Morbus Menière (eBook)

Schwindel - Hörverlust - Tinnitus Eine psychosomatisch orientierte Darstellung

(Autor)

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2006 | 5., überarb. u. aktualisierte Aufl. 2007
XVI, 212 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-68767-2 (ISBN)

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Morbus Menière - Helmut Schaaf
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Dr.med. Helmut Schaaf arbeitete als Facharzt für Anästhesie, bevor er selber an Morbus Menière erkrankte. Er musste deshalb seine ursprüngliche Tätigkeit aufgeben. Seit 1994 ist er leitender Oberarzt in der Tinnitus-Klinik Bad Arolsen. Er hat mehrere Bücher und wissenschaftliche Beiträge zu den Themen Morbus Menière, Schwindel, Tinnitus und Hyperakusis geschrieben.

  Dr.med. Helmut Schaaf arbeitete als Facharzt für Anästhesie, bevor er selber an Morbus Menière erkrankte. Er musste deshalb seine ursprüngliche Tätigkeit aufgeben. Seit 1994 ist er leitender Oberarzt in der Tinnitus-Klinik Bad Arolsen. Er hat mehrere Bücher und wissenschaftliche Beiträge zu den Themen Morbus Menière, Schwindel, Tinnitus und Hyperakusis geschrieben.

