Politik der Verhältnisse - Politik des Verhaltens (eBook)

Widersprüche der Gestaltung Sozialer Arbeit
eBook Download: PDF
2017 | 1. Aufl. 2018
X, 371 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-17954-0 (ISBN)

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Politik der Verhältnisse - Politik des Verhaltens -
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In der Sozialen Arbeit hat sich ein folgenreicher Wandel in den handlungsleitenden Orientierungen vollzogen: Eine Politik der Verhältnisse, die strukturelle Bedingungen von sozialer Ungleichheit und Ausschließung problematisiert, wird von einer Politik des Verhaltens verdrängt. Diese fokussiert in erster Linie auf die 'Diagnose' und 'Behandlung' von individuellen Verhaltensdispositionen, Wertorientierungen, subjektiven Einstellungen und Fähigkeiten. Aus einer strukturbezogenen Politik, die Macht- und Herrschaftsverhältnisse thematisiert, wird so eine auf individuelles und kollektives Verhalten bezogene Politik, die Fragen des Lebensstils, der Moral, der Normkonformität und damit personalisierende Konzepte der Verhaltenssteuerung und -kontrolle in den Vordergrund rückt.




Roland Anhorn, Kerstin Rathgeb, Elke Schimpf und Johannes Stehr sind Hochschullehrer_innen an der Evangelischen Hochschule Darmstadt.

Rolf Keim ist Hochschullehrer an der Hochschule Darmstadt.

Susanne Spindler ist Hochschullehrerin an der Hochschule Düsseldorf.


Roland Anhorn, Kerstin Rathgeb, Elke Schimpf und Johannes Stehr sind Hochschullehrer_innen an der Evangelischen Hochschule Darmstadt.Rolf Keim ist Hochschullehrer an der Hochschule Darmstadt.Susanne Spindler ist Hochschullehrerin an der Hochschule Düsseldorf.

