Naturschutz – Landschaft – Heimat (eBook)

Romantik als eine Grundlage des Naturschutzes in Deutschland
eBook Download: PDF
2016 | 1. Aufl. 2017
XII, 307 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-14835-5 (ISBN)

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Naturschutz – Landschaft – Heimat - Nils Magnus Franke
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Der deutsche Naturschutz wird aktuell in der öffentlichen Wahrnehmung eng mit dem Fach Ökologie bzw. den Naturwissenschaften verbunden. Diese Annahme kennzeichnet jedoch eine vergleichsweise neue Entwicklung: Denn bis etwa 1970 dominierte im Naturschutz vor allem eine romantische Weltsicht mit all ihren schönen, aber auch gefährlichen Aspekten. Erst mit dem Entstehen der Umweltbewegung wurde der Paradigmenwechsel in Richtung Naturwissenschaften eingeleitet und verankert. Aber wie wirksam war diese Veränderung? Verfolgen Naturschützer und ihre Verbände wie NABU oder BUND heute wirklich naturwissenschaftlich fundierte Konzepte, wie sie immer wieder vorgeben? Dieses Buch weist nach, dass der deutsche Naturschutz auch heute noch in vielen zentralen Arbeitsfeldern romantische und damit nicht-naturwissenschaftliche Positionen vertritt und entsprechend argumentiert. Gleichzeitig gelingt die Weiterentwicklung eines wissenssoziologischen Konzeptes: Das Konzept der Lebenswelten im Sinne von Alfred Schütz wird um die der Fantasie erweitert. 

PD Dr. Nils Magnus Franke ist freiberuflicher Historiker und lehrt an der Universität Leipzig als Privatdozent Kulturwissenschaften.

PD Dr. Nils Magnus Franke ist freiberuflicher Historiker und lehrt an der Universität Leipzig als Privatdozent Kulturwissenschaften.

