Sämtliche Creative Writing Ratgeber -  Jürgen Müller

Sämtliche Creative Writing Ratgeber (eBook)

5 x Kreatives Schreiben
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
147 Seiten
Abenteuerverlag Pockau
978-3-7347-9430-8 (ISBN)
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'Sämtliche Creative Writing Ratgeber' - das sind in einem Band alle bis zum Mai 2015 veröffentlichte Ratgeber des Autors zum Thema kreatives Schreiben: 'So schreiben Sie mühelos ein tolles dickes Buch' 'So schreiben Sie einen sagenhaften Stil' '500 Zitate und Sprüche über das Schreiben' '800 Synonyme für sagte' 'Positive Affirmationen für Schriftsteller'

Jürgen Müller wurde 1960 geboren. Er lebt in Pockau-Lengefeld, einer kleinen Stadt im Erzgebirge. Nebenberuflich arbeitet er als Herausgeber und Korrekturleser von E-Books (Abenteuerverlag Pockau) sowie als An- und Verkäufer von Gebrauchtbüchern (Bücherstube Pockau). Er schreibt seit seinem 14. Lebensjahr.

2. Ideen am laufenden Band


Ideen sind wichtig. Ein nichtssagendes, undurchdachtes Chaos ohne Anfang und Ende will niemand lesen.

Andreas Eschbach, der Autor von Das Jesus Video, hatte nach eigener Aussage bereits vor Jahren mehr Ideen notiert, als er in seinem Leben je umsetzen kann; anderen fällt trotz aller Grübelei kaum etwas Brauchbares ein.

Falls Sie zu den Letzteren gehören, sind Sie hier richtig.

Haben Sie genügend Ideen, lesen Sie jetzt bitte ab dem Kapitel „Aller Anfang ist leicht“ weiter.

Ideen erhält man auf vielerlei Wegen. Auf den folgenden Seiten sind die zehn wichtigsten aufgeführt.

***

1. Ideenfindung durch Träume

So vieles auf der Welt entstand aus einem Traum: Paul McCartney träumte die Melodie zu Yesterday, der Chemiker F. A. Kekule sah im Traum die Ringstruktur des Benzolmoleküls in Form einer Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt, der Komponist Strawinsky träumte ein Oktett, unzählige Maler wie Dali und Picasso verwendeten in ihren Bildern Traumsymbole, und auch im Bereich der Literatur gibt es für letzteren Fall Hunderte Beispiele: Ezra Pound, T. S. Eliot, Gabriel Garzia Marquez.

Auch der Romanschriftsteller Graham Greene nutzte zu seiner Zeit Trauminhalte für Aufbau und Niederschrift seiner Bücher.

Heutzutage ist das erfolgreichste Beispiel das der amerikanischen Autorin Stephenie Meyer, die im Jahre 2003 in einem Traum sah, wie sich ein junges Mädchen und ein Vampir auf einer Lichtung trafen und unsterblich ineinander verliebten. Heraus kamen der Weltbestseller Bis(s) zum Morgengrauen nebst drei Fortsetzungen, seither in 37 Sprachen übersetzt und 50 Millionen Mal verkauft, sowie der Kinofilm Twilight.

Man sieht, dass es sich lohnt, wenn man seine Träume ernst nimmt.

Albträume zum Beispiel eignen sich wunderbar zu Horrorgeschichten.

Ein Großteil der weiteren Träume handelt von Sex – gut für erotische Literatur. Sie müssen das Geträumte nur noch ausschmücken und poetisch aufpeppen.

Sobald Sie einen dieser Träume hatten und sich daran erinnern, ist alles Weitere nur noch Handwerk, Ausharren am Schreibgerät und eine Prise Talent.

Falls Sie zu den Menschen gehören, die angeblich nie träumen – das glauben Sie nur. Sie träumen. Jeder Mensch träumt. Nur kommen viele mit dem Inhalt ihrer Träume nicht klar (bei Männern zumeist Sex und Gewalt) und unterdrücken sie deshalb unbewusst. Das heißt, Sie träumen genauso viel wie andere Menschen, erinnern sich nur nicht daran. Diese Traumunterdrückung können Sie leicht aufheben.

