2. Staatsexamen Medizin - Inhalt, Ablauf und Vorbereitung

Die wichtigsten Informationen und Tipps für das Hammerexamen

Der 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung – auch bekannt als Hammerexamen – ist nach dem Physikum die zweite große Prüfung im Medizinstudium. Mit dem Bestehen beider Prüfungen erwirbst du deine Approbation zur Ausübung ärztlicher Tätigkeit.

Das Examen besteht aus einem schriftlichen und einem mündlich-praktischen Teil und umfasst laut Approbationsordnung das gesamte klinische Wissen – kaum vorstellbar, wie es gelingen soll, den gesamten Lernstoff der letzten 10 Semester während der Prüfung parat zu haben.

Aber eines vorweg: Mit der richtigen Vorbereitung und einer guten Strategie ist das Examen schaffbar. Nach 5 Jahren Medizinstudium gehörst du schließlich schon zu den alten Hasen, was Arbeitsökonomie und Selbstorganisation angeht, oder?
Die Durchfallquote ist gering – nach dem Prinzip wer es bis hierher geschafft hat, besteht auch noch das Examen. Es besteht also kein Grund zur Panik!

Termine & zeitliche Rahmenbedingungen
Zulassungsvoraussetzungen
Inhalt der Prüfung
Ablauf der Prüfung
Prüfungsvorbereitung schriftlicher Teil
Buchempfehlungen
Prüfungsvorbereitung mündlich-praktischer Teil
Buchtipps
Die beste Strategie für das bestandene Hammerexamen

Termine und zeitliche Rahmenbedingungen

Prüfungstermine zur Ärztlichen Prüfung In der Regel nach dem 10. Semester und vor Antritt des Praktischen Jahres (PJ) wird es ernst: Die Prüfung findet zweimal jährlich statt, im Frühjahr und im Herbst. Die Anmeldefrist endet jeweils am 10. Januar und 10. Juni.

Der schriftliche Teil der Prüfung wird an drei aufeinanderfolgenden Tagen abgehalten und dauert jeweils 5 Stunden.

Der mündlich-praktische Teil der Prüfung (früher: 3. Staatsexamen) findet nach dem PJ statt.
Einige Wochen vorher wird dir der Termin, die Prüfer sowie das 4., zufällig zugewiesene Prüfungsfach mitgeteilt. Die Prüfung selbst erstreckt sich über zwei Tage und ist in zwei Teile aufgeteilt:
  1. klinisch-praktische Untersuchung eines Patienten mit Erstellen eines Fallberichtes
  2. mündlich-praktische Prüfung mit patientenbezogenen Fragestellungen
Aktuelle Prüfungstermine

Zulassungsvoraussetzungen Was brauche ich, um die Prüfung ablegen zu können?

Auch wenn die Modalitäten im Detail von Uni zu Uni variieren können – um sich als Medizinstudent für die 2. Ärztliche Prüfung anmelden zu können, müssen folgende Nachweise erbracht werden:
  1. bestandenes Physikum
  2. Bestehen sämtlicher Leistungsnachweise des klinischen Studienabschnitts (alle klinischen Fächer + Querschnittsbereiche) – scheinfrei sein
  3. Nachweis über die 120 Tage Famulatur
  4. Nachweis über die 5 Blockpraktika

Inhalt der zweiten Ärztlichen Prüfung

2. Staatsexamen Medizin Sowohl der Gegenstandskatalog als auch die Ärztliche Approbationsordnung (kurz: AO) machen deutlich, dass die Prüfungsinhalte nicht Fach für Fach, sondern vielmehr symptom- bzw. krankheitsbezogen und fächerübergreifend ausgerichtet sind.

Mit der erfolgreichen Prüfung sollst du zeigen, dass deine medizinische Ausbildung dich zur »eigenverantwortlichen und selbständigen ärztlichen Berufsausübung« befähigt – wie in § 1 der AO definiert.
Dort ist auch näheres zur inhaltlichen Ausrichtung geregelt: Die Prüfung wird fallbezogen, insbesondere durch Fallstudien, gestaltet. Prüfungsgegenstand sind insbesondere:
  • die berufspraktischen Anforderungen an den Arzt
  • die wichtigsten Krankheitsbilder
  • fächerübergreifende und
  • problemorientierte Fragestellungen.
Besonders ins Gewicht fallen hierbei deine Kenntnisse in:
  • Anamneseerhebung
  • körperlicher Untersuchung
  • Labordiagnostik
  • Resultatinterpretation
  • Stellen von Diagnosen und Differenzialdiagnosen
  • Pathologie
  • Therapieplanung und Pharmakologie
  • Prävention
  • ethisches Verhalten und Betreuung gegenüber Patient und Angehörigen.
Deine Gesamtnote wird aus deinen Noten aus dem Physikum, dem schriftlichen und dem mündlich-praktischen Teil ermittelt, die zu je einem Drittel ins Gewicht fallen.

