Kultur- und Freundschaftsbeziehungen zwischen der DDR und der Belorussischen Sozialistischen Sowjetrepublik (1958-1980) -  Michelle Klöckner

Kultur- und Freundschaftsbeziehungen zwischen der DDR und der Belorussischen Sozialistischen Sowjetrepublik (1958-1980) (eBook)

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2017 | 1. Auflage
380 Seiten
Franz Steiner Verlag
978-3-515-11886-6 (ISBN)
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Die Beziehungen zwischen der DDR und der Sowjetunion wurden bislang vor allem unter dem einseitigen Blickwinkel einer Sowjetisierung von Staat und Gesellschaft betrachtet. Michelle Klöckner untersucht hingegen die Auswirkungen wechselseitiger deutsch-sowjetischer Kultur- und Freundschaftsbeziehungen. Sie fragt nach den Bildern und Botschaften, die den Bevölkerungen vermittelt wurden - gerade vor dem Hintergrund der belastenden Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs. Neu ist dabei die Konzentration auf eine einzelne Sowjetrepublik: Klöckner betrachtet Handlungsspielräume und Optionen einer belorussischen auswärtigen Kulturvermittlung, stets in enger Rückkopplung mit sowjetischen Vorgaben. Im Mittelpunkt der Studie steht die Arbeit der beiden staatlichen Freundschaftsgesellschaften. Sie arbeiteten in den späten 1950er Jahren im Zuge der Konsolidierung der sowjetischen Einflusssphäre nach der Entstalinisierungskrise auf eine Völkerfreundschaft hin: Dieses Ziel sollte mittels Kultur- und Informationsveranstaltungen, 'betreutem' Tourismus und omnipräsenter Freundschaftspropaganda erreicht werden. Die Praxis entsprach jedoch nicht immer den Plänen der 'Freundschaftsmacher'.



Michelle Klöckner hat Kulturwissenschaften und Deutsch als Fremdsprache studiert und war im Anschluss in der Russischen Föderation im Bereich der Kulturzusammenarbeit tätig. Danach arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität des Saarlandes. Zurzeit ist sie im Bereich Qualitätssicherung in Studium und Lehre tätig und unterrichtet außerdem weiterhin Deutsch als Fremdsprache.

