Im Wald - Nele Neuhaus

Im Wald

Spiegel-Bestseller
Kriminalroman. Der 8. Fall von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein.

**** 42 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
560 Seiten
2016
Ullstein Buchverlage
978-3-550-08055-5 (ISBN)
22,00 inkl. MwSt
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Ein Unbekannter stirbt im Feuer. Eine alte Frau wird ermordet. Ein Dorf schweigt. Bodensteins persönlichster Fall.
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Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf.

Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln zunächst wegen Brandstiftung, doch bald auch wegen Mordes. Kurz darauf wird eine todkranke alte Frau in einem Hospiz ermordet.

Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit. Die Ermittlungen führen Pia und ihn vierzig Jahre in die Vergangenheit, in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwand.

Ein Kindheitstrauma, das er nie überwand - und für viele Ruppertshainer eine alte Geschichte, an die man besser nicht rührt. Es bleibt nicht bei zwei Toten. Liegt ein Fluch über dem Dorf?
Spiegel-Bestseller

Nele Neuhaus, geboren in Münster/Westfalen, lebt seit ihrer Kindheit im Taunus und schreibt bereits ebenso lange. Ihr 2010 erschienener Kriminalroman »Schneewittchen muss sterben« brachte ihr den großen Durchbruch, seitdem gehört sie zu den erfolgreichsten Krimiautorinnen Deutschlands. Außerdem schreibt die passionierte Reiterin Pferde-Jugendbücher und, unter ihrem Mädchennamen Nele Löwenberg, Unterhaltungsliteratur. Ihre Bücher erscheinen in über 20 Ländern.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi ; 8
Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi ; 8
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 138 x 220 mm
Gewicht 750 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bestseller • Bestseller bücher • bestseller romane • blaues Cover • Böser Wolf • bücher belletristik romane • Charlotte Link • Cosy-Krimi • das Paket • Detektivinnen • Detektivromane • deutscher Kommisar • Die Entscheidung • Ermittler • Ermittlerin • Ermittlerpaar • Ermittlerteam • Fuchs • hell Blau • kirchhoff bodenstein • Krimi & Thriller • Krimi Bestseller • Krimi Bücher • Krimi für Frauen • Kriminalliteratur • Kriminalroman • kriminalromane 2016 • kriminalromane 2017 • kriminalromane bestseller • kriminalromane neuerscheinungen • kriminell gut lesen • krimi neuerscheinungen 2016 • Krimireihe • Krimis • Krimis & Thriller • kripo hofheim • Leiche • Link • Mord • neuer Fall • Oliver von Bodenstein • Pia Kirchhoff • Polizeiromane • reihe bücher • Schneewittchen muss sterben • Sebastian Fitzek • simon beckett • Taunuskrimi • Taunus; Krimis/Thriller • Totenfang • wald buch • ZDF
ISBN-10 3-550-08055-7 / 3550080557
ISBN-13 978-3-550-08055-5 / 9783550080555
Zustand Neuware
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3 Den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen …

von , am 06.01.2017

Der achte Band aus der Bodenstein / Sander (Kirchhoff)-Reihe ist der wohl persönlichste Fall für Oliver von Bodenstein. Im Wald von Ruppertshain geht ein Wohnwagen in Flammen auf und ein Mann kommt darin um. Die Ermittler vom K11 in Hofheim finden schnell heraus, dass hier jemand vorsätzlich gemordet hat. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord in einem Hospiz. Warum tötet jemand eine Frau, die sowieso nicht mehr lange zu Leben gehabt hätte? Für Oliver von Bodenstein war die Frau keine Unbekannte, denn sie war die Mutter eines ehemaligen Schulkameraden von ihm.

Die Ermittlungen führen Pia und Oliver ins Jahr 1972 zurück – zu einem Fall, der nie aufgeklärt werden konnte - das Verschwinden des kleinen Arturs. Ein ganzes Dorf hüllte sich damals wie auch jetzt in Schweigen. Oliver von Bodenstein trifft dieser Fall ganz besonders hart, denn Artur war sein bester Freund …

Das in blau-grau gehaltene Cover mit dem Fuchs auf dem umgestürzten Baumstamm ist ein echter Hingucker und passt wieder sehr gut zur Thematik. Im Innenteil befindet sich dieses Mal eine Karte mit den örtlichen Gegebenheiten sowie ein Personenregister, welches sich – wie sich schnell herausstellt – als sehr hilfreich erweist. Durch die große Anzahl an Figuren, die Nele Neuhaus in ihrem Roman ins Rennen schickt, sieht man den Wald vor lauter Bäumen oder den Mörder vor lauter Charakteren nicht.

Ich habe nun alle Bände aus dieser Reihe gelesen und war jedes Mal ganz begeistert. „Im Wald“ hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt. Spannend ist der Fall – ohne Frage. Doch die vielen Charaktere haben den Lesefluss ganz massiv gestört. Jeder ist mit jedem irgendwie verwandt, verschwägert, befreundet oder befeindet. Permanent musste ich wieder zum Personenverzeichnis zurückblättern – wenn nicht sofort, dann spätestens am nächsten Tag, weil ich da den Überblick bei den ganzen Namen wieder verloren hatte. Natürlich gerät auch so irgendwie jeder mal in Verdacht. Ich mag es eigentlich, wenn man bei Krimis in die Irre geführt wird oder die eigenen Ermittlungen in einer Sackgasse enden. In diesen Fall war das Ganze allerdings ein bisschen übertrieben.

Über das Wiedersehen mit allen alten Bekannten aus den Vorgängerbänden habe ich mich natürlich gefreut. Henning Kirchhoff, Cem Altunay und Nicola Engel zum Beispiel. Aber auch der neue Kollege Tariq Omari ist schon jetzt ein Sympathieträger. Der Syrer mit dem fotografischen Gedächtnis sorgt für so manchen Schmunzler und lockert den Krimi ganz gewaltig auf. Das ist als Gegengewicht zu Oliver von Bodenstein auch notwendig. Dieser kommt gerade in diesem für ihn so persönlichen Fall sehr depressiv rüber. Auch die Tatsache, dass seine Exfrau Cosima ihn mit der jüngsten Tochter mal wieder ganz allein lässt, sorgt nicht gerade für eine Besserung seines Zustandes. Oliver scheint den Glauben an die Menschheit verloren zu haben und ich kann gut verstehen, dass er beruflich erst einmal ein Sabbatjahr einlegen möchte.

Bücher mit über 500 Seiten sind für mich immer ein Genuss. In diesem Fall hätten die 560 Seiten gerne 100 Seiten weniger haben dürfen, denn die ausführlichen Beschreibungen waren stellenweise sehr langatmig. An diesen Band habe ich für meine Verhältnisse ungewöhnlich lange gelesen. Trotz der spannenden Handlung ist „Im Wald“ für mich der schwächste Band aus der Reihe. Ich hoffe sehr, dass der nächste Roman wieder mit der brillanten Schreibweise der Autorin überzeugen kann, und vergebe drei Sterne.

5 Die Wahrheit kommt immer ans Licht

von , am 21.12.2016

„Im Wald“ ist mein erster Krimi von Nele Neuhaus. Bisher kannte ich nur ihre Romane, die sie unter Nele Löwenberg veröffentlicht hat. Mich hat verblüfft, wie unterschiedlich sie schreiben kann. Dieser Krimi ist so viel kühler als ihre Romane, aber nicht weniger spannend oder dramatisch.
Mir ist aufgefallen, wie gut dieser Roman konstruiert ist: ausgehend von einem Verbrechen rollt Nele Neuhaus eine hochkomplexe Geschichte auf. Ein Geflecht von vielen Personen, verbunden durch Vergangenes, Geheimnisse und Familienbande ist in diesen Fall verwickelt. Jeder scheint etwas zu verbergen und doch bleibt bis zum Schluss unklar, wer der Täter ist. Ich fand es beindruckend, wie elegant die Spannung aufgebaut wird. Jede Szene ist genau so lang, wie sie sein muss, ohne zu viel preiszugeben. Ich hatte nicht eine Sekunde den Impuls vorzublättern, sondern konnte jede Seite voller Genuss lesen.
Ihre Charaktere, die Beschreibungen der Umgebung sind so natürlich und wirken sehr authentisch, das alles könnte sich im Nachbarort abgespielt haben.
Mir hat „Im Wald“ spannende Lesestunden bereitet.

5 Spannend

von , am 12.12.2016

Oliver von Bodenstein wird Nachts zu einem Brand auf einem Campingplatz gerufen. Er denkt zunächst an den Brandstifter, der momentan sein Unwesen treibt. Doch es kommt schlimmet: er findet eine Leiche. Als auch noch die totkranke Besitzerin ermordet aufgefunden wird, wird der Fall für Oliver von Bodenstein und seine Partnerin Pia Sander, bisher Kirchhoff, immer brisanter. Und es soll ein sehr persönlicher Fall für sie werden, denn die Ermittlungen reichen in die Vergangenheit von Oliver. In seiner Kindheit verschwand ein Freund von ihm spurlos.

Mit diesem nun schon achten Fall für das Team der Kripo Taunus beweist Nele Neuhaus, daß sie zu Recht DIE Krimiautorin in Deutschland ist. Diese Serie hat einfach keine Ermüdungserscheinungen. Die Fälle bleiben spannend und man freut sich immer wieder auf die Bücher. "Im Wald" ist spannend von Beginn an und schwächelt bis zum Schluß nicht. Man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Die Handlung ist so aufgebaut, daß man auch als Serienneuling sofort hinein findet, denn auch die Charaktere sind so dargestellt, daß jeder klar kommt. Sofern man die Serie kennt, trifft man auf viele bekannte Gesichter und kann wunderbar verfolgen, wie sich die Charaktere privat verändern. So hat Pia es endlich geschafft zu heiraten. Aber hier steht Oliver im Vordergrund, denn seine Geschichte hat sehr viel mit diesem Fall zu tun und man spürt die Emotionen, die bei ihm im Spiel sind. Das hat die Autorin mit ihrem sensiblen Schreibstil wunderbar geschafft zu vermitteln. Überhaupt ist der Schreibstil von Nele Neuhaus toll. Leicht verständlich, unterhaltsam und auf eine geniale Art spannend. Sie schafft es bis zum Schluß, daß man als Leser im Dunklen tappt und keinen blassen Schimmer hat, wie sich der Fall auflöst.

4 Wenn ein ganzes Dorf schweigt

von (Kreis HD), am 23.11.2016

Im Wald bei Ruppertshain brennt ein Wohnwagen. Bodenstein und Sander ermitteln nun wegen Brandstiftung und Mord. Als dann noch eine alte, sterbenskranke Frau ermordet wird, die Bodenstein persönlich kannte, wird er ins Jahr 1972 geführt, das Jahr, in dem sein bester Freund Artur verschwand und auch sein zahmer Fuchs Maxi. Dass nach mehr als 40 Jahren dieses und andere Geheimnisse wieder hochgeholt werden, scheint jemanden im Ort zu stören und es kommt zu immer weiteren Vorfällen, die Bodenstein an den Rand seiner Kräfte führen …

An manchen Stellen zog sich das Buch ein wenig, obwohl – oder gerade weil – sehr viel mehr als nur ein Krimi in diesen vielen Seiten steckt. Die Protagonisten haben sich weiterentwickelt in den acht Fällen und auch der private Bereich wird angesprochen. So ist dies wohl Bodensteins (vorerst?) letzter Fall und es darf gespannt darauf gewartet werden, wie sich Pia schlagen wird.

Im aktuellen Fall jedoch kommt sehr viel Persönliches aus der Kindheit von Bodenstein vor, das mir doch sehr naheging. Die Zeit der 1970er Jahre war im Vergleich zu heute deutlich anders und man kann nur staunen, was eine Dorfgemeinschaft zu verschweigen weiß. Auch wenn dies nur ein Roman ist – er ist gar nicht so weit von der Wahrheit weg. Da ist man froh, dass gewisse Dinge heute zum Glück nicht mehr so geschehen könnten. Dennoch fragt man sich, wieso jeder alles weiß und nur Bodenstein von all den Vorgängen nichts mitbekommen hatte.

Nele Neuhaus hat es geschafft, in großen Bögen Zusammenhänge herzustellen, die so nicht vom Leser geahnt werden können. Dennoch sind sie plausibel und stimmig in sich. Es fällt nicht schwer, sich die Ruppertshainer vorzustellen. Allerdings wird der Leser mit extrem vielen Personen konfrontiert, wodurch man doch leicht den Überblick verlieren kann, trotz des Personenregisters am Anfang des Buches.

Davon abgesehen liest sich der Stil von Nele Neuhaus sehr gut. Keine zu detaillierten Fachreden, kein extremer Jugendslang, kein überheblicher Erzähler – einfach ein Buch, das dem Leser das Gefühl gibt, am Rande zu stehen und alles selbst mit ansehen zu können.

Man darf gespannt sein, wie die Serie weitergeht. Von mir für „Im Wald“ vier Sterne!

3 Enttäuschender Band 8

von , am 22.11.2016

Nele Neuhaus: Im Wald, Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi, Band 8
Festgebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 560 Seiten.

Zum Inhalt:
Mitten in der Nacht brennt auf einem Campingplatz ein scheinbar verlassener Wohnwagen. In dem Feuer kommt ein Mann zu Tode. Bodenstein und Kirchhoff gehen zunächst von Brandstiftung aus. Als dann noch eine alte Frau im Pflegeheim erdrosselt wird kommen bei Bodenstein Kindheitserinnerungen hoch.

Meine Meinung:
Normalerweise mag ich die Krimis von Nele Neuhaus unglaublich gerne, ich mag es auch wenn ein wenig vom Privatleben der Ermittler erzählt wird, aber hier war es mit eindeutig zuviel. Natürlich hat man die ein oder andere Information gebraucht um dem Fall folgen zu können, aber mir waren das viel zuviele Namen. Schade drum.
Über den Schreibstil brauche ich nicht viel zu sagen, da es schon der achte Teil der Krimireihe ist. Ich mag den Stil von Nele Neuhaus ganz gerne, wobei mir in diesem Buch die Kapitel, wenn man sie überhaupt so nennen darf, entschieden zu lange waren. Es ist ermüdent wenn ein Kapitel mal über hundert Seiten geht, da ich eher selten so lange am Stück Zeit finde um zu lesen.
Ich finde es sehr schade, das mich dieses Buch so enttäuscht hat. Es gibt bestimmt viele Fans von Nele Neuhaus, die dieses Buch mehr zu schätzen wissen.

5 im wald

von (Mengen), am 18.11.2016

Der Kriminalroman „Im Wald“ von Nele Neuhaus ist bereits der 8. Fall vom ersten Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodenstein und seiner Stellvertreterin Kriminalkommissarin Pia Sander, ehem. Kirchhoff.