Inhalt 6
Vorwort 10
1 Politik der Verhältnisse – Politik des Verhaltens: Widersprüche der Gestaltung Sozialer Arbeit. Einleitende Anmerkungen zum Thema des Bundeskongresses Soziale Arbeit 2015 12
Teil 1 Politik der Verhältnisse – Politik des Verhaltens: Konfliktorientierte Soziale Arbeit im Kontext von Aktivierung und sozialer Ausschließung 29
2 Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so. Zwischenbetrachtungen im Prozess der Aktivierung 30
Literatur 42
3 Soziale Ausschließung als Voraussetzung und Folge Sozialer Arbeit 43
Zur Politik der Verhältnisse namens „selektive Schließung“ 43
Institutionalisierte soziale Ausschließung als konstitutives Merkmal von Markt-Vergesellschaftung 45
Dialektische Institutionen und sekundäre Widersprüche 48
Soziale Arbeit als „Problemlösungsinstanz“ und ihre sekundären Widersprüche 49
Vom Ausschluss-Wissen zum Wissen über Disziplinierung zum Wissen über soziale Probleme & soziale Kontrolle und zurück zur Produktion von Ausschluss-Etiketten
(Keine) Gesellschaftliche Bedingungen für das Denken in Kategorien „soziale Probleme & soziale Kontrolle“
Literatur 57
4 Das Soziale von den Lebenswelten her denken. Zur Produktivität der Konfliktorientierung für die Soziale Arbeit 59
1 Konfliktperspektive 60
2 Sozialer Konflikt 62
3 Das Soziale = Diskurse in Verhältnissen (Verdeckungszusammenhang) 63
4 Die Rolle der Sozialen Arbeit 66
5 ‚Adressatenorientierung‘ als Chance für konfliktorientierte Praxis 68
6 Resümee 74
Literatur 75
5 „Vorwärts – und nicht vergessen: die Politische Produktivität!“. Erinnerung an Abgebrochenes und Unabgegoltenes in der Sozialen Arbeit 78
1 Die sozialen Codes „für“ und „mit“ 81
2 Sozialgenossenschaften als alltagsweltliche, partizipative Selbstorganisation 92
Literatur 94
6 Geschlechterverhältnisse zwischen Liebe, Fürsorge, Gewalt und Geschlechtergerechtigkeit als Aufgabe Sozialer Arbeit 96
1 Zur Bedeutung der Geschlechterverhältnisse in der Entwicklungsgeschichte Sozialer Arbeit 97
2 Theoretische Einflussnahmen der Frauen- und Geschlechterforschung auf die Soziale Arbeit heute: Arbeit an Geschlechtergerechtigkeit 99
3 Praktische Einflussnahmen der Zweiten Frauenbewegung: Gründung geschlechtsspezifischer und geschlechtersensibler Projekte Sozialer Arbeit 100
3.1 Recht auf ein Leben ohne Gewalt 101
3.2 Recht auf eigenständige Entfaltung 104
4 Geschlechtergerechte Denkansätze und Strategien für die Soziale Arbeit: Überwindung der globalen Care Krise 106
5 Schlussbemerkung 108
Literatur 109
Teil 2 Konfliktperspektiven in Fall-, Feld- und Sozialraumorientierung 114
7 Einleitung 115
8 Die Perspektive der „Grenzbearbeitung“ im Kontext des Nachdenkens über Verhältnisse und Verhalten 119
1 Bezugspunkte eines Denkens der „Grenzbearbeitung“ 122
2 Zur Produktivität der Perspektive der „Grenzbearbeitung“ für die Soziale Arbeit 125
3 Zum Schluss: Erzählungen aus den Verhältnissen … 128
Literatur 129
9 Arbeit am Gemeinwesen und menschliche Subjektivität 132
1 Staat, Kommune, Sozialraum und die Frage nach dem Gemeinwesen 133
2 Wie lässt sich ein Gemeinwesen begründen? 135
3 Perspektiven von Gemeinwesenarbeit als Beitrag zur Verwirklichung menschlicher Subjektivität 137
4 Der Beitrag von Professionellen zu einer Verwirklichung menschlicher Subjektivität 139
5 Perspektiven kategorialer Gemeinwesenarbeit 142
6 Politik des Sozialen als Arbeit an einem demokratischen Gemeinwesen 144
Literatur 145
10 Mediation im Gemeinwesen. Konfliktregulierung im öffentlichen Raum 149
1 Konfliktvermittelnde Netzwerkarbeit 152
2 Konfliktregulierung: Zur Beteiligung der ansässigen Szene 154
2.1 Ethnographische Feldforschung 155
2.2 Aktivierende Befragungen in der Szene 157
3 Neue Strukturen im Gemeinwesen 159
4 Fazit 160
Literatur 161
11 Politiken des Verhaltens im öffentlichen Raum. Ein internationaler Vergleich urbaner Konflikte 163
1 Sicherheitspolitiken des öffentlichen Raums 164
1.1 Lagen im sozialen Raum 165
1.2 Gespaltene Profession? 166
1.3 Konflikte um die Sicherheit im urbanen Raum 168
1.4 Territoriale Lage 169
1.5 Forschungsdesign 171
2 Ausgesuchte Forschungsbefunde 172
3 Verhaltenspolitiken der Alterisierung 175
4 Smooth, smart, succeeding 177
Literatur 179
12 Kampagnen gestalten öffentlichen Raum! Sozialräumliche Anmerkungen zu Positionen Sozialer Arbeit 181
Literatur 189
Teil 3 Partizipation, Inklusion und Diversität im Neoliberalismus 191
13 Einleitung 192
14 Soziale Arbeit als (Inklusions-)Container. Die (Un)Ordnung von Heterogenität und subjektnormierenden Praxen im Kontext Flucht und Soziale Arbeit 195
