Die Abenteuer des Apollo 2: Die dunkle Prophezeiung (eBook)

Vom olympischen Gott zum pickligen Teenager - urkomische Fantasy ab 12 Jahren über griechisch-römische Gottheiten in der modernen Welt

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
448 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-92968-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Abenteuer des Apollo 2: Die dunkle Prophezeiung -  Rick Riordan
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Blutrünstige Kaiser, schnippische Götter und ein mechanischer Drache Einst war er ein unsterblicher Gott, jetzt ist er ein unbeholfener Teenager. Für Apollo läuft es nicht gerade prächtig. Es gibt nur einen Weg, wie er seine Unsterblichkeit zurückerlangen kann - doch dafür muss er sich der größten Challenge seines viertausendjährigen Bestehens stellen: Er muss in den Mittleren Westen der USA reisen und ohne seine magischen Kräfte die alten Orakel wieder zum Leben erwecken. Es gibt jedoch ein paar Dinge, die ihm im Weg stehen. Da wäre die Höhle, die ihn töten oder in den Wahnsinn treiben könnte - und ein römischer Kaiser, der an Bösheit nicht zu übertreffen ist.  Die etwas andere Heldenreise: Zeit für Apollo, den egozentrischsten Gott aller Zeiten! Einmal Mist im Olymp gebaut und schon landet Gott Apollo auf direktem Wege in einer Gasse in New York. Ohne seine göttlichen Kräfte und im Körper eines Teenagers muss er sich der modernen Welt stellen. Dabei stolpert er von einem Abenteuer ins nächste und lernt, dass das Leben als Sterblicher nicht ganz so glamourös ist, wie er dachte - aber vielleicht viel bedeutungsvoller.  'Die Abenteuer des Apollo' ist ein Spin-off von Riordans vorherigen Reihen 'Percy Jackson' und 'Helden des Olymp'. In der fünfteiligen Fantasy-Buchserie überführt Rick Riordan alte Sagen und Legenden in moderne Geschichten und begeistert Leser*innen überall auf der Welt für seine Hauptfigur Apollo, dem seine maßlose Arroganz und Selbstverliebtheit immer wieder im Weg steht.  ***Ein selbstverliebter Held, epische Abenteuer und viel Humor - für Leser*innen ab 12 Jahren und für alle Fans der griechisch-römischen Mythologie*** 

Rick Riordan war viele Jahre lang Lehrer für Englisch und Geschichte. Er lebt mit seiner Familie in Boston und widmet sich inzwischen ausschließlich dem Schreiben. Seine Percy-Jackson-Serie hat den Buchmarkt im Sturm erobert und wurde zweimal verfilmt. Auch seine nachfolgenden Serien, »Die Kane-Chroniken«, »Helden des Olymp«, »Percy Jackson erzählt«, »Magnus Chase« und »Die Abenteuer des Apollo«, schafften auf Anhieb den Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten.

Rick Riordan war viele Jahre lang Lehrer für Englisch und Geschichte. Er lebt mit seiner Familie in Boston und widmet sich inzwischen ausschließlich dem Schreiben. Seine Percy-Jackson-Serie hat den Buchmarkt im Sturm erobert und wurde zweimal verfilmt. Auch seine nachfolgenden Serien, »Die Kane-Chroniken«, »Helden des Olymp«, »Percy Jackson erzählt«, »Magnus Chase« und »Die Abenteuer des Apollo«, schafften auf Anhieb den Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten. Gabriele Haefs wurde in Wachtendonk am Niederrhein geboren. Sie studierte Skandinavistik, promovierte im Fach Volkskunde und übersetzt unter anderem aus dem Englischen, dem Norwegischen, dem Dänischen und Schwedischen. Für ihre Übersetzungen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis, den Willy-Brandt-Preis und den Hamburger Literaturförderpreis. 2008 erhielt sie den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für das Gesamtwerk. Gabriele Haefs lebt in Hamburg.

1


Lester (Apollo)

Leider immer noch menschlich

Ich hass mein Leben

Als unser Drache dem Staat Indiana den Krieg erklärte, wusste ich, dass es ein mieser Tag werden würde.

