Die Legende der Lady Grey

Band III - Schach auf Leben und Tod

(Autor)

Buch
146 Seiten
2121 | 1. Band III - 1. Auflage
EUROPRISMA (Verlag)
978-3-9821948-6-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

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Meine Roman-Trilogie „Die Legende der Lady Grey“, die mit dem dritten Band „Schach auf Leben und Tod" endet, ist ein Salut vor den Seefahrern meiner Jugend und gleichermaßen eine nicht ganz ernstzunehmende Parodie auf ihre Sitten, Gebräuche und Marotten, verbunden mit einer durch nichts zu erschütternden Freundschaft und einer in mancherlei Hinsicht ungewöhnlichen Liebesgeschichte.

Wenn es mir gelänge, dieselbe Freude an meinen Gestalten und ihrem Weg in meinen Leserinnen und Lesern zu wecken, die ich empfand, als ich sie erschuf, wäre dies für mich die Bestätigung, dass sich manche „Jugendsünden“ auch noch nach über zwanzig Jahren lohnen.

Ausdrücklich betonen möchte ich, dass ich mit meinen Schilderungen psychischer und physischer Aggression weder Gewalt noch den Krieg verherrlichen möchte; im Gegenteil! Doch da es uns auch im 21. Jahrhundert noch nicht gelungen ist, dergleichen abzuschaffen, kann es nicht totgeschwiegen werden.

Auch möchte ich zeigen, dass ein Mensch, der Gewalt und Brutalität seiner Natur und Überzeugung nach zutiefst verabscheut, zuweilen an seine Grenzen getrieben werden kann. Wieviel ist er zu ertragen im Stande, wenn er einem oder mehreren Tyrannen ausgeliefert ist, die ihre körperliche, materielle oder geistige Machtposition ausnutzen, ihn demütigen und ihm die Luft zum Atmen abpressen, bis er eines Tages entweder daran zerbricht oder dagegen aufbegehrt und explodiert?

Wo ich sexuelle Misshandlungen oder Obszönitäten schildere, ist dies nicht pornographisch gemeint, sondern nötig, um die eine oder andere Reaktion meiner Protagonistin begreiflich zu machen, die man sonst nicht nachvollziehen kann.

Für mich ist Sexualität der freudigste und umfassendste körperliche Ausdruck von Liebe und etwas Heiliges, das mit gewalttätigen, von Verachtung und Geringschätzung geprägten Handlungen oder sadomasochistischen Praktiken nichts zu tun hat. Wie man Lust und Freude daran empfinden kann, gequält zu werden oder jemanden zu quälen, wird mir ewig ein Rätsel bleiben; wer Qual und Leid je erlebt hat, will, dass es aufhört und einem nie mehr widerfährt!

Viel lieber möchte ich Immanuel Kants größtem und edelstem Geschenk an die Menschheit ein Denkmal setzen:

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist die Unfähigkeit, sich seines eigenen Verstandes ohne der Leitung eines anderen zu bedienen.“ (…) „Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist der Wahlspruch der Aufklärung.“ (Zitat aus Kants Traktat: „Was ist Aufklärung?“)

Für mich beinhalten diese Worte

• die Möglichkeit und das Recht, Glaubenssätze, wissenschaftliche Thesen und Philosophien vor dem Hintergrund des eigenen Denkens und Fühlens und der eigenen Lebenserfahrung zu hinterfragen und zu bezweifeln, unabhängig davon, was Autoritäten, Religionsstifter und Ideologen verkünden;

• den Aufruf, das Schicksal in die Hand zu nehmen und auf seine Möglichkeiten zu vertrauen und

• die Aufforderung, Geist und Herz zu bilden, so gut es gehen mag, dem Licht und der Freiheit entgegenzustreben und zu der Bestimmung zu stehen, die man tief in sich spürt. Das hat mit Egoismus nichts zu tun! Tut man es nicht, weil man glaubt, egoistisch und eigennützig zu handeln und verzichten zu müssen - aus welchen Gründen auch immer -, führt dies zu Unzufriedenheit, Bitterkeit und Gram, mit der man sich und anderen das Leben vergiftet und zur Hölle auf Erden macht.