In der kleinen Taunusgemeinde Ruppertshain, dem Wohn-u. Geburtsort von Bodenstein, geht es diesmal heiß her. Zuerst wird Bodenstein mitten in der Nacht zu einem explodierten Wohnwagen gerufen. In diesem Wohnwagen wird eine männliche Leiche gefunden. Kurz darauf wird noch eine todkranke Frau im Hospiz ermordet. Beide Opfer waren Bodenstein bekannt. Bei den weiteren Ermittlungen des K11-Teams wird immer klarer, dass die Verbrechen mit dem Verschwinden von Bodensteins bestem Freund vor 40 Jahren in Verbindung stehen. Bodenstein hat dieses Verbrechen lange Zeit verdrängt und jetzt kommen die Erinnerungen an die Vergangenheit wieder hoch und auch der Fuchs vom Titelcover spielt hierbei eine Rolle. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss hoch und auch einige überraschende Wendungen hält das Buch für den Leser bereit.

Das Buch ist, wie immer bei Nele Neuhaus, toll geschrieben und auch die Romanfiguren sind gut ausgearbeitet. Leider sind die ganzen Verwandt-und Bekanntschaftsverhältnisse im Ort zu sehr ausgeschmückt worden. Trotzdem kann ich das Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

5 Sehr spannend!

von , am 17.11.2016

Inhalt:
Ein neuer Fall für das Ermittlerduo. Ein Wohnwagen wird mitten in der Nacht in Brand gesteckt. Bei der darin gefundenen verbrannten Leiche handelt es sich um den Bruder eines ehemaligen Klassenkameraden von Oliver von Bodenstein. Je weiter die Ermittlungen voranschreiten desto mehr wird klar, dass der Fall mit einem alten ungelösten Fall aus Bodensteins Kindheit zusammenhängt.

„Im Wald“ ist der 8. Band aus der Kirchhoff und Bodenstein Reihe von Nele Neuhaus.

Meinung:
Ein wirklich spannender und sehr fesselnd geschriebener Krimi. Ich hatte bis zum Schluss keine Ahnung wer der Täter ist. Frau Neuhaus führt einen wirklich sehr geschickt in die Irre.
Obwohl dies mein erstes Buch aus der Reihe war war ich trotzdem schnell mit dem Ermittlerduo vertraut, die beide sehr sympathische Charaktere sind. Allerdings kommt man mit den übrigen, gefühlten 100 Personen, schnell mal durcheinander. Da ist das Personenregister wirklich von Vorteil.

5 Bodensteins persönlichster Fall

von , am 16.11.2016

INHALT:

Oliver Bodenstein und Pia Sander vom K11 ermitteln wieder.

Mitten in der Nacht werden sie zu einem Wohnwagenbrand, auf einem Campingplatz in Ruppertshain gerufen. Aus dem Trümmern wird die Leiche eines Mannes geborgen. Alles sieht im ersten Moment nach Brandstiftung aus.
Als dann kurz darauf, eine todkranke alte Frau und der Pfarrer ermordet werden, sind sich Pia und Bodenstein sicher, dass alle Fälle etwas miteinander zu tun haben, und das erste Opfer auch ein Mordopfer ist.

Oliver ist ziemlich erschüttert, kommt er doch aus Ruppertshain und hat alle Mordopfer gekannt.

Die weiteren Ermittlungen, führen das Team zu einem Fall im Jahr 1972. In diesem Jahr verschwand sein bester Freund Artur und gleichzeitig auch sein zahmer Fuchs Maxi, den Bodenstein mit der Flasche aufgezogen hat. Die damaligen Ermittlungen haben nichts ergeben und keiner weiß was damals passiert ist.

Oder wissen die Dorfbewohner doch mehr und hüllen sich in Schweigen? Liegt evtl. ein Fluch über dem Dorf? Denn es bleibt nicht bei diesen 3 Morden und ganz Ruppertshain lebt in Angst!

MEINUNG:

Für mich war dieser Nele Neuhaus Krimi, das erste Buch was ich von ihr gelesen habe.
Schnell wurde mir klar, das ich unbedingt auch die anderen Bände von ihr lesen muss.

Nele Neuhaus hat einen tollen Schreibstil und versteht es den Leser mit in die Geschichte einzubinden. Man versucht selbst den Täter zu finden, ermittelt mit, hat einen Verdacht und wirft ihn dann doch wieder um.

Bis zum Schluss wusste ich wirklich nicht, wer den nun der Täter ist.

Ich hatte zwar so einige Schwierigkeiten mit den ganzen Namen, aber am Anfang gibt es ein Personenregister auf das man immer wieder zurückgreifen kann.

Oliver Bodenstein tat mir wirklich leid. Für ihn ist dieser Fall ein sehr persönlicher Fall, kennt er doch alle Personen und muss daher so einiges erfahren und verkraften. Dadurch das auch der Fall seines besten Freundes wieder aufgerollt wird, muss Bodenstein sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen.

FAZIT:

Ein wirklich gelungener Krimi, der mir sehr schöne und spannende Lesestunden bereitet hat. Es ist auf jeden Fall nicht mein letzter Nele Neuhaus Krimi gewesen.

5 Ein persönlicher Fall für Bodenstein

von (Berlin), am 16.11.2016

In Ruppertsheim ist die Hölle los. Auf einem leeren Campingplatz explodiert ein Wohnmobil. In den Überresten findet die Polizei eine völlig verbrannte Leiche. Auf der Suche nach der Identität geschieht ein weiterer Mord. Dieses Mal soll es wie ein natürlicher Tod aussehen. Als sich dann auch noch der Pfarrer von Ruppertsheim umbringt, ist das Chaos perfekt. Schnell wird klar, alle Todesfälle gehören zusammen. Alle Personen hatten miteinander zutun. Wer wollte ihren Tod?
Für Oliver von Bodenstein ist dieser Fall anders als alle bisherigen Fälle. Er ist in Ruppertsheim groß geworden. Er kennt alle Leute und er kennt auch die Mordopfer. Gemeinsam mit Pia Sander und dem Team versuchen sie einen Grund für die Morde und den Täter zu finden.
Nele Neuhaus hat hier ein für mich beispielhaftes Bild einer Kleinstadt skizziert und charakterisiert. Die Alteingesessenen kennen sich. Viele sind irgendwie miteinander verwandt und mögen sich trotzdem nicht. Geheimnisse bleiben nicht lange geheim, irgendeiner bekommt immer etwas heraus und dann erfahren es die anderen auch über kurz oder lang. Nur Neuhinzugezogene, die haben selten eine Chance. Ihnen gelingt es selten sich in so einem Ort zu etablieren. Nur in diesem Fall haben einige Alteingesessene ein gemeinsames Geheimnis und es ist ihnen gelungen, dieses über viele Jahre zu verbergen.
Die Autorin hat diese Atmosphäre äußerst treffend eingefangen. Sicher es war auf Grund der wirklich vielen Personen, die so ein Ort nun einmal hat, mitunter schwer die Beziehungen zwischen ihnen zu verstehen. Aber dank des vorangestellten Personenregisters war es dann doch möglich.
Die Handlung ist fesselnd, dramatisch und packend und das vom Anfang bis zum Ende des Buches. Der flüssige Schreibstil und die ansprechenden Dialoge – beides erleichtert das Lesen ungemein. Die Autorin schreibt in einem guten Tempo, so dass man das Buch gar nicht aus den Händen legen mag.
Mir hat dieser Krimi wieder wirklich gut gefallen. Ich bin richtig tief in den Ort Ruppertshain eingetaucht. Lange konnte ich mich nicht auf einen Täter festlegen, hat Nele Neuhaus doch immer wieder neue Aspekte eingebracht, die mich zweifeln ließen und diese dann erneut kurze Zeit wieder verdächtig werden ließen. Dann dachte ich, das ist die richtige Spur. Sogar Bodenstein und Sander waren kurze Zeit mit mir einer Meinung.
Von mir gibt es für diesen Krimi wieder verdiente fünf Lesesterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung.

4 spannend, aber für mich nicht der beste Teil der Taunuskrimi-Reihe von Nele Neuhaus

von , am 15.11.2016

Als auf einem Campingplatz im Wald in der Nähe von Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen aufgeht, denkt man zuerst an Brandstiftung. Doch als eine verkohlte Leiche entdeckt wird, schaltet sich die Kripo Hofheim ein und die beiden Ermittler vom K11 - Pia Sander und Oliver von Bodenstein - werden an den Tatort gerufen. Kurz darauf geschehen zwei weitere Morde, welche vor allem Oliver von Bodenstein stark belasten - denn er kannte beide Opfer seit seiner Kindheit, ist er doch selbst in Ruppertshain aufgewachsen. Was nun folgt, ist ein Spiel gegen die Zeit, denn alle sind sich einig - das nächste Opfer steht sicherlich schon auf der Liste des Mörders. Die Ermittlungen bringen den Kommissar an die Grenze des Erträglichen, denn sie scheinen im Zusammenhang mit dem Verschwinden seines damaligen besten Freundes Artur im Sommer 1972 zu stehen - doch ein ganzes Dorf steht den Vorfällen - damals wie heute - schweigend gegenüber.

Mit "Im Wald" hat die Autorin Nele Neuhaus bereits ihren achten Regionalkrimi mit den beiden Ermittlern Oliver von Bodenstein und Pia Sanders herausgebracht. Schlägt man das Buch zum ersten Mal auf, sieht man direkt zwei Pläne der Umgebung, in welcher die Geschichte spielt sowie ein langes Personenregister, was im Laufe der Geschichte immer wieder zum Nachsehen einlädt, sollte man mit den Namen der Ruppertshainer Bürger vielleicht etwas durcheinanderkommen oder sich einfach nochmal vergewissern, wie die verwandtschaftlichen Verhältnisse sind.

Ich kenne bereits alle bisher erschienenen Teile und könnte mir vorstellen, es ist eine gewisse Erleichterung beim Lesen, zumindest die immer wieder vorkommenden Personen bereits zuordnen zu können und sich so "nur" mit den vielen neu auftauchenden Namen zu beschäftigen.

Schon nach dem Lesen des Prologs schafft es Nele Neuhaus, eine Spannung zu erzeugen, so dass man zumindest das Gefühl hat, direkt weiterlesen zu wollen, um zu verstehen, was hier geschehen ist. Jedes Kapitel beginnt nachfolgend mit einer genauen Zeitangabe, so kann man direkt zuordnen, wann etwas geschieht.

Bei "Im Wald" steht Oliver von Bodenstein deutlich stärker im Vordergrund der Handlung als Pia Sander, da er direkt im Ort des Geschehens aufgewachsen ist und auch eine furchtbare Kindheitserinnerung wieder aufkommt, welche er verdrängt, aber nie vergessen hatte. Doch natürlich hat auch Pia ihren Anteil bei den Ermittlungen und so ist es auch bei diesem achten Teil wieder ein Team, von dem es hoffentlich noch viele weitere Fälle zu lesen gibt.

Mir hat auch dieser Teil spannende Lesestunden beschert, wobei ich zwischenzeitlich froh war, das Personenregister zum Nachsehen zu haben.

Erschienen ist das Buch im Ullstein-Verlag. Auch das gleichnamige Hörbuch ist bereits im Hörbuch-Hamburg-Verlag erhältlich.

4 Gut, aber man läuft Gefahr den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen

von , am 13.11.2016

Nachts geht ein Wohnwagen im Wald bei Ruppertsheim in Flammen auf. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln neben Brandstiftung auch wegen Mordes, denn in den verkohlten Resten bergen die Ermittler eine Leiche. Kurz darauf wird eine Frau in einem Hospitz getötet. Bei der Toten handelt es sich um eine alte Bekannte von Bodenstein. Zwei Morde in diesem beschaulichen Dorf und innerhalb kürzester Zeit können kein Zufall sein. Die Ermittlungen führen Pia und Bodenstein bis ins Jahr 1972, als Olivers bester Freund Artur spurlos verschwand. Ein Trauma, welches Bodenstein nie überwinden konnte, und ein Geheimnis, dass das Dorf nicht so schnell preisgeben will. Selbst dann nicht, wenn die Zahl der Opfer steigt...

Ich habe alle Bände der Kirchhoff / Sander-Bodenstein Reihe gelesen. Ich verfolge sie sehr gerne, weil Nele Neuhaus eine großartige Krimiautorin ist. Ihre Fälle sind stets komplex und sie finden in beschaulichen Dörfern des Taunusgebirges rund um Frankfurt statt. Die Beschreibung von Land und Leuten sind stets detailliert und schaffen die richtige Atmosphäre. Bodenstein befindet sich in seinem vorerst letzten Fall, danach möchte er ein Jahr Auszeit nehmen, um Abstand zum Job zu nehmen. Dass dies auf jeden Fall mehr als nötig ist, zeigt sich diesmal deutlichst, da Bodenstein eng in das Geschehen verwickelt ist und dieses kaum noch objektiv betrachten kann. Zudem zeigt sich, dass er innerlich resigniert und er kaum noch Elan für den Job aufbringen kann. Bodensteins "Krise" muss Pia auffangen. Sie arbeitet gut mit ihren Kollegen zusammen, vor allem, da die Frage nach Bodensteins Nachfolge offen steht. Das Kompetenzgerangel innerhalb des K11 ist da, aber nie übertrieben, was ich sehr angenehm empfand.

Zu Anfang des Buches gibt es Landkarten und ein Personenregister. Warum die Autorin eines verwendet hat, zeigt sich bereits innerhalb kürzester Zeit! Der Leser begegnet einer großen Anzahl an Personen. Dazu gehört es, sich nicht nur Namen und Berufe zu merken, sondern die Geflechte aus Beziehungen und Verwandtschaftsverhältnissen im Hinterkopf zu haben. Ich selbst hatte so meine Probleme und musste immer wieder zurückblättern. Auch wenn die Autorin fleißig bemüht war, den Personen Leben einzuhauchen, musste ich selbst am Ende noch nachschauen. Ein wenig anstrengend war es schon, man muss daher den Krimi sehr aufmerksam lesen, um den Geschehen noch halbswegs folgen zu können.

Die Geschehnisse des Buches sind spannend und überraschend. Die Verflechtung der Vergangenheit mit der Gegenwart gelingt der Autorin äußerst gut. Beide Handlungsstränge sind sehr interessant. Man kann immer wieder miträsteln, die Spur wird mehrfach auf einen anderen gelenkt, sodass man bis zum Ende nicht sicher sein kann. Das bleibt auch so bis zur überraschenden Enthüllung des Mörders. Während des Buches wiederholt Frau Neuhaus gerne Aspekte, die eigentlich offensichtlich sind, um sicherzugehen, dass jeder Leser dies auch verstanden hat. Das erscheint manchmal seltsam, war aber mitunter auch sehr hilfreich.

Die Vielzahl der Personen teilt sicherlich die Leser in zwei Lager. Mir hat der Band gut gefallen, aber ich sehe ihn auch eher als Bestandteil der gesamten Reihe. Da ich Probleme hatte, den Ereignissen stets zu folgen und sämtliche Personen in den richtigen Kontext einzuordnen, kann ich für "Im Wald" nicht mehr als 4 Sterne vergeben. Und trotzdem beweist Nele Neuhaus auch hier, warum sie so eine erfolgreiche Krimiautorin ist. Gerne wieder!