Ablauf der zweiten Ärztlichen Prüfung

Schriftlicher Teil

Der schriftliche Teil der Prüfung besteht aus insgesamt 320 Multiple-Choice-Fragen. An drei aufeinanderfolgenden Tagen wirst du zusammen mit hunderten anderen Fast-Medizinern über den Bögen sitzen. Pro Tag müssen also knapp über 100 Prüfungsfragen in 5 Stunden beantwortet werden. Das ergibt ca. zweieinhalb Minuten Zeit pro Frage - viele davon werden sich allerdings in wenigen Sekunden lösen lassen.


Die Fragestellungen beziehen sich auf häufige und weniger häufige Krankheitsbilder aus verschiedenen Fächern, ihre Diagnostik und Therapie sowie den berufspraktischen, eigenverantwortlichen Alltag des Mediziners.
Die Fächerverteilung im Hammerexamen ist immer ähnlich: Als größtes Fach startet die Innere Medizin mit einem Anteil von etwa 20%, die Pharmakologie schließt sich mit ca. 10% an und weitere große Fächer wie Chirurgie oder Neurologie machen ca. 5-7% aus.
Die Verteilung der verbleibenden Fächer variiert zwischen 1 und 5%.

Ungefähr zur Hälfte bestehen die Aufgaben aus normalen Kreuzer-Fragen und zur anderen Hälfte aus komplexeren Fallstudien mit langen Einleitungstexten zur Krankengeschichte des Patienten.
Zu jedem Fall folgen ca. 10-15 Fragen, die aus allen Themenbereichen stammen können und sich auf den Fall beziehen.

Dein Aufgabenheft mit den Prüfungsfragen darfst du am Ende eines jeden Prüfungstages mit nach Hause nehmen. Falls du keine 5 Stunden benötigst und früher den Raum verlassen hast, kannst du dein Aufgabenheft am Ende, i.d.R. um 14 Uhr, abholen.

Mündlich-Praktischer Teil

Mündlich-praktische Prüfung Medizin Die mündliche Prüfung findet erst nach deinem praktischen Jahr statt. Geprüft wirst du in den drei PJ-Tertialen Innere Medizin, Chirurgie und deinem Wahlfach sowie einem zusätzlichen, zugelosten Fach.

Der genaue Ablauf der Prüfung unterscheidet sich je nach Universität bzw. Lehrkrankenhaus, in dem die Prüfung stattfindet, und hängt auch von den jeweiligen Prüfern ab. Die AO regelt jedoch, dass maximal vier Teilnehmer gleichzeitig an einem Termin geprüft werden dürfen. Außer dem Prüfungsvorsitzenden sitzen noch drei bis vier weitere Prüfer in der Kommission.

In der Prüfung sollst du zeigen, dass du die während des Studiums erworbenen Kenntnisse anzuwenden weißt. Jetzt geht es nicht mehr darum möglichst viele Fakten abrufbereit zu haben, sondern zu zeigen, dass du über die notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügst, klinische Zusammenhänge verstehst und denkst wie ein Arzt – von der Anamneseerhebung über Diagnostik und Therapie bis hin zur ärztlichen Gesprächsführung.

Am ersten Prüfungstag wirst du einen Patienten vorgestellt bekommen, den du befragst und untersuchst. Innerhalb eines festgelegten Zeitraumes sollst du nun einen vollständigen Fallbericht anfertigen – inklusive Schlussfolgerungen zu Diagnose und Therapie.

Am zweiten Prüfungstag wirst du mit deinen Kommilitonen gemeinsam in einer Fragerunde geprüft.
Die Prüfer, die jeweils aus den zu prüfenden Fachgebieten stammen, werden euch reihum befragen.