Sagen Sie sich einfach vor dem Einschlafen: „Heute Nacht werde ich einen Traum haben, und ich werde mich beim Aufwachen daran erinnern“, und genau das wird geschehen.

Dies ist kein esoterischer Unfug, es klappt wirklich. Ihr Unterbewusstsein arbeitet stets, es schläft nie, es steuert alle ihre Körperfunktionen, egal ob Sie schlafen oder wachen. Und es macht, was Sie wollen. Sie sind der Boss! Wenn Sie ihm kurz vor dem Einschlafen sagen, dass Sie mitten in der Nacht um 3 Uhr 50 aufwachen möchten, werden Sie mitten in der Nacht um 3 Uhr 50 aufwachen! Es kennt die Zeit, es ist ja identisch mit Ihrer biologischen Uhr, lässt ihren Magen zu jener Zeit im Akkord arbeiten und Ihre Milz zu dieser; es weiß, wann 3 Uhr 50 ist. Kein Problem, Sie müssen nur daran glauben, dass es Ihr Diener ist und Ihnen gehorcht, dürfen nicht zweifeln. Sobald Sie denken: „Das klappt ja doch nicht“, wird es nicht klappen. Ihr Unterbewusstsein tut das, was Sie möchten, und ansonsten das, von dem Sie überzeugt sind, dass es passieren wird, und sei es noch so schlecht und ungünstig für Sie. So einfach ist das. Und gerne weckt es Sie nach jedem Traum, Sie müssen es ihm nur anordnen.

Und wenn Sie fortan Ihre Fülle an Träumen nutzen, können bald auch Sie sagen:

„Träume sind es, an denen wir uns weiden in der Poesie.“ (Friedrich Hebbel)

Und vor allem haben Sie fortan jede Menge Stoff.

***

„Mein Freund, das grad ist Dichters Werk,

dass er sein Träumen deut' und merk.

Glaub mir, des Menschen wahrster Wahn

wird ihm im Traume aufgetan.

All Dichtkunst und Poeterei

ist nichts als Wahrtraum-Deuterei.“ (Richard Wagner)

***

2. Ideenfindung durch Tagträume

Lassen Sie das, was Sie gerne machen möchten, aber nicht können, oder für das Sie sich schämen würden, wofür Sie zu feige, zu ernst, zu erwachsen sind, Ihre Figuren tun!

Viele Werke Karl Mays sind auf diese Weise entstanden – der kleine, unscheinbare Lehrer träumte mit wachen Augen davon, ein großer Held zu sein, und schrieb diese Träume dann auf. Heraus kamen Old Shatterhand und Kara ben Nemsi.

Was Karl May kann, können auch Sie! Sie müssen das Potential Ihrer Gedanken nur nutzen und sich überwinden und jeden Tag ein paar Stunden die Tastatur bearbeiten.

***

3. Ideenfindung durch Umkehrung bekannter Tatsachen

Vielfach praktiziert, und oft mit Erfolg. Hier nur zwei bekannte Beispiele:

Planet der Affen von Pierre Boulle – intelligente Affen beherrschen einen Planeten, die Menschen sind nichts als primitive Tiere ohne Sprache.

Der große Süden von Ward Moore – die Südstaaten siegen im amerikanischen Bürgerkrieg.

***

4. Ideenfindung durch Umsetzung aufgefundener Zitate

Als ich im Oktober 2005 in Fritz Leibers Story Nachhutgefechte folgende Sätze las: „Das Wachsen des Bewusstseins ist alles, Fred – das Samenkorn der Wahrnehmung, das seine Wurzeln durch Raum und Zeit ausdehnt. Aber es kann in so vieler Beziehung wachsen, seine Netze von Gehirn zu Gehirn spinnen, wie die Spinne, oder sich in die unbewusste Dunkelheit schlängeln, wie die Schlange“ hatte ich eine Vision.