3 Im Wald

von (Vellmar), am 09.11.2016

Eigene Inhaltsangabe:

Auf einem kleinen Campingplatz im Wald brennt ein Wohnwagen ab. Darin wird eine Leiche gefunden, die wohl nicht durch einen Unfall ums Leben kam. Daher ermitteln Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 wegen Mordes. Doch dabei bleibt es nicht! Kurz darauf wird eine alte Dame im Hospiz umgebracht. Die Taten scheinen im Zusammenhang zu stehen...Der Fall führt Oliver von Bodenstein in seine Vergangenheit zurück, als sein bester Freund Artur und sein Fuchs Maxi verschwanden...



Schreibstil:

Der Schreibstil der Autorin Nele Neuhaus lässt sich gut und flüssig lesen. Sprachlich ist es einfach und verständlich. Allerdings schreibt sie sehr detailliert und ausschweifend, was mich persönlich sehr gestört hat! Die Wege der Ermittler z.B. wurden genauestens beschrieben. Das fand ich völlig unnötig, hat das Buch unnötig in die Länge gezogen und auch die Spannung genommen. Auch in der Umgebungsbeschreibung gab es viele unnötige und langweilige Details.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven der Protagonisten erzählt. Das mir wiederum gefallen und Abwechslung geboten hat. Das Buch ist nicht in klassische Kapitel unterteilt, sondern in die Ermittlungstage. Die einzelnen Perspektiven wurden mittels Absätzen und "Sternchen" getrennt.



Allgemeine Meinung:

Dies war mein erstes Buch von Nele Neuhaus und auf Grund der positiven Stimmen zu ihren Büchern war ich sehr gespannt. Schon zu Beginn des Buches wurde ich mit einem Personenregister erschlagen. So viele Protagonisten! Das besserte sich auch nicht im Buch. Teilweise war ich total durcheinander, wer mit wem verheiratet, verschwägert, befreundet, verwandt oder was auch immer war. Totales Chaos! Irgendwann war ich es leid, alles nochmal nach zu lesen oder nachzuschlagen wer nun wer ist. Im Laufe des Buches wurde es dann geringfügig besser. Zu dem nervte mich zunehmend die Detailverliebtheit. Natürlich soll man sich die Umgebung in der die Geschichte spielt gut vorstellen können und das Geschriebene bestenfalls Bilder im Kopf hervorrufen. Nele Neuhaus beschreibt aber jedes Detail ausschweifend und großzügig. Auf welchen Straßen die Ermittler gerade unterwegs sind, ob sie rechts oder links abbiegen, wann die Kirche erbaut wurde, der feuerrote Wein der irgendwo rankt, der ach so schöne blaue Himmel uns so weiter und so fort. Für mich persönlich eine Katastrophe. Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, hätte ich abgebrochen! Auch die Geschichte konnte mich nicht gleich fesseln, da bis auf den Wohnwagenbrand nicht viel passierte. Ab der Mitte ca. kam die Geschichte dann endlich etwas in Fahrt, sodass ich mich nicht mehr ganz so quälen musste. Zum Ende hin wurde es sogar sehr spannend. Die Auflösung war befriedigend und komplex, denn auch hier musste ich erst mal wieder über die Beziehungen der Protagonisten nachdenken und rekonstruieren wer nun wer war. Die beiden Ermittler Pia und Oliver waren mir sympathisch, konnten mich aber nicht so richtig erreichen. Kann natürlich daran liegen, dass ich die vorigen Bände nicht gelesen habe. Fazit: Für mich sind die Krimis von Nele Neuhaus wohl nichts. 3 von 5 Sternen!

4 komplex, aber rund

von , am 08.11.2016

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Oliver von Bodenstein und Pia Sander ermitteln in Ruppertshain, einem ansonsten idyllischen Dörfchen, in dem plötzlich mehrere mysteriöse Morde hintereinander erfolgen. Für Oliver ist es diesmal doppelt schwierig, da er selbst involviert ist und auch daran erinnert wird, wie vor über 40 Jahren sein damals bester Freund Arthur und sein Hausfuchs spurlos verschwunden sind. Im Dorf herrscht seitdem Schweigen über die Geschichte, die bis jetzt nicht aufgeklärt wurde.

Meine Meinung zum Buch:
Mir sind die beiden Ermittler Oliver und Pia schon sehr ans Herz gewachsen, da ich auch die vorigen Krimis der Serie gelesen habe, daher hoffe ich, dass Oliver nach seinem Jahr Auszeit wirklich wieder zurückkommt und nicht spurlos verschwindet. Obwohl mir Pia in diesem Teil auch sympathischer geworden ist, aber von ihr hat mir gefehlt, dass sehr wenige persönliche und private Dinge eingeflossen sind. Sehr gut gefallen hat mir, dass das Verschwinden von Arthur und Maxi nach über 40 Jahren wieder aufgerollt wurde und Oliver nun endlich Gewissheit hat. Ich finde auch die Verknüpfung der Ereignisse von damals mit heute und die Tatsache, dass wieder dieselben Personen involviert sind, super umgesetzt. Wenn man genauer hinterfragt, weiß in dem Dörfchen eigentlich doch jeder einen Teil der Ereignisse und somit kann man die Wahrheit dahinter wie ein Puzzle zusammenbauen. Wer als TäterIn infrage kommt, ist auch kaum zu erraten, hier hat uns die Autorin von einer falschen Fährte zur nächsten gelockt. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass diesmal wirklich viele Charakter vorgekommen sind, teilweise auch nur als Randfiguren, dies war für mich teilweise schon recht komplex und ich musste kurz nachschlagen. Dies wäre sicher auch einfacher und unkomplizierter möglich gewesen. Trotzdem hatte ich während der 553 Seiten nie das Gefühl, dass mir langweilig wird.

Titel und Cover:
Das Cover finde ich diesmal sehr gelungen. Die Farbgestaltung gefällt mir und als Highlight der rote Fuchs passt optisch perfekt und zudem spielt der Fuchs auch inhaltlich eine bedeutende Rolle. Der Titel „Im Wald“ ist sehr allgemein und verrät wenig über den Inhalt des Krimis.

Mein Fazit:
Wieder ein sehr umfangreicher, spannender und mordreicher Krimi mit dem erfolgreichen Ermittlerteam rund um Oliver und Pia. Hoffentlich nicht der letzte gemeinsame Fall von Pia und Oliver.

4 Tolles Lesefutter - Beste Unterhaltung

von , am 07.11.2016

Der 8. Fall des hessischen Ermittlerteams Bodenstein/Sander scheint vorerst der letzte gemeinsam Fall der beiden zu sein. Denn Oliver von Bodenstein plant, für ein Jahr auszusteigen. Einen letzten Fall müssen sie aber noch zusammen lösen. Ein Fall der für Oliver ein ganz persönliches Kindheitstrauma weckt. Alles beginnt mit einem Wohnwagenbrand im Wald nahe Ruppertshein, dem Heimatort von Oliver von Bodenstein. Voraussichtlich war es Brandstiftung und Mord. Ein mutmaßlicher Zeuge befindet sich auf der Flucht, denn der Täter schreckt nicht vor weiteren Morden zurück. Ort, Opfer und Verdächtige kennt Oliver von Bodenstein sehr gut und nach und nach werden alte Geheimnisse der Dorfbewohner aufgedeckt, die jahrelang unter einer Decke des Schweigen verborgen waren.


Mich hat das schön gestaltete Cover sofort angesprochen und mit einem spannenden Prolog beginnt die Geschichte mit viel Tempo. Zwischen dem eigentlichen Fall und den Ereignissen in der Vergangenheit breitet sich ein weites Bild der dörflichen Gemeinschaft Ruppertshains. Um bei der Fülle an Personen und deren Beziehungen untereinander den Überblick zu bewahren, zeigt sich das vorangestellte Personenregister als hilfreich. Für mich war es der zweite Roman dieser Reihe und ich ging mit wenig Vorwissen heran, konnte aber keine Verständnislücken ausmachen. Der Roman ist flüssig und leicht zu lesen, die Szenen, Charaktereigenschaften der Personen und die Atmosphäre der Schauplätze werden gekonnt gestaltet, ohne konstruiert zu wirken und machen die Geschichte spürbar. Glaubte ich dem Täter und dessen Motiv auf die Schliche zu kommen, fanden sich neue Indizien und mein Verdacht löste sich in Luft auf. Immer wieder schlägt die Geschichte einen Haken und ein neuer Verdächtiger taucht auf. Das kann natürlich mit der Zeit auch langweilig werden, für meinen Geschmack war das hier aber noch im Rahmen.
Das Buch ist mit 556 Seiten ein richtiger Wälzer, aber so spannend und flüssig geschrieben, dass man das kaum merkt. Besonders gefallen haben mir die liebevollen Beschreibungen und Charakterstudien. Und das sympathische Ermittlerteam empfinde ich als sehr erfrischend.

Fazit: Tolles Lesefutter - beste Unterhaltung.

5 Mit viel Spannung

von , am 07.11.2016

Meine Meinung:

Ich kenne die Nele Neuhaus Krimis bisher nicht. Trotzdem habe ich mich, nach der ganzen Werbung, die so umfassend auf allen Portalen für dieses Buch gemacht wird, an einen Reiheneinstieg bei Band 8 getraut. Ich muss sagen, dass es mir gar nicht schwer gefallen ist. Ich hatte ehrlich gesagt mehr Bedenken. Jedoch hatte ich niemals das Gefühl im Hintertreffen zu sein, weil ich etwas von vorherigen Fällen nicht wusste. Das hat der Spannung des aktuellen Falles keinen Abbruch getan.

Beim Thema Spannung mache ich dann gleich weiter. Dieser Krimi hat mich wirklich richtig mitgenommen. Ich war nach dem zweiten Kapitel bereits vom Buch gefesselt. Er war durchgehend auf einem hohen Spannungsniveau. Außerdem hat es die Autorin geschafft mich durch geschickte Wendungen immer wieder an der Nase herumzuführen. Miträtseln war für mich bei diesem Krimi an der Tagesordnung.

Die Charaktere waren auch sehr interessant angelegt. Die Ermittler und ihre Eigenarten haben mir gut gefallen. Ich mag dieses Team. Aber auch due Charaktere des aktuellen Falles waren zunächst undurchschaubar. Es ist eine relativ große Anzahl an Charakteren in diesem Buch enthalten, die aber in einem Personenregister festgehalten sind, um das Lesevergnügen zu erleichtern. Das Register hat sich für mich als wertvoll erwiesen.

Der Fall lässt an Ideenreichtum und Spannung, sowie Nervenkitzel nicht zu wünschen übrig.

Insgesamt bin ich von diesem Buch wirklich überzeugt. Mich hat es gut unterhalten.

4 Der Schlüssel liegt in der Vergangenheit

von , am 06.11.2016

Am Waldfreundehaus in Rupertshain brennt ein Wohnwagen ab. In diesem Wohnwagen finden die Ermittler Pia Sander und Oliver von Bodenstein, mit ihrem Team, eine verbrannte Leiche. Der Wohnwagen gehört der Mutter eines alten Schulfreundes von Oliver. Kaum haben die Ermittlungen begonnen, wird genau diese Frau umgebracht. Oliver und Pia stellen fest, dass es ein tiefliegendes Geheimnis geben muss, dass direkt aus Olivers Kindheit zu kommen scheint. Kann Oliver objektiv bleiben? Schafft es Pia, die Ermittlungen zu leiten? Werden sie das Geheimnis lüften und den Mörder finden?

Für mich war es der erste Krimi den ich von Nele Neuhaus gelesen habe. Ich war zuerst etwas skeptisch, da ich viel von den ausführlichen Ortsbeschreibungen und der großen Personenzahl gehört habe. Leider gibt es immer wieder Autoren, die damit eher Langeweile als Spannung verbreiten. Nele Neuhaus hat es in meinen Augen aber geschafft, gut mit den vielen Personen und deren Geschichten zu jonglieren. Jede Person hatte eine Daseinsberechtigung und einen Platz in der Geschichte. Zwischendurch habe ich zwar mal den Überblick verloren aber für mich hat es das eher spannender gemacht, da ich so zum Schluss nicht mal einen Verdacht in die richtige Richtung hatte.
Mein einziges Manko sind die vielen Ortsbeschreibungen. Da geht es mir nicht darum, dass das Aussehen eines Ortes beschrieben wurde, sondern die vielen Ortsnamen, Straßennamen, Fahrtwege usw. Damit konnte ich nicht wirklich was anfangen und kam öfter durcheinander. Dadurch hat es sich am Anfang leider etwas für mich gezogen und ich musste aufpassen, dass ich diese Stellen nicht nur überfliege. Zum Glück wurde das zum Ende hin besser.
Der Fall hat sich für mich oft in eine unerwartete Richtung entwickelt und plötzlich kamen Leute und Geschehnisse ins Spiel, an die ich vorher nicht mal gedacht habe.
Nele Neuhaus hat mich in diesem Fall, auf der Suche nach dem Mörder und dem Geheimnis der Vergangenheit, oft auf die falsche Fährte geführt und mich rätseln lassen.
Ich werde die anderen Teile der Reihe auch noch lesen. Von mir gibts eine Empfehlung.

5 Im Wald

von , am 06.11.2016

„Im Wald“ von Nele Neuhaus ist der achte Fall rund um das Ermittlerteam von Oliver Bodenstein und Pia Sander, aber mein erstes Buch von Neuhaus.

Es geht um einen Wohnwagenbrand mitten im Wald bei Ruppertshain, in dem eine Leiche gefunden wird. Doch es bleibt nicht bei dieser einen Leiche, sondern es werden noch mehr Menschen umgebracht. All das scheint mit einem mysteriösen Verschwinden im Sommer 1972 zusammen zu hängen. Damals verschwand der beste Freund Artur von Bodenstein spurlos. Die Morde in der Gegenwart scheinen mit dem Verschwinden aus der Vergangenheit zusammen zu hängen. Nun geht es darum herauszufinden wie. Doch das ganze Dorf scheint Geheimnisse zu haben und zu schweigen. Kein leichter Fall für Bodenstein und Sander.

„Im Wald“ ist das erste Buch von Nele Neuhaus für mich und wird mit Sicherheit nicht das letzte bleiben. Es hat mich von der ersten Seite an absolut gefesselt. Zu Beginn war ich überrascht über das Personenverzeichnis, das sich über zwei Seiten erstreckt. Normalerweise finde ich es schöner, wenn nicht ganz so viele Personen an einer Geschichte teilnehmen. Hier konnte man alle ganz gut voneinander unterscheiden, aber manchmal musste ich doch nach vorne blättern, um die genauen Familienzusammenführungen nachzuvollziehen.
Besonders gut gefällt mir an dem Buch, dass sehr viel in Dialogen gesprochen wird. So bekommt man mehr mit von der Polizeiarbeit, als dass nur alles beschrieben wird oder Gedanken niedergeschrieben werden.

Auch die Personen an sich fand ich gut herausgearbeitet. Hätte ich schon vorherige Fälle gelesen, hätte ich einige Taten oder Gedanken vielleicht besser nachvollziehen können, aber dennoch kann man das Buch sehr gut lesen ohne vorherige Fälle gelesen zu haben.

