Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid - Fredrik Backman

Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid

Spiegel-Bestseller
Roman

**** 22 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
464 Seiten
2015
FISCHER Krüger (Verlag)
978-3-8105-0481-4 (ISBN)
19,99 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen, Neuauflage unbestimmt
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Schluss mit Märchen - Raus in die wirkliche Welt. Die ist nämlich viel wunderbarer als es die schönsten Märchen je sein werden.
Trailer
Der Nr.1-Bestseller und Lieblingsroman aus Schweden: phantasievoll, ergreifend und umwerfend witzig. Wieder ein ganz besonderes Leseerlebnis vom Autor von ›Ein Mann namens Ove‹.

Oma ist 77, Ärztin, Chaotin und treibt die Nachbarn in den Wahnsinn. Elsa ist 7, liebt Wikipedia und Superhelden und hat nur einen einzigen Freund: nämlich Oma. In Omas Märchen erlebt Elsa die aufregendsten Abenteuer. Bis Oma sie eines Tages auf die größte Suche ihres Lebens schickt – und zwar in der wirklichen Welt.

»Die erste und inspirierendste Autorin meines Lebens war und ist Astrid Lindgren – ›Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid‹ ist auch eine Hommage an sie.« Fredrik Backman

»Versprich mir, dass du mich noch liebhast, wenn du erfährst, wer ich gewesen bin. Und versprich mir, auf das Schloss aufzupassen. Und auf deine Freunde.« Oma zu Elsa

Fredrik Backman, geboren 1981, war Journalist, Blogger, Gabelstaplerfahrer, Gastronomiehilfskraft und vieles mehr – heute ist er Familienvater und einer der erfolgreichsten Autoren Schwedens. Sein Debüt ›Ein Mann namens Ove‹ eroberte weltweit die Herzen und die Bestsellerlisten und wurde mit Rolf Lassgård fürs Kino verfilmt. Auch Fredrik Backmans folgende Romane sind große internationale Erfolge. Der Autor lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Solna bei Stockholm.

Origineller, einfühlsamer Roman, voller komischer und überraschender Momente. DaWanda Lovemag, 1.6.2015

Dieses Buch ist ein Volltreffer, der einen zum Lachen und Weinen bringt. Auf dieses Abenteuer müssen Sie sich einfach einlassen – es ist wunderbar. Expressen Söndag

Dieses einfühlsame Buch über die Kraft der Phantasie wird von einfach allen verschlungen und geliebt. Dagens Nyheter

So originell, herzerwärmend und empathisch geschrieben, so komisch und voller überraschender Wendungen – das beste Buch, das einem als Leser passieren kann. LitteraturMagazinet

Reihe/Serie Belletristik (international)
Übersetzer Stefanie Werner
Sprache deutsch
Original-Titel Min mormor hälsar och säger förlåt
Gewicht 750 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • eLSA • Enkel • Erbe • Familie • Fantasie • Freundschaft • Glück • Haus • Hoffnung • Humor • Hund • Kindheit • Krieg • Leben • Liebe • Lindgren • Märchen • Mietshaus • Nachbarn • Oma • Phantasie • Schatzsuche • Schule • Schweden • Straße • Suche • Tochter • Tod • witzig
ISBN-10 3-8105-0481-5 / 3810504815
ISBN-13 978-3-8105-0481-4 / 9783810504814
Zustand Neuware
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5 Märchenhaft

von (Fuldatal), am 22.09.2015

Inhalt: Oma ist 77, Ärztin, Chaotin und treibt die Nachbarn in den Wahnsinn. Elsa ist 7, liebt Wikipedia und Superhelden und hat nur einen einzigen Freund: nämlich Oma. In Omas Märchen erlebt Elsa die aufregendsten Abenteuer. Bis Oma sie eines Tages auf die größte Suche ihres Lebens schickt – und zwar in der wirklichen Welt. Quelle: Klappentext

Frederik Backmann hat mit sehr viel Humor ein modernes Märchen für Kinder ab zehn Jahren und Erwachsene geschrieben. Für Erwachsene, die ihre Kindheit nicht hinter sich abgeschlossen zurück lassen, sondern noch bereit sind sich zu erinnern und auf neue Abenteuer einzulassen.
Das Buch hat mich sehr berührt, oft zum Lachen gebracht und zwischendurch eine Träne wegwischen lassen.
Es geht nicht immer nur lustig zu, weder im realen Leben noch im Märchenland.
Ängste und was diese hervorbringen, Mut, sich diesen Ängsten zu stellen, all das findet man in diesem Buch.
Frederik Backmann hat sich von Astrid Lindgren inspirieren lassen und mich erinnert das Buch stark an: "Die Brüder Löwenherz", in dem es auch darum geht Abschied zu nehmen und vordergründig um das Leben.
Eines meiner Lieblingszitate aus diesem Buch: »Versprich mir, dass du mich noch liebhast, wenn du erfährst, wer ich gewesen bin.<<

Fazit: Ein wunderschönes Buch, das sich lohnt zu lesen

4 Märchenhaft

von (Berlin), am 21.09.2015

Zum Inhalt:

In dem Buch „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“ von Fredrik Backman geht es um die 7-jährige Elsa und ihre 77-jährige Oma. Oma ist pensionierte Ärztin und leidenschaftliche Chaotin. Mit ihrer Art treibt sie sowohl die Krankenschwestern als auch die Nachbarn und ihre eigene Tochter in den Wahnsinn. Elsa ist dagegen für ihr Alter wie man sagt „sehr reif“, für viele vielleicht zu reif und so hat sie in der Schule keine Freunde und wird regelmäßig gemobbt und zum Rektor einbestellt. Ihr einziger Freund ist Oma und mit ihr erlebt sie die wildesten Sachen, angefangen vom Einbruch in das Affengehge im Zoo bis hin zu den Reisen in Omas Märchenland Miamas. Als Oma an Krebs erkrankt und stirbt, schickt sie Elsa kurz vorher los auf eine große Schatzsuche, mit deren Hilfe sie die richtige Welt außerhalb des Landes-Fast-Noch-wach erleben und entdecken soll.

Zum Cover:
Das Cover gefällt mir persönlich sehr gut. Es hätte mich in einer Buchhandlung auf alle Fälle dazu bewogen, das Buch in die Hand zu nehmen und auch zu kaufen.

Auf dem Cover steht eine Person mit dem Rücken zum Betrachter, um den Hals einen rot-gelben Schal, an den Füßen orangene Gummistiefel und in den Händen hinterm Rücken einen großen braunen Brief. Als ich noch nicht wusste, worum es in dem Buch ging, konnte ich die Person noch nicht so ganz zuordnen und bin eigentlich davon ausgegangen, dass es sich um Oma handelt. Die Haltung, Frisur und dadurch, dass sie ja die Titelfigur ist, ließen mich darauf schließen. Nach der Leseprobe und dem ersten Leseabschnitt war allerdings schnell klar, dass es sich um die kleine Elsa handelt, die mit dem Brief im Auftrag ihrer Oma auf Schatzsuche geschickt wird und diesen überbringen soll.
Auch bevor ich die Leseprobe bzw. den ersten Leseabschnitt gelesen hatte, hatte mich der Schal sehr an Gryffindor, das Haus in welchem Elsas Buchheld Harry Potter in Hogwarts gesteckt wird, erinnert. Diese Vermutung bestätigte sich bereits im ersten Leseabschnitt. Der Schal begleitet Elsa überall hin und sie ist sehr traurig, als sie ihn zum Waschen gegen einen „Slytherin-grünen-Schal“ austauschen muss.

Die Titelschrift finde ich auf der Vorderseite sehr schön gewählt, es gibt dem ganzen so einen kindlichen und frechen Charakter. Nur find ich persönlich es schade, dass die letzten beiden Zeilen nicht wie die anderen hinter der Person verlaufen. So würde die Person bzw. Elsa auf dem Cover wesentlich plastischer aussehen, noch mehr in den Vordergrund gehoben werden und das Cover nicht so gebrochen wirken. Auf der Rückseite hätte ich es schön gefunden, wenn zumindest die Inhaltsangabe auch in einer ähnlichen verspielten Schrift geschrieben wäre. So wirkt es etwas, als wäre der Text nur provisorisch auf das Cover gesetzt. Dass die beiden Meinungen bzw. Empfehlungen in normaler Schrift und in Gelb geschrieben sind, finde ich gut. Das Gelb wirkt gut auf dem hellblauen Himmel-Hintergrund sehr leuchtend und macht den Unterschied zur Inhaltsangabe deutlich.
Was mir sehr gut gefällt ist, dass das Cover dem Cover von "Ein Mann namens Ove" von der Art her sehr ähnelt. Auch bei diesem Cover steht eine Person (in diesem Falle eben „Ove“) mit dem Rücken zum Betrachter. Ich mag es sehr gerne, wenn die Bücher von einem Autor sich von den Covern her ähneln und man dadurch eine Zusammengehörigkeit erkenne kann, egal ob es sich hierbei um Einzelbände oder Reihen handelt.

