Kartographie, Chorographie und Territorialverwaltung um 1600 - Sarah Hadry

Kartographie, Chorographie und Territorialverwaltung um 1600

Die Pfalz-Neuburgische Landesaufnahme 1579/84-1604

(Autor)

Buch | Hardcover
XXII, 204 Seiten
2020
Bayerische Akademie der Wissenschaften (Verlag)
978-3-7696-6662-5 (ISBN)
39,00 inkl. MwSt
Seit den 1520er Jahren kam es in Mitteleuropa zur Vermessung, Kartierung und Beschreibung ganzer Territorien oder nennenswerter Teile davon. In diesen sogenannten Landesaufnahmen fand der Prozess der Herausbildung linearer Grenzen einen ersten Abschluss. Voraussetzung dafür war die auch in weiten Teilen des Reichs bis ins frühe 16. Jahrhundert vollzogen Überwindung der mittelalterlichen Herrschaftsvorstellungen gewesen. Denn solange Autorität nicht auf flächenhaft vorliegenden Ansprüchen, sondern auf individuellen Rechtsbeziehungen des Herrschers zu den Beherrschten beruht hatte, war die Herausbildung fest umgrenzter Territorien nicht möglich gewesen. Am Beginn der Neuzeit existierte neben dem Herzogtum Bayern und der Kurpfalz samt ihren Nebenlinien noch ein drittes wittels­bachisches Fürstentum – Pfalz-Neuburg. Das Gebiet dieser „jungen“ Pfalz war über halb Süddeutschland verteilt: Pfalz-Neuburgische Ämter befanden sich in den heutigen bayerischen Bezirken Schwaben, Oberbayern, Mittelfranken und Oberpfalz. Die 1604 vollendete Pfalz-Neuburgische Landesaufnahme visualisierte erstmals die Gesamtbestandteile dieses so unübersichtlichen Fürstentums. Die Studie schildert die Landesaufnahme einerseits als eine besondere Verwaltungsmaßnahme und andererseits als territoriale Ausprägung eines europäischen Gesamtphänomens. Verfolgt werden u. a. folgende Fragen: Wieso entstand gerade in der zersplitterten und finanziell zerrütteten „Jungen Pfalz“ ein derart bedeutendes Kartenwerk? Wie verlief die Zusammenarbeit mit den Kartographen, und wo fand man diese seltenen Spezialisten? Welchen Zwecken diente die Landesaufnahme? Und welche Rolle spielte der geniale Philipp Apian bei dem Ganzen? Ein Quellenanhang bietet „O-Töne“ aller an der Landesaufnahme und ihrer Vorgeschichte beteiligten Protagonisten. Vertreten sind u. a. Philipp Apian und auch der berühmte Ulmer Landtafelmaler Philipp Rehle (auch: Rehlin) d. Ä. Aber auch die übrigen Kartographen (Friedrich Seefried, Christoph Vogel, Matthäus Stang) und die als „Projektmanager“ agierenden Neuburger Regierungsmitarbeiter Paulus Rabus Senior und Junior kommen zu Wort. Mehrere Farbabbildungen erlauben einzigartige Einblicke in die zeitgenössische Kartographie, aber auch in das ländliche Siedlungsbild Bayerns vor den Verheerungen des Dreißigjährigen Kriegs.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte ; BD 32 | 1.320
Zusatzinfo 12 Abb.
Sprache deutsch
Maße 165 x 245 mm
Gewicht 540 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Allgemeines / Lexika
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Sozialgeschichte
Schlagworte Kartographie • Landesaufnahme • Pfalz-Neuburg
ISBN-10 3-7696-6662-3 / 3769666623
ISBN-13 978-3-7696-6662-5 / 9783769666625
Zustand Neuware
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