Die Erfindung des Nordens
Galiani Berlin ein Imprint von Kiepenheuer & Witsch (Verlag)
978-3-86971-192-8 (ISBN)
Für die einen eisgefrorenes Niemandsland voll kampflustiger Wikinger, für die anderen Wiege der Zivilisation: Der Norden war schon immer Projektionsfläche für allerlei Fantasien. Bernd Brunner beleuchtet, wie sich das Bild des Nordens über die Jahrhunderte gewandelt hat.
Lange erschöpfte sich das, was man über den Norden zu wissen glaubte, in Gerüchten und obskuren Reiseberichten – barbarische Wikingerhorden, ewiges Eis und unwirtliche Landschaften prägten viele Jahrhunderte das Bild. Doch die Wahrnehmung änderte sich, spätestens ab dem 18. Jahrhundert, als etwa das Interesse an nordischer Mythologie erwachte und Werke wie die Edda und Ossians Dichtungen als nördliche Gegenstücke zu antiken griechischen Schriften gelesen wurden – sowohl von den von der »reinen Urkraft des Nordens« angetanen Romantikern als auch jenen, die sich mehr zur Klassik hingezogen fühlten. Aus dieser Faszination entstand auch die Theorie, dass die »Urheimat der Germanen« im Norden liege (und Helgoland die Hauptstadt von Atlantis sei) – eine Idee, die in der kultischen Verehrung alles Nordischen durch die Nazis einen irregeleiteten Höhepunkt fand.
Bernd Brunner unternimmt einen faszinierenden Streifzug durch Kultur- und Wissenschaftsgeschichte. Was er dabei zusammenträgt, reicht von den Wikingern bis zu IKEA und von Eiszeitrelikten bis zu schmelzenden Gletschern, wirft einen spannenden Blick auf wagemutige Forschungsexpeditionen wie auf allerlei bizarre Auswüchse – und verändert damit nicht nur den Blick nach Norden, sondern den Blick auf die Welt.
Bernd Brunner, 1964 geboren, schreibt vielbeachtete, höchst unterhaltsame Bücher an der Schnittstelle von Kultur und Wissenschaftsgeschichte. Bei Galiani sind zuletzt Die Kunst des Liegens (2012), Ornithomania (2015) und Als die Winter noch Winter waren (2016) erschienen. Seine Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Bernd Brunners mitreißendes Buch ist ein wunderbarer Schmöker für lange Winterabende. dpa 20200218
Brunner versammelt nicht nur spannende Anekdoten von den ersten, beschwerlichen Reisen und kulturellen Begegnungen in Ländern wie Norwegen, Island und Grönland, sondern wirft auch einen Blick auf tragische Nordpolexpeditionen, die Abgründe der Rassenkunde und dramatische Naturschauspiele. Das Buch zeigt die unterschiedlichsten Facetten der Projektionsfläche ‘Norden’: als Mythos und Sehnsuchtsort, eisgefrorenes Niemandsland oder Wiege der Zivilisation. Eine unterhaltsame, faszinierende und zugleich lehrreiche kulturgeschichtliche Betrachtung des Nordens.
Erscheinungsdatum | 28.08.2019 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 140 x 215 mm |
Gewicht | 559 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Mittelalter | |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte | |
Schlagworte | Bernd Brunner • Bullerbü • Bullerbü • Dänemark • Dänemark • Die Erfindung des Nordens • Edda • Eskimos • Finnland • Germanen • Geschichte • hygge • IKEA • Inuit • Island • Kanada • Kulturgeschichte • magnetberg • Mahlstrom • Norden • Nordpol • Norwegen • Ole Worm • Ossian • Schottland • Schweden • Skandinavien • Wikinger |
ISBN-10 | 3-86971-192-2 / 3869711922 |
ISBN-13 | 978-3-86971-192-8 / 9783869711928 |
Zustand | Neuware |
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