Heile. Deine. Beziehungen. -  Nicole LePera

Heile. Deine. Beziehungen. (eBook)

Warum stabile Partnerschaften erst gelingen, wenn unsere inneren Wunden geheilt sind
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
416 Seiten
Arkana (Verlag)
978-3-641-30472-0 (ISBN)
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Sich in Beziehungen gesehen, wertgeschätzt und geliebt fühlen - das wollen wir alle. Tun wir das nicht, suchen wir die Fehler häufig bei unserem Gegenüber. Doch wie »Holistic Psychologist« Nicole LePera betont, können wir uns nicht auf andere verlassen, wenn es darum geht sich wertvoll und verbunden zu fühlen - dies muss aus uns selbst kommen. Auf Basis der faszinierenden Erkenntnisse der Mind-Body-Medizin zeigt sie, wie die Beziehungen zu unseren frühesten Bezugspersonen unsere Verbindungen als Erwachsene prägen und wie wir uns aus diesen Mustern befreien können: indem wir selbst Verantwortung übernehmen für unsere ungestillten Bedürfnisse, frühkindliche Wunden und Konditionierungen erkennen und für ein Gefühl der Sicherheit in Körper und Geist sorgen. Erst dann können Beziehungen wirklich gelingen.
Mit vielen wirkungsvollen Übungen und Impulsen.

Nicole LePera studierte Psychologie an der Cornell University in New York, der Philadelphia School of Psychoanalysis und The New School for Social Research. Als Psychologin in eigener Praxis empfand sie die limitierten Möglichkeiten der klassischen Psychotherapie oft als frustrierend. Deshalb entwickelte sie eine ganzheitliche Philosophie für körperliche, mentale und spirituelle Gesundheit, die hochwirksame Elemente zur Selbstheilung vermittelt.
Nicole LePera ist die Gründerin des #SelfHealers-Movements sowie der Instagram-Plattform »The Holistic Psychologist« und hostet den Podcast SelfHealers Soundboard.
»Heile. Dich. Selbst« stand auf Platz eins der New York Times-Bestsellerliste und sorgte international für Furore.

Einführung: Du bist der Wandel

Vermutlich liest du dieses Buch, weil es in deinem Leben eine Beziehung gibt, die dir Stress bereitet. Ob es nun um einen Liebespartner geht, um Vater oder Mutter, um Geschwister, Kinder, Freundinnen oder Kollegen: Du wünschst dir, dass sich die Dynamik zwischen dir und dieser Person verändert. Und wenn du so bist wie die meisten von uns, dann sollen sich die Dinge so schnell wie möglich ändern. Vielleicht bist du dir nicht mal sicher, ob du weiterhin an dieser Beziehung arbeiten möchtest, ob sie die Mühe wert und eine Heilung überhaupt möglich ist. Oder du hast ganz allgemein Schwierigkeiten damit, dauerhafte Beziehungen aufzubauen und hast Angst vor einer Zukunft in Isolation und Einsamkeit.

Ich verstehe das. In den mehr als zehn Jahren, die ich als klinische Psychologin tätig bin, habe ich mit vielen Klientinnen und Klienten gesprochen, die sich nach dauerhafter Liebe sehnen, wiederkehrende Konflikte lösen und hinderliche Gewohnheiten ablegen wollen. In unzähligen Einzel-, Paar- und Familientherapien begegnete mir immer wieder das gleiche Muster: Trotz bester Absichten und Bemühungen konnten die meisten Menschen die Beziehungen, die sie sich wünschten, weder eingehen noch aufrechterhalten, sodass sie am Ende frustriert und voller Groll waren.

Der Großteil der Menschen, die zu mir kommen, hatte Beziehungsratgeber gelesen und die neuesten Strategien ausprobiert in der Hoffnung, dass irgendetwas davon helfen würde. Viele kannten das Konzept der »Sprachen der Liebe«, das zurückgeht auf Dr. Gary Chapmans Buch Die fünf Sprachen der Liebe (Marburg 1994). Chapman empfahl, die geliebte Person zu bitten, seine oder ihre Liebe auf andere Weise auszudrücken – durch Zärtlichkeit, Zeiten der Zweisamkeit, Geschenke, Worte der Anerkennung oder Hilfsbereitschaft (zum Beispiel, indem man das Bett macht oder das Abendessen zubereitet). Seiner Ansicht nach vertieft dies die Verbundenheit.

Dieser Ansatz, der auf äußere Veränderungen abzielt, also mit der Erwartung verbunden ist, dass eine andere Person ihr Verhalten ändert, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen, ist Teil der meisten Paartherapien. Die Strategien, die zu diesem Zweck eingesetzt werden, variieren je nach Therapeuten, Büchern oder Ideologien, aber die grundlegende Botschaft bleibt dieselbe: Wir müssen uns ändern, um die Bedürfnisse unseres Gegenübers besser zu erfüllen, und umgekehrt.