Meine Meinung:
STOPP, wer das Buch noch nicht gelesen hat, überspringt bitte diesen Abschnitt, da ich nicht garantieren kann, hier keinen Spoiler zu verwenden.

Hauptfigur in diesem Buch ist Elsa. Elsa ist Sieben Jahre bzw. „Fast-Acht“, wie sie immer wieder betont. Sie ist anders als die anderen Kinder und findet dadurch nicht wirklich Freunde, wird sogar sehr gehänselt, gejagt und verprügelt. Sie ist furchtbar klug, aber auch sehr besserwisserisch und in vielen Punkten kam sie mir nicht wie eine 7-Jährige vor. Sicherlich gibt es Hochbegabte Kinder aber ich hätte es doch besser gefunden, wenn der Autor hier das Alter auf elf oder zwölf Jahre aufgestockt hätte, damit es einfach glaubhafter rüberkommt.

Elsas beste und einzige Freundin ist ihre Oma und ich glaube so eine Oma wünscht sich jedes Kind. Oma war Ärztin, die vielen Menschen geholfen hat, aber dadurch auch ihre Familie sehr vernachlässigte. Für ihre Enkelin war sie aber die Superheldin. Am besten fand ich glaub ich ihren Einbruch in den Zoo, nur um ihre Enkelin davon abzulenken, dass sie keine Freunde hat. Gemeinsam landen sie im Gefängnis und kurz darauf im Krankenhaus, da Oma schwer krank ist.

Ihren Tod fand ich viel zu verfrüht, da sie doch die Titelperson. Für Elsa erfand sie eine Traum- bzw. Märchenwelt, das Land-Fast-Noch-Wach mit seinen sieben Königreichen. Die Märchen durchziehen das gesamte Buch und an manchen Stellen sind sie zu viel. Doch wenn man sich darauf einlässt und versucht, den Zusammenhang zur realen Welt zu finden, dann machen sie auf einmal alle Sinn und man kann nicht so einfach drüber hinweglesen. Je weiter die Geschichte ihren Lauf nimmt, desto mehr sieht man die Parallelen zur realen Welt, zu dem Haus in dem Elsa mit ihrer Familie lebt. Die Bewohner dieses Hauses übernehmen wichtige Rollen in der Traumwelt und nach und nach auch in Elsas richtiger Welt. Je näher man sie kennenlernt, desto mehr überdenkt man die Vorurteile, die man eventuell vorher hatte und desto mehr kann man auf einmal die Situation dieser Personen verstehen und sie vielleicht auch lieb gewinnen.

Was mich zwischendurch aber doch etwas gestört hat, war der rote Faden durch dieses Buch. Mich hat nicht gestört, dass er eher in Schlangenlinien verläuft und weniger linear. Mehr fand ich es störend, dass er eher blass-rosa als rot war. Für mich war vor allem in den mittleren Leseabschnitten nicht klar, worum es wirklich geht in dieser Geschichte. Es war nett zu lesen und irgendwann kam das Stichwort „Schatzsuche“ oder „Brief“ und es wurde wieder deutlich. Da hätte ich mir doch etwas mehr Klarheit gewünscht.

Fazit:
Dieses Buch ist sehr besonders und man sollte aber nicht mit der Erwartung rangehen, ein Buch wie „Ein Mann namens Ove“ vorzufinden. Ich selber habe dieses Buch noch nicht gelesen, hab aber von vielen gehört die danach jetzt enttäuscht waren. Man sollte unvoreingenommen rangehen, sich verzaubern lassen und zwischen den Zeilen lesen, denn das ist hier in meinen Augen sehr wichtig, sonst verpasst man zu viel von der eigentlichen, nicht offensichtlichen Geschichte.

** 4 Sterne für dieses märchenhafte Buch

4 Ein Märchen der besonderen Art

von , am 20.09.2015

Elsa ist ein Neunmalklug und anders als die anderen Kinder in ihrem Alter. Zum Glück hat sie auch noch eine chaotische Oma, die ihr das Leben auf ihre verrückte Art und Weise lebenswert macht.
Oma weiß wie man Märchen erzählt und im Land-Fast-Noch-Wach ist Elsa ein Ritter, der jeden Kampf auf sich nimmt. Ihre Aufgabe ist es für Oma Briefe zu verteilen, in denen sie grüßen lässt und sagt, dass es ihr Leid tut.
Für Elsa beginnt ein aufregendes Abenteuer und das Leben vieler Menschen wird auf den Kopf gestellt.

Nachdem das Buch schon sehr traurig anfängt und mich das Schicksal der Oma sehr berührt hat, wird Elsa allein auf ihren Weg geschickt.
Elsa ist ein ganz besonderes Mädchen und ihre Wissbegierde ist einfach herrlich. Nur mit fast acht Jahren hat jedes Mädchen seine Probleme. Elsa findet ihren Platz in der Familie nicht. Sie ist einsam und wird in der Schule für ihre Individualität gemobbt. Ich hatte schon meine Sorgen um die kleine Elsa.
Doch so wie es in den Märchen ihrer Oma ist, ist auch das wahre Leben.
Elsa muss erst auf ein Abenteuer geschickt werden, um herauszufinden, was in ihrem Haus vor sich geht und schließlich wird irgendwann alles gut.
Die Geschichte, die Elsa erlebt, ist etwas ganz Besonderes und hat mich auf jede Art und Weise berührt.
Das Buch ist mit seinen Märchengeschichten und den Bezug in die Realität einfach clever aufgebaut und führt den Leser Schritt für Schritt an die Protagonisten heran. Es war ein absolut neues Leseerlebnis und hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Fazit: Das Buch ist mit fantasiereichen Märchen gespickt und lässt den Leser einige Male schmunzelnd zurück.

2 nervige 7-Jährige

von (Dorf), am 20.09.2015

Inhaltsangabe:
Elsa ist 7 Jahre alt und ihr persönlicher Superheld ist ihre Oma. Oma beschützt sie von den Bösen und versucht sie immer wieder auf ihre Art und Weise aufzubauen. Außerdem erzählt Oma gerne Geschichten vom Märchenland Miamas. Doch leider können Superhelden nicht für immer da sein und Oma stirbt. Elsa versucht deshalb heraus zu finden, was Oma ihr noch mitteilen wollte und macht sich auf die Suche.
Meine Meinung:
Ich kenne den Bestseller "Ein Mann namens Ove" nicht. Deshalb war dieses Buch das erste Buch von Fredrick Backman. Ich hatte leider meine Schwierigkeiten mit diesem Werk. Die Geschichte hatte keinen roten Faden und auch die Märchen konnten mich nicht wirklich überzeugen.
Die Protagonistin Elsa ist sehr anstrengend. Mit ihren 7 Jahren redet sie sehr viel und weiß vieles besser. Am Anfang der Geschichte war sie mir noch sympathisch, da sie großer Harry Potter Fan ist und auch tat sie mir ein wenig leid, da ihre Mitschüler sie mobben. Ich hatte wirklich Mitleid mit ihr, doch je näher ich sie kennen lernt durch das Buch, desto weniger mochte ich sie. Sie stellt haufenweisen Fragen und möchte einem ihre Meinung auf zwingen. Klar sie ist erst 7 Jahre alt, aber der Autor hat es geschafft eine kleine besserwisserische Nervensäge zu erschaffen, die mich am Rande der Verzweiflung gebracht hat.
Das Buch sollte ja eigentlich lustig sein und tiefgründig. Ich kann diese zwei Eigenschaften leider nicht bestätigen. Ich musste zwar stellenweise schmunzeln, aber je länger man liest desto öfter kommen die selben Witze vor. Elsa findet zum Beispiel, dass Menschen mit einem Iphone viel intelligenter sind als Menschen die ein Android Handy verwenden. Anfangs fand ich die Apple Diskussionen im Buch witzig, aber das hat dann doch nachgelassen.
Mir hat vor allem der rote Faden gefehlt und die mangelnde Spannung. Bei mir muss ein Buch einfach spannend sein. Deshalb habe ich circa ein Monat für das Buch gebraucht, da ich mich immer wieder zwingen musste weiterzulesen und das sollte dann doch nicht sein. Die Geschichte ergibt zwar am Ende einen Sinn, aber ich musste mich durch quälen durch dieses Buch.
Mein Fazit:
Das Buch ist stellenweise sehr lustig, aber trotzdem konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Manche der Charaktere waren einfach nur nervig. Der Erzählstil war leider auch nicht nach meinem Geschmack. Ich habe mir viel mehr erwartet und ich wurde enttäuscht. Von mir gibt es 2 von 5 Herzen.