Wir reisten seit sechs Wochen nach Westen und Festus hatte bisher keinem Staat eine solche Feindseligkeit entgegengebracht. New Jersey ignorierte er. Pennsylvania schien ihm zu gefallen, trotz unserer Schlacht mit den Zyklopen von Pittsburgh. Ohio nahm er hin, selbst nach unserer Begegnung mit Potina, der römischen Göttin der Kindergetränke, die uns in Gestalt eines riesigen roten Kruges mit einem Smiley-Gesicht verfolgte.

Doch aus irgendeinem Grund fasste Festus einen Widerwillen gegen Indiana. Er landete auf der Kuppel des Regierungsgebäudes, schlug mit seinen Metallflügeln und stieß einen Feuerschwall aus, der die Flagge des Staates glatt vom Flaggenmast sengte.

»He, Kumpel!« Leo Valdez riss an den Zügeln. »Darüber hatten wir doch gesprochen. Öffentliche Gebäude werden nicht abgefackelt.«

Kalypso, die hinter ihm auf dem Rücken des Drachen saß, packte Festus’ Schuppen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. »Könnten wir bitte auf den Boden gebracht werden? Und diesmal sanft

Kalypso, eine ehemals unsterbliche Zauberin, der die Geister der Luft gehorcht hatten, war keine begeisterte Fliegerin. Kalter Wind wehte mir ihre kastanienbraunen Haare ins Gesicht und ich musste blinzeln und ausspucken.

Ihr habt richtig gehört, liebe Leserin und lieber Leser.

Ich, der wichtigste Passagier, der Jugendliche, der einst der strahlend schöne Gott Apollo gewesen war, musste auf dem Rücken des Drachen hinten sitzen. Oh, was hatte ich für Demütigungen ertragen müssen, seit Zeus mich meiner göttlichen Kräfte beraubt hatte! Es reichte nicht, dass ich jetzt ein sechzehn Jahre alter Sterblicher mit dem schrecklichen Namen Lester Papadopoulos war. Es reichte nicht, dass ich auf der Erde Sklavendienste leisten und auf heldenhafte Einsätze ausziehen musste (uäh!), bis ich eine Möglichkeit fand, von meinem Vater in Gnaden wieder aufgenommen zu werden, oder dass meine Akne nicht auf rezeptfreie Medikamente reagierte. Trotz meines vom Staat New York ausgestellten Führerscheins traute Leo Valdez mir nicht genug, um mich sein bronzenes Luftross lenken zu lassen!

Festus’ Krallen suchten kratzend Halt auf der grünen Kupferkuppel, die viel zu klein war für einen Drachen von seinen Ausmaßen. Ich musste für einen Moment an damals denken, als ich eine lebensgroße Statue der Muse Kalliope auf meinem Sonnenwagen angebracht hatte. Daraufhin hatte mich das zusätzliche Gewicht gezwungen, im Sturzflug in China zu landen und die Wüste Gobi zu erschaffen.

Leo schaute sich um, sein Gesicht war von Ruß gestreift. »Apollo, spürst du irgendetwas?«

»Warum soll immer ich etwas spüren? Bloß weil ich mal der Gott der Weissagung war …«

»Du bist hier der mit den Visionen«, erinnerte mich Kalypso. »Du hast gesagt, deine Freundin Meg werde hier sein.«

Wenn ich Megs Namen auch nur hörte, wand ich mich vor Schmerzen. »Das bedeutet nicht, dass ich gedanklich ihre Position anpeilen kann. Zeus hat meinen Zugang zum GPS gesperrt.«

»GPS?«, fragte Kalypso.

»Göttliches Peilsystem.«

»Das gibt es doch gar nicht!«

»Ganz ruhig, Leute.« Leo streichelte den Hals des Drachen. »Apollo, mach einfach einen Versuch, ja? Sieht das aus wie die Stadt, von der du geträumt hast, oder nicht?«

Ich suchte den Horizont ab.