Während des Lesens ist man die ganze Zeit am Mitfiebern und Nachdenken wer der Täter sein könnte und warum. Das bringt Spaß und macht das Lesen überhaupt nicht langweilig. Eher das Gegenteil ist der Fall: Man muss immer weiterlesen – ein wahrer Pageturner. Am Ende war ich dann doch überrascht und zum Glück war das Ende gut, denn ein schlechtes Ende hätte das Buch ganz schön kaputtmachen können. Ist hier aber nicht der Fall gewesen, sondern im Gegenteil: alles wird gut aufgeklärt. Ich habe zwar ein bisschen mehr oder andere Gründe erwartet, aber dennoch hat mich das Ende und auch das ganze Buch komplett überzeugt.

Ich kann es nur weiterempfehlen und vergebe die höchste Bewertung!

5 Sehr spannend mit tollen Charakteren

von , am 06.11.2016

Inhalt:

Seit Monaten treibt ein Feuerteufel im Taunus sein Unwesen, indem er leer stehende Gebäude anzündet. Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodenstein denkt sofort an ihn als er mitten in der Nacht zu einem brennenden Wohnwagen in der Nähe von Ruppertshain gerufen wird. Allerdings stellt sich bald heraus, dass es sich um ein schlimmeres Verbrechen als Brandstiftung handelt. Denn im Wohnwagen, der sich auf einem Campingplatz im Wald befindet, ist ein Mensch ums Leben gekommen. Daher ermitteln Bodenstein und Pia Sander wegen Mordes. Doch es bleibt nicht bei diesem einen Mord, denn als sie mit der Besitzerin des Wohnwagens sprechen möchten, kommen sie zu spät. Auch diese ist getötet worden. Das Tragische an diesem Tod ist, dass die Ermordete schwer krank war und sowieso nicht mehr lange zu leben hatte.

Es gibt einen jungen Mann, der in der Brandnacht wohl den Täter im Wald gesehen hat. Dieser ist allerdings nicht auffindbar. Während noch nach ihm gefahndet wird, geschieht ein dritter Mord... Hat der junge Mann etwas mit den Geschehnissen zu tun?

Bald findet Bodenstein erste Hinweise, dass die Morde etwas mit einem nie aufgeklärten Vermisstenfall zu tun haben könnten. Dieser Vermisstenfall ist ihm allzu gut bekannt. Denn dabei handelt es sich um seinen ehemals besten Freund, der vor über vierzig Jahren im Alter von zehn Jahren spurlos verschwunden ist. Wie gesagt, der Fall konnte nie geklärt werden und auch heute stößt Bodenstein auf eine Mauer aus Schweigen, Angst und Misstrauen, die es ihm und Pia nicht leichter macht, die Zusammenhänge zu finden. Aber eins steht fest: Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, denn der Mörder scheint noch nicht am Ende seiner Mission angelangt zu sein. Oliver von Bodenstein begibt sich auf eine Reise in seine Vergangenheit, um herauszufinden, was im Jahre 1972 im Wald von Ruppertshain wirklich geschehen ist. Dabei erlebt er viele emotionale Momente ...

Meine Meinung:

Mit "Im Wald" von Nele Neuhaus habe ich mich einmal ganz mutig an eine mir völlig unbekannte Krimi-Reihe gewagt. Ich kannte bisher die Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Sander (ehem. Kirchhoff) nicht. Normalerweise ist es gegen meine Prinzipien, einfach in eine Reihe einzusteigen, denn ich bin akribische "Reihenfolgenleserin" :-) Allerdings bin ich schnell in dem Buch angekommen und hatte nicht allzu große Probleme, der Handlung zu folgen. Es gab zwar hin und wieder Rückblicke auf die vorherigen Fälle, allerdings hatte ich nicht das Gefühl, irgendwelche Defizite zu haben.

Der Schreibstil von Nele Neuhaus ist unglaublich flüssig und sagenhaft spannend. Spätestens nach der Mitte des Buches hatte ich große Probleme, es aus der Hand zu legen. Jedes Kapitel befasst sich mit den Geschehnissen eines ganzen Tages. Da kann es schon mal sein, dass das Kapitel etwas länger ist, da doch ziemlich viel passiert und aufzudecken ist. Allerdings gibt es innerhalb der Kapitel viele kleine Unterkapitel, die aus dem Blickwinkel von verschiedenen Personen erzählt sind. Das macht das Lesen umso spannender, da nie ganz klar ist, welcher Handlungsstrang jetzt wohl als nächstes aufgegriffen wird. Noch dazu enden die kleinen Unterkapitel immer ziemlich spannend, so dass es stellenweise wirklich fast unmöglich ist, das Buch wegzulegen.

Die Charaktere sind alle sehr gut beschrieben und ich hatte sofort Favoriten und Charaktere, die ich überhaupt nicht leiden konnte. Manche Charaktere haben mich sehr überrascht und oft war ich absolut auf dem Holzweg mit meinen eigenen Ermittlungen. Bis zum Schluss wusste ich nicht, wie sich der Fall wohl auflösen wird. Die Auflösung allerdings hat mich dann wieder total überzeugt und war sehr schlüssig.

Gut gefallen hat mir auch das Personenregister, welches zu Beginn des Buches zu finden ist. Zuerst war mir nicht klar, ob so etwas tatsächlich nötig ist. Während der Lektüre des Buches habe ich allerdings gerne noch einmal dort nachgesehen und mich über die verschiedenen Personen informiert. Ohne das Personenregister wäre ich zwischendurch vielleicht doch etwas verwirrt gewesen, denn die Beziehungen der Protagonisten untereinander sind doch stellenweise etwas undurchsichtig für mich als Neuling gewesen.

Mir hat dieses Buch unglaublich gut gefallen. Die Rückblicke in Oliver von Bodensteins Kindheit waren immer ein großes Highlight, aber auch die Ermittlungen in der Gegenwart waren unglaublich spannend. Ich habe Oliver und Pia in mein Herz geschlossen und bin großer Nele-Neuhaus-Fan geworden. Dieser Krimi war einfach unfassbar spannend, ich war oft absolut auf dem Holzweg und bis zur letzten Seite war ich komplett gespannt, wer es denn nun war :-) Ich finde, es handelt sich bei "Im Wald" von Nele Neuhaus um einen rundum perfekten Krimi, den ich absolut weiterempfehlen möchte. Mich haben die Rückblicke auf die vorherigen Fälle von Pia und Oliver so neugierig gemacht, dass ich mir vorgenommen habe, ganz bald die ersten sieben Bände zu lesen. Und ich habe keine Zweifel daran, dass sie genauso großartig sind wie dieser achte Band!!!!

5 Schlangengrube

von , am 06.11.2016

Im Wald....da ist es finster. Und finster geht es in diesem neuen Fall von Oliver von Bodenstein und seiner Kollegin Pia, inzwischen verheiratete Sander, auch zu.
Auf einem Campingplatz im Wald geht ein Wohnwagen in Flammen auf und offensichtlich hat jemand mit Gasflaschen nachgeholfen. Bodenstein und Sander vom K11 in Hofheim ermitteln zunächst wegen Brandstiftung, doch dann wird eine Leiche aus den Trümmern geborgen und so wird eine Mordermittlung daraus. Kurz darauf wird eine todkranke Frau im Hospiz ermordet und wenig später wird der Pfarrer, der der alten Frau noch die Beichte abgenommen hat, tot aufgefunden. Für Oliver von Bodenstein sind alle Opfer alte Bekannte, die er schon aus Kindheitstagen kennt. Allmählich kristallisiert sich heraus, dass die Fälle mit einem Ereignis des Jahres 1972 zusammenhängen. Damals verschwand der elfjährige Artur, Bodensteins bester Freund.
Für Bodenstein wird dies ein sehr schwerer, da sehr persönlicher Fall. Er muss alte Freunde und Bekannte ins Visier nehmen. Nach und nach kommen gut verborgene Geheimnisse ans Licht, Abgründe an Verlogenheit und Verstellung tun sich auf. Fast jeder Einwohner von Ruppertshain scheint in irgendeiner Form in die Ereignisse involviert zu sein.
So wird der Leser auch immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt. Immer dann, wenn man glaubt, der Lösung nahe zu sein, offenbaren sich weitere Geheimnisse und Verwicklungen. Bodenstein muss erkennen, dass er sich in so manch altem Freund getäuscht hat, trotz seiner professionellen Erfahrung. Und so fällt ihm am Ende der Abschied von Ruppertshain und wohl auch von seinem Job nicht schwer, da er ein Sabbatjahr antritt.
Die Handlung wird schnell vorangetrieben, ein Ereignis jagt das nächste und es bleibt hoch spannend bis zum Schluss. Einzig die große Anzahl an Beteiligten, die verwandt, verschwägert oder sonstwie verbandelt sind oder mal waren, machen es stellenweise schwierig, den Überblick zu behalten – trotz angefügtem Personenverzeichnis.

4 Vertraute Bedrohung

von , am 04.11.2016

Inhalt: Mitten in der Nacht brennt ein Wohnwagen ab, in ihm eine männliche Leiche. Als kurz darauf die Mutter des Opfers stirbt geht die Kripo Hofheim unter der Leitung von Pia Sander zunächst von einer Familientragödie aus. Als weitere Verbrechen geschehen sieht es jedoch so aus als hätten die Taten etwas mit einem Fall aus den 70ern zu tun. Oliver Bodensteins bisher persönlichster Fall.

Die Ermittlungen geraten ins Stocken, die Spuren werden immer vielfältiger und die Kripobeamten sehen den betitelten Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Die Bäume sind metaphorisch gesehen die Bewohner des beschaulichen Taunusdörfchens Ruppertshain. Jeder kennt jeden und jeder - so scheint es zumindest - verschweigt etwas. In erster Linie führt der Fall in Bodensteins Kindheit und reißt längst vergessene Wunden wieder auf. Neben ehemaligen Schulkameraden scheint es fast so als hätte das gesamte Dorf Dreck am Stecken.

Frau Neuhaus hat es spannungstechnisch drauf - keine Frage. Im Vergleich zu den Vorgängerbänden fehlte mir aber irgendwie das gewisse Etwas. Dem Wust an Personen wird sie mit Hilfe eines Personenregisters Herr und diese Fülle ist auch nicht das eigentliche Problem. Mich störten teilweise eher die Motive der Personen. Auch kam meines Erachtens die Handlung etwas ins Schleppen weil sich die Ermittler immer mehr verstrickten.

Fazit: Definitiv empfehlenswert aber nicht ihr bestes Werk.

Zitat: "Ich war früher viel zu naiv und glaubte erst an das Gute im Menschen. Aber hinter freundlichen Fassaden gähnt manchmal ein finsterer Abgrund aus Niedertracht und Selbstsucht."

5 Von Bodensteins Vergangenheit holt ihn ein

von (Norrköping), am 02.11.2016

Innerhalb kürzester Zeit hat es die K11 gleich mit zwei Mordfällen zu tun. Auf einem Campingplatz wird ein Mann durch Brandlegung ermordet und in einem Hospiz wird eine alte Dame, die bereits dem Tode geweiht war, brutal erstickt. Für das Team steht schnell fest, dass die beiden Taten zusammen hängen müssen. Bald gibt es Hinweise zu einem 40 Jahre zurück liegenden Fall... KHK von Bodenstein erlebt eine so noch nie für ihn dagewesene Mordermittlung, handelt es sich bei den toten sowie den Verdächtigen um Menschen, die er bereits sein Leben lang kennt. Kann er objektiv genug urteilen oder kann er sein Wissen um die Personen sogar für die Aufklärung des Falles nutzen? Klar ist zumindest, dass ihm die Fälle sehr nahe gehen. Pia Sander hat es in dieser Zeit nicht leicht mit ihrem Chef. Doch es soll noch weitere Tote geben …

Nele Neuhaus schreibt mit großer Authentizität und atmosphärischer Dichte. Ihre Charaktere sind alle glaubwürdig und lebendig, zudem spielen sie hervorragend miteinander. Die Autorin baut einen enormen Spannungsbogen auf, verwebt gekonnt die Geschehnisse und überrascht mit nicht vorhersehbaren Wendungen. Gerade die persönliche Betroffenheit ihres Chefermittlers von Bodenstein schafft Nele Neuhaus brillant darzustellen, ebenso wie das Dorfleben mit seinen charakterstarken Einwohnern. Ein Pageturner, der mich fesseln und bei der Stange halten konnte und von dem ich mich ausgezeichnet unterhalten gefühlt habe. Nele Neuhaus hat einen schönen Schreibstil, der das Lesen leicht macht, mit ihren ausdrucksstarken Dialogen in lebendiger Sprache haucht sie ihren Figuren Leben und damit Blut ein.

Sehr gerne vergebe ich diesem Kriminalroman seine verdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle ihn unbedingt weiter. Krimi-Liebhaber werden dieses Buch sicherlich genauso schnell und mit Freude verschlingen, wie ich es getan habe. Es ist bereits der achte Band der Taunus-Krimi-Serie, aber auch wenn man die Reihe um Bodenstein und Kirchhoff/Sander noch nicht kennt, kommt man mit dem Lesen gut klar, da der Fall in sich abgeschlossen ist und keine Vorkenntnisse voraussetzt.

4 solider Neuhaus-Krimi

von (Herrsching), am 02.11.2016

Im 8.ten Krimi der Autorin Nele Neuhaus wird diesmal vor allem ihr Ermittler Oliver Bodenstein schwer erschüttert. Denn die Mordserie, die er diesmal mit seiner Kollegin Pia aufklären muss, führt ihn alsbald zurück in die eigene Vergangenheit, als sein bester Schulfreund mit 11 Jahren spurlos verschwand. Und die Verdächtigen von heute sind zum Großteil Schulkameraden aus der Kinderzeit und deren Verwandte und Bekannte. Diese Konstellation wird für Oliver mehr und mehr zur Belastung und schließlich fühlt er sich befangen und nicht mehr fähig, als Ermittler diesen Fall zu lösen.
Nele Neuhaus schreibt routiniert und in gewohnt ausführlicher Manier. Die Personenliste ist lang und umfangreich und man muss aufmerksam und bei der Sache bleiben, will man nicht den Überblick verlieren bei all den Verdächtigen und ihren persönlichen Verstrickungen, die 40 Jahre in die Vergangenheit reichen. Die Charaktere werden sehr detailliert entwickelt. Wer hier mit wem in welchem Verhältnis stand, wer wen schon als Kind gemobbt hat, wer wen geliebt und gehasst hat. Die Beziehungen der Kinder untereinander aber auch die verschiedenen, meist deprimierenden Familienverhältnisse werden vor dem Leser ausgebreitet und sollen ihn Stück für Stück der Auflösung des Falles näher bringen. Dabei legt Nele Neuhaus jede Menge falsche Fährten und schweigt an wichtigen Stellen, um bis zum Schluss den Täter nicht zu verraten. Vielleicht hat sie es diesmal fast ein wenig übertrieben, denn die Auflösung kam für mich ziemlich überraschend. Diesen Täter hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm.
Alles in allem ein guter Neuhaus-Krimi, aber nicht mein Favorit unter ihren Werken. Die Spannung setzte für mich auch erst im letzten Drittel ein und daran war vor allem auch Oliver Schuld, den ich einfach als Ermittler sehr gerne mag und dessen Anspannung in diesem Roman gut rüber kam und mir als zusätzliche emotionale Note gut gefallen hat. Ich hoffe sehr, dass wir ihn auch in den nächsten Krimis wiedertreffen – auf die eine oder andere Weise.

