Der politische Roman im 18. Jahrhundert
Systementwurf und Aufklärungserzählung
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Das aktuelle Spektrum der Literaturwissenschaft ist durch eine komparatistische und kulturwissenschaftliche Öffnung mit mannigfachen interdisziplinären Anschlüssen gekennzeichnet. Die Reihe spectrum Literaturwissenschaft versteht sich als Forum dieser pluralistischen Neuformierung der Literaturwissenschaft; sie präsentiert Studien von methodisch innovativem, häufig komparatistischem Zuschnitt, deren Ergebnisse über enge nationalphilologische Horizonte hinaus von exemplarischer Bedeutung sind.
Gegenstand dieser Studie ist das Korpus von Texten, die unter Rückbezug auf Fénelons "Télémaque" und seine Nachfolger von der Fürstenerziehung und der Organisation des Staates erzählen. Wirkmächtige Romane wie Loens "Redlicher Mann am Hofe", Hallers "Usong", Wielands "Goldner Spiegel" und Knigges "Geschichte der Aufklärung in Abyssinien" bilden ein für Zeitgenossen klar umrissenes Genre, das auf die narrative Vermittlung politischen Wissens verpflichtet ist. Ziel der Untersuchung ist die historische Rekonstruktion einer Gattungsentwicklung von der produktiven Transformation der europaweit breit rezipierten französischen Vorbilder bis hin zum Funktionswandel der Gattung um 1800. Damit verbinden sich systematische Fragen nach den Textverfahren, die der Narrativierung politischen Wissens dienen, sowie der Funktion des politischen Erzählens im historischen Kontext. Dabei geht es auch darum, das Spannungsfeld von politischer Theorie, politisch-historischen Prozessen und Romanpraxis neu auszuloten. Der Roman stellt eine privilegierte Form der politischen Reflexion dar, weil er politisches Denken und staatstheoretische Wissensbestände gleichermaßen darstellen, reflektieren, kritisieren sowie in der Fiktion erproben kann.
Gegenstand dieser Studie ist das Korpus von Texten, die unter Rückbezug auf Fénelons "Télémaque" und seine Nachfolger von der Fürstenerziehung und der Organisation des Staates erzählen. Wirkmächtige Romane wie Loens "Redlicher Mann am Hofe", Hallers "Usong", Wielands "Goldner Spiegel" und Knigges "Geschichte der Aufklärung in Abyssinien" bilden ein für Zeitgenossen klar umrissenes Genre, das auf die narrative Vermittlung politischen Wissens verpflichtet ist. Ziel der Untersuchung ist die historische Rekonstruktion einer Gattungsentwicklung von der produktiven Transformation der europaweit breit rezipierten französischen Vorbilder bis hin zum Funktionswandel der Gattung um 1800. Damit verbinden sich systematische Fragen nach den Textverfahren, die der Narrativierung politischen Wissens dienen, sowie der Funktion des politischen Erzählens im historischen Kontext. Dabei geht es auch darum, das Spannungsfeld von politischer Theorie, politisch-historischen Prozessen und Romanpraxis neu auszuloten. Der Roman stellt eine privilegierte Form der politischen Reflexion dar, weil er politisches Denken und staatstheoretische Wissensbestände gleichermaßen darstellen, reflektieren, kritisieren sowie in der Fiktion erproben kann.
Christopher Meid , Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Erscheinungsdatum | 21.01.2021 |
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Reihe/Serie | spectrum Literaturwissenschaft / spectrum Literature ; 73 |
Verlagsort | Berlin/Boston |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 1058 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | Aufklärung • Enlightenment • political theory • Politics in literature • Politik/i.d. Literatur • Politische Theorie • Roman • The novel |
ISBN-10 | 3-11-069914-1 / 3110699141 |
ISBN-13 | 978-3-11-069914-2 / 9783110699142 |
Zustand | Neuware |
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