Die Eismacher - Ernest van der Kwast

Die Eismacher

Spiegel-Bestseller
Roman

**** 6 Bewertungen

Buch | Hardcover
384 Seiten
2016 | Deutsche Erstausgabe
btb (Verlag)
978-3-442-75680-3 (ISBN)
19,99 inkl. MwSt
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Wenn Liebe auf der Zunge zergeht.

Im Norden Italiens, inmitten der malerischen Dolomiten, liegt das Tal der Eismacher, in dem sich die Einwohner auf die Herstellung von Speiseeis spezialisiert haben. Giuseppe Talamini behauptet gar, die Eiscreme wurde hier erfunden. Und er muss es wissen, schließlich haben sich die Talaminis seit fünf Generationen dieser Handwerkskunst verschrieben. Jedes Jahr im Frühling siedeln sie nach Rotterdam über, wo sie während der Sommermonate ein kleines Eiscafé betreiben. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt: zartschmelzendes Grappasorbet, sanftgrünes Pistazieneis, zimtfarbene Schokolade. Dennoch beschließt der ältere Sohn Giovanni, mit der Familientradition zu brechen, um sein Leben der Literatur zu widmen. Denn er liebt das Lesen so sehr wie das Eis. Bis ihn eines Tages sein Bruder aufsucht: Luca, der das Eiscafé übernommen hat, ist inzwischen mit Sophia verheiratet, in die beide Brüder einst unsterblich verliebt waren. Und er hat eine ungewöhnliche Bitte ...

Ernest van der Kwast wurde 1981 in Bombay geboren und ist halb indischer, halb niederländischer Herkunft. Seine Romane sind internationale Bestseller. In Deutschland erschienen bisher »Fünf Viertelstunden bis zum Meer«, »Die Eismacher« und »Mama Tandoori«. Ernest van der Kwast lebt mit seiner Familie in Rotterdam.

"Ernest van der Kwast erzählt von der Liebe zwischen Mann und Frau, von der Liebe zwischen zwei Brüdern und dem Moment, wenn beides verloren geht. Sinnlich, herzlich, köstlich schön."

"Die Eismacher sind eine wunderbare Sommerlektüre voller Humor und Leichtigkeit, ohne dabei ins Süßliche abzudriften. Ein hinreißendes Buch über die Liebe, die Freiheit und die Sehnsucht."

"Man verliebt sich augenblicklich in die eiscremebunten Figuren dieser herzerwärmenden Familiengeschichte!"

»Eine wunderbar poetische Familiensaga.«

"Ein wunderbarer Geschichtenerzähler."

"Beim Lesen hat man den feinen Eisgeschmack auf der Zunge, so detailliert beschreibt der niederländische Bestsellerautor Ernest van der Kwast die kühlen Kreationen."

„Sinnlich, herzlich, köstlich schön“

„Das Buch zergeht wie köstliches Eis auf der Zunge. Es ist ein sprachlicher, erotischer, sinnenfroher, tragikomischer Genuss.“

Erscheinungsdatum
Übersetzer Andreas Ecke
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel De ijsmakers
Maße 135 x 215 mm
Gewicht 620 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Brüder • Eiscreme • Eisdiele • Familiendynastie • Familienroman • Holland • Italien; Romane/Erzählungen • Liebesroman • Niederlande • Rotterdam • Rotterdam; Romane/Erzählungen • Südtirol
ISBN-10 3-442-75680-4 / 3442756804
ISBN-13 978-3-442-75680-3 / 9783442756803
Zustand Neuware
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4 Die Bürde jahrelanger Tradition

von (Oberschöna), am 04.08.2016

Die beiden Söhne der traditionsreichen Eismacherfamilie Talamini könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der ältere Giovanni sein Herz der Poesie und Dichtkunst geschenkt hat, opfert sich der jüngere Luca im elterlichen Eiscafé auf, um immer wieder neue, schmackhafte Eiskreationen herzustellen und damit das Geschäft rentabel zu halten. Doch gerade diese gegensätzlichen Lebensentwürfe treiben nicht nur einen emotionalen Keil zwischen die beiden Brüder, sondern spalten die gesamte Familie. Gebunden an die jahrelange Verpflichtung, die im Erbe inbegriffen scheint, engagieren sich die Söhne der Familie normalerweise in der Eisherstellung und als es der erste Talamini-Nachfahre wagt, neue Wege zu beschreiten, wird er zum schwarzen Schaf. Doch eines Tages ergibt sich für Giovanni die Möglichkeit, seine Verfehlungen zu minimieren, indem er seinem jüngeren Bruder hilft, den Stammbaum weiterzuführen.