1 Soziale Arbeit als Ort der Ver-Strickungen von Inklusionen und Exklusionen 197
2 Inklusion als Nomenklatur für das In-Ordnung- Bringen der exkludierenden Gesellschaft. Rückerinnerungen an die Geschichte der Exklusionen als Geschichte der Inklusionen 202
3 Die (bestimmte) Unbestimmtheit von Heterogenität 207
4 Einige Schlussbemerkungen 210
Literatur 211
15 Flüchtlinge, Staatsgrenzen und Soziale Arbeit 214
Einleitung 214
1 Zunächst: Was nützt eine theoretische Vergewisserung für die Soziale Arbeit mit Flüchtlingen? 216
2 Soziale Arbeit, Nationalstaatlichkeit und Nationalismus 218
3 Funktionen Sozialer Arbeit im Kontext der staatlich-politischen Regulierung von Flüchtlingsmigration 222
4 Unsicherheit: Von welchen normativen Grundsätzen kann die Soziale Arbeit mit Flüchtlingen ausgehen? 227
Literatur 230
16 Der andere Ausschluss – zur Dialektik von Inklusion. Ungeordnete Bemerkungen 232
Literatur 249
Teil 4 Praktiken der Normierung, Normalisierung, Disziplinierung und Ausschließung 250
17 Einleitung 251
18 Arbeit an Ausschließung. Die Praktiken des Alltags und die Passung Sozialer Arbeit – Ein Werkstattgespräch 257
1 Alltag, alltägliche Situationen, alltägliche Praxis: They do what they can 258
2 Arbeit an Ausschließung – Arbeitsweisen am Sozialen und Arbeit am Sozialen 261
3 Wenn der Sozialstaat denn lernen könnte – Verschränkungen der Arbeitsweisen am Sozialen durch Fachleute und Leute 268
Anhang/Endnoten 272
Literatur 273
19 Lauter „aktive Alte“ – wer interessiert sich für den „Rest“? 277
Einführung 277
1 Das kommunale Interesse an den aktiven Alten 278
2 Die Konstruktion des Rests 280
3 Normierung, Ausschließung und die Soziale Arbeit mit älteren Menschen 284
Literatur 288
20 „Aktives Altern“ im Quartier im hohen Alter. Eine Fallstudie zu den Möglichkeiten, Grenzen und Formen gesellschaftlicher Teilhabe im hohen Alter 291
1 Einführung 291
2 Qualitative Fallstudie zur gesellschaftlichen Integration und Mitwirkung im Kontext des hohen Alters 293
2.1 Abnehmende Handlungsspielräume zum Erhalt der gesellschaftlichen Integration und Mitwirkung 296
2.2 Verschiebung der Muster gesellschaftlicher Integration und Mitwirkung 301
3 Diskussion und Fazit 304
Literatur 305
Teil 5 Macht- und Wissensverhältnisse in Ausbildung und (Lohn-)Arbeit 308
21 Einleitung 309
22 Macht und Psyche in entgrenzten Arbeitsverhältnissen. Reflexionen zur Sozialen Arbeit im Kontext von Neoliberalismus und Psychopolitik 313
1 Psychopolitik als Machtform im 21. Jahrhundert 315
2 Entgrenzte, subjektivierte Lohnarbeitsverhältnisse und Psychopolitik 320
3 Schlussfolgerungen für die Soziale Arbeit 325
Literatur 328
23 Von Arbeitskonflikten zum psychologischen Problem? Wie Konzepte von Stress und Burnout das Verhältnis zu Arbeit transformieren (können) 331
1 Psychische Belastungen in der Regulierung von Gesundheit und Arbeit 332
2 Popularisierung von Stresskonzepten und von Burnout 334
3 Harmonisierung und Depolitisierung des Verhältnisses zu Arbeit 337
4 Das Verhältnis zu Arbeit kollektivieren 338
Literatur 339
24 „Was ging, was geht, was ist möglich?“. Praktische und konzeptionelle Herausforderungen im Kontext Sozialer (Lohn-)Arbeit 342
1 Skizze der subjektwissenschaftlichen Perspektive 343
2 Was ging? – Strategien von Beschäftigten 344
3 Was geht? Zur Relevanz von Arbeitsbedingungen als ein Aspekt professioneller Möglichkeitsräume 347
4 Was ist möglich? – Möglichkeitsräume entdecken und (bewusst) gestalten 349
Literatur 350
25 Wandel der Sozialen Arbeit: von der Pathologisierung zur Responsibilisierung 352
1 Einführung 352
2 Politisch geführte Professionalisierungsmuster oder (An)Passungen 353
3 Kontexte der Pathologisierung 354
4 Pathologisierung als Professionalisierungsmuster 355
5 Kontexte der Responsibilisierung 357
6 Responsibilisierung als Professionalisierungsmuster 358
7 Responsibilisierung als Pathologisierung von In-Aktivität 359
8 Responsibilisierung als Modernisierung und Gewinn für die Soziale Arbeit? 361
Literatur 363
Autor_innen 365

Erscheint lt. Verlag 31.5.2017
Reihe/Serie Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit
Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit
Zusatzinfo X, 371 S. 2 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Aktivierung • Arbeit • Ausschließung • Bundeskongress Soziale Arbeit 2015 • Diversität • Fallorientierung • Inklusion • Konfliktorienterung • Macht und Herrschaft • Neoliberalismus • Normierung • Partizipation • Soziale Ungleichheit • Sozialraumorientierung
ISBN-10 3-658-17954-6 / 3658179546
ISBN-13 978-3-658-17954-0 / 9783658179540
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