Die Geschichte des Judentums (eBook)
784 Seiten
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-11627-4 (ISBN)
Martin Goodman, geboren 1953, lehrt und forscht als Professor of Jewish Studies in Oxford. Von 2014 bis 2018 war er »President of the Oxford Centre for Jewish und Hebrew Studies« und gilt als einer der international führenden Experten auf dem Gebiet der Judaistik.
Martin Goodman, geboren 1953, lehrt und forscht als Professor of Jewish Studies in Oxford. Von 2014 bis 2018 war er »President of the Oxford Centre for Jewish und Hebrew Studies« und gilt als einer der international führenden Experten auf dem Gebiet der Judaistik.
Glossar
Für die deutsche Ausgabe wurde das Glossar in einigen Punkten modifiziert und erweitert.
Abkürzungen im Glossar:
A: Aramäisch
Arab: Arabisch
G: Griechisch
H: Hebräisch
J: Jiddisch
Amida [H]: Wörtl. »stehend«, auch Tefilla (»Gebet«). Auch Schemone Esre oder Achtzehngebet, Hauptgebet bei den täglichen Gebeten morgens, mittags und abends.
Amora, Amoräer (Pl. Amoraim, Amoräer): Wörtl. »Interpreten«. Der Begriff bezieht sich auf die rabbinischen Weisen, die in den Talmuden seit der Beendigung der Mischna um 200 n. d. Z. und bis zum Ende des 5. Jahrhunderts zitiert werden.
Chabad [H]: Akronym für eine von den Lubawitscher Chassidim praktizierte Form der Mystik. »Chabad« steht für »Chochma Bina Da’at«: »Weisheit, Verstand, Wissen«.
Chacham [H]: Wörtl. »Weiser«. Rabbinischer Titel.
Challa [H]: Wörtl. »Teighebe«. Nach der hebr. Bibel, Opfergabe: ein bestimmter Teil des Teigs, der an die Priester zu zahlen war, später verbrannt wurde. Auch Brotlaib in Zopfform für den Schabbat und für Festtage.
Chanukka [H]: Wörtl. »Einweihung«. Fest, das der Wiedereinweihung des Tempels nach dem Makkabäeraufstand gedenkt.
Charedi (Pl. Charedim) [H]: Wörtl. »Gottesfürchtiger«. Bezieht sich auf die modernen Anhänger des ultraorthodoxen Judentums.
Chassid (Pl. Chassidim) [H]: Wörtl. »Fromme(r)«. Bezeichnung, die Anhänger des Chassidismus seit dem 18. Jahrhundert für sich selbst verwenden.
Chassidej Aschkenas [H]: Wörtl. »Die Frommen von Aschkenas«. Jüdische Pietisten im Rheinland und in Nordfrankreich im 12. und 13. Jahrhundert.
Chaver (Pl. Chaverim) [H]: »Kamerad«. 1. In tannaitischen Quellen eine Person, die es mit Abgaben und ritueller Reinheit sehr genau nimmt; 2. zur Zeit der Amoräer und später: ein rabbinischer Weiser.
Chawurah (Pl. Chawurot) [H]: Vereinigung von Juden, die zu religiösen Treffen, gemeinsamem Lernen und Feiern zusammenkommen.
Cherem [H]: Wörtl. »Bann«. Der offizielle Ausschluss einer Person aus der Gemeinschaft.
Chiddusch (Pl. Chidduschim) [H]: »Neuheiten«. Neue, aus Talmud- oder Bibelkommentaren abgeleitete Rechtslehren.
Etrog [H]: Cedrat, eine Art Zitrone, die in der Liturgie des Laubhüttenfestes verwendet wird.
Gaon (Pl. Geonim) [H]: Wörtl. »Exzellenz«, »Majestät«. Titel des Oberhaupts der wichtigsten Akademien im Irak vom 6. bis zum 11. Jahrhundert.
Geniza [H]: Wörtl. »Versteck«, »Aufbewahrung«. Ort zur Deponierung unbrauchbar gewordener heiliger Bücher und anderer Kultgegenstände.
Geonische Periode: 6. bis 11. Jahrhundert (vgl. Gaon).
Gesetz: Auf die Tora bezogen zielt der Begriff »Gesetz« auf die Vorschriften zur jüdischen Lebensweise, hebräisch Halacha genannt. »Gesetz« ist ein Begriff aus der griechischen Übersetzung der Tora, der Septuaginta. Dort heißt Gesetz »Nomos«. Die hellenistischen Juden sahen in der Bezeichnung ihrer wichtigsten Schrift als »Gesetz« (Nomos) eine Ehrung, hatten doch die sie umgebenden Völker, polytheistisch geprägt, kein solches Regelwerk. Gleichwohl reden Juden bis heute von den Vorschriften zu ihrer Lebensweise als Mizwot, Geboten Gottes, nicht als Gesetz in einem juristischen Sinn.
Gesetzgeber: vgl. Mose als Gesetzgeber.