4 Ein gelungener 8. Fall für Pia und Oliver

von , am 31.10.2016

Zitate:

"Wer jetzt unterwegs war, war per se verdächtig. Zu 70 Prozent wurden Verbrechen nachts verübt. Nicht ohne Grund fürchtete der Mensch die Dunkelheit." Seite 24

"Sie konnte nachvollziehen, was in ihm vorging, und es schmerzte sie, ihn so zu sehen. Mit einer alten Schuld zu leben war eine schwere Last." Seite 247


Meinung:

Ein Brand auf einem Campingplatz ruft Oliver und Pia ein weiteres Mal auf den Plan.
War das das Werk des Feuerteufels, der aktuell sein Unwesen treibt? Dann hätte er dieses Mal nicht einfach „nur“ gezündelt, denn dieser Fall stellt sich als weitaus schlimmer heraus.
Erschreckenderweise befand sich in dem Campingwagen eine Person, die komplett verbrannt ist. Somit handelt es sich um Mord!
Aber war das wirklich Zufall? Oder steckt gar Absicht dahinter? Schnell wird klar, dass der voraussichtlich letzte Fall von Oliver vor seiner Auszeit, ihn deutlich schwerer in Beschlag nehmen wird, als erhofft. Denn da er aus der Gegend ist, kennt er alle Personen, die involviert sein oder Informationen liefern könnten, persönlich. Dieser Fall wird ihn nicht nur in seine früheste Kindheit, sondern möglicherweise auch an den Rand seiner Belastungsgrenze treiben…

Ein weiteres Mal konnte mich Nele Neuhaus mit ihrem angenehmen Schreibstil fesseln. Schnelle Szenenwechsel machen die Story spannend und lassen die Seiten geradezu an einem vorbeifliegen. Bereits der Prolog weckt die Neugierde enorm :)
Dazu kommt, dass immer wieder -zum Ende hin werden es noch mehr- kleine Cliffhanger in den einzelnen Leseabschnitten eingebaut sind, was natürlich auch seinen Teil zur Spannung beiträgt ;)
Dazu passend ist das Setting, gerade durch die Waldszenen, düster und atmosphärisch.

Sehr gut gefällt mir, dass die beiden Protagonisten Pia und Oliver weitestgehend sympathisch und authentisch wirken, was letzten Endes natürlich zum Großteil der Tatsache geschuldet ist, dass sie sich mit ganz alltäglichen Dingen abmühen müssen. Eben geradeso wie du und ich ;)
Probleme wie unzuverlässige Expartner, Kindererziehung, u. Ä. machen die beiden menschlich und ermöglichen es uns, sich mit ihnen zu identifizieren.
Ab und an flicht die Autorin auch ein bisschen Mundart ein, was noch den ein oder anderen Schmunzler verursacht. Echt lesenswert :)

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch auch. Die Geschichte spielt in einer überschaubaren Gemeinde, in der gefühlt jeder mit jedem entweder verwandt, verschwägert, verheiratet oder geschieden ist. Dementsprechend haben viele Personen den selben Nachnamen oder auch sonstige Bezüge, was das Ganze stellenweise etwas unübersichtlich macht. Es ist also definitiv "Dranbleiben" angesagt, sonst wird es vermutlich schwierig, wieder einzusteigen. Zu Beginn des Buches ist zwar eine Übersicht der Personen vorhanden, diese reicht jedoch nur bedingt, da letzten Endes doch nicht alle Informationen zu den einzelnen Personen darin enthalten sind. Aber für das Gröbste hilft´s ;)

Ein tolles Team, haufenweise falsche Fährten sowie unerwartete Wendungen in Kombination mit ernsten Themen wie Mord, menschliche Abgründe, Rassis- und Egoismus haben die Geschichte wunderbar in Form gebracht und mich die 550 Seiten geradezu inhalieren lassen.

Eine klare Empfehlung an alle Krimileser unter euch!

3 Ein Dorf voller Heuchler

von , am 31.10.2016

Mitten im Taunus brennt ein Wohnwagen ab, in dem man nach dem Löschen des Brandes eine völlig verkohlte Männerleiche findet. Ein Unfall? Nachdem kurz danach die Besitzerin des Wohnwagens ermordet aufgefunden wird, die auch die Mutter des Toten ist, ist klar, dass zwischen den beiden Todesfällen ein Zusammenhang besteht. Pia Sander und Oliver von Bodenstein, der im nahegelegenen Ruppertsheim aufgewachsen ist und mittlerweile dort wieder lebt, beginnen zu ermitteln. Für ihn werden es Begegnungen mit Menschen aus seiner Vergangenheit, an die er nicht nur die besten Erinnerungen hat...
Obwohl es in diesem Buch mehr als genug Tote und Schwerverletzte gibt, spielt das Privatleben von Bodenstein eine mindestens ebenso große Rolle wie der Krimi. Was auch daran liegt, dass sich in der Vergangenheit in Ruppertsheim etwas ereignete, über das niemand sprechen möchte, aber wohl mit den Verbrechen in Verbindung steht. Eigentlich könnte das Alles einen schönen Hintergrund für einen spannenden Krimi darstellen, aber dieses Dorf mit seinen BewohnerInnen nimmt leider etwas überhand. 35 Personen sind es dort, die eine mehr oder weniger gewichtige Rolle spielen und zudem auch alle irgendwie miteinander verbandelt sind: Schwager, Schwester, Tochter, FreundIn, Schwarm.... Es gibt zwar zu Beginn des Buches eine Übersicht, die aber bedauerlicherweise nur bedingt hilfreich ist. Denn viele der Figuren bleiben ziemlich blass, sodass ich an manche schon jetzt keine Erinnerung mehr habe. Dazu kommen noch 14 KollegInnen des Morddezernats und neun weitere, die zur Verwandschaft gehören - 58 Personen (!).
Womit ich ebenfalls etwas Probleme hatte, war die Darstellung des Dorfes. In Schneewittchen muss sterben war es Sulzbach, in dem sich die BewohnerInnen gegenseitig an Heuchelei und Bösartigkeiten kaum überbieten konnten; jetzt in Ruppertsbach ist es noch schlimmer. Während nach außen die Fassaden der glücklichen Familien aufrecht gehalten werden, sind die einzelnen Mitglieder größtenteils zerfressen vor Neid, Wut und Zorn und geben dies als Eltern durch entsprechende Erziehungsmaßnahmen 1:1 an den eigenen Nachwuchs weiter - wer diese Scheinheiligkeit nicht ertragen kann und die Möglichkeit hat, zieht weg. Bodenstein, der die meisten BewohnerInnen noch aus seiner Kindheit kennt, ist mit seiner aufrichtigen und ehrlichen Art tief erschüttert und getroffen - so viel Bosheit und er hat nichts geahnt. Richtig glaubwürdig wirkt das Alles nicht...
Die Lösung des Falles kam für mein Gefühl dann ziemlich hopplahopp. Zwar gab es weder logische Brüche noch blieben Sachverhalte ungeklärt (bei der Menge an Personal eine Leistung), aber so richtig einleuchtend empfand ich die Aufklärung nicht. War zu wenig Zeit ;-) ?
Was ich aber wirklich schon beinahe peinlich empfand, ist das offenbar miserable Lektorat des Ullstein-Verlages. Zum Beispiel:
1. Die Kapitelüberschriften sind Datumsangaben und lauten beispielsweise Montag, 13. Oktober 2014 (S. 316) und Dienstag, 15. Oktober 2014 (S. 415).
2. Auf Seite 404 werden zwei Menschen gefangengenommen, eine Seite später sind es plötzlich drei. Aufgeklärt wird das Ganze in einem lapidaren Halbsatz 10 oder 20 Seiten später.
3. Auf Seite 223 steht "Drei Leute sind tot, die wir alle kennen! Und der alte Pfarrer Maurer soll sich angeblich in der Kirche aufgehängt haben." Es gab aber nur drei Tote und eine Schwerverletzte.
Das sind nicht die einzigen 'Fehler', die durch ein aufmerksames Lektorat sicherlich hätten vermieden werden können. Ullstein - Nachsitzen! Nacharbeiten! ;-)

5 Im Schatten der Vergangenheit

von (Leopoldshöhe), am 30.10.2016

"Im Wald" ist ein weiterer Taunuskrimi, der mir sehr zusagen konnte. Eine untergründige Spannung zieht sich komplett durch den Krimi, denn Bodenstein ist emotional sehr eingebunden, was mir sehr gefallen hat. Tief vergrabene Gefühle werden regelrecht ausgegraben. Was mich faszinieren konnte, ist die Tatsache, das jahrelange geschwiegen wurde und ein grausames Geheimnis verborgen blieb. Ob nun ein Fluch über dem Dorf liegt lasse ich mal dahingestellt, denn Tatsache ist, das scheinbar gemordet wird, um Mitwisser aus dem Weg zu räumen. Wer Nele Neuhaus kennt, weiß, das viele Nebenschauplätze ergründet werden müssen, um letztendlich ein spannendes Gesamtpaket zu ergeben. Für mich ist als Leserin ist es aufregend, da ich viele Personen kennen lerne, eigene Strategien entwickel, Sympathiepunkte an Protagonisten vergebe und letztendlich komplett falsch liege, was den aktuellen Fall betrifft. Das ist Krimi. Leser_innen auf falsche Fährten führen und am Ende einen riesigen Knall zu hinterlassen.


Ich mag es, wenn Ermittler menschlich wirken und nicht nur oberflächlich bleiben. Da es nun schon der 8. Band der Tausnusreihe ist, sind mir Eigenarten und Gewohnheiten von Pia Sander und Oliver von Bodenstein sehr gut bekannt und bringen mich daher immer wieder zum Schmunzeln. Es ist, als wenn man alte Freunde trifft. Innerhalb der 8. Bände ist beruflich und privat sehr viel geschehen und in "Im Wald" wird ein Kindheitstrauma von Oliver von Bodenstein sichtbar. Manchmal bemerkt man auch erst nach 40 Jahren, das es Ereignisse gibt, die sich nie geklärt haben. Wirklich verwunderlich finde ich, das alle im Dorf etwas vermuten, aber schweigen. Dies bleibt fast bis zum Ende des Krimis erhalten und regt in mir das Gefühl an, diesen oder jenen mal so richtig durchzuschütteln, um ihn / sie zum Reden zu bringen. Jeder weiß etwas oder hat hier und da eine Vermutung, aber beißt sich lieber auf die Lippen, als den Fall voranzutreiben. Immer mehr Menschen müssen ihr Leben lassen. Vielleicht bist du der Nächste und trotzdem schweigst du weiterhin? Dies ist aber, was "Im Wald" die Spannung schenkt, denn zu frühe Verdachtsmomente hätten mir die Freude am Lesen genommen. Letztendlich bekam ich einen Krimi, der voller Emotionen steckte und auch Tabuthemen wie Ausländerfeindlichkeit, Ausgrenzung und Mobbing beinhaltet. Es lässt mich nachdenklich zurück und hier und da bewegte es mich auch zutiefst, denn das Schicksal von Artur wird irgendwann genauer beleuchtet und ist und bleibt der rote Faden, der sich durch "Im Wald" ziehen konnte.


Ich möchte eine Leseempfehlung aussprechen für einen weiteren gelungenen Taunuskrimi aus der Feder von Nele Neuhaus. Ich hatte mich sehr auf den Krimi gefreut und wurde auch keinesfalls enttäuscht. Es ist nicht direkt Hochspannung zu spüren, aber es geht emotional doch sehr in diese Richtung. Gerade für Oliver von Bodenstein wünscht man sich Aufklärung der Fälle und den Frieden damit auch innerlich abschließen zu können und sich selbst vielleicht auch freizusprechen von Schuld. Ein absolut gelungener Krimi, der viele Nebenschauplätze und Personen beinhaltet, die letztendlich doch alle irgendwie und irgendwo miteinander verknüpft werden. Wieder einmal sehr gelungen!

4 Ein Dorf voller Sünde

von , am 28.10.2016

In Nele Neuhaus mittlerweile achten Band "Im Wald" der Bodenstein/Kirchhoff-Reihe ermitteln die beiden in Brandstiftungssache mit Personenschaden. Kurz darauf wird eine todkranke alte Frau in einem Hospiz ermordet. Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit. Die Ermittlungen führen Pia und ihn vierzig Jahre in die Vergangenheit, in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwand. Ein Kindheitstrauma, das er nie überwand - und für viele Ruppertshainer eine alte Geschichte, an die man besser nicht rührt. Es bleibt nicht bei zwei Toten.
Die Handlung ist von Anfang an rätselhaft und wirft immer wieder neue Fragen auf. Man denkt ständig, dass man jetzt langsam den Durchblick bekommt, aber dann passiert schon wieder etwas Neues. Die Autorin schafft es bis zum Ende hin, die Spannung aufrecht zu erhalten. Lobenswert sind ihre vielen kreativen Einfälle.
Das Figureninventar ist, wie das Verzeichnis schon andeutet, riesengroß. Man hat auf jeden Fall Vorteile, wenn man die Vorgängerbände gelesen hat. Ich habe dies bisher noch nicht, habe aber trotzdem den Durchblick behalten. Die Liste am Anfang ist wirklich unverzichtbar. Trotz der Personenvielzahl hat die Autorin es geschafft, individuelle Charaktere zu schaffen, die einem im Gedächtnis bleiben.
Die sprachliche Gestaltung des Romans ist auf jeden Fall ansprechend und leserfreundlich. Neuhaus schreibt flüssig und anschaulich.
Insgesamt ist Frau Neuhaus ein spannender Regionalkrimi gelungen, der durch seine vielen Wendungen überzeugt. Kritik muss ich in der Hinsicht üben, dass viele Ungereimtheiten leider nicht aufgeklärt worden sind und bei mir ein paar Fragezeichen übrig geblieben sind. Außerdem hat mich gestört, dass fast jeder dieser Dorfbewohner Dreck am Stecken hat. Eine kleine Schmutzschicht erwarte ich, aber doch nicht eine ganze Müllhalde voller Lügen, Gewalt und Betrügereien. Da hat die Protagonstin Pia Sanders ehem. Kirchhoff schon recht, wenn sie das sündige Dorf als "Sodom und Gomorrha" bezeichnet.

4 Wieder mal ein guter Krimi

von , am 28.10.2016

"Im Wald" so lautet der neue Titel von Nele Neuhaus. Nele Neuhaus ist bekannt für ihre Provinzkrimis aus dem Taunus. Pia und Oliver sind Ermittler aus dem K11 die immer aufs neue heiße Ermittlungen lösen müssen.
Auch wenn ihr die Vorgänger Bände nicht gelesen habt, könnt ihr zu diesem Buch greifen, denn die Handlungen sind alle in sich abgeschlossen.