Theoretisch scheint es ein guter Plan zu sein, den anderen zu bitten, sein Verhalten zu ändern, wenn wir uns in einer Beziehung nicht unterstützt oder verbunden fühlen. Im realen Leben aber geht dieser Schuss häufig nach hinten los. Wir können andere Menschen nicht verändern. Die Erwartung, dass sie unseretwegen tief verwurzelte Beziehungsmuster aufgeben, funktioniert für gewöhnlich nicht, zumindest nicht für lange. Äußere Veränderungen erreichen zu wollen, verstärkt oft noch die Spannungen und damit den Konflikt zwischen zwei Personen, was beiderseits zu Unzufriedenheit und negativen Reaktionen führt. Das ist ein Rezept für lebenslangen Groll und entsprechende Geringschätzung.

Jetzt fragst du dich vermutlich (und zu Recht), was du dann tun sollst. Wenn es nicht funktioniert, vom Gegenüber zu erwarten, dass er/sie ändert, wer er/sie ist, damit sein/ihr Verhalten besser zu dem passt, was wir sind, was dann? Diese Frage habe ich mir selbst jahrelang gestellt.

Als junge Erwachsene hatte ich Schwierigkeiten, die Beziehungen zu finden, nach denen ich mich sehnte. Obwohl mir viele therapeutische Instrumente zur Verfügung standen, war ich in den meisten Beziehungen unzufrieden. Und das, obwohl ich mir die größte Mühe gab, meine Selbstreflexion, mein Selbstgewahrsein und meine Kommunikation ständig zu verbessern. Ich fühlte mich immer allein, selbst wenn ich von Menschen umgeben war: an Feiertagen von der Familie, zu meinem Geburtstag von Freundinnen und Freunden oder von Liebespartnerinnen im Urlaub. In solchen Momenten wollte ich eine tiefe Verbundenheit spüren (oder erwartete sie sogar), fühlte mich aber trotzdem einsam und ungeliebt. Gleichgültig, was ich sagte, wie ich es sagte oder was andere Menschen für mich zu tun versuchten, ich fühlte mich immer noch von allen durch einen tiefen Graben getrennt und allein. Je verzweifelter ich versuchte, auf andere Menschen zuzugehen, desto ferner schienen sie mir und desto heftiger wurde mein Schmerz.

Bis dann jenes Weihnachtsfest kam, als ich zwar immer noch in diesen wenig erfüllenden, aber vertrauten Gewohnheiten feststeckte, aber endlich begriff, wie meine Beziehungsmuster aussahen. Ich war damals mit Sara liiert (von dieser Beziehung wirst du in Kapitel 1 noch mehr hören). Wir waren seit mehreren Jahren zusammen und teilten uns eine Wohnung im East Village. Da jede von uns den ersten Weihnachtsfeiertag normalerweise mit ihrer Familie verbrachte, hatten wir es uns zur Gewohnheit gemacht, Weihnachten zu zweit vorab zu feiern. In jenem Jahr hatte Sara den Wunsch geäußert, diesmal nur für uns zu feiern. Das widersprach unseren üblichen Gewohnheiten. Sara war ein ausgesprochen sozialer Mensch. Unsere Beziehung hatte sich jahrelang auf Partys und bei Essen mit Freunden abgespielt. Ich war tief berührt, dass sie diesen Tag nur mit mir allein verbringen wollte und hoffte, dass diese Geste unsere Bindung stärken würde.

An jenem Morgen wachten wir in unserem geschmückten Appartement auf, und ich bereitete ein fantastisches Frühstück zu, bevor wir unsere Geschenke austauschten. Ich war hingerissen, als ich den Umschlag öffnete, den Sara mir über den Tisch schob: zwei Karten für den Cirque du Soleil – den ich liebte –, eine Vorstellung für den gleichen Tag. »Sie will mehr Zeit mit mir allein verbringen! Sie hat sich erinnert, wie begeistert ich vom Cirque du Soleil bin. Sie liebt mich!« Dachte ich. Das war ein zutiefst romantisches Geschenk. Doch als wir uns fertig machten, um loszugehen, spürte ich wieder dieses nagende Gefühl der Unverbundenheit.