Leiber meinte mit diesen Worten, dass der Held seiner Geschichte durch alle Zeitalter von Kampfschauplatz zu Kampfschauplatz springt, sein Geist sich in verschiedenen Körpern materialisiert, er an allen Kriegen der Menschheit teilnimmt.

Ich aber sah während des Lesens plötzlich in meiner Fantasie, wie mein Bewusstsein sich in die Köpfe meiner Eltern, meiner Nachbarn, aller Bewohner des Ortes und schlussendlich aller Menschen der Erde kopierte, bis es nur noch mich auf der Welt gab.

Da ich mich nicht für so wichtig halte, kam ich von einer Ich-Erzählung ab. Stattdessen wird in meiner Story Ich und du, wir und ihr, die ich daraufhin schrieb, der Held Lutz Grewe mit einer Welt konfrontiert, in der erst alle Bewohner seiner Stadt, dann alle Deutschen und schließlich alle Menschen der Erde ihre Identität verloren haben, zwar nach wie vor verschieden aussehen, aber von Geist und Seele her er sind. Als sie dann nach einem fernen Planeten aufbrechen, weil sie einander in- und auswendig kennen und ihnen die Welt zu dröge geworden ist, finden sie auf ihm eine echsenartige Intelligenz vor, die aber bereits ebenfalls alle Lutz Grewe sind – sein Bewusstsein hat sich bereits durch die Dunkelheit des Raums geschlängelt wie die Schlange aus Leibers Zitat. Bald wird es im ganzen Universum ausschließlich Lutz Grewes geben.

Lesen Sie aber nicht ausschließlich darum, um Zitate zu finden, nach denen Sie Storys schreiben können. Lesen Sie weiterhin aus Spaß am Lesen.

Falls Sie aber zufällig eine Stelle finden sollten, die Sie aufmerken, Ihren Geist eine Geschichte erzählen lässt, dann legen Sie das Buch beiseite und geben Sie dieser Geschichte eine Chance.

***

5. Beschreiben Sie Altes aus neuer Sicht

Nicht nur Regisseure, Komponisten und Bands greifen in das Reich alter Melodien und Filmklassiker und ergötzen (oder nerven) uns mit Remakes, auch die Garde der Autoren schöpft aus dem Alten.

Marion Zimmer Bradley hat in ihrer Avalon-Trilogie die König-Artus-Sage aus der Sicht einer Frau neu gestaltet und damit Weltruhm erlangt.

Was Komponisten und Bands, Regisseuren und Frau Zimmer Bradley erlaubt ist, dürfen auch Sie.

Sie haben ein Lieblungsbuch, ein Lieblingsthema – versuchen Sie sich damit. Schreiben Sie den Inhalt neu. Schreiben Sie ihn auf Ihre Weise.

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6. Ergehen Sie sich in Vermutungen über zwischenmenschliche Beziehungen, die Sie beobachten

Auf einem Bahnhof sehen Sie ein Paar, das sich erbittert anschweigt.

Worüber könnten die Zwei gestritten haben? Wer hat angefangen? Wer gibt zuerst nach? Vertragen sie sich wieder oder geht ihre Beziehung in die Brüche?

Machen Sie eine Geschichte aus Ihren Vermutungen oder wenigstens eine Szene für das nächste Kapitel.

Sehen Sie sich ständig nach neuem Stoff um. Das wahre Leben bietet überreichlich davon.

***

7. Vermischen Sie eigene Erlebnisse, von Bekannten Gehörtes, im Fernsehen oder Kino Gesehenes und in Büchern Gelesenes zu etwas Neuem

Auch das funktioniert. (Sie dürfen nur nicht zu viel von einer lebenden Person auf eine Romanfigur...

Erscheint lt. Verlag 5.1.2016
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
ISBN-10 3-7347-9430-7 / 3734794307
ISBN-13 978-3-7347-9430-8 / 9783734794308
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