Bedeutung der Jugendphase im Prozess der Bildung von Identität
Bachelor + Master Publishing (Verlag)
978-3-95684-273-3 (ISBN)
Am Ende dieser Arbeit steht sowohl ein besseres Verständnis für die Phase der Jugend, als auch für den Begriff der Identität.
Textprobe:
Kapitel 1.4, Aus Sicht der Pädagogik:
Betrachtet man die Jugend aus Sicht der Pädagogik, dann wird deutlich, dass die in dieser Disziplin angesprochenen/behandelten Aspekte bereits bei den anderen beiden Disziplinen aufgetaucht sind. Diese beiden können teilweise dabei helfen, Grundbegriffe der Pädagogik, zu denen Bildung, Sozialisation, Erziehung, Lernen, Persönlichkeitsentwicklung, Schule usw. gehören, zu vertiefen und ein besseres Verständnis dafür zu erlangen. Dabei bewegt sich die Pädagogik in der ständigen Spannung, auf Veränderungen der Gesellschaft reagieren zu müssen, um neue Konzepte und Handlungsmöglichkeiten für die Praxis zu erstellen. Mit dem Blick auf die Phase der Jugend zeigen sich ähnliche Spannungen. Die wechselnde Bedeutung, die der Jugendphase zugeschrieben wird, neue Erwartungen der Gesellschaft, eine früher einsetzende Geschlechtsreife, Veränderungen der Bildungsinstitutionen, steigende Individualisierung, sich wandelnde Werte, Normen und Entscheidungsmöglichkeiten haben Einfluss auf die Sicht der Pädagogik und ihrer Praxis. Weitere Spannungen resultieren aus den Veränderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes in den letzten Jahren. Wurde die Jugend in Teilen des letzten Jahrhunderts noch als Humankapital, als eine der wichtigsten Erfindungen der Modernen gesehen, welches gefördert und qualifiziert wurde, müssen sich junge Menschen heute, im steigenden Konkurrenzkampf um Arbeitsplätze, stärker um individuelle Bildung und Weiterbildung bemühen. Dies hat auch Auswirkungen auf die Wertorientierung von jungen Menschen, was sich in dem vorherigen Kapitel darin gezeigt hat, dass arbeits- und versorgungsbezogene Orientierungen zugenommen haben. Dadurch verliert die Jugend, aus Sicht der Pädagogik, ihren besonderen Charakter als Experimentier- und Verschonungsphase.
Fragen im Zusammenhang mit der heutigen Jugend aus der Sicht der Pädagogik beschäftigen sich mit der Bewältigung der von der Gesellschaft geforderten Rollenübernahmen aus der Soziologie und den altersspezifischen Bewältigungsaufgaben der Psychologie. Damit, welche Konflikte dabei entstehen können, welche Möglichkeiten Jugendliche bei deren Lösung nutzen und wie sie dabei professionell unterstützt werden können, um erfolgreich in die Gesellschaft integriert und zu eigenständige Persönlichkeiten zu werden.
Während vor einigen Jahren versucht wurde, die Jugendlichen zu separieren, um sie auf das Erwachsenenalter vorzubereiten und später wieder zu integrieren, fällt diese Separation heute weg. Auch durch die Verlängerung der Jugendphase an Jahren wäre dies nicht mehr möglich. Dazu kommt, dass den Jugendlichen eine immer größere Teilhabe in den Bereichen Konsum, soziale Kontakte, Sexualität und vielem mehr zugesprochen wird. Dadurch muss die Phase der Jugend heute auf der einen Seite aktiver und individueller durchlebt und mitgestaltet werden, auf der anderen Seite haben die Risiken und die Möglichkeit des Scheiterns zugenommen. Auch die erfolgreiche Aussicht auf eine Berufstätigkeit oder das lebenslange Ausüben eines erlernten Berufes, besteht heute nicht mehr und der Druck, den Anschluss in Bildung und Kapital zu verlieren, nimmt zu. Jugendliche kommen immer stärker in den Konflikt, dass sie mehr Engagement zeigen müssen, ein positiver Erfolg daraus aber nicht garantiert werden kann.
Trotz des teilweise wegfallenden Schonungsraumes für Jugendliche, bleibt die Jugend immer noch als eine eigenständige Phase des Lebens bestehen, eine Phase in der Jugendliche sich ausprobieren können und müssen, eine Phase die auch als Moratorium bezeichnet wird. Dennoch zeichnet sich diese Phase immer mehr dadurch aus, dass sie eine biografisch vielfältig variierte Bewältigungskonstellation geworden ist, was eine steigende Suche nach neuen Orientierungshilfen zur Folge hat. Orientierungshilfen, welche die Familien ab einem gewissen Alter, wenn Reifungsprozesse außerhalb der Familie anfangen stat
Erscheint lt. Verlag | 3.3.2014 |
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Reihe/Serie | Bachelorarbeit |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 220 mm |
Gewicht | 110 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Allgemeines / Lexika |
Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Allgemeine Psychologie | |
Schlagworte | Identität • Jugend |
ISBN-10 | 3-95684-273-1 / 3956842731 |
ISBN-13 | 978-3-95684-273-3 / 9783956842733 |
Zustand | Neuware |
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