Inhalt:
Diesmal geht unsere Reise nach Ruppertshein. Es wurde beobachtet wie auf einem Campingplatz Wohnwagen angezündet wurden. Auf dem verbrannten Feld wurden Leichen gefunden. Zunächst wurde wegen Brandstiftung ermittelt, jedoch klärt sich nach und nach auf, das dieser Brand nicht einfach so entstanden ist. Ein gefährlicher Killer lauert in Ruppertshain.
Diesmal werden auch Pia und Oliver mit in die Geschichte reingezogen, denn Oliver Bodenstein kennt die Opfer und die Gründe der Tat ragen bis in die Vergangenheit hinein. Was ist vor 40 Jahren passiert?

Meine Meinung:
Es ist schön Pia und Oliver wieder bei ihrer Arbeit zu begleiten. Die beiden Ermittler vom K11 ergänzen sich so wunderbar sodass ich sie richtig in mein Herz geschlossen habe.
Diesmal werden die beiden mit in die Geschichte reingerissen, es wird persönlich. Die Gefühle von Oliver: Hass, Wut und Angst sind richtig gut rüber gekommen.
Wie wir es bei den Büchern von Nele Neuhaus kennen gibt es unglaublich viele Charaktere. Um nicht ganz durcheinander zu kommen gibt es am Anfang des Buches ein Verzeichniss der Charaktere. Trotzdem muss man wirklich gut aufpassen. Es werden unglaublich viele Menschen verdächtig und als Leser kann man gut mitraten. Natürlich wird man auch das ein odere andere Mal auf die Falsche Fährte gelockt.
Obwohl das Buch über 500 Seiten hat, war es für meine Verhältnisse nie langatmig. Es hat einfach Spaß gemacht und war super spannend.

Ich kann euch das neue Buch von Nele Neuhaus sehr empfehlen, gerade wenn ihr auf verworrene Krimis steht. Blutig ist die Geschichte nicht, trotzdem aber Stellenweise brutal!
Viel Spaß beim lesen.

5 Böse Jungs

von , am 27.10.2016

"Im Wald" von Nele Neuhaus ist der 8. Band um den Leiter des Kommissariats K11 in Hofheim, Oliver Bodenstein. Es soll wohl auch vorerst sein letzter Einsatz werden, denn er fühlt sich ausgebrannt und leer. Der Kommissar will nun ein Sabbatjahr einlegen, um sich zu erholen und mehr Zeit für seine allzu kesse kleine Tochter Sophia zu haben. Auch in Liebesangelegenheiten ist beziehungstechnisch da einiges aufzuarbeiten.

In seinem Heimatort verbrennt ein Mensch auf einem Campingplatz, weitere raffinierte Morde folgen. Allmählich kommt Bodenstein die Erkenntnis, dass die Spuren bis weit in seine Jugendzeit reichen, als sein bester Freund Arthur spurlos verschwand. Damals mauerte die Dorfgemeinschaft bei den Befragungen der Polizei. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Es gibt eine Unmenge an Verdächtigen. Zum Glück gibt ein Personenregister auf den ersten Seiten einen groben Überblick, aber dennoch ist es für den Leser ein Verwirrspiel, weil alle untereinander verschwistert, verschwägert oder sonstwie verbandelt sind. Ich selbst habe es aufgegeben, alles nachzuhalten. Die vielen Namen sind für mich ein absolutes Manko an diesem Krimi und ich bin auch der Meinung, das hätte man besser machen können. Ansonsten ist an der spannenden Handlung nichts auszusetzen. Einerseits ist es ein raffinierter Plot, andererseits menschelt es sehr, weil Oliver Bodenstein persönlich involviert ist. Man erfährt viel über seine Jugend, seine Frauen und sein Gefühlsleben. Es ist ein sehr dickes Buch, das zum Lesen etwas unhandlich ist. Aber wo hätte man es kürzen können? Ich habe jede Zeile genossen. Nele Neuhaus versteht es meisterlich mit ihrem anschaulichen Erzählstil den Leser bei der Stange zu halten. Es ist unmöglich, selbst den Täter zu erraten, geschweige denn sein Motiv. Man ist gezwungen, sich auf den letzten Seiten überraschen zu lassen. "Im Wald" kann ich aus diesem Grund wärmstens weiter empfehlen.

5 Die Wahrheit kommt endlich ans Licht

von , am 26.10.2016

Im Taunus wird wieder gemordet und das Ermittlerduo Pia Sander und Oliver von Bodenstein vom K11 in Hofheim sind wieder auf der Suche nach der Wahrheit und dem Mörder. In der Nähe von Ruppertshain geht ein Wohnwagen in Flammen auf. Im Wohnwagen wird eine Leiche gefunden. Schnellt stellt sich heraus, dass es sich um Clemens Herold handelt und dass es Mord war. Kurze Zeit später wird auch die Mutter von Clemens, Rosie Herold, im Hospiz Abendrot ermordet. Und bald gibt es ein drittes Opfer, den alten Pfarrer im Ruhestand von Ruppertshain, Adalbert Maurer. War es derselbe Mörder und wollte er mit den Taten verhindern, dass eine Wahrheit aus langer Vergangenheit ans Licht kommt? Oliver von Bodenstein, der kurz vor einem Sabbatical steht, muss seinen vorerst letzten Fall lösen, der ihn mit seinem eigenen Kindheitstrauma aus dem Jahr 1972 konfrontiert, damals ist sein bester Freund Artur spurlos verschwunden.

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Ein erfrischendes (Hell)-Blau mit einem Fuchs der über einen Baumstamm im Wald klettert. Beim Lesen des Buches wird dann auch klar warum gerade ein Fuchs und auch der Titel des Buches ist passend gewählt. Was mir bei der Gestaltung des Buches auch gut gefallen hat ist, dass auf den ersten Seiten 2 Karten über die örtlichen Gegebenheiten und ein Personenregister beinhaltet ist. An manchen Stellen im Buch habe ich gerne darauf zurückgegriffen.

Nachdem ich die Vorgängerbücher bereits gelesen hatte, habe ich mich sehr gefreut, dass wieder ein neuer Kriminalroman von Nele Neuhaus um das Ermittlerduo Oliver von Bodenstein und Pia (nunmehr) Sander erscheint. Man hat ja immer ein bisschen Angst, dass bei solchen Fortsetzungsromamen irgendwann mal ein schwächeres Buch erscheint, aber Nele Neuhaus hat mich Gott sei Dank nicht enttäuscht und auch mit diesem Buch wieder einen sehr guten Krimi gezaubert. Die Spannung war wie gewohnt von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden, so dass man das Buch wie immer kaum aus der Hand legen mochte. Der einzigste kleine Kritikpunkt ist, wie auch schon andere Rezensenten geschrieben haben, dass es sehr viele Personen gibt, die im Buch eine Rolle spielen. Aber dafür ist ja am Anfang das Personenregister enthalten, auf welches man zugreifen kann. Was mir auch immer an der Neuhaus-Reihe gefällt ist, dass neben der eigentlichen Hauptstory auch die private Seite von Pia und Oliver nicht zu kurz kommt. Und bei diesem Buch hängt ja auch die Hauptstory mit der Vergangenheit von Oliver zusammen. Frau Neuhaus schafft es durch ihre Schreibweise, dass man mit den einzelnen Personen mitfühlt, Sympathie, aber auch Abneigungen entwickelt. Nicht zuletzt dadurch, dass inzwischen viele der Krimis verfilmt wurden, hat man Oliver, Pia und die anderen wiederkehrenden Personen auch bildlich vor Augen.

Fazit: Wieder ein rundum spannender und empfehlenswerter Kriminalroman. Ich freue mich jetzt schon auf einen neuen Fall, bin vor allem gespannt ob dann auch Oliver von Bodenstein mit ermitteln wird, der ja vor einem Sabbatical steht und sich über seine Zukunft danach noch nicht im Klaren ist.

4 Bodensteins vorläufig letzter Fall

von (Frankfurt), am 25.10.2016

Bodensteins vorläufig letzter Fall

„Im Wald“ ist der 8. Fall, in dem Oliver von Bodenstein und Pia Sander gemeinsam ermitteln. Es soll der vorerst letzte Fall für Oliver von Bodenstein sein, der dann ein Jahr Pause einlegen will. Ein kniffliger Fall. Es geht um Brandstiftung mit einem Toten und die spätere Ermordung der bereits im Hospiz befindlichen, todkranken Eigentümerin des Wohnwagens, der in Flammen aufging. Unter Verdacht gerät schnell ein junger Mann, der eine Bewährungsstrafe erhalten hat und nun untergetaucht ist. Spuren führen aber auch zu einem lange zurückliegendem Fall aus dem Jahr 1972, bei dem es ausgerechnet um das rätselhafte Verschwinden von Oliver von Bodensteins bestem Freund Arthur ging. Dieser Fall ist also eine ganz besondere Herausforderung für den Ermittler, der die Leitung deswegen auch an seine kompetente Kollegin Pia Sander deligiert. Werden die Beiden den Fall gemeinsam lösen können?

„Im Wald“ ist der erste Krimi, den ich von Nele Neuhaus las. Das Buch lies sich auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände gut lesen. Es hat mich von der ersten bis letzten Seite in seinen Bann gezogen. Für ein solch umfangreiches Werk mit ca 550 Seiten gab es erfreulich wenig Längen. Anfangs tat ich mich ein bißchen schwer mit der Vielzahl der involvierten Personen. Das vorangestellte Personenregister war in diesem Zusammenhang recht hilfreich. Ich kam dann aber sehr gut in die Geschichte hinein. Mein Anfangsverdacht hat sich natürlich schnell zerschlagen und alles hat sich als recht verzwickt und komplex erwiesen. Dennoch überzeugt die Auflösung. Die Charaktere wurden alle gut ausgearbeitet und glaubhaft dargestellt. Dies gilt nicht nur, aber auch für die beiden im Vordergrund stehenden Ermittler. Der Krimi hat mir sehr gut gefallen, weswegen ich nun zum Anfang der Reihe zurückgehen und die Vorgängerbände lesen werde. Ich bin nicht nur auf die Fälle selbst gespannt, sondern auch die ergänzenden Privatgeschichten von Oliver von Bodenstein und Pia Sander. Eine klare Leseempfehlung für alle Krimifans!

3 Leider nur teilweise überzeugend - der Schluss hat es gerettet

von , am 25.10.2016

Inhalt (übernommen)

Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln zunächst wegen Brandstiftung, doch bald auch wegen Mordes. Kurz darauf wird eine todkranke Frau in einem Hospiz erdrosselt. Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit. Die Ermittlungen führen Pia un ihn in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwand. Ein Kindheitstrauma, das er nie überwand - und für viele Ruppertshainer eine alte Geschichte, an der man besser nicht rührt.

Charaktere

Vorab möchte ich sagen, dass ich nicht alles Bände von Nele Neuhaus´ Taunuskirmis gelesen habe. Somit kann ich leider nicht viel zur Entwicklung der beiden Hauptcharaktere Pia und Oliver sagen.
Aber ich hab die beiden wieder sofort ins Herz geschlossen. Pia scheint reifer geworden zu sein und wieder etwas von ihrer Selbstsicherheit zurück gewonnen zu haben. Oliver hat auf mich einen müden Eindruck gemacht. Ich konnte spüren, wie er sich fühlt: Am Ende seiner Kräfte. Deshalb scheint dies auch vorerst sein letzter Fall zu sein.

Schreibstil

Anfangs hatte ich Probleme ins Buch und die manchmal verzwickten Verwandschaftsverhältnisse der restlichen Charakter zu finden. Zum Glück befand sich ein Personenverzeichnis im Buch, in dem ich sehr oft nachschlagen musste. Interessant fand ich auch die Karten, anhand derer man sich die verschiedenen Fund- und Wohnorte der Leichen und Verdächtigen super nachvollziehen konnte. Man war als Leser mittendrin, statt nur dabei.
Ich hatte das Buch zwar innerhalb von zwei Tagen durch, doch muss ich leider sagen, dass mir die Ermittlungsarbeiten zu zäh und zu langwierig von statten gingen. Darunter hat für mich die Spannung gelitten. Ich wollte zwar wissen, wie es weitergeht, hatte aber keine Probleme, das Buch dennoch zur Seite zu legen.
Einzig und allein die Auflösung am Schluss hat es für mich wieder rausgerissen: Überzeugend, überraschend und emotional.

Fazit

Ein trotz der Längen und zähen Ermittlungen überzeugender Kriminalroman - der Schluss hat es aber ausgemacht.

3 Man sieht den Wald vor Bäumen nicht

von , am 25.10.2016

Es ist kalt und dunkel im Wald, als ein Wohnwagen auf dem abgelegenen Campingplatz explodiert. Und im Wald hat sich auch vor 40 Jahren eine Kinderbande getroffen, als der 11jährige Arthur verschwand, der der beste Freund von Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodensteins war.
Der neuste Fall des K11 wird sehr persönlich für Bodenstein. Die neusten Morde scheinen etwas mit den Geschehnissen in der Vergangenheit zu tun zu haben. Er muss ergründen, was wohl seinem Freund passiert ist, damals in seiner Kindheit.

In Ruppertshain im Taunus kennt jeder jeden, aber jeder hat auch Geheimnisse. Und manches wir auch zur Wahrheit, wenn es nur genügend Leute behaupten. Wer will da widersprechen?
Durch diesen Sumpf muss sich das K11 wühlen. Die Mitglieder der Kinderbande von 1972 sind jetzt gesetzte Herrschaften, haben geheiratet, Familie, Geschwister Eltern und jeder weiß ein wenig, hat aber auch auffällige Gedächtnislücken.

Das Buch ist fesselnd und gut geschrieben. Allerdings kämpft man sich von Anfang an durch einen Wust von Menschen. Da ist die Schwester von X jetzt verheiratet mit dem Bruder von Y und hatte zwischendurch ein Verhältnis mit Z , ihr Bruder dagegen ist jetzt der Schwager von A, weil B in zweiter Ehe mit C verbandelt ist. Es ist verzwickt. Noch dazu muss man die Verhältnisse damals und heute im Auge behalten.
Auch trifft man hier und da jemanden, der in alte Fälle verwickelt war und schwelgt in Erinnerungen. Die Exbeziehungen von Pia und Bodenstein werden resummiert und man fragt sich, ob das wohl für den aktuellen Fall relevant ist. Fans der Reihe sind bestens informiert und brauchen diese Informationen nicht, Neueinsteiger verwirrt es nur, wenn sie im Nebensatz ein Vorgängerbuch erklärt bekommen. Man wird zugeschüttet mit unnötigen Informationen und hat Mühe, die echten Hinweise im Auge zu behalten.

Ich kann mich an Bücher von Nele Neuhaus erinnern, die ich gebannt vor Spannung gelesen habe. Diese Momente hat man hier eher selten. Gelegentlich thrillt es, aber die meiste Zeit sortiert man alte Geschichten, relevante und irrelevante.