Prüfungsvorbereitung schriftlicher Teil

Als Faustregel gilt: 4 -5 Monate vorher solltest du loslegen!
So hast du noch genug Luft, um einen lernfreien Tag in der Woche einzuplanen, an dem du mal etwas mit Freunden unternehmen oder Sport treiben kannst (wichtig für die Seele...)!
Ansonsten ist jetzt dein Durchhaltevermögen gefragt; erstell dir einen individuellen Lernplan und halte dich dann konsequent daran!

Unsere ultimativen Tipps für eine effektive Prüfungsvorbereitung:
  1. Vertrauen haben!
    Unmöglich, sich diese riesige Stoffmenge reinzupauken..., denkt man. Du wirst dich hinterher wundern, was du beim Examen doch alles abrufbereit hattest.
  2. Den inneren Schweinehund bekämpfen:
    Gerade zu Beginn kann es schwer sein, immer konsequent dem Plan zu folgen, da das Examen gefühlt noch in weiter Ferne steht. Tu es nicht, setz dich an deinen Schreibtisch.
  3. Gegen den Lernkoller plane unbedingt lernfreie Tage ein - für Freunde, Sport oder sogar mal einen Kurzurlaub. Medizin ist nicht alles.
  4. Kreuzen, Kreuzen, Kreuzen:
    Investiere in ein gutes Kreuz-Programm wie Amboss, falls du über die Uni keinen Zugang hierzu erhalten hast.
    Tipp: Im Endspurt Klinik-Skriptenpaket enthalten ist auch ein Zugang zu 3 Monate Kreuzen auf »Thieme Examen online«.
  5. Mut zur Lücke:
    Lerne Fakten, die in den vergangenen Examina selten bis nie gefragt worden sind, bloß nicht zu ausführlich!
    Die spezielle Literatur zum Lernen gewichtet die Fakten bereits nach der IMPP-Häufigkeit (durch Auswertung der vergangenen Examina).
  6. Langer Atem zahlt sich aus:
    Wer im Studium schon intensiv auf die Prüfungen in den großen Fächern gelernt hat, spart sich viel Stress beim Endspurt, da doch einiges im Langzeitgedächtnis hängenbleibt.
  7. Hol dein Umfeld mit ins Boot:
    Wenn möglich, bitte deine Familie, Freunde oder Mitbewohner um Unterstützung was Einkaufen, kochen etc. angeht.
    Wirb um Verständnis, dass du während der Lernzeit wahrscheinlich weniger ansprechbar und weniger aufmerksam sein wirst.
100 Tage Lernplan zum Download
Lernplan als PDF
Der bewährte 100 Tage Lernplan von medi-learn ist eine sehr gute Hilfe, um das gewaltige Lernpensum in bewältigbare Häppchen zu unterteilen. Du kannst ihn herunterladen oder in gedruckter Form in deiner Lehmanns-Filiale abholen.
Übrigens: Im Endspurt Klinik-Skriptenpaket ist auch ein Online-Lernplan enthalten!

Die Lehmanns-Empfehlung Welche Bücher brauche ich zum Lernen?

Mit welcher Literatur du dich auf die schriftliche Prüfung vorbereitest, hängt in jedem Fall von deinen Vorlieben und bisherigen Lern-Erfahrungen ab.

Wenn du bisher viel mit Lehr- und Kurzlehrbüchern gearbeitet hast, bietet es sich natürlich an, sich auch mit Büchern bzw. Skripten auf die Prüfung vorzubereiten.
Wenn du bisher viel elektronisch gelernt hast, liegt es nahe, auch für die Prüfungsvorbereitung dabei zu bleiben.

Auch eine Vernetzung (Skript lernen und anschließend kreuzen) ist durchaus sinnvoll - wie in dem Skriptenset, das wir dir empfehlen:

Endspurt Klink Das Skriptenset für den Erfolg im Hammerexamen

Endspurt Klinik Skriptenpaket von Thieme 3. Auflage 2020, Thieme (Verlag)
20 Einzelhefte (DIN A4, je 80-160 Seiten) im Schuber
nur 314,99 EUR
(Einzel-Skripten zu je 20,99 EUR erhältlich)

inklusive
  • 3 Monate Kreuzen auf »Thieme examen online«
  • 90 Tage Online-Lehrplan
Aufbau
  • Berücksichtigt alle IMPP-Prüfungs­fragen seit 2008 bis Frühjahr 2020
  • Prüfungs­relevante Inhalte sind gelb markiert
  • Der gelbe Kasten Prüfungs­highlights fasst die wichtigsten Infos zu den geprüften Inhalten zusammen und zeigt die Häufigkeit der durch das IMPP gestellten Fragen an
  • Der grüne Kasten Lerntipp macht auf IMPP-Vorlieben aufmerksam und gibt Tipps für die mündliche Prüfung
  • Beispiel-Kästen enthalten konkrete Beispielaufgaben und Lösungswege zu Aufgaben, die in der Prüfung gestellt werden können
  • Jedes Skript ist in Lernpakete unterteilt, die an einem Tag durchgearbeitet werden können.
  • Integratives Konzept: Krankheitsbilder werden an nur einer Stelle im Buch ausführlich besprochen und dabei gleichzeitig von mehreren Fachrichtungen beleuchtet.
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Prüfungsvorbereitung mündlich-praktischer Teil

  1. Während deines PJ hast du Anspruch auf 30 Tage Urlaub. nimm möglichst viele davon zum Ende des PJ, um mit der Vorbereitung auf die mündliche Prüfung beginnen zu können.
  2. Die Prüfungen finden jeweils in den Monaten Mai/Juni und November/Dezember statt.
    Da dir der Termin zugelost wird, variiert die Zeit, die dir zur Vorbereitung zu Verfügung steht, stark. Daher ist es besonders wichtig, früh anzufangen – falls du gleich in der ersten Prüfungswoche drankommst.
  3. Sobald du das zugeloste Fach und die Prüfer kennst, recherchiere die Prüfungsprotokolle, um eventuelle Lieblingsthemen des Prüfers herauszufinden.
  4. Bitte zusammen mit deinen Mitprüflingen um ein Vorgespräch mit den Prüfern. Das ist nicht nur üblich, sondern wird in der Regel auch vom Prüfer erwartet.
    Oft geben die Prüfer netterweise Hinweise auf die geprüften Themen oder schließen welche aus. Du darfst ihn auch fragen, auf welche Aspekte der Prüfung er besonderen Wert legt.
  5. Trainiere unbedingt (auch schon während deines PJs) die Erhebung einer strukturierten ärztlichen Anamnese und das Verfassen des Fallberichts.
  6. Notfälle und Definitionen müssen sitzen. Dein mühsam reingepauktes Spezialwissen zur Neurochirurgie nützt dir nichts, wenn du beim Thema Appendizitis ins Straucheln gerätst.
  7. Simuliere das Prüfungsgespräch ausführlich in deiner Prüfungsgruppe. Die verschiedenen Fallbücher zur mündlichen Prüfung bieten dir hierfür reichlich Material.

Die beste Strategie für ein bestandenes Hammerexamen

Schriftlicher Teil

Staatsexamen Lösungsbogen ausfüllen
  1. Bearbeite die Prüfungsaufgaben grundsätzlich der Reihe nach. Versuche nicht, dein Lieblingsfach oder die Bildfragen vorzuziehen. Die wertvolle Zeit, die dich dies kostet, fehlt dir am Schluss.
  2. Trag den Lösungsbuchstaben einer gelösten Aufgabe sofort im Computerlösungsbogen ein. Wenn du erst am Schluss deine gesammelten Lösungen überträgst, ist die Wahrscheinlichkeit für Übertragungsfehler höher.
  3. Selbst, wenn du eine Aufgabe nicht (oder zunächst nicht) lösen kannst: Rate.
    Trage auf jeden Fall einen Lösungsbuchstaben ein, denn eine ungelöste Aufgabe gilt immer als falsch gelöst. Wenn du rätst, hast du immerhin eine 20%ige Chance, dass du die richtige Lösung erwischt hast.
    Warst du bei der Frage nur unsicher, leg dich trotzdem schon auf eine Antwort im Computerlösungsbogen fest, notier dir die Aufgabennummer und widme dich dieser zum Schluss noch einmal.
  4. 5 Stunden Konzentration verbrauchen eine Menge Energie! Du darfst deine Verpflegung mit in den Prüfungsraum nehmen – wähle sie mit Bedacht (Proteinriegel, Nüsse, Obst wie z.B. Bananen...). Trag außerdem bequeme Kleidung, in der du dich wohlfühlst. Der Dresscode ist erst bei der mündlichen Prüfung relevant.

