A Fall to Forgive -  Morgane Moncomble

A Fall to Forgive (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
446 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2060-4 (ISBN)
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Ich werde alles tun, damit du mir verzeihst, ganz gleich, wie lang es dauert

Nach einer schweren Zeit an der Highschool wollte Camelia endlich einen Neustart an der Universität von Edinburgh wagen. Bis Lou plötzlich wieder in ihr Leben tritt. Ausgerechnet er soll Rory Cavendish getötet haben - seinen besten Freund und Camelias ehemaligen Peiniger. Obwohl auch Lou zu der Gruppe gehört, die Camelias Schulzeit zur Hölle gemacht hat, ist da dennoch diese unerklärliche Anziehung, die schon immer zwischen ihnen war. Deshalb stimmt die Jurastudentin zu, ihm zu helfen, seine Unschuld zu beweisen. Doch Camelia weiß nicht, ob sie ihm wirklich vertrauen kann - zu groß ist die Angst, dass er sie erneut hintergeht und damit ihr Herz bricht ...

»Morgane Moncomble ist einfach eine atemberaubende Autorin, die einzigartige Geschichten zu Papier bringt.« CHAPTERS.ABOUT.ME

Band 1 der SEASONS-Reihe



<p><strong>Morgane Moncomble</strong> hat in Paris Literatur studiert. Ihr Debüt veröffentlichte sie mit großem Erfolg auf <strong>WATTPAD</strong>. Sie mag es zu verreisen und liebt Disneyland, Lee Tae-yong und unabhängige Held:innen.</p>

1


Camelia

September 2022

Jemand versucht, mich zu töten. Oder mich zu entführen, je nachdem. Was auch immer es ist, ich bin auf alles vorbereitet. Mein Vater ist ein ganz kleines bisschen paranoid, auch wenn er das Wort »umsichtig« bevorzugt. Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass er weiß, wovon er spricht, denn er ist Polizist.

Ich kann mit einem Gewehr schießen (auch wenn mir das in einer solchen Situation vermutlich nicht helfen würde), habe letztes Jahr einen Krav-Maga-Kurs absolviert und trage immer Pfefferspray mit mir herum, wenn ich meine Wohnung verlasse.

Während ich die Vennel-Treppe zum Grassmarket hinuntersteige, ziehe ich meinen Taschenspiegel hervor und werfe einen verstohlenen Blick hinter mich. Es ist erst halb acht, aber bereits fast dunkel, und seit ich das Unigelände verlassen habe, folgt mir eine seltsame Gestalt.

Ich stelle fest, dass sie immer noch da ist, mir mit kleinen Schritten folgt und immer mehr mit der Dunkelheit verschmilzt. Ich muss die Augen zusammenkneifen, um sichergehen zu können, aber ich glaube, es handelt sich um eine große, elegante Frau in einem Kostüm.

Wie schon gesagt, wahrscheinlich versucht jemand, mich zu entführen und dann zu ermorden. Keine Ahnung, warum. Betrug, Vergewaltigung, Mord, Organhandel oder Prostitution … Das Feld ist riesig groß.

Meine Mutter hat immer gesagt, meine Bücher hätten mich ein bisschen »seltsam« werden lassen. Ich persönlich bevorzuge das Wort »fantasievoll«. Wie dem auch sei, ich habe keine Zeit für solchen Quatsch.

Genervt schaue ich auf meine Uhr. Ich hatte einen miesen Tag, meine High Heels quälen mich, und ich komme zu spät zu einem Date, von dem ich weiß, dass es eine Katastrophe wird.

Julian ist nett, aber ich bin mir nicht sicher, ob wir zusammenpassen. Als wir uns das letzte Mal trafen, habe ich ihn gebeten, mich beim Sex zu würgen – nur ein kleines bisschen –, und er wurde panisch. Seitdem denke ich, dass er mich für verrückt hält. Vielleicht stimmt das ja auch.

Ich drehe mich abrupt um, was meine Stalkerin überrascht. »Hören Sie auf, mir zu folgen. Ich habe meinem Freund eine Nachricht geschickt, er wird jeden Moment hier auftauchen«, lüge ich und schließe die Hände fest um mein Smartphone.

Uff.

Ich hasse es, auf diese lahme Ausrede zurückzugreifen, als ob diese Drohung die Situation ändern würde, aber ich muss leider zugeben: Es funktioniert.