Dieses Buch kann man durchaus lesen. Ich habe mich nicht gelangweilt. Nur versinkt die Spannung ein wenig im unnötigen Input von Nebensächlichkeiten.

4 Schwer zu durchschauen, aber absolut fesselnd

von , am 23.10.2016

Inhalt:
Oliver von Bodenstein will ein Sabbatjahr einlegen, um sich um seine kleine Tochter Sophia zu kümmern und mal von der Ermittlungsarbeit abschalten zu können. Ausgerechnet sein letzter Fall betrifft ihn ganz persönlich. So hängt die offizielle Ermittlungsarbeit zu großen Teilen an Pia Sander, ehemals Kirchhoff.

Meine Meinung:
Sehr schön fand ich gleich die Karten vorne im Buch, womit man ein gutes Bild davon bekommt, in welchem Umfeld sich die Geschichte abspielt. Es folgt ein zweiseitiges Personenverzeichnis. Das hat mich schon mal stutzig gemacht. Das sind extrem viele involvierte Personen für einen Kriminalroman, und so kam es dann auch, dass ich öfter mal kleine Probleme hatte, den ein oder anderen richtig einzuordnen. Viele sind ehemalige Schulkameraden von Oliver von Bodenstein bzw. deren Familienangehörige, davon wieder einige miteinander verheiratet oder verschwägert, zum Teil auch schon wieder geschieden. So sind die Beziehungen der Personen untereinander nur mit viel Konzentration nachzuvollziehen, denn man will ja den Lesefluss nicht ständig durch Nachschlagen unterbrechen. Dies erschwert die Suche nach dem Täter für den Leser allerdings ziemlich. Aber auch die Polizei hat offensichtlich ihre Probleme damit und tappt lange Zeit im Dunkeln.

Nele Neuhaus gelingt es auf jeden Fall mit Leichtigkeit, einen auf die falsche Fährte zu locken. Manchmal geschieht das allerdings, indem sie einfach eine Tatsache aus dem Hut zaubert, mit der niemand rechnen konnte. Wer nun hinter den ganzen Taten steckt, bleibt bis zum Schluss ein Rätsel. Trotzdem kann man im Nachhinein sagen, wenn man die Indizien als solche erkannt hätte, hätte man früher draufkommen können. Aber die Fakten waren einfach zu gut getarnt.

Der Schreibstil ist, wie von Nele Neuhaus gewohnt, sehr flüssig und lebendig. Viele Dialoge sorgen für ein Schmunzeln, vor allem wenn Pias Exmann, der Gerichtspathologe Henning Kirchhoff, mitmischt. Auch der neue Kollege Tariq Omari sorgt für frischen Wind im K11.

„Im Wald“ ist zwar schon der 8. Teil dieser Reihe. Man kann ihn aber unabhängig von den anderen Bänden lesen. Der Fall ist abgeschlossen. Interaktionen zwischen den regelmäßig beteiligten Personen werden nebenbei eingeflochten, sodass man alle nötigen Infos hat.

Fazit:
Dieser Kriminalroman grenzt mit seinen vielen Toten schon fast an einen Thriller, Spannung ist auch genügend vorhanden. Wer sich nicht von einer Unmenge an beteiligten Personen abschrecken lässt, sollte dieses Buch nicht verpassen.

Die Reihe:
1. Eine unbeliebte Frau
2. Mordsfreunde
3. Tiefe Wunden
4. Schneewittchen muss sterben
5. Wer Wind sät
6. Böser Wolf
7. Die Lebenden und die Toten
8. Im Wald

5 Ein superspannender achter Fall für das Ermittlerteam aus dem Taunus

von , am 23.10.2016

Im Wald bei Ruppertshain gerät ein Wohnwagen in Brand und sorgt dafür, dass ein Unbekannter einen grausamen Feuertod stirbt. Doch wer ist der Fremde, der seinen Aufenthalt in einer Feriensiedlung geheim halten wollte und dafür mit dem Leben bezahlt? Eine Frage, die sich die zuständigen Kommissare Oliver von Bodenstein und Pia Sander stellen und dabei auf eine todkranke Rentnerin stoßen, die sich in einem Hospiz pflegen lässt. Diese allerdings wird von fremder Hand erstickt, bevor sie sie befragen können und von da an ist den beiden erfahrenen Ermittlern klar, dass hinter den verübten Verbrechen eine Mordserie steckt. Immer wieder stoßen Oliver und Pia während ihrer Ermittlungen auf ein altes Geheimnis aus der Vergangenheit und auf einen verschwundenen Jungen, der eine ganz besondere Bedeutung für die plötzlich sehr verschwiegene Dorfbevölkerung hat.

Ein spannender achter Fall für das erfolgreiche Team aus dem Taunus, das wieder einmal in Sachen Mördersuche unterwegs ist. Doch bevor Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff herausfinden, wer der Flammenteufel ist und welches Motiv er für seine grausam verübte Mordserie hat, müssen sie sich erst einmal mit einem Dickicht aus Lügen und alten Geheimnissen auseinandersetzen, das gleich eine ganze Dorfgemeinschaft betrifft. Und zu allem Unglück ist Oliver von Bodenstein auch noch dort aufgewachsen und muss nun im Kreise ehemaliger Schulkameraden ermitteln. Ein Fall, der sehr persönlich für ihn wird und ihm ordentlich an die Nieren geht.

Voll gepackt mit ungewöhnlich vielen Figuren, mit einer ganzen Handvoll Opfern und einem Geflecht aus Ereignissen, die nur schwer zu durchschauen sind, präsentiert sich der neue Taunuskrimi und versteht es, spannend zu unterhalten. Dabei ist es fast unmöglich beizeiten zu erahnen, wer der Mörder ist, so geschickt hat Nele Neuhaus ihre Spuren gelegt und ausreichend Zweifel und Vermutungen gestreut. Deshalb sollte die Handlung aufmerksam verfolgt werden, um in dem ganzen Wirrwarr an potenziellen Verdächtigen, familiären Verstrickungen und parallel geführten Ermittlungen nicht den Faden zu verlieren und die Figuren richtig einordnen zu können. Diese übrigens sind wie gewohnt lebensecht und vielseitig geraten, wobei ein Teil von ihnen nur schwer zu durchschauen ist.

Fazit:
„Im Wald“ ist ein spannender Krimi mit einer komplexen Handlung, einer gut durchdachten Story und einem Ermittlerteam, bei dem es Spaß macht, ihnen über die Schulter zu schauen. Doch leider ist „Im Wald“ auch der vorerst letzte Fall mit Oliver von Bodenstein, der ein Jahr lang ein Sabbatical Anspruch nimmt. Hoffen wir mal, dass er danach wiederkommt.

3 Im Wald

von (Deutschland), am 23.10.2016

Im Wald beim beschaulichen Taunusdorf Ruppertshain kommt es Mitten in der Nacht zu einer Explosion und einem Großbrand. Offenbar kam dabei ein Mann ums Leben, der in einem Campingwagen eingeschlossen war. Die einzige Zeugin ist leider nicht sehr brauchbar, voller Restalkohol ist sie sich nicht sicher, ob sie noch jemanden am Tatort gesehen hat. Ein zweiter Mord, die Mutter des ersten Opfers, erschüttert tags drauf das Dorf erneut – wer kann Interesse daran gehabt haben, eine sterbenskranke Frau, der nur noch wenige Tage blieben, vorzeitig ins Jenseits zu befördern? Die Angst geht um in Ruppertshain, denn schnell zeigt sich, dass viel mehr dahintersteckt und weite Teile der Bevölkerung sich nicht ohne Grund zurückziehen. Pia Sander und Oliver von Bodenstein machen sich an die Arbeit, aber Bodenstein merkt schnell, dass er viel tiefer in die Taten verwickelt ist, als er zunächst glauben konnte und dass die Menschen, die er seit seiner Kindheit kennt, möglicherweise nicht die sind, für die er sie gehalten hat.

Band acht der Serie um das Ermittlerduo im Taunus. Ich hatte bereits mehrere der Vorgänger gelesen und war somit mit den Protagonisten und ihren Vorgeschichten vertraut, was den Einstieg eigentlich erleichtern sollte. Hier jedoch war ich recht schnell verloren. Auch wenn dem Buch ein Personenregister vorangestellt wurde, habe ich einige Zeit gebraucht, halbwegs das sehr zahlreiche Personal auseinanderzuhalten. Zudem war mir oftmals nicht klar, wer ist in Olivers Alter, wer nur wenige Jahre älter, aber noch dieselbe Generation, wer gehört zu der Elterngeneration, bisweilen haben diese sich scheinbar auch überschnitten. Ob die Verwirrung durch die Masse an Figuren beabsichtigt war oder durch das Durcheinander unterschiedlichster Fälle entstanden ist, lässt sich für mich auch nach Ende des Buchs kaum sagen. Über weite Strecken fand ich es jedoch eher frustrierend als hilfreich.

Der Fall ist – vom Ende her betrachtet – nicht ganz überzeugend für mich. Ich kann zwar nachvollziehen, dass ein Dorf gewisse Geheimnisse unter den Teppich kehrt, aber dass ein einiger Mensch alle im Griff haben soll und mit ihren Taten erpressen konnte, ist mir jetzt doch ein wenig zu weit hergeholt. Auch dass traumatisierte Kinder einfach den Mund halten und keiner je etwas erzählt, sondern alle ganz unauffällig und normal ihr Leben leben – das erscheint mir unglaubwürdig.

Zwar werden am Ende die Fäden gelöst und alles ist aufgeklärt, aber richtig zufrieden war ich mit dem Krimi nicht. Ich empfand ihn zudem gerade am Anfang als sehr schleppend, zig Nebenhandlungen haben immer wieder zu Verzögerung geführt, was jedoch in diesem Fall nicht zu mehr Spannung, sondern zu Ablenkung und Langeweile geführt hat. Das Highlight waren somit fast nur noch die örtlichen Beschreibungen, da ich mich in der Gegend auskenne. Das ist zu wenig für einen Krimi.

4 Turbulente Ermittlungen in einem spektakulären Fall

von , am 21.10.2016

Hier geht es flott zur Sache!
Oliver von Bodenstein und Pia Sanders, das bekannte Ermittlerduo aus Nele Neuhaus populären Krimis, ermitteln in einem Fall, der Oliver persönlich (be)trifft.
Im Sommer 1972, als Bodenstein 11 Jahre alt war, verliert er seinen besten Freund. Artur, ein Junge, genauso alt wie er, der mit seinen Eltern aus Russland eingewandert ist, verschwindet spurlos. Bis heute ist sein Verbleib nicht bekannt geworden.

Diverse aktuelle Morde im hessischen Ruppertshain erschüttern die Dorfgemeinschaft und deuten auf eine Verbindung mit der Vergangenheit hin. Oliver und Pia werden auf den Plan gerufen und rütteln ordentlich an der alten Geschichte. Das gefällt nicht jedem Ruppersthainer! Und Oliver manchmal auch nicht…

Kaum sind die ersten Zeilen des Prologs gelesen, ist man verloren und der Atem beginnt schon zu stocken. Spätestens ab dem 1. Kapitel kann man nicht mehr aufhören umzublättern und ist heillos verstrickt in die Vorfälle des aktuellen Zeitgeschehens und der Vergangenheit.

Die vielen Protagonisten rund um das Ermittlerteam K11, welches Nele Neuhaus so imposant schildert und auftreten lässt, kann man mit dem Personenverzeichnis am Anfang gut auseinanderdividieren, zumal auch die jeweiligen Eigenarten und Abgründe der Menschen gut in den Fokus gerückt werden.
Frau Neuhaus gönnt ihren süchtigen Lesern keinen Aufschub und es geht Schlag auf Schlag, erstaunliche Sachverhalte aufzudecken und auch das kleinste Puzzleteilchen zu suchen und richtig einzufügen.
Dieser Fall rührt an einem verdrängten Kindheitstrauma Olivers und hat dadurch eine erhebliche emotionale Ebene, deren Anteile das sentimentale Leserherz zu Tränen rühren können.
Das hat mich ehrlich beeindruckt und mich zu einem neuen Fam der hochgehandelten Autorin werden lassen.
Begeistert habe ich auch die rechtsmedizinischen Informationen aufgenommen und mich über die Zwistigkeiten und kleinen Rangeleien innerhalb des Ermittlerteams amüsiert.

Der neue Band von Nele Neuhaus ist ein in sich schlüssiges und unvorhersehbares Gesamtpaket, mit vielleicht manchmal etwas zu viel Potenzial. An einigen Stellen hätten größere Puzzleteilchen die Komplexität der Zusammenhänge entzerren, und so die Konzentration des leicht gestressten Lesers besser aufrecht erhalten können.
Trotzdem haben mich die Story und Schreibstil überzeugt und kurzweilig unterhalten.

Empfehlung mit schlafloser-Nacht-Garantie.

5 Sodom und Gomorrha im Taunus

von , am 20.10.2016

Endlich ein neuer Fall für Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodenstein und seine Kollegin Pia Sander, früher Kirchhoff vom K11 in Hofheim. Oliver muss sich um seine Tochter Sophia kümmern, weil seine Exfrau sich mal wieder im Ausland aufhält, als er zu einem Brand gerufen wird. Im Wald ist ein Wohnwagen explodiert und dabei kam ein Mann ums Leben. Mordbrand oder Brandmord? Pia, die inzwischen ihren Zoodirektor geheiratet hat, übernimmt…
Nele Neuhaus geht gleich in medias res: Irgendetwas Furchtbares ist geschehen in Ruppertshain im August des Jahres 1972. „Im Wald“ ist Olivers bisher persönlichster Fall. Denn auch die Spuren im hier und jetzt führen nach „Ruppsch“, wie die Einwohner ihr Dorf liebevoll nennen, wo Oliver aufgewachsen ist und alle kennt. „Im Wald“ ist wieder im Taunus verortet. Mit viel Lokalkolorit, einer Prise hessischer Mundart und einer besonderen Thematik.
Danach wird in einem Hospiz die alte Rosie ermordet, der der Wohnwagen gehörte. Schnell ist klar, dass die Morde mit dem Verschwinden von Olivers bestem Freund Artur vor 40 Jahren zu tun haben. Russlanddeutsche, die aus der damaligen Sowjetunion eingewandert waren. Als kurz darauf auch noch der Dorfpfarrer tot aufgefunden wird, bekommen Oliver und sein Team alle Hände voll zu tun…
„Im Wald“ ist bereits der 8. Fall für das sympathische Ermittlerduo Oliver und Pia und überzeugt mit einem ausgefeilten Plot sowie einem gruseligen Setting. Eine extrem tiefenscharfe und nicht selten bissige Milieu-Beobachtung. Klassische Verbrecher finden sich hier nicht. Das Schändliche verbirgt sich hinter wohlfeiler Fassade. Auch mit Gesellschaftskritik spart die Autorin nicht.
Immer mal wieder finden sich Bezüge zu den Vorgängerromanen. So baut man schnell eine Bindung auf, ohne das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Über das Wiedersehen mit Oliver und Pia habe ich mich sehr gefreut. Auch Tariq, der Neue, ist mir sofort ans Herz gewachsen. Denn er ist clever.
Selbst, wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut. Eine Geschichte mit vielen überraschenden und unerwarteten Wendungen und einem intensiven Spannungsbogen. Erst ganz am Ende wird alles schlüssig aufgelöst. Eine abgründige, nicht zu brutale Geschichte, die sich zudem flott und flüssig lesen lässt.