Geleitwort zur 3. Auflage 5
Vorwort zur 5. Auflage 7
Vorwort zur 1. Auflage 11
Inhaltsverzeichnis 13
1 Klinik des Morbus Menière Wie alles anfangen kann 16
Drehschwindel 17
Wie alles anfangen kann – ein beispielhafter Fall – der klassische Fall 17
Und dann? 19
Hörverlust, Ohrensausen und … 19
Druck- und Völlegefühl im Ohr 20
… Unsicherheit und Schwindel der Seele 20
Ist der Morbus Menière eine psychosomatische Krankheit? 22
2 (Physiologische und anatomische) Grundlagen Ein Schaden im Innenohr 24
2.1 Grundlagen des Gleichgewichtssystems 26
2.1.1 (Rolle der) Augen 31
2.1.2 Riechen 32
2.1.3 Schmecken und das »Bauchgefühl 32
2.1.4 Gehöranteil 32
2.1.5 Rückenmarkbahnen 34
2.1.6 Körpereigenfühler 34
2.2 Schaltstelle im Gehirn 34
2.3 Seelisches Gleichgewicht 36
2.4 Wie schlagen sich die Funktionen in Strukturen nieder? 37
3 Pathophysiologie des Morbus Menière Wo liegt der Schaden? Der Druck im Innenohr macht … 40
3.1 … Schwindel aus dem Innenohr 41
3.2 … Augenzittern (Nystagmus) 44
3.3 … Hörverlust 45
3.4 Fehlender Lautheitsausgleich (»recruitment«) und Geräuschempfi ndlichkeit 46
3.5 … Töne ohne Hören – der Tinnitus 47
3.6 … Druckgefühl in und hinter dem Ohr 48
3.7 … Sinnesmissempfi ndungen (Parästhesien) 49
3.8 Formen des Schwindels 49
3.8.1 Schwindel der Seele – psychogener Schwindel 49
3.8.2 Können Angst und Panik auch einen Menière-Schwindel verursachen? 56
4 Sonderformen 62
4.1 Lermoyez-Syndrom 63
4.2 Tumarkin-Anfall 63
4.3 Kochleäre Form des Morbus Menière 63
4.4 Vestibuläre Form des Morbus Menière 64
5 Abgrenzung von anderen Krankheitsbildern (Differenzialdiagnose) 66
5.1 Vom Körper zur Seele und zurück: eine Fehldiagnose und ihre Behandlung 68
5.2 Was es NICHT ist 71
5.2.1 Hörsturz 71
5.2.2 Schwankendes Hörvermögen mit Tieftontinnitus 73
5.2.3 Psychogener Schwindel – seelischer Schwindel 75
5.2.4 Gutartiger Lagerungsschwindel 81
5.2.5 Isolierte Otolithenfunktionsstörungen 82
5.2.6 Einfl üsse des Luftdrucks auf das Ohr: Tullio-Phänomen 82
5.2.7 Hennebert-Symptom 83
5.2.8 Vestibularisparoxysmie 84
5.2.9 Akustikusneurinom 85
5.2.10 Akuter einseitiger Gleichgewichtsausfall (Labyrinthausfall) 85
5.2.11 Zervikale Hör- und Gleichgewichtsstörungen 87
5.2.12 Riss im runden Fenster am Übergang vom Mittel- zum Innenohr 88
5.2.13 Multiple Sklerose 88
5.2.14 Migräne 89
5.2.15 Syphilis 90
5.2.16 Nebenwirkungen von Medikamenten 90
5.2.17 Durchblutungsstörungen 92
5.2.18 Zentral-vestibuläre Schwindelsyndrome 92
5.2.19 Gestörtes Gleichgewicht im Alter 93
5.2.20 Das alles und noch viel mehr … 95
6 Untersuchungsmethoden 96
6.1 Krankengeschichte (Anamnese) 97
6.2 Vestibularisprüfungen 97
6.3 Kalorische (thermische) Prüfung 99
6.4 Untersuchung der Otolithenorgane 100
6.5 Phasenaudiometrie des endolymphatischen Hydrops 102
6.6 Hör- und Sprachtests (Tonschwellen- und Sprachaudiogramm) 103
6.6.1 Knochenleitung 104
6.6.2 Sprachaudiogramm 105
6.7 Otoakustische Emissionen und Distorsionsprodukte 106
6.8 Brain-evoked-response-Audiometrie (BERA) 106
6.9 Glyzerolbelastungsprobe (Klockhoff -Test) 107
6.10 Elektrokochleographie 107
6.11 Bildgebende Verfahren 108
6.12 Manualtherapeutische Untersuchung 109
6.13 Psychologische Diagnostik 109
6.14 Fragebögen – Testdiagnostik 110
6.15 Schwindel in der therapeutischen Beziehung 111
6.15.1 Was macht der Schwindel mit den Therapeuten? 111
6.15.2 Appell auf der Beziehungsebene 112
7 Therapie des Morbus Menière 114
7.1 Aufklärung und Beratung 115
7.2 Akuttherapie 116
7.2.1 Medizinische Hilfe in der Not 116
7.2.2 Eigene Notfallvorbereitung 118
7.3 Therapie zwischen den Anfällen 121
7.4 Stadienorientierte Behandlung 122
7.4.1 Schwankendes Hörvermögen mit Schwindel– Stadien 1 und 2 125
7.4.2 Wenn der Schwindel öfter kommt –Stadien 2b und 3 148
7.4.3 Ausgebrannter oder austherapierter Morbus Menière – Stadium 4 162
7.5 Grundrisse einer stationären psychosomatischen Behandlung bei Morbus Menière 165
7.6 Wenn der Tinnitus im Vordergrund steht 168
7.7 Alternativen und Außenseiter – Chancen und Gefahren 168
8 Beidseitige Erkrankung 174
9 Wie geht es weiter? 178
9.1 Arbeitsfähigkeit und -unfähigkeit 179
9.2 Schwerbehinderung und Minderung der Erwerbsfähigkeit 181
9.3 Verkehrstauglichkeit 184
9.4 Angehörige 185
9.4.1 Gemeinsame depressive Verarbeitung 185
9.4.2 Verdrängender Umgang mit der Erkrankung 186
9.4.3 Sich gegenseitig unterstützende und – im Idealfall– fördernde Verarbeitung der Erkrankung 186
9.4.4 Fazit 186
10 Resümee – Rückblick – Ausblick 188
11 Kurze Antworten auf häufig gestellte Fragen Für eilige Leser 194
Anhang 200
A Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen und Neurootologen (ADANO) 202
Leitlinie M. Menière 202
B Selbsthilfegruppen 204
Aufl ösung des Rätsels von S. 127 206
C Glossar 208
Literatur 216
Sachverzeichnis 224

4 Sonderformen (S. 47-49)

4.1 Lermoyez-Syndrom

Beim Lermoyez-Syndrom bessert sich anfangs das Hörvermögen nach einer Schwindelattacke, hierfür gibt es bisher keine Erklärung. Auch soll der Nystagmus beim Lermoyez-Syndrom nur in die Richtung der kranken Seite gehen, ohne den Wechsel von Reiz- und Ausfallnystagmus zu zeigen. Patienten mit Lermoyez-Syndrom geben oft Migränebeschwerden an (Paparella in: Huang 1991, S. 108–114). Ansonsten unterscheidet sich diese Form klinisch nicht von dem klassischen Menière-Bild und wird auch therapeutisch genauso behandelt.