Glaube: Bedeutet im Judentum etwas anderes als in unserem heutigen Sprachgebrauch. Es geht im Judentum weder um eine Form von Überzeugung noch um ein Führwahrhalten von Aussagen, welcher Art auch immer. Der hebräische Begriff für »Glaube« lautet – schon in der Tora – »Emunah«. Das bedeutet: »Treue, Festigkeit, Zuverlässigkeit«. »Glaube« bezeichnet mithin die Beziehung der Juden zu Gott. Das gilt aber auch in Wechselrichtung. Die Juden fordern selbiges immer wieder von Gott ein.
Golem [H]: In der kabbalistischen Tradition ein aus Lehm hergestellter, künstlicher, durch Magie erschaffener Mensch.
Haftara (Pl. Haftarot) [H]: In der Synagogenliturgie sowie beim Morgengebet eine Lesung aus den Propheten nach dem Abschluss der Tora-Lesung.
Haggada schel Pessach [H]: Erzählung vom Auszug der Israeliten aus Ägypten, dem »Haus der Knechtschaft«. Diese Erzählung wird an Pessach, dem jüdischen Freiheitsfest, das außerhalb Israels acht Tage lange gefeiert wird, an den ersten beiden Sederabenden vorgetragen, und zwar begleitet von Gebeten und Gesängen. Auch: Aggada / Haggada als Bezeichnung für erzählende, nicht-halachische Teile der mündlichen Tora.
Hairesis (Pl. Haireseis) [G]: Wörtl. »Wahl«. Eine Philosophenschule.
Halacha (Pl. Halachot) [H]: Wörtl. »gehen«, »wandeln«. Vorschriften in der rabbinischen Lehre zur jüdischen Lebensweise.
Hallel [H]: »Lobet den Namen des Herrn«. Psalmenfolge (Ps 113–118), die an Festen und anderen besonderen Tagen in der Synagoge gesungen wird.
Hawdala [H]: Wörtl. »Unterscheidung«. Zeremonie, die am Ende des Schabbats bzw. eines Festtags vollzogen wird.
Hechalot [H]: Wörtl. »Hallen«. Die himmlischen Reiche, durch welche der Visionär in der Merkaba-Mystik zum Thron Gottes emporsteigt.
Jachad [H]: Wörtl. »Gemeinschaft«. Die Selbstbezeichnung der jüdischen Gruppe, von welcher die unter den Schriftrollen vom Toten Meer gefundenen Sektenregeln stammen.
Jahrzeit: Wörtl. »Jahrestag«. Bezeichnet den Todestag eines nahen Verwandten.
Jeschiwa (Pl. Jeschiwot) [H]: Akademie, an der die Tora (mit besonderem Schwerpunkt auf dem Babylonischen Talmud) studiert wird.
Jiskor [H]: Wörtl. »Möge Er gedenken«. Synagogenliturgie mit Gebeten im Andenken an die Toten.
Jom Kippur [H]: Versöhnungstag.
Kabbala [H]: Wörtl. »Tradition«. Mystische, von Spanien und der Provence ausgehende Bewegung.
Kaddisch [A]: »heilig«; Gebet der Heiligung und des Lobpreises Gottes, aramäisch mit hebräischen Einschüben. Es gibt fünf Typen des Kaddisch; in der Form des Halbkaddisch zwischen bestimmten Abschnitten der Synagogenliturgie gesprochen; eine der weiteren Formen ist das Waisenkaddisch, das Gebet der Trauernden als Erinnerungsgebet für die Toten.
Kalam [Arab]: Islamische scholastische Theologie.
Keduscha [H]: Wörtl. »Heiligkeit«. Teil der Synagogenliturgie, bezogen auf den Lobpreis Gottes durch die Engel.
Kiddusch [H]: Wörtl. »Heiligung«. Segen, der am Schabbat und an Festtagen über dem Wein gesprochen wird.
Kol...
Erscheint lt. Verlag | 17.8.2020 |
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Übersetzer | Susanne Held |
Zusatzinfo | mit einem farbigen Tafelteil und mit zahlreichen Karten |
Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Judentum |
Schlagworte | Antike • Augustus • Diaspora • Geschichte • Geschichte der Bibel • Geschichte des Alten Testamentes • Hebräische Bibel • Holocaust • Israel (historisch) • Israel (seit 1948) • Jesus • Judentum • Jüdische Kultur • Jüdischer Glaube • jüdische Traditionen • Kaiser • Messias • Monotheismus • PharisäerOrthodoxes Judentum • Pogrome • Polytheismus • Propheten • Rabbiner • Römisches Weltreich • Säkularisiertes Judentum • Schriftgelehrte • Shoah • Synagoge • Thora • Vertreibung der Juden • Zerstörung Jerusalems |
ISBN-10 | 3-608-11627-3 / 3608116273 |
ISBN-13 | 978-3-608-11627-4 / 9783608116274 |
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