Indiana war ein flaches Land – Highways, die sich kreuz und quer durch braune Stoppelfelder wanden, Schatten von Winterwolken, die über den Straßen der Stadt dahinzogen. Um uns herum erhob sich eine magere Ansammlung von Hochhäusern – Haufen aus Stein und Glas, wie Schichten aus weißem und schwarzem Lakritz. (Und nicht von der leckeren Lakritzsorte, sondern von der ekligen, die eine Ewigkeit nach der anderen in der Schüssel auf dem Kaffeetisch deiner Stiefmutter liegen bleibt. Und nein, Hera, wieso meinst du, ich könnte dich gemeint haben?)

Da ich in New York auf die Erde gefallen war, fand ich Indianapolis öde und langweilig. Es sah aus, als ob sich ein normales New Yorker Viertel über die ganze Grundfläche von Manhattan ausgedehnt und sich zwei Drittel seiner Bevölkerung entledigt hätte, um sich dann noch gehörig abspülen zu lassen.

Ich konnte mir nicht vorstellen, warum ein tückisches Triumvirat aus antiken römischen Kaisern sich für einen solchen Ort interessieren sollte. Und ich konnte mir auch nicht vorstellen, warum Meg McCaffrey hier hergeschickt worden sein sollte, um mich zu fangen. Aber meine Visionen waren deutlich gewesen. Ich hatte diese Skyline gesehen. Ich hatte gehört, wie mein alter Feind Nero Meg befahl: Geh nach Westen. Fang Apollo, ehe er das nächste Orakel finden kann. Wenn du ihn nicht lebend zu mir schaffen kannst, dann töte ihn.

Das Traurigste daran war: Meg war eine meiner besten Freundinnen. Sie war, dem perversen Humor des Zeus sei Dank, dazu auch noch meine halbgöttliche Herrin. Solange ich sterblich blieb, konnte Meg mir jeden Befehl erteilen, sogar, Selbstmord zu begehen … Nein. Besser nicht an solche Möglichkeiten denken.

Ich rutschte auf meinem Metallsitz hin und her. Nach so vielen Wochen unterwegs war ich müde und wund geritten. Ich wollte eine sichere Ruhestätte finden. Diese Stadt hier war keine. Etwas an der Landschaft unter uns machte mich ebenso nervös wie Festus.

Leider war ich sicher, dass das hier unser Bestimmungsort war. Wenn ich eine Möglichkeit hatte, Meg McCaffrey wiederzusehen, sie aus dem Zugriff ihres schurkischen Stiefvaters zu befreien, dann musste ich das versuchen, trotz aller Gefahr.

»Hier ist es«, sagte ich. »Ehe diese Kuppel unter uns zusammenbricht, sollten wir uns wohl mal auf den Boden begeben.«

Kalypso murmelte auf Minoisch: »Das habe ich auch schon gesagt.«

»Ach, entschuldige bitte, Zauberin«, antwortete ich in derselben Sprache. »Wenn du vielleicht ein paar nützliche Visionen hättest, würde ich dir häufiger zuhören!«

Kalypso belegte mich mit einigen Bezeichnungen, die mich daran erinnerten, wie farbenprächtig die minoische Sprache vor ihrem Aussterben gewesen war.

»He, ihr zwei«, sagte Leo. »Keine antiken Dialekte. Spanisch oder Englisch, bitte. Oder Maschinisch.«

Festus krächzte zustimmend.

»Ist schon gut, Junge«, sagte Leo. »Ich bin sicher, dass sie uns nicht ausschließen wollten. Und jetzt fliegen wir mal runter aufs Straßenniveau, was?«

Festus’ Rubinaugen leuchteten. Seine Zähne drehten sich wie wild um sich selbst. Wahrscheinlich dachte er, Illinois wäre mir lieber!

Aber er schlug mit den Flügeln und sprang von der Kuppel. Wir schossen abwärts und landeten mit ausreichend Wucht, um vor dem Regierungsgebäude das Straßenpflaster aufzubrechen.

Festus bewegte den Kopf hin und her und Rauch quoll aus seinen Nasenlöchern.

Ich sah keine direkte Bedrohung. Autos fuhren in gemächlichem Tempo durch die West Washington Street. Fußgänger schlenderten vorüber; eine Frau mittleren Alters in einem geblümten Kleid, ein untersetzter Polizist, der Kaffee aus einem Pappbecher mit der Aufschrift CAFÉ PATACHOU trank, ein Mann mit scharfen Zügen in einem blauen Seersucker-Sommeranzug.