4.2 Tumarkin-Anfall

Das plötzliche Hinstürzen (»drop attack«) aus völligem Wohlbefinden ohne jedes Vorwarnzeichen wurde 1936 von Tumarkin als »otolithische Katastrophe« beschrieben. Hinzukommen kann ein Gefühl, als würde es einem den Kopf zerreißen. Erklärt wird dieses Phänomen, das nach dem Erstbeschreiber benannt wurde, durch ein Zerreißen des Gleichgewichtsbläschen, des Sacculus. Dies führt zu einer Spontanbewegung der Otolithen mit »abruptem Verlust des Tonus in den von der ‚vestibulospinalen‘ Bahn versorgten Muskeln« (Scherer 1997), d. h. im Kopf kreist es blitzschnell, und die Beine sacken weg. Typischerweise und zum Glück ist der Anfall mit 10–20 s kurz.

Das Bewusstsein bleibt – ein wichtiges Unterscheidungskriterium gegenüber anderen Erkrankungen – erhalten. Auch ist es wahrscheinlich, dass sich diese Krankheitsform, wenn überhaupt, erst in Spätstadien der Menière- Erkrankung einzustellen scheint (Kentala et al. 2001). Vielleicht ist das damit zu erklären, dass dieser Gleichgewichtsanteil der entwicklungsgeschichtlich älteste ist, Scherer (1997) spricht von über 600 Mio. Jahren. Damit ist er auch am widerstandsfähigsten, sowohl gegen die Menière-Erkrankung, aber auch gegen eine »therapeutische« Ausschaltung. Wichtig bei diesem Krankheitsbild sind die Abgrenzung und der Ausschluss von kurzfristigen Durchblutungsstörungen (»kleine Schlaganfälle«) des Hirnstamms.

Ebenso müssen Migräneanfälle ausgeschlossen werden. Medikamentös sind die Tumarkin-Krisen nämlich nicht zu beeinfl ussen – so schnell kann man nicht zum Zäpfchen oder zur Tablette greifen. Hier hilft möglicherweise nur eine komplette Labyrinthausschaltung, auch mit Gentamycin (Kap. 7). Allerdings sind diese Attacken viel schwerer auszuschalten als der durch die Bogengänge vermittelte Drehschwindel, und sie benötigen wohl höhere Gentamycinmengen.

4.3 Kochleäre Form des Morbus Menière

Von den Menière-Diagnosen werden 2–3% als eine kochleäre Sonderform angesehen (Morgenstern 1994a), wenn vornehmlich ein meist wannenförmiger, fl uktuierender Tieft onverlust ohne Schwindelbegleitung beobachtet wird. Wahrscheinlich handelt es sich hier um das in Kap. 5 ausführlich besprochene Krankheitsbild des endolymphatischen Geschehens.

4.4 Vestibuläre Form des Morbus Menière

Eine rein vestibuläre Form des Morbus Menière zeige »nur« den Schwindel ohne Hörverluste und Ohrgeräusche, beschrieb Morgenstern (1994a). Sie komme außerordentlich selten vor und ist – so muss man über 10 Jahre später sagen vielleicht das Resultat von noch nicht wirklich immer sicheren Diagnosemöglichkeiten.

So lassen sich heute aufgrund einer zunehmend besseren Diagnostik immer mehr »rein vestibuläre« Formen des Morbus Menière etwa als Migräne mit Schwindel (vestibuläre Migräne), Otolithenstörungen oder psychogene Schwindelerscheinungen einordnen (Kap. 5).

Erscheint lt. Verlag 31.12.2006
Vorwort K. Jahnke
Zusatzinfo XVI, 212 S. 30 Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Drehschwindel • HNO • Menière • Morbus Menière • Ohrgeräusche • Schwindel • Selbsthilfe • Tinnitus
ISBN-10 3-540-68767-X / 354068767X
ISBN-13 978-3-540-68767-2 / 9783540687672
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