng an die Geschichten anderer Flüchtlinge. Er zieht Memoiren, Briefe, Fotografien, Familienalben, künstlerische Darstellungen und Zeitungsartikel aus jener Zeit ebenso heran wie die Aufzeichnungen aus Gesprächen mit Zeitzeugen. Sein Buch zeigt eindrucksvoll, wie das unsichtbare Gepäck der subjektiven Gefühle und persönlichen Erfahrungen bestimmt, was man über Vergangenheit wissen und berichten kann.
In den für europäische Juden besonders bedrohlichen Monaten kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war Bolivien eines der weltweit wenigen Länder, die jüdische Flüchtlinge noch aufnahmen. Ein für die Vertriebenen nahezu unbekanntes Land, geprägt von geografischen und klimatischen Extremen, von großer kultureller Vielfalt und atemberaubender landschaftlicher Schönheit, das zwar Zuflucht bot, in dem sich jedoch die meisten Flüchtlinge lediglich als Durchreisende fühlten. Den ambivalenten Erfahrungen der Flucht und des Exils nähert sich Leo Spitzer auf berührende und facettenreiche Weise: Seine aus Wien und dem Burgenland stammende jüdische Familie kam 1939 in La Paz an und lebte beinahe zehn Jahre in Bolivien. Spitzer knüpft seine familiären Erlebnisse eng an die Geschichten anderer Flüchtlinge. Er zieht Memoiren, Briefe, Fotografien, Familienalben, künstlerische Darstellungen und Zeitungsartikel aus jener Zeit ebenso heran wie die Aufzeichnungen aus Gesprächen mit Zeitzeugen. Sein Buch zeigt eindrucksvoll, wie das unsichtbare Gepäck der subjektiven Gefühle und persönlichen Erfahrungen bestimmt, was man über Vergangenheit wissen und berichten kann.
Leo Spitzer wurde 1939 in La Paz, Bolivien, als Sohn jüdischer Emigranten geboren. Er verbrachte seine Jugend in der deutschsprachigen Flüchtlingsgemeinde zwischen einer unerreichbaren Vergangenheit und einer ungewissen Zukunft, eine Erfahrung, die ihn in seiner Arbeit als Historiker wesentlich prägte. Seit 1969 ist er Professor für Geschichte am Dartmouth College, Vermont, USA.
Erscheint lt. Verlag | 1.11.2003 |
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Reihe/Serie | Österreichische Exilbibliothek |
Übersetzer | Ursula C. Sturm |
Verlagsort | Wien |
Sprache | deutsch |
Maße | 135 x 210 mm |
Gewicht | 525 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Zeitgeschichte ab 1945 |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 | |
Schlagworte | Bolivien • Bolivien, Geschichte; Berichte/Erinnerungen • Emigration / Auswanderung; Berichte/Erinnerungen • Emigration; Berichte/Erinnerungen • Exil • Flucht • Hardcover, Softcover / Sachbücher/Geschichte/Zeitgeschichte (1945 bis 1989) • HC/Sachbücher/Geschichte/Zeitgeschichte (1945 bis 1989) • Judenverfolgung (Nationalsozialismus); Berichte/Erinnerungen • Lateinamerika • Leo Spitzer • Nationalsozialismus • Österreichische Exilbibliothek • Vertreibung |
ISBN-10 | 3-85452-473-0 / 3854524730 |
ISBN-13 | 978-3-85452-473-1 / 9783854524731 |
Zustand | Neuware |
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