Meinung

Dies war mein erster Roman von Ernest van der Kwast, der mich in weiten Teilen absolut überzeugen konnte, weil er sehr gekonnt und umfassend die verschiedenen Belange und Wünsche von diversen Familienmitglieder einfängt, von ihren Interaktionen miteinander oder auch dem Fehlen eines echten Gesprächspartners. Familie wirkt hier wie ein lebendiges Gebilde, welches Stärken und Schwächen des Einzelnen auffangen kann oder erst vermag sie zu offenbaren. Der Autor verwendet eine poetische Sprache, die dennoch recht schnörkellos aufgenommen werden kann. Auch den großen Rahmen den er schafft, begonnen mit der Errungenschaft des Urgroßvaters bis hin zum derzeitigen Eismacher konnte mich begeistern. Weil die Sichtweise des Einzelnen voll und ganz zur Geltung kommt, weil es Söhne gibt, die mit Herzblut bei der Sache sind und solche, die sich für ihr Leben etwas Anderes vorstellen können und der ständigen zeitlichen und räumlichen Gebundenheit, die die Eisherstellung erfordert, am liebsten entrinnen möchten.

Ein weiteres Plus des Buches: Es handelt sich nicht um eine einfache Familiengeschichte, sondern auch über die Frage danach, was braucht man um glücklich zu sein, wie wirkt sich die persönliche Lebensweise auf eine Familie aus, welche Verfehlungen sind entschuldbar und welche Dinge rückt auch die Zeit nicht mehr ins rechte Lot. Gerade diese umfassende Betrachtungsweise hat mir sehr gut gefallen, weil sie lebensecht und stets präsent scheint.

Meine Kritikpunkte fallen hier kaum ins Gewicht, denn mich haben lediglich die längeren Ausflüge Giovannis in sein Leben zwischen Künstlern, Hotels und poetischen Dichtern gelangweilt, die sich doch häufen, ohne jemals ein Ende zu finden. Giovanni als Mann von Welt, der an die wahre Liebe glaubt und dessen Herz die Talaminis nie verlässt, obwohl er diese zeitweise aus seinem Leben ausschließt. Auch die eingeflochtenen Verse und Gedichtfetzen empfand ich überflüssig und habe an entsprechenden Stellen quergelesen.

Fazit

Ich vergebe 4 Lesesterne und eine Leseempfehlung für diesen gelungenen, zeitlosen Roman, der geprägt von Liebe und Verantwortung diverse Lebenswege und Entwürfe thematisiert und ein umfassendes, stilles, unprätentiöses Familienportrait schafft, welches Platz für Wünsche, Geheimnisse, Sehnsüchte und Kompromisse der Beteiligten lässt. Ehrlich, beständig und realitätsnah – die Kernaussage des Buches ist wie aus dem Leben gegriffen.

4 Generationenkonflikt

von , am 29.06.2016

" Mein Vater war Eismacher, sein Vater war es gewesen, und sein Großvater hat damit angefangen....Ich will mit der Familientradition brechen" (Zitat, S. 73/74)

Die Talaminis aus dem Norden von Italien sind - wie viele in ihrem Dorf - Eismacher. Sie leben von März bis Oktober in Rotterdam und betreiben dort das Eiscafe Venezia. Im Winter kehren sie in ihr Dorf zurück. Die beiden Söhne Giovanni und Luca werden früh mit eingebunden in den Betrieb, doch Giovanni bricht aus. Er möchte keinen 17-Stunden-Tag im Sommer, er liebt Poesie und Lyrik und durch einen Kunden der Eisdiele lernt er eine andere Welt kennen.

Ernest van der Kwast (bekannt auch durch "Fünf Viertelstunden bis zum Meer") hat einen bemerkenswerten Generationenroman geschrieben, der einen tiefen Einblick in das Geschäft des Eismachens gibt. Es geht vor allem über Traditionen, die gebrochen werden, über Verpflichtungen, über Familie, aber auch über ein selbstbestimmtes Leben. Es geht um Verantwortung, Vater-Sohn-Beziehungen, aber auch die Beziehung zwischen den Brüdern und der Frau, die sie beide lieben.