Fazit: Lug und Trug im Taunus. Dunkel, böse und unheimlich unterhaltsam!

4 Im Wald

von (Heiligenhaus), am 20.10.2016

Oliver von Bodenstein wird mitten in der Nacht an einen Tatort gerufen. Auf einem abgelegenen Campingplatz im Wald brennt ein Wohnwagen. Die Vermutung liegt nahe, das es sich hier mal wieder um den Feuerteufel handelt, der in letzter Zeit einige Brände in der Umgebung gelegt hat. Doch diesmal befand sich ein Mensch im Wohnwagen, der bei dem Brand ums Leben kam. Wusste der Brandstifter davon nichts oder handelt es sich um Mord? Alle Zeugenbefragungen führen Bodenstein zu Menschen die er seit seiner Kindheit kennt. Sein vorerst letzter Fall wird somit gleich sein bislang persönlichster.

Dies ist mittlerweile der 8. gemeinsame Fall von Oliver von Bodenstein und Pia Sander. Ich habe das Ermittlerduo im Laufe der Zeit sehr ins Herz geschlossen und war sehr enttäuscht, das dies ihr vorerst letzter gemeinsamer Fall sein soll. Wie bei allen Büchern dieser Reihe ließ der Schreibstil sich gut und flüssig lesen. Die Spannung wird gut aufgebaut und Rätselraten ist bis zum Schluss garantiert. Was mich etwas störte war, das viel zu viele Personen in diesem Band mitspielen, die alle irgendwie miteinander verbunden sind. Es hat mich Stellenweise etwas verwirrt, immer wieder zu überlegen in welcher Form wer jetzt zu wem gehörte. Vorne im Buch ist zwar eine Auflistung aber für mich hat das den Lesefluss etwas gebremst. Daher ziehe ich einen Stern ab und gebe 4 Sterne. Im gesamten ist es aber mal wieder ein sehr gelungener Krimi, der mich überzeugt hat. Für alle Fans dieses Ermittlerduos ein absolutes Muss.

4 Ein Dorf im Taunus und seine Vergangenheit

von , am 18.10.2016

Die Schrecken der Vergangenheit werfen späte Schatten

Kommissar Oliver Bodenstein und seine Kollegin Pia Sander (ehemals Kirchhoff) ermitteln in einem Fall, der sie weit in die Vergangenheit führt. Ein Mann stirbt in einem brennenden Wohnwagen, eine Frau wird im Hospiz getötet und ein Pfarrer begeht vorgeblich Selbstmord. Bodenstein kennt die Menschen alle und muss in seinem ehemaligen Freundeskreis aus Kindertagen ermitteln. Denn die Spur führt zu einem Verbrechen, das Bodensteins damaligen besten Freund das Leben gekostet hat. Kann Oliver objektiv bleiben?

Zu Beginn zog sich das Buch ein wenig. Bis alle Charaktere (und das sind wirklich viele) vorgestellt und eingeführt worden sind dauert es schon eine ganze Weile. Erst als die Leiche von Artur gefunden wird nimmt das Buch rasant an Fahrt auf und man muss aufpassen, dass man sich in den Weiten der Handlung nicht verliert. Die vielen Namen hätte ich mir wohl besser notiert und aufgezeichnet, denn wer hier mit wem und warum – das ist die Lösung des Falles. Und da muss man schon gut aufpassen, dass man alles mitbekommt. Hier bewundere ich ja die Autorin, die am Ende alle losen Fäden miteinander verknüpft und keine Fragen offen lässt. Da gehört bei diesem Buch schon einiges dazu!



Auch die Protagonisten haben sich weiterentwickelt. Kirchhoff hat geheiratet und heißt nun Sander und Bodenstein hat eine neue Liebe und will sich eine Auszeit gönnen. Sehr gut haben mir dieses Mal auch die Mitarbeiter der beiden gefallen, denen größerer Raum gegeben wurde als in den bisherigen Fällen. Allen voran Tariq, der Klugscheißer, der sich in eine Zeugin verguckt.

Fazit: Auch der neue Fall von Nele Neuhaus ist vielschichtig und interessant aufgebaut. Die Ermittler tappen lange im Dunklen und das hält den Leser bei der Stange.

5 Im Wald

von (Neresh.), am 17.10.2016

Im Wald, von Nele Neuhaus

Cover:
Passend zum Buch, eine diffuse Szene in einem Wald. Mit einem Fuchs, der in der Vergangenheit eine wichtige Rolle spielt.

Inhalt:
Mitten in der Nacht geht ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Schnell wird klar, dies war ein Mord.
Als kurz darauf eine alte Frau im Hospiz erdrosselt wird (obwohl sie nur noch ein paar Tage zu leben hat) wird Kommissar Oliver von Bodenstein schnell klar, dass diese Verbrechen in die Vergangenheit führen. Die Ermittlungen führen Pia Sander und ihn in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwunden ist.
Und es bleibt nicht bei den beiden Toten.
Das Misstrauen im Ort wird immer größer, denn bald ist allen klar, es ist einer aus unserer Mitte!
Werden die Bewohner ihr Schweigen brechen?

Meine Meinung:
Eine unglaubliche Geschichte .
Die Autorin versteht es meisterhaft die verschiedenen Situationen darzustellen, vom ersten Schweigen, zum entsetzten Erkennen, die Verstrickungen der Schuldgefühle und die draus resultierenden falschen Schlussfolgerungen und Handlungen.
Gekonnt werden falsche Fährten gelegt und nicht nur einmal denke ich mir als Leser, „ah ja, jetzt kristallisiert sich der Mörder heraus“ um dann wieder zu erkennen, nein das ist doch wieder eine Sackgasse.
Dabei ist die Handlung atemberaubend, rasant und wunderbar emotional, das ein oder andere mal stellen sich die Nackenhaare auf. Vor allem, als wir so nach und nach die Abgründe erfassen, die in den einzelnen Familien oder der sogenannten „Dorfgemeinschaft“ herrschen.

Einzig der Einstieg ist nicht ganz so leicht, sind es doch sehr viele Personen die agieren, und trotz Personenregister am Anfang (das ich immer wieder aufgesucht habe), ist es nicht leicht den Überblick zu behalten.

Das Ermittlerduo ist perfekt aufeinander abgestimmt und die menschliche Seite kommt nicht zu kurz, überdeckt die Kimihandlung aber auch nicht – einfach perfekt.

Auch wenn dies der 8.Band aus einer Reihe ist, kann man ihn super ohne Vorkenntnisse lesen. Für mich war es auch der erste Fall aus dieser Reihe (aber bestimmt nicht der letzte).

Autorin:
Nele Neuhaus, schreibt praktisch seit ihrer Kindheit.
2010 gelang ihr der große Durchbruch, seitdem gehört sie zu den erfolgreichsten Krimi Autorinnen Deutschlands. Außerdem schreibt die passionierte Reiterin Pferde- und Jugendbücher unter ihrem Mädchennamen Nele Löwenberg.

Mein Fazit:
Ein überaus spannend und atemberaubender Krimi. Es bleibt nicht bei zwei Leichen und der Mörder ist sehr kaltblütig und für ihn scheint ein Menschenleben nicht zu zählen. Mit überraschenden Wendungen und starken Protagonisten.
Von mir 5 Sterne.

5 spannend und fesselnd

von , am 16.10.2016

Eines Nachts brennt auf einem Campingplatz ein Wohnwagen. Erst vermuten die Ermittler, Oliver von Bodenstein und Pia Sander, dass ein Feuerteufel dahintersteckt, doch dann wird im Wohnwagen eine Leiche entdeckt. Bald wird auch noch eine alte Frau im Hospiz ermordet, die Bodenstein von früher kannte. Bei den Ermittlungen stoßen Bodenstein und Sander dann auch auf Artur. Er war Bodensteins bester Freund, der im Sommer 1972 spurlos verschwand. Dieser Vermisstenfall wurde nie aufgeklärt. Besteht vielleicht ein Zusammenhang zwischen den Morden und dem Vermisstenfall?

Meine Meinung:

Dies ist bereits der achte Fall mit dem Ermittlerduo Oliver von Bodenstein und Pia Sander. Ich habe die Vorgänger bisher noch nicht gelesen. Man merkt zwar, dass die beiden eine Vorgeschichte haben. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass mir viel Vorwissen fehlt.

Die beiden Ermittler finde ich sympathisch. Oliver von Bodenstein ist der ruhigere von Beiden. Er handelt sehr überlegt, kann sich in die Menschen einfühlen und findet immer die richtigen Worte bzw. kann sich auch zurückhalten. Pia Sander dagegen ist impulsiver und handelt mehr nach dem Bauchgefühl. Sie ergänzen sich also sehr gut. Zusammen sind sie wirklich ein tolles Team.

Die Geschichte ist wirklich spannend. Man rätselt selbst unablässig mit. Dabei wird man immer wieder auf falsche Fährten geführt. Wer der Täter ist, wird erst ganz am Ende klar. Dies ist dann wirklich überraschend. Außerdem gefiel mir, wie die verwirrenden Spuren am Ende alle zusammenpassen. Im Endeffekt war hier doch einiges anders als gedacht.

Der Vermisstenfall setzte sich nach und nach durch Erinnerungen von Oliver und den Dorfbewohnern zusammen. Hier wurde auch das dörfliche Miteinander bzw. die Abhängigkeit zueinander, Hierarchien und Verwandtschaftsverhältnisse toll beschrieben. Vordergründig handelt es sich um harmonische Familien, die miteinander gut auskommen. Doch hinter der Fassade sieht es manchmal anders aus. Auch muss Bodenstein erkennen, dass er manche Menschen, obwohl er mit ihnen aufgewachsen ist, nicht wirklich kennt.

In der Geschichte kommen sehr viele verschiedene Personen vor. Trotzdem habe ich größtenteils den Durchblick behalten. Als kleine Hilfestellung ist aber auch ein Personenregister am Anfang der Geschichte zu finden. Das fand ich wirklich klasse.

Der Schreibstil ist flüssig und mitreissend. Auch werden die Charaktere und Schauplätze so anschaulich beschrieben, so dass ich sofort ein Bild vor Augen hatte.

Fazit:

Die Geschichte ist spannend und fesselnd von Anfang bis Ende. Ich habe sie in einem Rutsch durchgelesen, da ich unbedingt wissen wollte, wer der Täter ist. Außerdem gibt es sympathische Ermittler, viele falsche Fährten und eine überraschende Auflösung. Empfehlenswert!

5 Wo Rauch ist, ist auch Feuer

von , am 15.10.2016

„Wo Rauch ist, ist auch Feuer“ dürfte einer der Standard-Sprüche sein zum Thema, ob sich denn hinter Gerüchten auch ein wahrer Kern verbergen könne. In Nele Neuhaus nunmehr achtem Roman (Vorkenntnisse sind nicht nötig) um ihre Kriminalpolizisten Oliver von Bodenstein und Pia Sander, vormals Kirchhoff, beginnt es mit dem Feuer. Gleich zu Beginn brennt ein Wohnwagen ab im Taunus, in den Überresten wird eine Leiche gefunden.

Aber schon bald lesen wir besonders vom sprichwörtlichen Rauch - es geht nicht nur darum, was sich hinter so einem dörflichen Geflecht verbirgt mit seinen alten Freundschaften, Abhängigkeiten, Gerüchten, sondern vor allem auch darum, inwieweit diese Verflechtungen Ursache dafür sein können, dass Menschen zu Schaden kommen. Bodenstein stammt aus dem Dorf, aus dem auch die Eigentümerin des Wohnwagens kommt, er ist dort aufgewachsen und seine Eltern leben noch dort. Wie sich bald herausstellt: Es war nicht die letzte Leiche – und auch nicht die erste. Und Bodensteins Bezug zu den Fällen geht weit darüber hinaus, „nur“ im Ort aufgewachsen zu sein…

Dabei hat der Ermittler doch gerade eben genug eigene Probleme: seine aktuelle Beziehung ist am Schwächeln, er fühlt sich aufgerieben zwischen längst vergangenem beruflichen Enthusiasmus und der Ernüchterung durch die Realität, seine Exfrau überlässt ihm die gemeinsame jüngste Tochter im Vorschul-Alter, ohne sich an Absprachen zu halten. So wird nicht nur sein deshalb geplantes Sabbatical zum Problem für seine Kollegin Pia Sander, sie muss auch damit klarkommen, inwieweit Oliver Bodenstein nicht nur ihr Noch-Chef ist, sondern auch noch in der Lage, persönlich objektiv zu bleiben.

Was hat der alte Pfarrer gesehen? Was geschah wirklich in der Vergangenheit von Rosie? Und was geschah mit Artur, dem verschwundenen Kindheitsfreund von Oliver von Bodenstein?

Die Stärke dieses Krimis liegt in der glaubwürdigen Schilderung des dörflichen Milieus, mitsamt dem Misstrauen gegenüber Zugezogenen, dem lebenslangen, teils generationsübergreifenden Beziehungsgeflecht zwischen Familie, Freundschaft, Liebe, Abhängigkeit und Neid. Das jedoch hatte die Autorin bereits mit „Schneewittchen muss sterben“ geliefert - auch dort schon handwerklich gut, jedoch bot sich dem Leser die Zuflucht, sagen zu können, dass das bei ihm im Ort ganz anders sei. Weit gefehlt, wie hier klar wird: Im aktuellen Roman erweitert Neuhaus das ganze noch um Rückblenden in die Kindheit, darum, wie es sich anfühlt, durch die Konfrontation mit den Ängsten und Freuden der frühesten Jugend wieder in das damalige Ich zurück katapultiert zu werden, wieder Teil jenes Geflechts zu sein, ob freiwillig oder nicht. Nicht nur hier ist der Roman düster, spielt mit Elementen des Psychothrillers (Stichwort: Klaustrophobie) – die gesamte Handlung ist unterlegt mit einer gewissen Melancholie. Was sonst gefiel? Man kann jeden Band der Reihe ohne die anderen lesen; ungeachtet dessen entwickeln sich die Charaktere wohltuend fort, sind Menschen mit Ecken und Kanten. In diesem Band hat man sich (endlich) entschlossen, ein Personenregister und eine Karte mitzuliefern – Frau Neuhaus neigt zu einer gewissen Personalfülle. Das wäre dann auch das einzige Manko – es sind doch wieder reichlich viele Personen… aber da ich das Buch praktisch über Nacht auslesen MUSSTE, dafür nur einen knappen halben Stern Abzug, die spannende Handlung macht es wett…4,5 Sterne aufgerundet.
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