über kopfsteinpflaster

geboren aus innerer notwendigkeit, in einem anderen jahrtausend und einem land, das ver- schwunden ist, lebt charlotte van der mele in wachsender befremdung. verabschiedet aus den utopischen hoffnungen, sucht sie wohnung in einer heterotopie, in der die regeln bestimmt werden von der poesie und wo ethik und ästhetik in eins fallen. lyrik zu schreiben ist der mitunter vergebliche versuch, sich nicht mit dem gegebe- nen abzufinden und trotzdem nicht in zynismus oder verzweiflung unterzugehen. nach den gedichtbänden mein lavendel trägt schwarz, ich rede nicht von auferstehung, kairologoi – gegen die zeit und spiegel scherben spiel – heterorea- listische und andere lyrik – ebenfalls im verlag anderort erschienen – waren diese gedichte ein erster versuch für sie, sich in fremde bilder und welten einzufühlen, ohne sie zu vereinnahmen – um im respekt vor dem erleben anderer die eigene heimatverlorenheit zu ergünden.

aufgewachsen in dessau zwischen gartenreich- kultur und bauhausmoderne. ausbildung zum porzellangestalter / former an der staatlichen porzellanmanufaktur meissen. mit beginn des designstudiums im jahr 1994 an der hochschule anhalt in dessau, bilden sich die themen foto- grafie, grafik und interface heraus. nach einem gastsemester an der burg giebichenstein in halle /saale mit schwerpunkt illustration das diplom zum kommunikationsdesigner. an- schließend ein stipendium des freundeskreis des dessau-wörlitzer gartenreichs für eine inter- aktive und fotografische arbeit zur wörlitzer anlage. parallel dazu der beginn der freischaffen- den tätigkeit als designer mit abstechern nach italien und schottland. ab 2002 gründung der triagonale | studio für produkt- und kommuni- kationsdesign in halle und seit 2004 wohnhaft in wittenberg. verheiratet, zwei kinder und auf der suche nach ästhetik.