3 So lala...

von (Frankfurt), am 19.09.2015

„Oma lässt grüßen uns sagt es tut ihr leid“ erzählt die Geschichte einer einzigartigen Beziehung zwischen Oma und Enkel. Elsa ist 7 und ein besonderes Kind, nicht nur weil Oma ihr einziger Freund ist, sondern auch da sie eine wandelnde Wikipedia Enzyklopädie ist und Super Helden liebt. Gar nicht so einfach, als ihre Oma, ihre Heldin des Alltags stirbt. Zu Lebzeiten hatte sie ihre Enkeln mit Märchen aus dem Fast-noch-wach-Land Land verzaubert und für allerlei Aufregung und Abenteuer gesorgt. Doch Oma hinterlässt Elsa auch eine Schnitzeljagd, auf die Elsa sich willigt einlässt. Frederik Backmans Geschichte verwebt Märchen uns Realität auf einzigartige Weise. Von der Idee her, gefällt mir dies sehr gut. Leider aber, waren mir die Märchen zu fantasylastig, der Realitätsbezug blieb stets etwas rätselhaft. Auf diese Weise blieb mir das Fast-noch-wach-Land streckenweise sehr fremd, der tiefere Sinn blieb mir des Öfteren verborgen. Sehr gerne hätte ich mehr über Omas und Elsa Beziehung und deren Abenteuer gelesen. Diese Stellen haben mir besonders gut gefallen. Elsa erschien mir für ihr Alter zwar mitunter etwas unrealistisch weit voraus, dennoch fand ich viele ihrer Ausführungen erhellend, zumindest erfrischend. Einige Stellen haben mich ins Schmunzeln gebracht. Das Buch war okay konnte mich aber nicht begeistern. Vielleicht war es einfach die falsche Zeit für dieses Buch. Dem Vorgänger werde ich sicher noch einmal eine Chance geben.

4 Tiefgründiger als zunächst erwartet

von , am 16.09.2015

In Frederik Backmans "Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid" geht es um die fast 8-jährige Elsa, deren einzige Freundin ihre 77-jährige Oma ist. Kurz vor ihrem Tod schickt Oma Elsa auf ein große, wundersame "Schatzsuche" und sie beginnt mit einem Brief an einen Nachbar, den Elsa noch nie gesehen hat. Bei dieser "Schatzsuche" entdeckt Elsa immer neue Briefe, die sie den Nachbarn des Mietshauses übergeben soll und so ganz nebenbei erfährt Elsa viel neues über all die Menschen mit denen sie nun schon fast acht Jahre unter einem Dach lebt. Auch über Oma erfährt sie manch Neues und nicht alles gefällt ihr...

Ähnlich wie bei "Ein Mann namens Ove" hatte ich zu Beginn meine Probleme mit dem Buch und seinen Protagonisten, aber wieder einmal schafft es Herr Backman uns zu zeigen, dass der Schein oftmals trügt und ein Blick hinter die Fassade lohnt. Und so schließt man nach und nach immer mehr Nachbarn der Mietergemeinschaft ins Herz.
Viele Gegebenheiten der Realität hatte Oma zu Lebzeiten als Märchen verpackt und Elsa stundenlang davon erzählt, dass alle Märchen wahr sind erkennt Elsa allerdings erst während ihrer Schatzsuche. Duch das Springen zwischen Märchen und Realität kann eventuell zeitweise etwas Verwirrung aufkommen, ich hatte damit jedoch keine Probleme.
Der Schreibstil ist eher einfach und kindlich, was für mich aber sehr gut zu der Erzählperspektive eines 7-jährigen Mädchens passt.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich zwar erst einige Probleme mit dem Buch hatte, aber dann ist es mir ganz tief unter die Haut gekrochen. Ich kann es jedem, der Märchen, tiefgründige Geschichten oder "Ein Mann namens Ove" mag, nur ganz dringend ans Herz legen!

4 Oma und Elsa

von , am 14.09.2015

Die siebenjährige Elsa (fast acht, das ist ihr ganz wichtig) ist eine liebenswerte Außenseiterin. Sie hat keine Freunde und ihre Mitschüler machen ihr das Leben schwer. Das wäre ein ganz schreckliches Kinderleben, wenn es nicht Oma gäbe. Elsas 77-jährige Oma ist mit keiner anderen Großmutter zu vergleichen, sie ist chaotisch, nimmt kein Blatt vor den Mund, verteidigt Elsa in jeder Lebenslage und treibt ihre Mitmenschen mit ihrer außerordentlichen Schrulligkeit fast in den Wahnsinn. Vor allem, wenn sie Elsa in ihre Märchenwelt entführt, erlebt diese die aufregendsten Abenteuer und kann alles Negative dabei vergessen. Doch dann schickt Oma ihre kleine Enkelin mit ihren Briefen auf eine Schnitzeljagd in der wirklichen Welt. Elsa entdeckt, dass es auch hier viel zu erleben gibt...

"Oma lässt grüßen und sagt es tut ihr leid" ist ein wunderschöner, warmherziger Roman, den ich sehr gerne gelesen habe. Im Mittelpunkt steht dabei die kleine Elsa, die durch die Weitsicht ihrer Oma erfährt, wie schön es ist Freunde zu gewinnen.

Fredrik Backman entführt mit seinem einnehmenden Schreibstil den Leser in Elsas Welt. Das gelingt ihm so gut, dass man gar nicht anders kann als mit Elsa zu lachen oder zu weinen. Aber auch die anderen Charaktere im Buch - die Hausbewohner - beschreibt er so facettenreich mit ihren Ecken und Kanten, so dass ich sie immer bildlich vor Augen hatte.

Das Buch ist auch deshalb so angenehm zu lesen, da es immer wieder unvorhersehbare Wendungen gibt, die der Geschichte neuen Schwung verleihen.

Besonders hervorheben möchte ich die Zitate in diesem Buch, die zum Schmunzeln und gleichzeitig auch zum Nachdenken anregen. Eines meiner Lieblingszitate ist: "Es ist doch kein Verbrechen, ein ungewöhnliches Kind zu sein. Oma hat immer gesagt, nur Menschen, die ungewöhnlich sind, verändern die Welt!" Das finde ich einfach klasse.

Insgesamt haben sich die 455 Seiten wirklich gelohnt. Das Buch ist in meinen Gedanken immer noch präsent. Es gibt darin so viele gute Gedankengänge, die es lohnen sie noch etwas länger im Gedächtnis zu behalten. Dazu zählen natürlich auch die Märchen, die Oma für Elsa immer parat hatte.

Fazit: Ein warmherziger, intelligenter Roman mit herrlich, teils skurrilen Charakteren. Sehr empfehlenswert!

5 Elsa

von (Kreis HD), am 14.09.2015

Elsa lebt mit ihrer Mutter und dem Stiefvater im selben Mietshaus, wie Oma. Oma ist anders. Ganz anders. Und das findet Elsa toll. Elsa ist ein wenig altklug, aber nicht blöd. Und sie arbeitet daran, ein ganz großes Rätsel zu lösen, das Oma ihr hinterlässt. Und Elsa entdeckt märchenhaftes im wahren Leben und wahres Leben in Märchen …

Dieses Buch steckt so voller wunderbarer Sätze und Gedanken, dass mein Exemplar kunterbunt bestückt mit Pagemarkern ist. Eigentlich müsste so gut wie jeder Satz markiert werden, denn Fredrik Backman hat so viele einzigartige und so treffende Feststellungen in diese Zeilen gesteckt, dass es unmöglich ist, den schönsten Satz zu küren.

Er hat mit Elsa und ihrer Oma zwei Protagonisten geschaffen, die absolut einzigartig und wirklich komplett „anders“ sind, dass man kaum aufhören mag zu lesen. Doch gleichzeitig habe ich einfach immer wieder Pausen beim Lesen einlegen müssen, weil die Geschichte so sehr unter die Haut ging, so stark gearbeitet hat, dass ich das voll und ganz auskosten wollte. So locker und leicht der Plot zunächst ist, so tiefgründig wird er und lässt den Leser, so er sich auf die Sache einlassen kann, völlig geplättet zurück.

Anfangs verwirren die Märchen-Elemente ein wenig, aber schnell stellt sich heraus, dass sie Metaphern für das wahre Leben sind. Nicht in dem Sinne, in dem es Märchen immer sind, sondern Oma erzählt Elsa mit den selbsterfundenen Märchen Dinge, die sie ihr „ungeschönt“ nicht sagen mag. Nach und nach entdeckt das auch Elsa und lernt und verändert sich. Nur wenige Tage begleiten wir Elsa und ihre Familie und Mitbewohner. Am Ende haben auch wir viel gelernt.

