Emotion und Handlung im Artusroman
Seiten
2017
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-053491-7 (ISBN)
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-053491-7 (ISBN)
Die Artusforschung dient der Erschließung der gemeinsamen kulturellen Grundlagen Europas mit Blick auf eines der erfolgreichsten epischen Genres des europäischen Mittelalters. Bald nach ihren Anfängen wurde die Artusliteratur zu einem Feld der überregionalen Wertediskussion, der kulturellen Identitätsfindung oder des literarischen Experiments. Diese Texte und ihre kulturhistorische Bedeutung beleuchten die Bände der Reihe SIA aus der Perspektive verschiedener Philologien, jeweils fokussiert auf einen aktuell in der Literatur- und Kulturwissenschaft diskutierten Begriff.
Wie sind Handlungen literarischer Figuren motiviert? Lassen sie sich psychologisch oder narratologisch erklären? Da die Figuren arthurischer Romane textübergreifend konstruiert werden, könnte man annehmen, ihre Handlungen folgten einem festen Muster, unabhängig von situativ dargestellten Emotionen. Gibt es also eine gattungsspezifische Handlungsmotivation? – Um diese Fragen kreisen die hier versammelten Beiträge. Sie demonstrieren, dass der europäische Artusroman keine einheitliche Behandlung von Emotionen als Handlungsmotivation kennt. Groß ist die Variationsbreite der sichtbaren Innerlichkeit der Figuren. Als gattungsspezifisch lässt sich aber eine Tendenz erkennen, das Verhältnis von Emotion und Handlung in den Texten selbst als ein Produkt narrativer Vermittlung aufzudecken: durch die Inszenierung von Selbstverlust oder des Widerstreits zwischen Vernunft und Emotion, durch ein offenes Spiel mit unterschiedlichen Graden der Informiertheit von Figuren, Erzähler und Rezipienten, durch die Integration des Vorwissens der Rezipienten oder durch die Referenz auf und den Verstoß gegen Codierungen von Emotionen, kulturelle und literarische Normen.
Wie sind Handlungen literarischer Figuren motiviert? Lassen sie sich psychologisch oder narratologisch erklären? Da die Figuren arthurischer Romane textübergreifend konstruiert werden, könnte man annehmen, ihre Handlungen folgten einem festen Muster, unabhängig von situativ dargestellten Emotionen. Gibt es also eine gattungsspezifische Handlungsmotivation? – Um diese Fragen kreisen die hier versammelten Beiträge. Sie demonstrieren, dass der europäische Artusroman keine einheitliche Behandlung von Emotionen als Handlungsmotivation kennt. Groß ist die Variationsbreite der sichtbaren Innerlichkeit der Figuren. Als gattungsspezifisch lässt sich aber eine Tendenz erkennen, das Verhältnis von Emotion und Handlung in den Texten selbst als ein Produkt narrativer Vermittlung aufzudecken: durch die Inszenierung von Selbstverlust oder des Widerstreits zwischen Vernunft und Emotion, durch ein offenes Spiel mit unterschiedlichen Graden der Informiertheit von Figuren, Erzähler und Rezipienten, durch die Integration des Vorwissens der Rezipienten oder durch die Referenz auf und den Verstoß gegen Codierungen von Emotionen, kulturelle und literarische Normen.
Cora Dietl, Christoph Schanze, Univ. Gießen; Friedrich Wolfzettel, Univ. Frankfurt, Deutschland; Lena Zudrell, Univ. Wien, Österreich.
C. Dietl and C. Schanze, Univ. of Gießen; F. Wolfzettel, Univ. of Frankfurt, Germany; L. Zudrell, Univ. of Vienna, Austria.
Erscheinungsdatum | 29.07.2017 |
---|---|
Reihe/Serie | Schriften der Internationalen Artusgesellschaft ; 13 |
Zusatzinfo | 2 col. ill. |
Verlagsort | Berlin/Boston |
Sprache | englisch; deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 593 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | Arthurian romance • Artusroman • characters • Emotion • Figur • Narratologie • Narratology |
ISBN-10 | 3-11-053491-6 / 3110534916 |
ISBN-13 | 978-3-11-053491-7 / 9783110534917 |
Zustand | Neuware |
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