Inhalt 6
Teil AMethode 12
IEinleitung – Die Romantik als geschlossenes Sinngebiet? 13
II Die drei zentralen Hypothesen 16
III Begriffe und ihre semantischen Höfe 19
1 Romantik 19
2 Naturschutz 22
3 Landschaft 27
4 Eigenart 29
IV Merkmale von Traum- und Fantasiewelten bei A. Schütz und T. Luckmann und erste Bezüge zur Romantik 31
V „Die Möglichkeit zu …“ Erlebnis- und Erkenntnisstil in Traumwelt undPhantasiewelten 35
1 Über die Grenzen des Möglichen … Erlebnis- undErkenntnisstil im Traum: Jean Paul und das Beispiel der „Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, dass kein Gott sei“ 36
2 Die Spekulation als Differenzkriterium von Traum und Fantasiewelten 40
3 Weitere Kennzeichen der Traum- und Fantasiewelten 41
4 Traumwelt- und Fantasiewelten als eingebildete Alternativen zu den Grundelementen desWissensvorrats der „natürlichen Lebenswelt“ 43
VI Lebenswelten außerhalb der „natürlichen Lebenswelt“: Der Erlebnis- und Erkenntnisstil als Erkenntnis- und Erlebnisstil 46
VIIDie romantischen Dichter als soziales Netzwerk 49
VIIIDer Erkenntnis- und Erlebensstil der Romantiker 51
1 Universalismus als irrationale Pragmatik:Die Grundintention der Romantiker 51
2 Der romantische Erkenntnis- und Erlebnisstil –oder wie man romantisiert 56
3 Die Romantik als Teilgebiet der Fantasiewelt 63
4 Weitere Kriterien des romantischen Erkenntnis-und Erlebnisstils 65
IX Der Wechsel der Lebenswelten: Zwischen „natürlicher“ und„romantischer“ Lebenswelt 70
1 Der romantische Zugang des Subjekts zum Raum 70
XDie romantischen Gedächtnisbereiche 74
1 Religion als Gedächtnisbereich 76
2 Die Natur als Gedächtnisbereich 77
3 Geschichte als Gedächtnisbereich 78
4 Das Antiphilistertum als Gedächtnisbereich 78
5 Die Gefühlswelt als Gedächtnisbereich 79
6 Landschaft als Gedächtnisbereich 80
7 Volk und Nation als Gedächtnisbereich 82
XI Zusammenfassung: Der romantische Erkenntnis- und Erlebnisstil 84
XII Das Fortwirken eines Erkenntnis-und Erlebnisstils über Generationen 87
Teil BNaturschutz und Romantik – historische Befunde 93
XIII Naturschutz und Romantik –historische Befunde 94
1 Der Institutionalisierungsbegriffbei P. L. Berger und T. Luckmann – eine Kritik und Erweiterung: Programmatische Institutionalisierung, organisatorische Institutionalisierung und Sanktionsfähigkeit 94
1.1 Das Verhältnis von Mensch und Tier zu ihrer Umweltbei P. L. Berger und T. Luckmann 99
1.1.1 Allgemeine Kritik 99
1.1.2 Konkrete Kritik 101
2 Kodifizierung und Institutionalisierung des romantischen Erkenntnis- und Erlebnisstils im Naturschutz 103
2.1 Die Konstituierung des romantischen Erkenntnis- und Erlebnisstils im Naturschutz – der Romantiker Ernst Rudorff 104
2.1.1 Ernst Rudorff – Kurzbiographie eines Musikers 104
2.1.2 Die romantische Musik 106
2.1.3 Erkenntnis- und Erlebnisstil des Romantikers E. Rudorffan der Wende des 19. zum 20. Jahrhunderts 108
2.1.3.1 Der Erkenntnis- und Erlebnisstil E. Rudorffs 108
2.1.3.2 Die Kodifizierung des Erkenntnis- und Erlebnisstils E. Rudorffs – Programmatische und organisatorische Institutionalisierung 111
2.1.3.3 Kontinuität und Veränderung des romantischen Erkenntnis-und Erlebnisstil bei Ernst Rudorff 118
2.1.3.3.1 E. Rudorffund die Methoden der Romantiker 118
2.1.3.3.2 Exkurs: Die Entpragmatisierung des Wissens durch die Deutungshoheit über die Situation und die Verbreitung von Erkenntnis- und Erlebnisstilen 121
2.1.3.3.3 E. Rudorffund die Gedächtnissektoren der Romantiker 124
2.2 Die Institutionalisierung des romantischen Erkenntnis-und Erlebnisstils im Naturschutz durch Hugo Conwentz 125
2.2.1 Denkmalschutz und Naturdenkmal 125
2.2.2 Das Naturdenkmal als Rechtsbegriff(Sanktionsfähigkeit) 127
2.2.3 Hugo Conwentz – Kurzbiographie eines Wissenschaftlers 132
2.2.4 Die Institutionalisierung der Naturdenkmalpflege alsstaatliches Programm und als Organisation 137
2.2.5 H. Conwentz und der romantische Erkenntnis- undErlebnisstil von E. Rudorff 141
2.3 Die Institutionalisierung des romantischen Erkenntnis-und Erlebnisstils im Naturschutz – Lina Hähnle 141
2.3.1 Das „Gesetz, betreffend den Schutz von Vögeln“ vom 22. März 1888 – Pragmatische und ästhetische Motive werden sanktionsfähig 142
2.3.2 Der Bund für Vogelschutz und die organisatorischeInstitutionalisierung einer romantischen Bewegung 143
2.3.2.1 Lina Hähnle – Kurzbiographie einer Lobbyistin 143
2.3.2.2 Der Bund für Vogelschutz als romantische Bewegung 145
2.4 Die Konstituierung des romantischen Erkenntnis- undErlebnisstils im Naturschutz durch Hermann Löns 150