Der Stil ist ganz anders, als man ihn von irgendeinem Buch kennt. Er liest sich gleichzeitig flüssig und locker und doch fordert er den Leser bis an seine Grenzen. Backman lässt beim Leser ebenso die Groschen pfennigweise fallen, wie bei Elsa. Man ist mittendrin und erlebt Elsa und all die anderen Protagonisten mal als tolle Zeitgenossen, mal als Nervensägen, mal als Freund und mal als Feind. Besonders Britt-Marie schafft es, dass man sie gleichzeitig hasst und liebt.

Elsa geht auf Schnitzeljagd und findet einen Schatz. Auch die anderen Menschen im Haus erfahren Veränderungen. Das Leben steht eben nie und nirgendwo still. Auch dann nicht, wenn der Tod immer wieder eingreift und einem nimmt, was man liebt.

Wer ein durchgehend witziges Buch erwartet, das man auf einen Rutsch durchlesen kann, wird enttäuscht werden. Gute Dinge brauchen Zeit – auch bei Büchern gibt es das. Man sollte es wirklich in Ruhe und ganz langsam genießen, wirken lassen und sich von Backman und Elsa und Oma einfach entführen lassen. Dann entdeckt man auch all die vielen Weisheiten, die darin versteckt sind und die sehr lange nachhallen.

Dieser Roman ist „Ein Mann namens Ove“ sehr ähnlich und doch total anders. Fredrik Backman zeigt, dass sein erstes Buch kein Zufallstreffer war und er noch sehr viel zu bieten hat. Ich freue mich sehr auf weitere Werke aus seiner Feder und vergebe sehr gerne fünf Sterne für ein Buch, das seinen festen Platz in meiner ewigen Top Ten haben wird!

3 Die beste Oma der Welt! :)

von (Chemnitz), am 14.09.2015

persönliche Wertung:

Ich muss sagen bei diesem Buch fällt es mir ein wenig schwer meine Meinung dazu aufzuschreiben, da sie so gegensätzlich ist. Die Geschichte fand ich wirklich super schön und sehr berührend, am Ende kamen mir sogar die Tränen. Doch leider fand ich den Anfang sehr langwierig und wirklich verwirrend und der Schreibstil war für mich sehr anstrengend und an vielen Stellen einfach nervig. Durch die erste Hälfte des Buches musste ich mich kämpfen, ich hatte mehr als einmal das Bedürfnis, das Buch aus der Hand zu legen. Was soll ich sagen, ich bin sehr froh, dass ich es nicht getan habe! Denn die zweite Hälfte hat eine Geschichte hervorgebracht, die mich wirklich beeindruckt hat.

Oma ist eine super Frau und ich wünsche jedem Kind eine Oma, die genauso ist wie die von Elsa. Und auch die anderen Protagonisten in diesem Buch sind wirklich sehr besonders und mir alle ans Herz gewachsen. Auch den Gedanken, dass man die Menschen in seinem unmittelbaren Umfeld kennenlernt und sich gegenseitig hilft, fand ich super.



Fazit:

Ich wünschte wirklich, dass mir der Anfang nicht so schwer gefallen wäre, denn ich hätte der Geschichte hintenheraus gern mehr Punkte gegeben. Ich würde dieses Buch trotz allem jedem empfehlen, der nicht davor scheut über die ersten Seiten hinweg zu schauen um dann eine wundervolle Geschichte zu finden. :)

4 Märchen und Realität

von (Andelsbuch), am 12.09.2015

Inhalt/Klappentext: Oma ist 77, Ärztin, Chaotin und treibt die Nachbarn in den Wahnsinn. Elsa ist 7, liebt Wikipedia und Superhelden und hat nur einen einzigen Freund: nämlich Oma. In Omas Märchen erlebt Elsa die aufregendsten Abenteuer. Bis Oma sie eines Tages auf die größte Suche ihres Lebens schickt – und zwar in der wirklichen Welt.

Mir hat das Buch ganz gut gefallen. Der Schreibstil hat eine ganz besondere Note. Mit den raschen Wechseln vom Märchen zur Realität und zurück bin ich nur schwerlich klargekommen. Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Ganz besonders Elsa. Sie scheint eine richtige Besonderheit zu sein. Das Wissen das sie mit sich herumträgt und das Interesse an allem lässt sie um einiges älter erscheinen als sie ist. Auch die Oma ist ein sehr eigentümlicher Charakter. Er passt wirklich in keine Schublade. Die Abenteuer die Elsa nach dem Tod ihrer Omi erlebt waren sehr interessant. Sehr schön fand ich wie so schwierige Themen wie Mobbing und auch der Tod eines geliebten Menschen in diesem Buch verarbeitet wurde. Das Buch brachte mich zum schmunzeln und gleichzeitig auch zum nachdenken.

2 Die Oma konnte mich nicht überzeugen

von (Leipzig), am 11.09.2015

Ich bin mit nicht all zu großen Erwartungen an dieses Buch gegangen. Ich hatte vorher schon "Ein Mann namens Ove" gelesen und fand dieses Buch zwar toll fand, aber nicht so umwerfend wie fast alle anderen.

Wäre das Buch nach 50 Seiten zu Ende gewesen, hätte ich locker 5 Sterne verteilt. Die ersten Seiten waren wirklich richtig toll, die Oma hat mich wirklich gut zum lachen gebracht, aber dann kippte die Stimmung im Buch. Mir ging das Ganze dann zu viel in Richtung Märchen, aber so unverständlich, dass ich nicht wirklich hinterher kam, da ich auch eher ein "Fantasy-Gegner" bin, konnten mich diese Stellen auch nicht wirklich gut unterhalten und ich habe eher abgeschalten.

Hier und da gab es dann trotzdem noch einige lustige und schöne Stellen im Buch, aber diese "Märchen-Szenen" gingen mir dann doch so ziemlich auf die Nerven und ich war ziemlich froh als ich das Buch dann endlich beendet hatte.

Die Oma hat mich dann doch nicht überzeugen können, wie ich nach den ersten Seiten gedacht habe, immerhin gibts trotzdem 2 Sterne von mir, da der Anfang wirklich richtig gut war und zwischendrin dennoch die eine oder andere gute Szene zum Vorschein kam.

5 Einfach anders

von (Hessen), am 10.09.2015

Elsa ist sieben, fast acht, und anders als andere Kinder. Nicht nur, dass sie alles auf Wikipedia nachliest und sehr reif und klug für ihr Alter ist, sie fällt auch auf und wird in der Schule gemobbt. Zum Glück hat sie aber ihre Oma. Die sie mit Geschichten ins Fast-Noch-Wach-Land Miamas entführt und öfters ausgefallene Aktionen mit Elsa unternimmt. Doch dann wird Oma krank. Doch sie hat sich für Elsa etwas ganz besonderes ausgedacht und das hilft Elsa ihre Mitmenschen kennen zu lernen und sich ins Abenteuer Leben zu stürzen.

Fredrik Backman hat eine ganz besondere Geschichte erzählt, auf die man sich einlassen muss. Es ist eine Märchenadaption, eine Geschichte, in der Märchen vorkommen und bei der sich die Wirklichkeit mit den Märchen verwebt.Bücher, Geschichten und vor allem Omas Märchen - daraus besteht das Leben von Elsa. Da fühlt sie sich sicher und geborgen. Dennoch ist es das reale Leben, das Elsa bewältigen muss. Das Leben, dass daraus besteht, dass die Eltern sich getrennt haben, die Mutter ein zweites Kind erwartet, keiner so Recht für sie da ist, die Mitschüler sie mobben, eine Welt, in der Elsa keine gleichaltrigen Freunde hat - aber zum Glück hat sie ihre Oma. Und für ihre Oma ist Elsa das allerwichtigste. Doch Oma ist klug genug, sie weiß, dass das nicht aussreicht.

Anfangs muss man sich auf Elsa einlassen, Backman erzählt aus ihrer Sicht, wenn auch in der dritten Person und die Sätze sind einerseits kindlich und dennoch sehr weise. Ein Widerspruch ? Nein, es sind ganz besondere Sätze. Eine Geschichte, bei denen ein Renault den Namen Renault trägt, bei dem eine Oma nachts in den Zoo einbricht und der Schulleiter Elsa die Schuld am Mobbing gibt, weil sie doch so anders sei.
Es ist eine Geschichte, bei der nach und nach immer mehr Geheimnisse offenbart werden und bei denen bald klar wird, dass die besten Märchen das Leben selber schreibt.