Einige Stunden später, als ich neben ihr in einem dunklen, voll besetzten Theater saß, war das Gefühl nicht verschwunden. Ich fühlte mich sogar noch einsamer als beim Frühstück. Wir unterhielten uns nicht miteinander, wir sahen uns nicht in die Augen. Statt das unsichtbare Band der Liebe zu spüren, das meiner Ansicht nach unausgesprochen zwischen uns hätte existieren sollen, hatte ich den Eindruck, neben einer Fremden zu sitzen. Um dieses unangenehme Gefühl zu überdecken, bestellte ich ein Bier. Ich trank während der ganzen Vorstellung, in der Hoffnung, dass dadurch die Wand verschwinden würde, die zwischen uns stand.

Zu jener Zeit war ich im zweiten Jahr meiner Arbeit als klinische Psychologin und war selbst in Therapie. Ich arbeitete an mir, um mir meiner selbst bewusster zu werden – zumindest dachte ich das – und meine gelernten Einsichten mit anderen Menschen zu teilen. Das stärkte nur meine Überzeugung, dass das Problem in meiner Beziehung zu Sara ihre mangelnde Bereitschaft oder Fähigkeit war, Verbundenheit zwischen uns herzustellen.

Je länger ich in meiner vertrauten Einsamkeit und dem Gefühl der Isolation vor mich hin schmorte, desto öfter fragte ich mich, ob mein Unglück nicht vielleicht etwas mit mir zu tun hatte. Möglicherweise fühlte ich mich mit Sara und vielen anderen Menschen vor ihr allein, weil ich – auf emotionaler Ebene – allein war. Es tat mir weh zu sehen, dass ich für mein schmerzlichstes Leid selbst verantwortlich war. Allerdings flammte so auch ein Funke Hoffnung auf, dass ich als Urheberin diese Zyklen auch durchbrechen konnte.

Wie viele der Beziehungsmuster, die wir als Erwachsene ständig wiederholen, nahm meine emotionale Einsamkeit ihren Anfang, als ich noch sehr jung war. Sie war das Ergebnis meiner frühesten Beziehungen zu meiner Familie. In der Kindheit hatte ich nicht gelernt, mich emotional auf andere Menschen einzulassen, weil das bei uns niemand tat. Auch die Menschen um mich herum hatten nie gelernt, wie das geht. Jahre später entdeckte ich dann, dass wir, um uns emotional auf andere Menschen einlassen zu können, zunächst einmal eine emotionale Verbindung zu uns selbst herstellen müssen. Und um emotional auf uns selbst eingehen zu können, müssen wir die Fähigkeit besitzen, unsere Gefühle authentisch zu spüren und auszudrücken. Wenn wir dazu in der Lage sind, werden wir von anderen Menschen gesehen, erkannt und unterstützt – was zu den grundlegenden Bedürfnissen gehört, die wir alle teilen.

Weil ich für meine Beziehungsprobleme immer andere verantwortlich machte und erwartete, dass sie sich für mich änderten, konnte ich die Rolle nicht sehen, die ich bei meinem Unglück selbst spielte. Ich hatte nicht erkannt, wie sehr ich von meinem Selbst getrennt war, von meinen Wünschen und Bedürfnissen. Ich arbeitete zwar schon lange daran, mich selbst besser zu verstehen, aber ich war mir nicht im Klaren darüber, wie ich in Beziehungen auftrat. Wie viele meiner Klientinnen und Klienten erwartete ich von anderen, dass sie sich auf meine Emotionen einstellten, damit ich mich besser fühlte. Ich wusste nicht, wie ich das für mich selbst tun konnte. Beseelt von dem Glauben, die »Richtige« würde irgendwie »einfach wissen«, wie sie meine tief verwurzelten Einsamkeitsgefühle lindern oder mich gar davon befreien konnte, war ich stets enttäuscht, gleichgültig was die Person tat oder wer sie war. Von anderen zu erwarten, meine Bedürfnisse zu erfüllen, würgte meine Zufriedenheit mit der Beziehung ab. Und doch behielt ich diese Verhaltensweisen bei, und zwar nicht nur in Liebesdingen, sondern auch in sämtlichen anderen Beziehungen....

Erscheint lt. Verlag 27.3.2024
Übersetzer Elisabeth Liebl
Sprache deutsch
Original-Titel How To Be The Love You Seek
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Schlagworte 2024 • Atemübungen • Beziehung • Beziehungsmuster • Beziehungsmuster durchbrechen • Beziehungsratgeber • Body-Mind-Medizin • Booktok • booktokgermany • eBooks • Gesundheit • Heile dich selbst • Inneres Kind • Jeder ist beziehungsfähig • Kindheitserfahrungen • Liebe und Beziehungen • Neuerscheinung • Partnerschaft • Ratgeber • Selbstheilung • Selbstliebe • Selfhealers • Stefanie Stahl • The Holistic Psychologist • TikTok • Trauma • Verbindung
ISBN-10 3-641-30472-5 / 3641304725
ISBN-13 978-3-641-30472-0 / 9783641304720
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