2.4.1 Hermann Löns – Kurzbiographie eines romantischenSchriftstellers 150
2.4.2 Die Programmatik des Vereins Naturschutzpark 154
2.4.3 H. Löns und die romantische Poetisierung derLüneburger Heide 156
2.4.4 Exkurs: H. Löns und die Neuromantik 163
2.4.5 H. Löns und der traditionelle Naturschutz 164
2.4.6 Raumwirksamkeit des romantischen Erkenntnis- undErlebnisstils: Die Lüneburger Heide als Naturschutzpark 165
2.5 Das Reichsnaturschutzgesetz vom 26. Juni 1935 als reichsweite gesetzliche Kodiflzierung des romantischenErkenntnis- und Erlebnisstils 166
2.5.1 Exkurs: Institutionalisierung des Erkenntnis- undErlebnisstils – Formen und Gradmesser 166
2.5.2 E. Rudorffs romantischer Erkenntnis- und Erlebnisstil imReichsnaturschutzgesetz? 169
2.5.3 Die Institutionalisierung des romantischen Erkenntnis- undErlebnisstil im Reichsnaturschutzgesetz von 1935 177
2.5.4 Schutzobjekte des Reichsnaturschutzgesetzes und ihre Herleitung aus dem romantischen Erkenntnis- undErlebnisstil 180
2.5.4.1 Exkurs: Die Urlandschaft 183
2.5.5 Zusammenfassung 187
Teil CNaturschutz und Romantik – aktuelle Befunde 188
XIVAktuelle Befunde 189
1 Der romantische Erkenntnis- und Erlebnisstil als eine Grundlage des modernen Naturschutzes – aktuelleBefunde 189
2 Beispiel 1: Der ökologischer Landbau 191
2.1 Die Naturphilosophie Friedrich Wilhelm JosephSchellings als eine geistige Grundlage für die aktuelle ökologische Landwirtschaft 191
2.2 Die ökologische Landwirtschaft 195
2.3 Das Organismusmodell als Grundlage der ökologischenLandwirtschaft und der Ökologie 198
2.3.1 Das Organismusmodell und die ökologischeLandwirtschaft: R. Steiner 198
2.3.2 Das Organismusmodell der Ökologie 200
2.4 Zusammenfassung 203
3 Beispiel 2: Der Schutz „ursprünglicher Wildnis“ als Forderung des romantischen Erkenntnis- undErlebnisstils und der moderne Naturschutz 204
3.1 Wildnis als Forderung des romantischen Erkenntnis- undErlebnisstils 204
3.1.1 Unberührte Wildnis als Mythos im romantischenErkenntnis- und Erlebnisstil 205
4 Beispiel 3: Artenschutz als romantische Grundlageaktuellen Naturschutzes 207
4.1 Der Eigenwert der Natur im Naturschutz 208
4.2 Exkurs: Biodiversität als Grenzbegriff 210
4.3 Zusammenfassung 214
5 Beispiel 4: Die aktuelle Neuansiedlung „ursprünglicher Arten“ als ein Ausdruck desromantischen Erkenntnis- und Erlebnisstils 215
5.1 Geschichte im romantischen Erkenntnis- und Erlebnisstil 215
5.2 Der Wisent als Projektionsobjekt eines romantischenErkenntnis- und Erlebnisstils im modernen Naturschutz 217
5.3 Kontinuitäten von Urwildnisprogrammen im aktuellenNaturschutz 223
5.4 Zusammenfassung 225
6 Beispiel 5: Der romantische Erkenntnis- undErlebnisstil: Bildliche Darstellungen im Naturschutz 226
6.1 Theoretischer Hintergrund 226
6.2 Analyse ausgesuchter Selbstdarstellungen desNaturschutzes in Bild und Text 228
6.2.1 Posterserie „Wir erhalten Lebensräume “ 229
6.2.2 Die Kampagne „Fast weg“ des NABU 232
6.2.3 Jahreskalender des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und des Bundesamtesfür Naturschutz 2011 233
6.2.4 Exkurs: Die Institutionalisierung der Märchen derGebrüder Grimm 235
7 Beispiel 6: Naturgemäße Waldwirtschaft als aktuelle Forderung des Naturschutzes und Ausdruck des romantischen Erkenntnis- und Erlebnisstils 239
7.1 Der Wald in der Romantik 239
7.2 Romantik und Wald in der Auffassung desNaturschutzbund Deutschland e. V. 241
7.3 Die Dauerwaldbewegung zwischen Naturschutz undForstwirtschaft 246
7.4 Naturschutz und Forstwirtschaft in der Zeit desNationalsozialismus 250
7.5 Naturschutz und Forstwirtschaft in der zweiten Hälftedes 20. Jahrhunderts 254
7.6 Zusammenfassung 254
8 Beispiel 7: Die Neobiota-Problematik als Ausdruck des romantischen Erkenntnis- und Erlebnisstils imaktuellen Naturschutz 255
XV Den romantischen Erkenntnis- und Erlebnisstil institutionalisieren 260
1 Das Wirken W. Schoenichens im 20. Jahrhundert 260
2 H. Klose: Autobiographie als institutionalisierteGeschichte 271
XVI Zusammenfassung: Der romantische Erkenntnis- und Erlebnisstil als eineGrundlage des aktuellen Naturschutzes 274
Quellen- und Literaturverzeichnis 291
Anhang 307

Erscheint lt. Verlag 17.8.2016
Zusatzinfo XII, 307 S. 1 Abb. in Farbe.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Schlagworte Lebenswelt • Naturbegriff • Naturschutz • Romantik • Schütz, Alfred • Technik • Umweltschutz • Wissenssoziologie
ISBN-10 3-658-14835-7 / 3658148357
ISBN-13 978-3-658-14835-5 / 9783658148355
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