Ein Buch, das Gefühle weckt, dass zeigt, dass hinter jeder Fassade eines Menschen mehr steckt, als wir ihnen äußerlich ansehen und dass es manchmal eines mutiges Mädchen bedarf um mehr zu erfahren.

Viele Gefühle, viele Weisheiten und viele Märchen - wer sich darauf einlassen kann, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.

3 Schwächer als Ove

von (Leipzig), am 09.09.2015

Da ist es nun endlich, das zweite Buch von Fredrik Backman. Nachdem ich von „Ein Mann namens Ove“ schwer begeistert war, hummelte ich seit Monaten auf den Veröffentlichungstermin. Meine Erwartungen waren entsprechend hoch: Ich hoffte eigentlich wieder auf gleichsam schrullige, aber liebenswerte Charaktere, Humor und das eine oder andere aus dem Augenwinkel gedrückte Tränchen.

Zumindest das Cover ist in der Tradition des Vorgängerbuches gestaltet: Ein auffälliger Himmel, weiße Schrift und der von hinten abgebildete Protagonist. Wobei ich hier in der kleinen Vorschau immer erst gedacht habe, es würde sich um die Oma handeln, dabei ist es in Wirklichkeit Elsa.

Nun, Elsa… Elsa ist die Hauptperson und – man kann es an dem Brief in ihrer Hand erahnen – Überbringerin der Entschuldigungsbotschaften ihrer Oma. Die titelgebende Oma ist einfach großartig! Schrullig, etwas verrückt und steht ohne Wenn und Aber hinter ihrer Enkelin. Leider muss sie bereits früh in der Geschichte sterben und überträgt Elsa eine sehr wichtige Aufgabe: Oma möchte sich entschuldigen. Angefangen mit einem ersten Brief wird daraus quasi eine Schnitzeljagd, eine Schatzsuche für Elsa.

Mein Eindruck vom Buch ist eher zwiegespalten. Zum einen bin ich gut ins Buch reingekommen, wenn mich auch Ove bereits zu Beginn mehr fesseln konnte. Man lernt Elsa und vor allem ihre Oma gut kennen und besonders die Erlebnisse mit letzterer waren für mich äußerst lesenswert. Leider fiel nach dem ersten Drittel das Buch für meinen Geschmack doch langsam, aber stetig, ab. Die Märchen, die Elsa von ihrer Oma erzählt bekam, nahmen einen sehr großen Teil der Erzählung ein und auch wenn sie für die Geschichte selber von Bedeutung waren – irgendwann haben sie mich leider doch etwas genervt.

Apropos „genervt“, der Schreibstil ist gewissermaßen auf Elsa als erlebende Person zugeschnitten und diese ist nun einmal erst sieben Jahre („Fast 8!“) alt, äußerst intelligent und daraus resultierend manchmal etwas altklug. Dies resultiert in einigen Wiederholungen und allgemein gewöhnungsbedürftigen Satzkonstruktionen, die im Verlauf des Buches einfach anstrengend wurden.

Weiterhin hatte ich das Gefühl, dass sich die Story im Kreis dreht. Es passiert irgendwann einfach nicht genug Neues, so dass die Lücken wieder mit Märchen aufgefüllt wurden und die Spannung merklich nachlässt. Der Schluss selbst passt zwar an sich zu jenen Märchen, fühlte sich für meinen Geschmack dennoch zu aufgesetzt an.

Insgesamt ist die „Oma“ keinesfalls ein schlechtes Buch; sie wurde den hohen Erwartungen, die ich hatte, aber leider nicht gerecht. Darüber konnten auch die zum Teil urkomischen und wundervollen Sprüche und Situationen und die Tatsache, dass es sich insgesamt leicht lesen lässt, nicht viel ändern. Dafür letztendlich gute drei Sterne.

4 Oma mal anders

von , am 09.09.2015

Dieser Autor ist mit dem Buch „Ein Mann namens Ove“ in Deutschland bekannt geworden. Nachdem ich dieses Buch schon sehr mochte war ich gespannt auf den neuen Roman. Dieser ist jedoch etwas anders. Man darf nicht erwarten, dass man hier ein Buch in genau dem selben Stil bekommt wie das Debüt. Die gesamte Gestaltung ist einfach anders. Schon angefangen bei Geschlecht und Alter der Protagonisten. Nichtsdestotrotz hat mir dieses Buch gefallen.

Die Storyline ist durchwachsen. Manche Passagen sind, wie es der Klapptext schon andeutet, sehr humorvoll und andere ziehen sich ein wenig. Die Verbindung von Realität und Fantasiegeschichten kann nicht immer überzeugen. Insgesamt ist es aber eine süße und aussagekräftige Geschichte, die den Leser lehrt, dass jeder Mensch wertvoll ist, egal wie er ist und was er macht.

Die Charaktere konnten mich vollständig überzeugen. Ich finde, dass sie tief ausgearbeitet sind und eine interessante Entwicklung durchmachen. Auch die Nebencharaktere bleiben nicht komplett blass, sondern können auf Grund von vielen Kleinigkeiten punkten.

Der Schreibstil ist anders als bei dem Debüt des Autors, was auch daran liegt, dass es aus der Sicht eines kleinen Mädchens geschrieben ist. Trotzdem gibt es einiges an Humor. Der überwiegende Teil lässt sich zügig und flüssig lesen, lediglich kürzere Passagen sind etwas schwerfälliger und zäher.

Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, weil es eine süße Geschichte erzählt, die zwar ein paar Schwachstellen hat, dabei jedoch ein wichtiges Statement abgibt.

4 Für alle, die anders sind, oder es noch werden wollen

von , am 08.09.2015

Inhalt
Die Geschichte wird aus Sicht der 7-jährigen Elsa geschildert, die etwas anders ist als andere Kinder ihres Alters. Sie ist erstaunlich intelligent, wodurch sie gepaart mit der Einfachheit, in der Kinder nun mal häufig Dinge wahrnehmen, die Erwachsenen immer wieder durch ihre den Punkt treffenden Kommentare überrascht. Aber genau das ist es auch, was sie bei anderen Kindern zur Außenseiterin werden lässt, was sogar dazu führt, dass sie regelmäßig gejagt und verletzt wird. Die einzige Person, die ihr hundertprozentig beisteht und immer für sie da ist, ist ihre Oma.
Elsas Oma macht ihre Kindheit zu etwas ganz besonderem, da sie häufig mit äußerst unkonventionellen Mitteln Elsa von ihrer „Andersartigkeit“ ablenken bzw. sie dazu bringen will diese zu umarmen. Dabei verstrickt sie vieles mit dem Erzählen von Märchen über das Land-Fast-Noch-Wach und seine Königreiche und häufig werden daraus Schatzsuchen, bei denen Elsa immer die Heldin ist.
Die beiden wohnen in einem großen Haus, in dem Elsas Mutter mit ihrem Freund und noch sieben (oder auch acht) weitere Mietparteien untergebracht sind. Jede für sich genommen, ist auf eine eigene Art und Weise besonders und alle Bewohner sind tief mit der letzten, großen Schatzsuche verstrickt, auf die Elsa von ihrer Oma geschickt wird. Eine Schatzsuche, die viel Aufregendes, Lustiges, aber auch Trauriges für Elsa (und ihre Mitmenschen) bereithalten wird.

Meine Meinung
„Nur Menschen, die anders sind, verändern die Welt, wer normal ist, bewegt kein Fünkchen.“ (S. 109, Zitat der Oma)
Ein Zitat der Oma aus dem Buch, welches meiner Meinung nach die Grundschwingungen dieses Buches sehr gut widerspiegelt. Denn in dieser Geschichte ist es schwierig ein Charakter zu finden, der nicht auf die ein oder andere Art und Weise anders/besonders/einzigartig/auffallend etc. ist. Dabei bleiben sie aber allesamt noch recht realistisch und wirken manchmal einfach etwas überspitzt, aber trotzdem glaubhaft dargestellt. Die einzelnen Charakterzeichnungen sind dem Autor einfach richtig gut gelungen und er schafft es damit spielend, dass man die einen ins Herz schließt, gegen andere tiefe Antipathien entwickelt und vor allem mit jedem in den verschiedensten Situation mitfühlen kann.

Man lernt gleich schon zu Anfang der Geschichte die Hauptcharaktere kennen und (in meinem Fall) auch gleich lieben. Erstmal natürlich die etwas andere Siebenjährige, die auf alles einen äußerst interessanten Blickwinkel wirft und die Oma, die mit ihren durchgeknallten Aktionen gleich für sich einnimmt. Ich wollte sofort mehr von dieser wunderbar liebevollen Beziehung von Enkelin und Oma erfahren und miterleben, auch wenn dort schon angedeutet wird, dass das Leben sich bald auf die härteste Art und Weise einmischen wird.

