Displaced Persons – Vom DP-Lager Föhrenwald nach Frankfurt am Main -

Displaced Persons – Vom DP-Lager Föhrenwald nach Frankfurt am Main

From DP-Camp Ferenwald to Frankfurt am Main
Buch | Softcover
204 Seiten
2019 | 1. Auflage
Brandes & Apsel (Verlag)
978-3-95558-268-5 (ISBN)
19,90 inkl. MwSt
Der Katalog zur Ausstellung »Vom DP-Lager Föhrenwald nach Frankfurt in die Waldschmidtstraße« der Initiative 9. November e. V. im Hochbunker Friedberger Anlage in Frankfurt gewährt uns Einblicke in eine bis heute unbekannte Lebenswelt. Die Erinnerungen der Zeitzeugen sind voller Wehmut angesichts der Leiden und Trauer ihrer Angehörigen, gleichzeitig voller Dankbarkeit für deren Liebe und Fürsorge und die weitergegebene Überzeugung, »trotzdem Ja zum Leben (zu) sagen«. Viele der Kinder von Föhrenwald bilden bis heute eine eng verbundene Gemeinschaft und wissen trotz der Last der Geschichte, ernst und fröhlich zugleich ihre Erinnerungen und Erkenntnisse weiterzugeben.Nachdem 1951 die administrative Zuständigkeit für das DP-Lager Föhrenwald gewechselt hatte, erlangte mit Theodor Oberländer als Staatssekretär für Flüchtlingsfragen ein Nazi der ersten Stunde und im Krieg in antisemitische Mordaktionen involvierter Täter die politische Oberhoheit über das jüdische DP-Lager. Seine Laufbahn in der jungen Bundesrepublik steht exemplarisch für zahllose Nachkriegskarrieren gerade im Beamten- und Justizapparat. Auch mit Unterstützung antisemitischer Kreise erwirkte er schließlich die Räumung des DP-Lagers zugunsten des katholischen Siedlungswerks, das die Häuser Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland zuerkannte. Die Ausstellung zeigt, dass die neu gekommenen jüdischen Einwohner*innen in der Waldschmidtstraße nicht zurückgekehrte Frankfurter, sondern Überlebende aus dem Osten Europas waren. Sie wurden nach etlichen Jahren vor allem im DP-Lager Föhrenwald, dem größten in der amerikanischen Besatzungszone, 1956/57 von bayerischen Behörden Frankfurt zugewiesen. Keiner von ihnen hatte ursprünglich im Land der Täter bleiben wollen; aus gesundheitlichen, finanziellen oder beruflichen Gründen war aber eine Auswanderung nicht möglich gewesen.

Iris Bergmiller-Fellmeth, Diplomsoziologin, Betriebsleiterin von Kultur123 in Rüsselsheim, Aufbau des Fachbereichs Frauenbildung an der vhs Rüsselsheim (im Ruhestand), Vorsitzende und Mitglied der Initiative 9. November e. V. Frankfurt am Main; Kuratorin der Ausstellung »la goia di creare«, Citta della Pieve, Italien; Kuratorin der Ausstellung »Vom DP-Lager Föhrenwald nach Frankfurt in die Waldschmidtstraße«. Elisabeth Leuschner-Gafga, Studienrätin a. D. für Germanistik, Politik und evangelische Theologie; Organisation und Durchführung von Lehrerfortbildungen; stellvertretende Vorsitzende und langjähriges Mitglied der Initiative 9. November e.V. Frankfurt am Main; Kuratorin der Ausstellung »Vom DP-Lager Föhrenwald nach Frankfurt in die Waldschmidtstraße«. Die Initiative 9. November widmet sich der Aufklärung über den Nationalsozialismus mit dem Schwerpunkt der Erinnerung an die jüdische Kultur und der Analyse fortdauernder Nazierbschaften in der Bevölkerung. Es gibt Ausstellungen und Buchpublikationen, u.a. bei Brandes & Apsel: Erinnerung braucht Zukunft (2010) und Populismus, Paranoia, Pogrom (2017).

Erscheinungsdatum
Vorwort Dieter Graumann
Sprache englisch; deutsch
Maße 200 x 270 mm
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Zeitgeschichte ab 1945
Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Schlagworte Deportationslager • Displacement • Holocaust
ISBN-10 3-95558-268-X / 395558268X
ISBN-13 978-3-95558-268-5 / 9783955582685
Zustand Neuware
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