Der Mann in Blau winkte höflich im Vorübergehen. »Morgen.«

»Wasn los, Blödmann?«, rief Leo.

Kalypso legte den Kopf schräg. »Warum war der denn so freundlich? Sieht er nicht, dass wir oben auf einem fünfzig Tonnen schweren Metalldrachen sitzen?«

Leo grinste. »Das ist der Nebel, Süße – führt sterbliche Augen an der Nase herum. Lässt Monster aussehen wie streunende Hunde. Lässt Schwerter aussehen wie Regenschirme. Lässt mich sogar noch hübscher aussehen als sonst!«

Kalypso bohrte Leo die Daumen in die Nieren.

»Au!«, rief er empört.

»Ich weiß, was der Nebel ist, Leonidas …«

»He, ich hab dir doch gesagt, du sollst mich nicht so nennen.«

»… aber der Nebel muss hier sehr stark sein, wenn er ein Monster von Festus’ Größe bei so geringer Entfernung verstecken kann. Apollo, kommt dir das nicht ein bisschen komisch vor?«

Ich sah mir die Fußgänger an.

Ich hatte durchaus schon Orte gesehen, an denen der Nebel besonders dicht gewesen war. In Troja war die Luft über dem Schlachtfeld von Göttern dermaßen gesättigt gewesen, dass man seinen Wagen nicht wenden konnte, ohne gegen eine andere Gottheit zu knallen, und doch hatten Griechen und Trojaner höchstens Andeutungen unserer Anwesenheit wahrgenommen. 1979 auf Three Mile Island hatten die Sterblichen aus irgendeinem Grund nicht begriffen, dass die drohende Kernschmelze von einem legendären Kettensägenduell zwischen Ares und Hephaistos verursacht worden war. (Wenn meine Erinnerung nicht täuschte, dann hatte Hephaistos die Schlaghosen des Ares beleidigt.)

Aber ich glaubte nicht, dass dichter Nebel hier das Problem war. Irgendetwas an den Stadtbewohnern irritierte mich. Ihre Gesichter waren zu gelassen. Ihr benommenes Lächeln erinnerte mich an die antiken Athener unmittelbar vor dem Dionysos-Fest – alle guter Laune, mit ihren Gedanken schon bei den betrunkenen Krawallen und den Orgien, die ihnen bevorstanden.

»Wir sollten uns der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit entziehen«, schlug ich vor. »Vielleicht …«

Festus stolperte und schüttelte sich wie ein nasser Hund. Aus seiner Brust kam ein Geräusch wie...

Erscheint lt. Verlag 31.8.2018
Reihe/Serie Die Abenteuer des Apollo
Die Abenteuer des Apollo
Übersetzer Gabriele Haefs
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Geisteswissenschaften
Schlagworte Abenteuer für Jungs • Abenteuer für Kinder • Abenteuergeschichten • Action & Abenteuer für Jugendliche • Action Bücher • Apollo • Apollo Buch • Bestseller • Bestseller-Autor • Bücher für Jungs • Bücher für Jungs ab 12 • Camp Halfblood • Drache • fantasy ab 12 • Fantasy Bücher Jugendliche • Fantasy Buchreihe • Fantasy für Jugendliche • Fantasy für Kinder • Festus • für alle Rick Riordan Leser • Geschenk Fantasy • Geschenk für Jungs ab 12 • griechische Götter • griechische Mythologie • griechische mythologie romane • Halbblut-Camp • Halbgott • Halbgötter • Helden • Helden des Olymp • Jugendbücher ab 12 Jungen • Junge Helden • Kane-Chroniken • Magnus Chase • Monster • Mythologie • Olymp • Orakel • Percy Jackson • Percy Jackson Bücher • Rick Riordan • Romane für Jugendliche • Spiegel bestseller jugendbuch • young adult bücher fantasy • Zeus
ISBN-10 3-646-92968-5 / 3646929685
ISBN-13 978-3-646-92968-3 / 9783646929683
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