Die Geschichte wird aus Elsas Sicht erzählt und auch der Schreibstil ist dabei einer 7-Jährigen angepasst worden. Dieser Schreibstil hat für mich sehr gut zur Erzählweise und Geschichte gepasst und hat mir nach wenigen Kapiteln (zum Eingewöhnen) auch geholfen mich noch besser in Elsa und ihre Sicht der Dinge hineinzufinden. Auch schafft der Autor es dadurch (unter anderem die trockene Art und Weise, mit der manche Dinge kommentiert werden) witzige Situation häufig noch um einiges amüsanter werden zu lassen. Aber auch die weniger schönen Szenen wurden wunderbar mitreißend dargestellt und haben (zumindest bei mir) mehr als einmal definitiven Tränendrüsen-Faktor hinzugefügt.

Ein weiteres stilistisches Mittel des Autors ist es, dass Oma Elsa sehr viele Märchen erzählt hat und diese mit verschiedensten Möglichkeiten mit der eigentlichen Geschichte und den Charakteren verwebt werden, sodass die Geschichte selbst zu einer Art Märchen wird.
Zum großen Teil hat mir dieses Mittel ebenfalls gefallen. Hier muss ich jedoch sagen (deswegen auch der Stern Abzug), dass ich an manchen Stellen wirklich leichte Schwierigkeiten hatte, mich durch die Märchen zu kämpfen. Sie sind nicht alle von vornherein schlüssig und in meinen Augen manchmal auch etwas zu lang. Die Zeit, die das Buch braucht, bis man erfährt, was man mit den zahlreichen Märchen genau anzufangen hat, ist relativ lang. Vor allem, da sie bereits vorher an mehreren Stellen schon recht dominant werden.

Allerdings bin ich ebenfalls der Meinung, dass es sich mehr als lohnt, wenn man sich durch die manchmal eher verwirrenden Märchenpassagen durchgewurschtelt hat. Denn wenn man eigentlich schon denkt, dass man die Geschichte ganz gut eingrenzen kann und etwa weiß, was los ist, schafft sie es den Leser komplett zu überraschen.
Diese Wendung, die der Autor in der Geschichte vor nimmt und mit der ich absolut nicht gerechnet hätte, hat mir sehr gut gefallen. Meiner Meinung nach hat der Autor dies sehr gut gemacht, da ich dann auch im Nachhinein merkte, dass schon vorher die eine oder andere Sache darauf hingedeutet hat, dass mehr dahinter steckte, als man meinen könnte. Diese Fähigkeit den Leser ein wenig an der Nase rumzuführen, um das Interesse an einer Geschichte dann mit einem Mal noch auf eine ganz andere Weise aufleben zu lassen, gefällt mir besonders gut bei Schriftstellern.

Fazit
Mich hat Fredrik Backman mit seinem Märchen und auch seiner kleinen Hymne ans Anders-sein auf jeden Fall überzeugt. Er hat hier einen humorvollen Roman der etwas anderen Art abgeliefert, der vor allem durch seine ausnahmslos interessanten und toll herausgearbeiteten Charakterdarstellungen und Hintergrundgeschichten besticht. Ein wenig weniger Märchen hätte mir vielleicht besser gefallen, hat das Leseerlebnis für mich aber nur unwesentlich getrübt.

3 Fehlende Magie in einer chaotischen Fantasiewelt

von (Dresden), am 07.09.2015

Inhalt: Oma mag Zimtschnecken nur zusammen mit Bier, lebt in einem großen Schloss und denkt sich für ihre Enkelin Elsa gern Geschichten von Drachen und Prinzessinnen aus, die alle in Miamas – dem Land FAST-NOCH-WACH wohnen. Elsa ist 7 Jahre alt, eigentlich fast 8 und Oma ist ihre einzige Freundin und Seelenverwandte. Oma ist aber keine gewöhnliche Großmutter sondern eine Mischung zwischen chaotisch, übertrieben, verrückt, fürsorglich, hilfsbereit und unberechenbar. Zusammen mit Elsa erlebt sie verworrene Abenteuer, denkt sich Märchen aus, lässt Fantasiewelten zum Leben erwecken oder bewirft Polizisten mit Hundekot. Und auch Elsa ist keine gewöhnliche 7-jährige, sie ist voller Neugier, altklug, wissbegierig und in Sachen Wikipedia und Apple kann ihr schon lange kein Erwachsener etwas vormachen. Mittels einer Schatzsuche schickt Oma die kleine Elsa auf eine abenteuerliche Reise ins Reich der Erwachsenen.

Wenn man den Klappentext von „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“ liest, vermutet man doch eher einen kurzweiligen, humorvollen Roman. Ich würde das Buch im Nachgang doch eher als Jugendbuch einstufen.

Der Roman wird aus Sicht von Elsa erzählt und damit ist der Erzählstil mitunter sehr anstrengend und ich konnte keine 100 Seiten am Stück lesen, was natürlich etwas aufhält bei fast 500 Seiten. Viele Dinge wiederholen sich ständig, was wahrscheinlich aus der Sicht einer 7-jährigen verständlich ist, für einen Erwachsenen aber teilweise ermüdend wirkt. Streckenweise fehlt einfach der rote Faden und die Charaktere wirken leider allesamt sehr blass.

Der Versuch Fiktion mit trockener Realität zu verbinden und daraus ein magisches Abenteuer zu machen, ist dem Autor meiner Meinung nach nur mäßig gelungen. Allerdings kommt die Hauptaussage des Buches – ungewöhnlich und anders zu sein ist nichts Schlechtes – am Ende sehr gut zum Vorschein.

Fazit: Wer hier eine packende Fortsetzung des Debütromans „Ein Mann namens Ove“ erwartet, wird eher enttäuscht sein. Leider ein gutes Beispiel für: Cover und Titel allein machen das Buch zu einem Bestseller. Inhaltlich kommt es nicht heran.

Lieblingsstellen:

„Leg dich niemals mit jemanden an, der mehr Freizeit hat als du selbst.“

„Eine Oma zu haben, ist als hätte man eine ganze Armee.“

5 Elsas Schatzsuche

von (Leopoldshöhe), am 05.09.2015

"Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid" empfand ich insgesamt als märchenhaft schön. Natürlich muss ich mich als Leser erst in die Story hineinlesen, denn die Märchen die Oma erzählt sind letztendlich wahrhaftig und hinter die Geheimnisse dessen zu kommen dauert einige Buchseiten lang. Mir hat es Spaß gemacht Elsa zu begegnen, obwohl mir oft schmerzlich bewusst wurde, wie sehr wir Kinder prägen und auf der anderen Seite, wie groß unser menschliches Verlangen nach Liebe und Anerkennung sind.
Fredrik Backman hat eine eigenwilligen Schreibstil, der mir in "Ein Mann namens Ove" (Rezension -> HIER! ) schon sehr gefallen hat. Von der emotionalen Seite gesehen baut er Geschehnisse und Gefühle ein, die mich mitunter regelrecht mitreißen konnten. Ich litte mit Elas, aber ich konnte mich auch riesig mit ihr freuen. Für mich war "Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid" ein Buch zum Wohlfühlen, aber auch eines, welches mir an manchen Stellen die Tränen in die Augen trieb. Wer sich darauf einlassen kann, wird sich zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt wiederfinden. Eigentlich ist mein Wunsch ganz klar definiert. Jede/r von uns sollte eine Oma haben die uns ein Stück weit begleitet und auch wenn sich herausstellt, dass diese Oma nicht perfekt ist, sollte sie ein Bewusstsein ins uns schüren, dass wir geliebt sind mit all unseren Ecken und Kanten. Elsa ist definitiv Besonders. Sie erscheint oft reifer und älter als ihre sieben Jahre, aber gerade das ist, was sie so faszinierend macht. Es ist Elsas Suche nach Antworten und die Erkenntnis, das die Welt die Oma erschaffen hat wahr ist und viele Menschen damit verknüpft wurden. Jede/r trägt sein Päckchen und ist nicht nur dazu berufen Elsa zu beschützen.
Auch wenn Elsa oft altklug erscheint, habe ich sie von Anfang an in mein Herz geschlossen. Kinder die Besonders sind, haben oft Probleme und alle konnte Oma nicht auffangen, aber sie konnte sie ein Stück weit erträglicher machen. Auch Oma ist etwas ganz Besonderes und ich bin dankbar, dass sie mir begegnet ist, denn sie hat "Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid" zum Glänzen gebracht.

LESEEMPFEHLUNG!