Geschildert wird der Roman aus Sicht des "Ausbrechers" Giovanni, der die Bögen der Erzählung erst weit zurückschlägt, von dem ersten Eismacher der Familie, dem Urgroßvater. Über Legenden, die in der Familie kursieren über Wahrheiten. Schließlich auch die Bürde, die sein Vater trägt, der selber lieber einen anderen Beruf ergriffen hätte und eigentlich zeitlebens unwillig den Beruf des Eismachers ausübt. Aber es stand für ihn nie zur Debatte sich dem Erbe zu entziehen. Doch Giovanni lebt in einer anderen Generation, er will sich nicht in diese Schiene zwängen lassen und bricht aus. Dennoch, seine Wurzeln sind ihm stets bewusst. Und auch das, was er damit seinem Bruder Luca auferlegt hat.

Es ist ein Roman, der den Leser tief einführt in die Arbeit, die so ein Eiscafe macht. Wie viel auch (damals - heute?) die Familien bereit waren zu opfern. Freizeit, aber vor allem auch, die Kinder in der Heimat zurück zu lassen oder Arbeitsstunden, die man sich als 40-Wochen-Jobber kaum vorstellen vermag. Da gibt es aber auch die Liebe zum Eis, wie oft werden neue Geschmacksvariationen ersonnen, die beim Lesen Lust auf das eiskalte Vergnügen machen.

Berührt und nachdenklich gemacht haben mich vor allem die Generationenkonflikte, die in einem familienbetriebenen Betrieb von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Dies ist dem Autor wunderbar gelungen, diese darzustellen.

Es fließt viel Poesie und Lyrik mit in diesen Roman, die berichteten Festivalreisen und dortigen Erlebnisse gehören zwar irgendwie auch zu dem Erzähler, als Gegenpol zum Eismachen, dennoch waren dies die Szenen, die mich etwas weniger interessierten, gleichwohl waren auch sie immer wieder mit teils skurrilen Erlebnissen gespickt und dadurch lebhaft dargestellt.

Fazit:
Ein Roman, der Lust auf Eis macht, aber auch die Licht- und vor allem Schattenseiten hinter der Verkaufstheke aufführt.
Ein Roman, der ein eindrucksvolles Generationenporträt mit Verpflichtungen und Bindungen, mit Selbstverwirklichung und Schuldgefühlen zeichnet.

4 Tiefsinnig

von (Leer), am 28.06.2016

Die Talaminis haben sich seit vielen Generationen der Kunst des Eismachens verschrieben, kommen sie doch Gegend, in der ihrer Meinung nach der Ursprung ihrer Handwerkskunst liegt. Jedes Jahr im Frühling siedeln sie nach Rotterdam um, um dort ein kleines Eiscafé zu betreiben. Dort spielt dann auch dieser Roman. Dennoch entscheidet sich der älteste Sohn gegen das Eis - und für die Literatur und bricht damit mit der lang gehegten Familientradition. Bis eines Tages sein jüngerer Bruder vor ihm steht, der inzwischen mit der Frau verheiratet ist, in die beide Brüder verliebt waren, und trägt ein besonderes Anliegen vor...

Das himmelblaue, kitschige Cover lässt nicht vermuten, dass sich zwischen den Buchdeckeln eine ganz besondere und tiefsinnige Geschichte verbirgt. Neben den humorigen Szenen einer italienischen Großfamilie gibt es viel Melancholie, stellenweise auch Verbitterung, die verhindern, dass das hier leichte Kost wird. Ich mag derartige Geschichten sehr gerne, auch wenn sie einen manchmal runterzuziehen drohen. Die Geschichte der Eismacherkunst, die Beziehung der Brüder zueinander, zur Familie, zur Tradition und zum Leben selbst wird auf ansprechende und fesselnde Weise für den Leser inszeniert.
Wer ein leichtes Sommerbuch sucht, wird hier nicht das Gewünschte finden, aber für den Liebhaber tiefsinnige Familiengeschichten ist dieser Roman ein Geheimtipp!

4 Interssante Familiengeschichte

von (Lemwerder), am 26.06.2016

Von Ernest van der Kwast habe ich noch nichts gelesen.
Er wurde 1981 in Bombay halb indischer, halb niederländischer Herkunft geboren.