INHALTSVERZEICHNIS 8
ANMERKUNGEN ZU ORTS- UND PERSONENNAMEN, ZUR ÜBERSETZUNG UND ZUR TRANSLITERATION 11
VORWORT 12
1 EINLEITUNG 14
1.1 Untersuchungsgegenstand und Fragestellungen 16
1.2 Begriffe und theoretische Überlegungen 19
Freundschaftsbegriff 19
Kulturbegriff 21
Auswärtige Kulturpolitik 23
1.3 Forschungsstand 25
1.4 Quellenlage 31
2 DEUTSCHLAND UND BELARUS: EINE AMBIVALENTE BEZIEHUNG 36
3 FREUNDSCHAFTSVERWALTUNG: ORGANISATIONEN IN MINSK UND BERLIN 46
3.1 Anfänge der Freundschaft: VOKS und DSF 46
3.1.1 VOKS und sowjetische Kulturdiplomatie 46
3.1.2 Die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft: Aufbau einer Massenorganisation 49
3.2 Entstalinisierung und Détente 54
3.2.1 Ein neuer Kurs in der auswärtigen Kulturpolitik 54
3.2.2 Gründung der SSOD 60
3.2.2.1 Aufbau, Struktur, gesellschaftliche Funktion 60
3.2.2.2 Ein deutsch-sowjetischer Neuanfang? Die Gesellschaft für Sowjetisch-Deutsche Freundschaft 64
3.2.2.3 Die Belorussische Freundschaftsgesellschaft 67
3.2.2.4 Austausch nach Plan: Inhalte der Zusammenarbeit 74
3.2.3 Zwischenbilanz 80
3.3 Freundschaftsgesellschaften und sozialistische Außenpolitik 82
3.3.1 Freundschaft veranstalten: Zwischen Kultur und Politik 83
3.3.1.1 Freundschaftswochen: Feiern an der Seite der Sieger 86
3.3.1.2 Tage der Kultur 95
Kontext: Sowjetische Nationalitätenpolitik 95
DDR-Kulturtage 100
Belorussische Kulturtage in der DDR 109
3.3.1.3 Zusammenfassung 120
3.3.2 Auswärtige Kulturpolitik und Auslandsinformation: Bilder und Botschaften 123
3.3.2.1 Sozialistischer Aufbau in nationalem Kontext 124
3.3.2.2 Alles nur „Fakelore“? Kulturschaffen in nationalem Gewand 145
3.3.2.3 Die weißrussische Sprache in der auswärtigen Kulturpolitik 157
3.3.2.4 Zusammenfassung 164
3.3.3 „Sozialistischer Erfahrungsaustausch“: Freundschaftsgesellschaften als Vermittler? 166
3.3.3.1 Direktkontakte zwischen Betrieben 167
3.3.3.2 Anfragen einzelner ‚Freunde‘ 178
3.3.3.3 „Internationalistische Erziehung“: Pionier- und Schulkontakte 182
3.3.3.4 Zusammenfassung 189
4 DIPLOMATIE IN DER SOWJETISCHEN PROVINZ? DAS GENERALKONSULAT DER DDR 190
4.1 „Mit heisser Nadel genäht“: Planung und Eröffnung 196
4.2 „An allen Instanzen vorbei“? Diplomatischer Alltag 200
Auslandsinformation 200
Polnische Konkurrenz 202
Sozialistischer Erfahrungsaustausch 204
Kulturelle Freiräume? 206
Freundschaftsbande 210
DDR-Interessenvertretung 211
4.3 Ausblick: Freundschaft in den 1980er Jahren 212
4.4 Zusammenfassung 216
5 BEGEGNUNGEN 219
5.1 Im festen Bündnis mit der Schwesterpartei: Gebiets- undStädtepartnerschaften 221
5.1.1 Etablierung von Partnerbezirken 223
5.1.2 Gegen ein Osteuropa von unten? Beispiel Gomel’–Zittau 225
5.1.3 Arrangiert und inszeniert? Direktverbindungen in der Öffentlichkeit 230
Sozialistische Kultur 231
Jugendkontakte 233
Freundschaftsgesellschaften 234
Darstellung in Presse und anderen Medien 235
Freizeitgestaltung 237
Wirtschaftlicher Erfahrungsaustausch 239
5.1.4 Die Begegnung bester Freunde? Beispiel Freundschaftszug 239
5.1.4.1 „[D]em Vorhaben der beiden Parteien […]unterzuordnen.“: Reisevorbereitungen 242
5.1.4.2 Streng nach Protokoll: Unterwegs mit dem Freundschaftszug 246
5.1.4.3 Alles nur Propaganda? Der Freundschaftszug in Berichten 255
5.1.5 Zusammenfassung 260
5.2 Tourismus im Dienste der Freundschaft 262
5.2.1 Kollektive Auslandspropaganda: Organisation und Ziele des Auslandstourismus 265
5.2.2 „Reiseland DDR“, belorussisches „Land der blauenFlüsse und Seen“: Tourismus und Reiserouten 274
5.2.3 Gelenkte Emotionen: Reisen zu den ‚Freunden‘ 285
5.2.3.1 „[Z]wei Gesichter Deutschlands“: Belorussische Touristen in der DDR 288
5.2.3.2 Antifaschistische Pilger, Touristen zweiter Klasse: DDR-Bürger in der Sowjetunion 303
5.2.4 Zusammenfassung 320
5.3 Geteilte Mythen, gemeinsame Erinnerung?Antifaschisten und Partisanen 323
5.3.1 Gemeinsamer Topos: Antifaschismus 326
Konstruierte ostdeutsche Vergangenheit 326
Kriegsgedenken in Sowjetunion und BSSR 329
Befreiung, Antifaschismus, Freundschaft 331
Gedächtnisorte und Gedenktage 333
5.3.2 Antifaschistische Helden und die „Partisanenrepublik“ 342
6 FAZIT 355
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 363
QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS 364
Unveröffentlichte Quellen 364
Verwendete Periodika 365
Gespräche mit Zeitzeugen 365
Veröffentlichte Quellen 366
Darstellungen 368
Internetseiten 380

Erscheint lt. Verlag 9.10.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte
ISBN-10 3-515-11886-1 / 3515118861
ISBN-13 978-3-515-11886-6 / 9783515118866
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