4 Ein besonderes Buch

von (Niedersachsen), am 04.09.2015

Elsa ist sieben Jahre alt, eigentlich sogar fast acht. Mit Gleichaltrigen kommt sie nicht so gut aus. Denn sie ist sehr reif für ihr Alter, obwohl das nur eine etwas nettere Beschreibung dafür ist, dass sie vorlaut, naseweis und neunmalklug ist. Elsa liebt Wikipedia und hat ein absolutes Faible dafür, andere zu korrigieren. Elsas einzige Freundin ist ihre Oma. Die ist chaotisch und treibt nicht nur die Mitglieder der Hausgemeinschaft in den Wahnsinn. Für Elsa ist Oma eine richtige Superheldin, die immer an ihrer Seite steht und ein offenes Ohr für sie hat. Doch jetzt ist Elsa richtig sauer auf Oma. Denn Oma stirbt. Doch eine echte Superhelden-Oma ist auch auf solche Situationen vorbereitet. Und deshalb schickt Oma Elsa auf eine außergewöhnliche Schatzsuche.....

Schon vom ersten Moment an, in dem man im Buch zu lesen beginnt, taucht man in eine andere Welt ab. Und zwar in die Welt von Elsa und Oma. Der Schreibstil sorgt dafür, dass man sich die siebenjährige Besserwisserin lebhaft vorstellen kann. Elsa wirkt echt und meistens sehr sympathisch. Sie ist unheimlich schlagfertig und ihr Umgang mit Oma, bzw. die Wortgefechte der beiden, zaubern einem das ein oder andere spontane Lächeln ins Gesicht. Um allerdings die feinen Nuancen und Stimmungen zwischen den Zeilen wahrzunehmen, sollte man das Buch mit großer Aufmerksamkeit lesen, denn sonst könnte es leider passieren, dass einem etwas entgeht.

Oma und Elsa haben sich ein Märchenreich erschaffen. Diese sagenumwobene Welt nimmt einen großen Teil der Erzählung ein. Im Lauf der Handlung beginnen sich Märchenwelt und Realität zu mischen. Man stellt fest, dass mehr hinter den Märchen steckt, als zunächst vermutet. Allerdings ist es nicht immer ganz einfach, den Bezug zur Realität zu finden und die Übersicht über die unterschiedlichen Märchenwelten und -gestalten zu behalten. Leider bremst das den Lesefluss ein wenig aus.

Die Geschichte von Oma und Elas ist eine besondere Geschichte, über ganz besondere Menschen. Besonders zu sein ist die beste Art, anders zu sein. Diese Botschaft trägt einen durch das Buch und wirkt auch nach dem Lesen noch lange nach. Fredrik Backman hat auch in diesem Roman wieder wunderbare Charaktere zum Leben erweckt, mit denen man einfach mitfühlen muss.

Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten. Allerdings muss ich zugeben, dass mich "Ein Mann namens Ove" ein Stückchen mehr begeistern konnte. Elsas und Omas Märchenwelt hat mich leider stellenweise ein wenig ausgebremst, sodass ich ein Bewertungssternchen abziehe.

5 Einfühlsames Buch über die Kraft der Phantasie

von (München), am 04.09.2015

Die siebenjährige Elsa liebt Wikipedia und Superhelden wie X-Men und Harry Potter, doch da sie in der Schule von ihren Mitschülern drangsaliert wird, hat sie nur einen einzigen Freund: ihre 77-jährige, durchgeknallte, chaotische Oma, die ihre Nachbarn in den Wahnsinn treibt. Oma entführt sie mit ihren zauberhaften Märchen in das Fast-Noch-Wach-Land und vertreibt dadurch all ihre Sorgen. Doch dann erkrankt Oma, die selbst Jahre lang als Ärztin praktizierte, an Krebs und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Aber Oma hat für Ritter Elsa noch einen letzten Auftrag, der darin besteht, Briefe an Menschen zu verteilen, bei denen sich Oma entschuldigen will. Allerdings wäre Oma nicht Oma, wenn sich hinter dieser Schatzsuche nicht etwas weitaus Größeres verbergen würde.

Frederik Backman sagt selbst "Perfekte Menschen sind langweilig", was er nach "Ein Mann namens Ove" mit seinen außergewöhnlichen Charakteren in seinem neuen Roman "Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid" erneut unter Beweis stellt, wofür er von mir fünf Sterne bekommt. Diese anrührende und amüsante Großmutter-Enkelin-Geschichte hat mir ein paar großartige Lesemomente beschert, bei denen ich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen sollte. Denn mit dieser Hommage an Astrid Lindgren, der Autorin, der Frederik Backman seine Liebe zum Lesen zu verdanken hat, schuf er ein, wie ich finde, Meisterwerk, denn es hat für mich alles was einen guten Roman ausmacht und noch soviel mehr. Mein persönliches Highlight des Buches waren die originell gestalteten Charaktere, da jeder für sich eine unvergleichliche Geschichte hat. So gibt es beispielsweise das Monster, welches sich als herzensguter Kriegsheld entpuppt, die schrullige Britt-Marie, die Meckerziege des Mietshauses, den brummeligen Taxifahrer Alf und nicht zuletzt Elsa. Dieses kleine Mädchen, das mehr Worte kennt als so manch ein Erwachsener, habe ich schon von Beginn an ins Herz geschlossen, wobei das Gefühl des Mitleids überwog. Mit der Zeit ist Elsa jedoch zu einer starken und bewundernswerten Persönlichkeit herangewachsen, die den Erwachsenen schlagfertig ihre Meinung sagt und ihnen dadurch ein Stück ihrer Selbst zurückgibt, besonders denen, die seelisch kaputt erscheinen. Neben den vielfältigen Charakteren war ich auch sehr von Frederik Backmans herzerwärmenden und empathischen Schreibstil beeindruckt, denn er versteht es ausgezeichnet, sich in ein siebenjähriges Mädchen hineinzuversetzen ohne dabei kindisch oder übertrieben zu erscheinen. Er entführt die Leser in eine Welt, in der es gelingt, mithilfe der Kraft der Phantasie das Vertrauen in sich selbst zu finden und sich den Problemen zu stellen. Dieses einfühlsame Meisterwerk voller komischer und überraschender Wendungen garantiert höchsten Lesegenuss, bei dem einem mit Sicherheit nicht langweilig wird.

4 Märchen? Realität? - Beides!

von , am 01.09.2015

Märchen? Realität? - Beides!

Inhalt:
Elsa ist sieben, fast acht, als ihre Oma stirbt. Zu dumm, dass Oma Elsas bester, um nicht zu sagen einziger Freund war. Denn Elsa ist anders, und wenn man anders ist, wird man schnell ausgegrenzt. Doch auch Oma war anders und so gaben die beiden ein prächtiges Team ab. Oma erfand für Elsa eine Märchenwelt, in der Elsa sich gut fühlen konnte. Doch auch im Tod lässt Oma Elsa nicht allein. Sie schickt das Kind auf eine abenteuerliche Schnitzeljagd im richtigen Leben.

Meine Meinung:
Nachdem der Debütroman des Autors („Ein Mann namens Ove") so hoch gelobt worden war, hatte ich an den vorliegenden Roman hohe Erwartungen. Diese konnten leider nicht ganz erfüllt werden.

Das fängt an mit dem Schreibstil. Es wird aus Elsas kindlicher Perspektive erzählt (personaler Erzähler), was ich anfangs als sehr anstrengend empfand, später habe ich mich wohl daran gewöhnt und es fiel mir leichter. Auch wenn Elsa sehr intelligent und sprachgewandt ist, sind es doch in der Regel sehr einfache und kurze Sätze. Das Kindliche kommt einfach stark durch.

Das erste Fünftel des Buches war sehr erheiternd, denn hier erleben wir Oma in voller Aktion, und Oma ist schon klasse. Sie macht, was sie will und was sie für richtig hält, und kümmert sich keinen Deut um irgendwelche Regeln und Gesetze. Dies führt zu so mancher wirklich komischen Situation. Und Oma bestärkt auch Elsa immer wieder darin, so zu sein, wie sie eben ist.

„Es ist doch kein Verbrechen, ein ungewöhnliches Kind zu sein. Oma hat immer gesagt, nur Menschen, die ungewöhnlich sind, verändern die Welt!“, erklärt Elsa. (S. 265)

Die Episoden aus der Märchenwelt, die Oma Elsa immer erzählt, haben mich zu Beginn ziemlich verwirrt. Ich konnte sie nicht richtig einordnen und fand sie auch ziemlich trocken. Sie waren weder spannend noch lustig, sondern haben mich fast gelangweilt. Hier fiel es mir noch nicht schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Etwa ab der Hälfte des Buches erkennt man dann aber die Bedeutung dieser Märchen und kann sie mit den Ereignissen in der gegenwärtigen Realität verknüpfen. Das Ganze ergibt einen Sinn und die Geschichte wird dadurch spannend und sehr interessant. Es gibt einigen Stoff zum Nachdenken, was ich wirklich gut fand.