Die Eismacher ist ein Generationsroman über fünf Generationen Eismacher.Das Cover mit der Eiswaffel auf türkisem Untergrund ist ansprechend.

Giovanni und Luca Talamini sind zwei Brüder aus der fünften Generation.
Sie haben ihre Eisdiele in Amsterdam. Dern älteren, Giovanni zieht es zur Lyrik und so muss Luca die Tradition weiter führen. Er ist der geborene Eismacher.

Aus Giovannis Sicht wird dieser Roman erzählt.
Interessant ist, wie der erste Eismacher mit seiner Arbeit begann.
Es werden immer wieder neue Varianten hergestellt.
Als Kinder verlieben sich beide in Sophia. Die Charaktere der Beiden sind grundverschieden. Luca ist ein Schweiger. So werden sie zu Rivalen. Wenn ich an Lucas leckere Eiscreationen denke, möchte ich sie gleich probieren.

Von Giovanni erlebe ich den Umgang mit Lyrikern und Verlegern kennen. Er hat es zum Lektor gebracht. So werden viele verschiedene bekannte Personen erwähnt.
Besonders haben mich die Poetryfestivals interessiert. Zu denen gehe ich auch sehr gerne.

Der Autor versteht es gut , diesem Roman eine poetische Note zu geben. Die Eltern und die Brüder werden mir sympatisch. Die Macken des Vaters, da habe ich mit der Mutter gelitten, als er den singenden Vogel im Schlafzimmer hält, oder sich in eine Hammerwerferin verliebt. Das liest sich ja ganz lustig, aber wenn ich denke ich müsste damit leben, ganz schön krass..
Das Leben der Familie hat seine guten und weniger guten Zeiten.

Ich liebe ja Familiengeschichten, da bin ich hier richtig, fünf Generationen Eismacher, was will ich mehr.
Der Roman ist lesenswert, eine gute Lektüre. Er hat mich gut unterhalten und ich kann ihn weiter empfehlen.

3 Die Eismacher

von (Neresh.), am 23.05.2016

Ich hab mir sehr schwer getan, in die Geschichte reinzukommen.
Mit der Erzählweise tu ich mich etwas schwer. Das Ganze ist mir zu sehr „Bericht“. Ich kann nicht eintauchen, die Personen und Handlugen bleiben mir fern und fremd.
Und immer wieder wird ausgeschert und Randpersonen oder irgendwelche Handlungen werden zu Geschichten ausgeweitet die mich vom Thema ablenken (und auch langweilen, z.B. Foto von Schneeflocken, Marco Polo, Hotelbeschreibungen aus aller Welt, etc.).
Außerdem gibt es viele Zeit-, Gedanken- und Handlungssprünge.

Ein großes Thema sind Dichter und Gedichte, und mit denen kann ich überhaupt nichts anfangen. Z.B. ein Gedicht über einen Waldarbeiter der sich eine Hand absägt und sein Kollege entsorgt diese dann. (Lyrik ???)

Der Funke springt für mich nicht über, die Emotionen kommen bei mir nicht an. Es liest sich für mich wie eine nüchterne Familienbiographie mit vielen pikanten Details (viele wunderschöne Frauen und Sex).

Das Buch konnte mich nicht fesseln.

Mein Fazit:
Die Schreibweise war mir zu distanziert, ich konnte keine Verbindung zu den Personen und zur Handlung im Buch aufbauen.
Es war für mich wie ein Bericht der mich nicht gefesselt oder berührt hat.
Deshalb von mir knapp 3 Sterne.

4 Interessante Details rund um die Eisherstellung und was das aus Familien so macht

von , am 18.05.2016

Der Autor lässt den Leser in vielerlei Welten eintauchen.

Diese Welten umfassen beispielsweise die Lyrik, Literatur, die Entstehung der Eisherstellung und deren Weiterentwicklung, Liebe und Vergänglichkeit.

All diese Themen beschreibt Ernest van der Kwast in seinem ganz eigenen, angenehmen und fesselnden Schreibstil.

Der Leser kann sich fallenlassen und abdriften.

In wunderbaren Geschichten erzählt der Autor die einzelnen Hintergrundinfos der Entwicklungen über die Generationen hinweg. So kann der Leser durch die Zeiten reisen und ist immer mittendrin und dabei.

Mein Fazit: Interessante Details rund um die Eisherstellung und was das aus Familien so macht
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