Die Frau zeigt ihre geöffneten Hände und kommt langsam näher, als hätte sie die Befürchtung, mich zu verängstigen.

»Bitte entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken. Ich war mir nur nicht sicher, ob Sie die Person sind, die ich suche.«

Ich runzle die Stirn.

»Sie sind Camelia O’Brien, nicht wahr?«

»Ja … Was wollen Sie von mir? Ich habe es eilig, ich bin auf dem Weg zu einem sehr wichtigen Termin.«

Mein Gewissen verdreht angesichts meiner Dreistigkeit die Augen. Es ist ja nicht so, als ob ich es eilig hätte, mit einem Mann Schluss zu machen, der sich weigert, mir im Bett den Hintern zu versohlen.

»Es dauert nur eine Sekunde.«

Feiner Nieselregen benetzt meine Brille. Ich nehme sie ab, um die Frau besser sehen zu können, während sie mir eine Visitenkarte reicht, die ich zögernd entgegennehme.

»Kennen Sie Rory Alexander Cavendish?«

Ich habe alles andere erwartet als das. Allein der Name jagt mir einen Schauder über den Rücken. Was auch immer diese Frau hier zu suchen hat, ich will es nicht wissen. Nicht, wenn es mit Rory Cavendish zu tun hat. Ich habe diesem Sadisten vor Jahren den Rücken gekehrt und denke nicht darüber nach, daran je wieder etwas zu ändern. Ich habe schon genug damit zu tun, ihm in den Fluren der Uni auszuweichen, so groß sie auch sein mag. Das ist auch der Grund, warum ich den Sommer liebe: Die Ferien verschaffen mir stets die ersehnte Atempause.

»Ein ehemaliger Schulkamerad«, sage ich mit einer Stimme, die trockener ist als nötig. »Warum?«

»Er ist tot.«

Ich blinzle nur, während sich ihre Worte in meinem Kopf in Endlosschleife drehen.

Rory ist … tot?

Angesichts dieser Nachricht und ihrer Folgen gerät mein Herz fast außer Kontrolle. Wenn er nicht mehr da ist … bedeutet das, dass ich frei bin. Ich greife mir an den Hals, als wollte ich mich vergewissern, dass die unsichtbare Kette wirklich abgefallen ist.

Rory hat seit meinem achtzehnten Geburtstag kein Wort mehr mit mir gesprochen, und doch … Allein seine Anwesenheit war so belastend, dass sie mir jeden Tag das Leben zur Hölle machte. In den Fluren der Uni senkte ich immer den Blick, weil ich Angst hatte, ihn zu sehen, und ich mied die Orte, die er und seine Clique besuchten … Ich habe die Tage gezählt, die mich noch von meinem Abschluss trennten, von dem Tag, an dem sich unsere Wege endgültig scheiden würden und ich den Anblick seines Gesichts und den Klang seines Lachens nicht mehr würde ertragen müssen; ein Klang, der noch immer ausreicht, um mir das Blut in den Adern gefrieren zu lassen.

»Tot?«, wiederhole ich und kann es kaum glauben. »Aber ich habe ihn am ersten Tag nach den Ferien von Weitem gesehen, und es ging ihm ausgezeichnet.« Ich mag schrecklich gemein sein, aber ich gehe jede Wette ein, dass er es verdient hat.

»Möglich«, antwortet die Frau. »Aber die Nachricht wurde offiziell bekannt gegeben.«

»Okay. Wem darf ich eine Flasche Champagner schicken?«

»Wie bitte?« Die Frau blinzelt, schockiert über meine Reaktion.

Soll sie doch von mir denken, was sie will, es ist mir egal. Ich werde den Tod meines ehemaligen Peinigers sicher nicht betrauern. Der Typ, der mich in aller Öffentlichkeit erniedrigte, mir abschätzige Spitznamen gab, mich an gruseligen Orten einsperrte und abscheuliche Gerüchte über mich in Umlauf brachte … Ein krankhafter Lügner und Manipulierer, wie ich selten einen erlebt habe. »Wenn er so jung gestorben ist, dann hat er wohl irgendwen zum Äußersten getrieben, oder? Ich habe Mitleid mit demjenigen, wer auch immer es war.« Für Rory hingegen fehlt mir jedes Mitgefühl. Er verkörpert eine schwierige Zeit in meinem Leben, obwohl die Schule nie mein Lieblingsort war, auch nicht, ehe ich ihn kennenlernte.