Elsa erinnert sich, dass Oma immer gesagt hat, dass „die besten Märchen nie ganz und gar echt und nie ganz und gar erfunden sind“. (S. 212)

Die Protagonisten Elsa und Oma lernt man sehr gut kennen. Besonders Oma ist eine vielschichtige Figur, die immer wieder zu überraschen weiß, und das auch noch nach ihrem Tod! Elsa dagegen kann manchmal auch ein bisschen nerven mit ihrer altklugen Art und den ständigen Wiederholungen. Es wird zum Beispiel in jedem Kapitel gefühlte zehn Mal erwähnt, dass sie fast acht ist oder dass jemand versucht, etwas zu tun, dies aber nicht supergut gelingt. Solche Formulierungen sind die ersten paar Mal noch witzig, aber irgendwann so abgewetzt, dass man nur noch aufstöhnt, wenn man sie schon wieder lesen muss.

Sehr schön fand ich, dass auch die Nebenfiguren im Lauf der Handlung mit viel Leben und Hintergrund gefüllt wurden. Man lernt so die unterschiedlichsten Charaktere kennen und verstehen. Vieles davon kann man sicher auch in die eigene Realität mitnehmen, was den Roman in gewisser Weise wertvoll macht.

4 Witzig, chaotisch und berührend

von (Tarp), am 28.08.2015

Elsa ist fast acht, ein riesengroßer Harry Potter Fan, sie liebt Wikipedia und komplizierte Worte.
Oma ist nicht mehr ganz so jung und stellt allerlei Quatsch mit Elsa an.
Dass sie dadurch auch mal die Nacht auf der Polizeistation verbringen stört Elsa nicht, denn Oma ist ihre beste und einzige Freundin.
In der Schule wird Elsa gemobbt und bekommt schlimme Briefe zugesteckt, weil sie anders ist.
Mit Oma zusammen flieht sie in ihre gemeinsame Märchenwelt ins "Land-Fast-Noch-Wach", denn dort ist Elsa ein Held und sehr mutig und Superhelden sind nun einmal die coolsten, zumindest wenn man fast acht ist .

"Alle Siebenjährigen haben einen Superhelden verdient.
So ist das einfach. Und wer anderer Meinung ist, der ist ein bisschen blöd im Kopf."
Seite 7

Das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert zu Fredrik Backmans erstem Roman "Ein Mann namens Ove" , der mir übrigens ausgesprochen gut gefallen hat, und wird alleine deswegen wahrscheinlich schon sehr auffallen.
Ich finde es gelungen, aber auch nichts besonderes.

Fredrik Backmans Schreibstil hat mir in seinem ersten Roman sehr gefallen, umso erstaunter war ich, als ich hier nun einen völlig anderen Erzählstil vorfand.
Ich brauchte etwas Zeit um die Sprünge zwischen der realen und der Märchenwelt in der Geschichte einzuordnen.

Die frühe Wendung in der Geschichte, zwingt Elsa dazu aus ihrer Traumwelt und ihrem Schneckenhaus herauszukommen und sich der realen Welt und den Menschen darin zu stellen. Oma schickt sie auf eine Schatzsuche, eine Schatzsuche die Oma dazu nutzt, sich bei vielen zu entschuldigen und Elsa gleichzeitig die Chance gibt, ihre Vorurteile und Ängste zu überwinden.
Und am Ende wartet auf Elsa so viel mehr als Gold und Juwelen.

"Denn wenn nur genügend Kinder anders sind, dann muss keins mehr normal sein. "
Seite 455

Die Märchenwelt die Fredrik Backman erschaffen hat und in die Oma ihre Liebsten entführt, ist wirklich zauberhaft und fantastisch und könnte ein eigenes Buch füllen.
Das Verhältnis zwischen Elsa und ihrer Oma ist wirklich einzigartig und hat mich sehr fasziniert.
Allerdings fand ich es gleichzeitig schade, dass es die Beziehung zu ihrer Mutter so eingeschränkt hat.
Elsa und Oma sind wie ihr eigener kleiner Club, zu dem nicht jeder Zutritt hat, schon gar nicht Elsas Mutter.

Im Laufe der Geschichte lässt sich wunderbar beobachten, wie Elsa sich verändert, sie aufblüht und sie ihre Mutter wieder an ihrem Leben teilhaben lässt.
Sie wird eine neue Verbündete.

Fazit

Eine märchenhafte Geschichte über Freundschaft, Superhelden und den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus.
Manchmal muss man etwas opfern, um anderen zu helfen und bekommt doch so viel dafür zurück.
Witzig, chaotisch und berührend .

"Und an ihrem sechsten Geburtstag erzählte Oma ihr das Märchen vom Meeresengel.
Um ihr beizubringen, dass nicht alle Monster von Anfang an Monster sind und dass nicht alle Monster aussehen wie Monster. Dass einige ihre Monster in sich tragen."
Seite 155

4 Realität einmal anders

von (RLP), am 28.08.2015

„Nur Menschen, die anders sind, verändern die Welt, wer normal ist, bewegt kein Fünkchen.“

Zum Inhalt:

Oma ist 77, Ärztin, Chaotin und treibt die Nachbarn in den Wahnsinn. Elsa ist 7, liebt Wikipedia und Superhelden und hat nur einen einzigen Freund: nämlich Oma.
In Omas Märchen erlebt Elsa die aufregendsten Abenteuer.
Bis Oma sie eines Tages auf die größte Suche ihres Lebens schickt – und zwar in der wirklichen Welt.

Zum Autor:

Fredrik Backman, 33, war Journalist und Gabelstaplerfahrer – heute ist er Familienvater und einer der erfolgreichsten Autoren Schwedens. Sein Debüt „Ein Mann namens Ove“ eroberte auch in Deutschland die Beststellerliste. Mit seinem zweiten Roman „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“ zeigt Backman erneut seine schriftstellerische Vielfalt. In Schweden hat auch sein drittes Buch schon wieder Platz 1 erreicht. Der Autor lebt mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern in Solna bei Stockholm. Er muss immer noch daran arbeiten, es zu sagen, wenn ihm etwas leidtut.

Meine Meinung:

Wie auch schon bei „Ove“, bin ich super ins Buch hineingekommen und war sofort gefesselt von der Geschichte.
Die Idee, die Realität in Märchen zu verpacken ist zwar jetzt nicht wirklich neu, aber dennoch eine tolle Möglichkeit, es den Kindern näher zu bringen.
Der Anfang sorgte bereits für einige Lacher. Ab der Mitte, auch wenn ich die Idee echt klasse finde, wurde es mir teilweise zu märchenlastig. Dennoch drängt es einen immer weiterzulesen. Immer wieder werden kleine Stücke vom großen Geheimnis offenbart. Vom Ende war ich dann wieder echt überwältigt. Es hat für mich alles gepasst und hat mich so auch völlig zufrieden zurückgelassen.
Dank der vielen tollen Zitate und Weisheiten, werde ich sich noch öfter über das eine oder andere nachdenken.

Die kleine Elsa ist wirklich ein außergewöhnlicher und wissbegieriger Charakter. Mit ihren sieben, fast schon acht, Jahren ist sie ein sehr helles und aufgewecktes Kind. Sie fordert ihr gesamtes Umfeld, dabei werden auch einige Nerven überstrapaziert. Alles was sie dann mal nicht weiß oder versteht, wird auf Wikipedia nachgeschaut. Leider fühlt sie sich sehr oft missverstanden und einsam, denn sie hat nur eine Freundin und das ist Oma.

Oma ist mit ihren 77 Jahre echt der Oberknaller. Chaotin hoch zehn, aber die beste Oma der Welt. Für Elsa tut sie alles, auch wenn manche Sachen bzw. Aktionen sich nicht mehr ganz im Bereich der Legalität bewegen. Oma hat einfach ein riesengroßes Herz und war mir genau wie Elsa, vom ersten Moment an sympathisch.

Der Schreibstil war, wie ich es von Fredrik Backman gewohnt bin, wieder sehr flüssig und ließ sich super flott lesen. Das Cover ähnelt sehr dem von „Ove“, dadurch hat es natürlich einen hohen Wiedererkennungswert.

Fazit:

Ein tolles Buch zum schmunzeln, sich aufregen, laut lachen, weinen und nachdenken. Wer Märchen mag, wird dieses Buch lieben.
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