Mündlich-praktischer Teil:

  1. Kleide dich ordentlich, aber dezent. Die Faustregel »Etwas feiner als sonst« hat sich bewährt: Für Herren bietet sich eine Kombination aus Anzughose und Hemd an, für die Damen Bluse und Hose oder Rock. Verzichte lieber auf auffälligen Schmuck, übertriebenes Make-up oder aufdringliche Düfte.
    Deine Hände sollten gepflegt aussehen und dein Kittel ordentlich gebügelt. Vergiss dein Equipment in Form von Stethoskop, Reflexhammer, Spatel und Untersuchungslampe nicht.
  2. Gehe mit einer positiven Einstellung in den Prüfungstag. Im PJ hast du deine ärztlichen Fertigkeiten schließlich trainiert – und die Prüfer sind in der Regel wohlwollend dir gegenüber eingestellt. Vielen gelingt es sogar, durch die mündliche Prüfung ihre Gesamtnote noch zu verbessern.
  3. Klingt banal, ist es aber nicht: Schlafe in der Nacht zuvor ausreichend. Frühstücke gut. Stelle sicher, dass du mehr als pünktlich und ohne Stress am Prüfungsort eintriffst.
Der erste Prüfungstag
Am ersten Tag steht die praktische Prüfung am Patientenbett an. Je nach Uni können hier die zeitlichen Abläufe extrem variieren – du bekommst deinen Patienten einige Stunden vor der Prüfung zugeteilt oder erst direkt in der Prüfung. Die Vorbereitungszeit beeinflusst das Niveau der Fragen: Wer sich mehrere Stunden lang vorbereiten konnte, muss bei der Prüfung auch mehr leisten als derjenige, dem der Patient spontan vorgestellt wird.
Der Fallbericht, den du erstellst, geht in deine Prüfungsnote mit ein und kann, muss aber nicht als Ausgangspunkt für die Prüfung am zweiten Tag verwendet werden.
  1. Das A und O: Begegne deinem Patienten höflich, respektvoll und empathisch. Halte Augenkontakt, höre ihm zu, achte auf deine Körpersprache. Tust du dies nicht, könnten die Prüfer vom Start weg an deiner Kompetenz als zukünftiger Arzt zweifeln, und du wirst es im Laufe der weiteren Prüfung schwer haben.
  2. Gehe bei der Untersuchung nach einer fest eingeübten Systematik vor. Erläutere alle Handlungsschritte. Begründe auch, warum du Schritte bewusst auslässt (etwa, wenn das Problem offensichtlich nicht in dieser Richtung zu erwarten ist).
  3. Ordne deine Antworten in der Reihenfolge des klinischen Vorgehens: Anamnese / Körperliche Untersuchung / Labor und apparative Untersuchungen / Diagnose / Therapie.
Der zweite Prüfungstag
Am zweiten Tag werdet ihr gemeinsam als Gruppe geprüft, einer nach dem anderen. In der Regel wirst du 45-60 Minuten lang befragt werden.
  1. Ein selbstbewusstes Auftreten ist wichtig, doch übertreib es nicht. Verhalte dich auch fair und respektvoll gegenüber deinen Mitprüflingen – wenn du z. B. aus freien Stücken die Themen aufgreifst, an denen sich dein Mitprüfling gerade die Zähne ausgebissen hat, kommt das bei keinem Prüfer gut an.
  2. Stell dich darauf ein, in deinem Redefluss von den Prüfern unterbrochen zu werden, etwa, um dich wieder auf den richtigen Weg zu bringen – nicht durcheinander bringen lassen!
  3. Halte dich im Gespräch mit den Prüfern nicht zu starr an dein Schema. Bleib flexibel, reagiere adäquat auf deinen Gesprächspartner. Wenn er dich bittet, etwas in Stichworten aufzuzählen, fasse dich kurz. Wenn du gebeten wirst, etwas eingehender zu erörtern, nutze die Gelegenheit, um dein Hintergrundwissen zu präsentieren.
  4. Wenn du eine Frage nicht beantworten kannst, vermeide es, dich um Kopf und Kragen zu reden. Gib ehrlich zu, das Wissen nicht parat zu haben, und bitte um Hilfestellung. Dein Prüfer wird die Frage umformulieren oder das Thema wechseln.
Du hast die Approbation schon so gut wie in der Tasche – wir wünschen dir viel Glück!
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