Seit dreißig Jahren lebe ich in und um München und war in den letzten zwölf Jahren – d.h. von Juli 2006 bis 31.12.2018 - für Fa. Linde AG Engineering Division tätig, aber geboren und aufgewachsen bin ich in einem abgeschiedenen Dorf am Rande dichter Wälder. Da meine Eltern ganztags in Vollzeit berufstätig waren und es in einem Umkreis von zwei Kilometern keine gleichaltrigen Spielgefährten gab, war ich mir in meiner Kindheit und Jugend zum Großteil selbst überlassen. Bücher und Fernsehsendungen waren meine Verbindung zur Welt, lockten mich früh hinaus ins Weite, in die Ferne. Zu meinen frühesten Fernseherinnerungen zählen die Masten, Taue und Segel eines Schiffes, das sich im Sturm durch die aufgewühlte See kämpft, ein Bild, das vermutlich dem „Seewolf“ oder der „Schatzinsel“ entspringt. Als Jugendliche verschlang ich mit Begeisterung alte Seefahrtsromane wie „Jack Holborn“ von Leon Garfield, „Moby Dick“ von Herman Melville, vor allem aber den „Hornblower“-Zyklus von C.S. Forester. Ich hing nicht nur den geschilderten Begebenheiten und Abenteuern, sondern den Schiffen und dem Bordalltag selbst nach und verdanke es Forester und dem Glossar im Anhang seiner Bücher, dass ich bis heute den Aufbau eines Dreimast-Rahschoners und seine Masten, Rahen, Segel und Taue kenne. Als ich viele Jahre später in Hamburg die „Rickmer Rickmers“, in Lübeck die „Missisippi“ und in Travemünde die „Passat“ inspizierte, fand ich die Bilder, die ich von diesen Schiffen im Kopf hatte, nahezu deckungsgleich von der Wirklichkeit bestätigt. Beim Lesen kam mir seinerzeit der Gedanke: „Wie, wenn sich ein paar Mädchen aus einem Pensionat die Idee in den Kopf setzen, sich ein Schiff zu schnappen und in See zu stechen? Jungs dürfen zur See fahren, Abenteuer erleben und Kapitän werden, und was dürfen Mädchen? Heiraten und Kinder kriegen. Sowas von langweilig und öde!“ Damals, als meine ersten Skizzen entstanden, war ich etwa dreizehn Jahre alt. Zwischen meinem sechzehnten und zwanzigsten Lebensjahr studierte ich im Rahmen meiner Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin und Übersetzerin in Coburg und Erlangen auch die britische und europäische Zeit- und Kulturgeschichte. Abgesehen vom Unterricht in Landeskunde lag damals der Schwerpunkt auf dem 18. und frühen 19. Jahrhundert, wodurch meine Idee immer mehr Gestalt und Farbe annahm. In diesem Zeitraum entstand die Urfassung meines Romans auf der guten alten Speicherschreibmaschine, die ich einige Male kopieren und binden ließ und nur wenigen auserwählten Freundinnen schenkte. Über zwanzig Jahre später fragte mich eine dieser Freundinnen, ob ich noch ein Exemplar meines Buches hätte. Das hatte ich: mein gebundenes und gedrucktes Originalmanuskript. Also hämmerte ich alle 350 DIN A4-Seiten noch einmal herunter, um sie auf mehreren USB-Sticks zu speichern und nicht mehr Gefahr zu laufen, mein geistiges Eigentum zu verlieren. Während ich tippte, redigierte und korrigierte ich zugleich emsig an meinem Werk, stellte fest, dass sein Gehalt, seine zentralen Aussagen, seine Charaktere und deren Beziehung zueinander immer noch Bestand hatten, und empfand dieselbe Freude und Begeisterung wie damals, als ich es zu Papier gebracht hatte.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo Cover: lizenz- und kostenfreies Bild auf www.pixabay.com 1 Graphik von Graphik-Designer auf der Cover-Innenseite
Verlagsort Neuried
Sprache deutsch
Maße 150 x 225 mm
Gewicht 12 g
Themenwelt Literatur
Schlagworte Belletristik • historische Fantasy • Napoleonische Epoche 1798-1807
ISBN-10 3-9821948-6-5 / 3982194865
ISBN-13 978-3-9821948-6-8 / 9783982194868
Zustand Neuware
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