Meine Mutter hat recht: An all dem ist mein Vater schuld. Alles, woran ich mich aus meiner Kindheit erinnern kann, sind die Abende, an denen ich mit ihm auf dem Sofa kuschelte und Akte X schaute, und die Sonntagnachmittage, an denen wir Cluedo spielten – also nichts, was für eine Sechsjährige eigentlich normal wäre.

Mein Vater erzählte mir Gutenachtgeschichten, die von Fällen inspiriert waren, an denen er arbeitete. Natürlich wuchs ich mit vielen Fragen im Kopf und einer überbordenden, ja gewissermaßen unheimlichen Fantasie auf. Nach und nach entwickelte ich eine Leidenschaft für ungelöste Verbrechen, komplizierte Kriminalfälle und die Bücher von Agatha Christie.

Ich verbrachte meine Nächte damit, Criminal Minds anzuschauen, mich durch blutrünstige Meldungen zu wühlen und Kriminalromane zu lesen. Vielleicht war das der Grund, warum die Leute mich für seltsam hielten …

Nach dem Umzug von Inverness nach Edinburgh dachte ich, es würde anders werden. Ich glaubte wirklich, Rory gäbe mir die Chance, zu einer Clique zu gehören, aber das war ziemlich dumm von mir.

»Entschuldigen Sie, aber ich verstehe nicht, warum Sie mir das mitteilen …«

»Ihr Name steht in seinem Testament. Die Eröffnung findet morgen im kleinen Kreis statt. Ihre Anwesenheit ist erforderlich.«

Ich brauche ein paar Sekunden, um den Sinn des doch eigentlich einfachen Satzes zu verstehen, und muss mir das Lachen verkneifen. Ich im Testament von Rory Cavendish?

Unwillkürlich beginne ich zu zittern, was dem Blick der Unbekannten nicht entgeht.

»Ich fürchte, Sie irren sich«, sage ich höflich. »Wir waren nicht befreundet. Ganz im Gegenteil.«

»Hier liegt kein Irrtum vor, Miss O’Brien.«

Dann handelt es sich eben um einen Scherz. Ein letzter, geschmackloser Scherz. Selbst im Tod streckt Rory Cavendish noch seine Tentakel aus, um mich zu verfolgen.

Als ob es nicht schon gereicht hätte, ein ganzes Jahr lang von ihm und seiner Clique belästigt zu werden. »Wissen Sie denn, was er mir hinterlassen hat? Ich habe keine Lust, mich umsonst auf den Weg zu machen.«

»Nein. Sie müssen schon kommen, um es zu erfahren.«

Bei dieser Antwort wird mir alles klar. Ich seufze und verfluche Rory innerlich.

Er wusste, dass ich nichts von ihm annehmen würde. Aber er kannte mich auch gut genug, um zu ahnen, dass ich meiner krankhaften Neugierde nicht widerstehen könnte.

Heute ist vermutlich der seltsamste und peinlichste Tag in meinem ganzen Leben. Ich weiß wirklich nicht, was ich hier tue und warum ich Rory diesen letzten Triumph zugestehe. Ich glaube, ich habe noch nie jemanden so sehr gehasst – außer dem Serienmörder Jeffrey Dahmer, aus naheliegenden Gründen. Aber Rory war ein Ausnahmemensch. Als kleines Genie und Erbe der wohlhabenden Destillerie Cavendish & Co. konnte er sich alles erlauben. Jeder küsste den Boden, den er betrat.

Ich persönlich sehnte mich nur danach, von ihm in Ruhe gelassen zu werden. Es war schließlich nicht meine Schuld, dass ich intelligenter war als er.

»Was macht die denn hier?«

Skye Hutcherson runzelt ihre perfekten Augenbrauen, als sie eintritt und mich...

Erscheint lt. Verlag 28.3.2024
Übersetzer Ulrike Werner-Richter
Sprache deutsch
Original-Titel Un automne pour te pardonner
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bad at Love • Bookstagram • Booktok • BookTok made me buy it • dark academia • dramatisch • Edinburgh • Emotional • enemies to lovers • Große Gefühle • Herbst • Instagram • Laura Kneidl • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mona Kasten • Nähe • Never too Close • New Adult • Romance • Romantik • romantisch • TikTok • tiktok made me buy it
ISBN-10 3-7363-2060-4 / 3736320604
ISBN-13 978-3-7363-2060-4 / 9783736320604
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