Shalom

Paul Clayton Gibbs, Gründer und weltweiter Leiter von Pais Movement, ist Autor, Redner und trainiert Missionare. Ursprünglich kommt er aus Manchester in England, wo er 1992 Pais gegründet hat, eine Organisation, die Menschen begeistert und ihnen hilft, ein missionales Herz, missionale Fähigkeiten und einen missionalen Lebensstil zu entwickeln. Paul und seine Frau Lynn haben zwei Söhne, Joel und Levi, und wohnen gegenwärtig in Arlington in Texas.

SHALOM
Wozu?
Was?
Wie?

SPREAD
Wozu?
Was?
Wie?

SPOT
Wozu?
Was?
Wie?

STAY
Wozu?
Was?
Wie?

SEND
Wozu?
Was?
Wie?
Strategie

QUELLEN
Shalom Leitfaden
Anmerkungen

Einladung Meine Art, das Evangelium zu verbreiten, änderte sich, als ich begann, eine andere Frage zu stellen. Meine Frau und ich waren erst kürzlich in unser erstes Haus im englischen Manchester gezogen, als eine überregionale Zeitung unsere Nachbarschaft als „Ghetto benachteiligter Versager“ abstempelte. Etwa zur gleichen Zeit erhielten vierzehntausend Anwohner Flugblätter von der Kommune über einen Jungen namens Robert. Das Flugblatt gab eine detaillierte Beschreibung der einstweiligen Verfügung, die aufgrund seines antisozialen Verhaltens gegen ihn erlassen wurde, und listete seine kleinkriminellen Delikte und die Ärgernisse auf, für die er gesorgt hatte. Zudem war ein kleiner Stadtplan unserer Gegend abgebildet, auf der Roberts Sperrzone eingezeichnet war – ein Gebiet, das er nicht unbeaufsichtigt betreten durfte. Im Grunde genommen wurde er unter Hausarrest gestellt. Ein Abschnitt trug den Titel: „Was Sie tun können, um zu helfen“. Gespannt überflog ich den Absatz, um herauszufinden, wie wir als Anwohner die Familie des Jungen und die Nachbarschaft konkret unterstützen konnten. Und was war die Strategie des Stadtrats? „Sollten Sie beobachten, dass Robert gegen seine einstweilige Verfügung verstößt, kontaktieren Sie bitte die Polizei oder die zuständige Stelle der Stadtverwaltung. Ihre Anzeige wird anonym behandelt, um Ihre Privatsphäre zu schützen.“1 Die Antwort war klar: Es gab keinen Plan. Falls wir Robert innerhalb seiner Sperrzone antrafen, sollten wir einfach einen anonymen Anruf tätigen, woraufhin er vermutlich eine weitere Strafe erhielt. Obwohl der Text auf dem Flugblatt sechs Abschnitte füllte, hätte ich das Ganze in drei Worten zusammenfassen können: „Wir … geben … auf!“ Jesus hingegen gibt niemanden auf. Seiner Ansicht nach ist niemand unerreichbar und für Seine Jünger gibt es keine ‚Sperrzone‘. Dennoch blieb Robert und seiner Familie verborgen, wie eine persönliche Beziehung mit Jesus ihr ganzes Leben hätte verändern können. Denn wie bei einem Großteil der britischen Bevölkerung ist die Wahrscheinlichkeit bei ihnen gering, dass sie jemals ein Kirchengebäude betreten würden. Das bricht mir das Herz, denn ich habe die Vision, dass jeder eine Chance erhält, zu schmecken und zu sehen, wie freundlich der Herr ist. Wenn ich mir die Gesellschaft anschaue, die auf der Suche nach Antworten ist, und die Kirche, die nicht weiß, wie sie diese Menschen erreichen kann, muss ich einfach etwas unternehmen. Seit ich Jesus kennengelernt habe, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, das Evangelium des Friedens in eine zerbrochene Welt hineinzutragen. Und das Flugblatt über Robert wurde zur Inspiration für mein weiteres Vorgehen — oder zumindest gab es mir Anhaltspunkte für meine nächsten Schritte. Jenes Flugblatt brachte mich dazu, eine Frage zu stellen, die ich zuvor nie gestellt hatte: Warum investieren wir so viel unserer Zeit, Kraft und Ressourcen, um andere Menschen einzuladen … wenn Jesus so viel Seiner Zeit damit verbrachte, sich von anderen einladen zu lassen? Ich bete regelmäßig dafür, dass die ‚Roberts‘ dieser Welt erkennen, warum es sich lohnt, in die Kirche zu gehen. Gleichzeitig sehnt Gott sich danach, dass die Kirche weltweit erkennt, warum es sich lohnt, zu allen ‚Roberts‘ hinzugehen. Selbst beim flüchtigsten Blick auf Jesu Methoden wird eines deutlich: Er wusste, welche Vorteile es hatte, von anderen eingeladen zu werden, um Seine Botschaft in ihrer Welt und zu ihren Bedingungen zu verkündigen. Jesus ließ sich oft einladen – manchmal ganz unaufdringlich, hin und wieder ganz unverhohlen: Als Jesus an dem Baum vorüberkam, schaute er hinauf und rief: „Zachäus, komm schnell herunter! Ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.“ So schnell er konnte, stieg Zachäus vom Baum herab, und er nahm Jesus voller Freude bei sich auf.2 Doch auf allen Konferenzen, die ich besuchte, und in allen Predigten, die ich gehört habe, gab es so gut wie nie eine Anleitung dafür, wie wir heute dasselbe tun können. Das wirft eine weitere Frage auf: Haben wir als Gottes Gemeinde es verlernt, uns einladen zu lassen? Wie können wir diese verlorene Kunst wiederentdecken?