Julius Caesar (eBook)

Feldherr und Staatsmann

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
Gerstenberg Verlag GmbH & Co. KG
978-3-8369-9214-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Julius Caesar -  Maja Nielsen
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Gaius Julius Caesar, eine der schillerndsten Gestalten der Geschichte, ist unangefochtener »Star« unter den Herrschern des Alten Roms. In diesem packend und rasant geschriebenen Buch lässt Maja Nielsen einen alten Legionär von dem großen Feldherrn und gerissenen Strategen erzählen: vom kometenhaften Aufstieg Caesars, von den Feldzügen gegen Gallien, von seinen Abenteuern in Ägypten und natürlich von der berühmten Verschwörung an den Iden des März. So versetzt uns dieses Buch mitten hinein ins Geschehen und vermittelt dabei einen lebendigen Eindruck einer wegweisenden Epoche der Geschichte. Wie das Leben der Legionäre »in echt« gewesen ist, vermittelt ein besonderer Experte: Experimentalarchäologe Marcus Junkelmann weiß, was es heißt, mit 30 Kilo Marschgepäck in Ledersandalen über die Alpen zu ziehen.

Maja Nielsen, Autorin und ausgebildete Schauspielerin, begibt sich mit ihrer Kindersachbuchreihe 'Abenteuer!' auf die Spur historischer Abenteurer und Forscher und interviewt heutige Experten. Ob als Präsenzlesung oder Livestream - mitreißend erzählt sie von waghalsigen Expeditionen, von Entdeckern und Eroberern. Mit ihrem Jugendbuch 'Tatort Eden 1919' entführt uns Maja Nielsen in eine bewegte Zeit Berlins - die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, die Zeit der Novemberrevolution mit dem Mord an Rosa Luxemburg. In 'Feldpost für Pauline' enthüllt ein mit 100 Jahren Verspätung zugestellter Feldpostbrief die Geschichte einer innigen Liebe enthüllt, die überschattet ist von den Schrecken des Ersten Weltkriegs.

Maja Nielsen, Autorin und ausgebildete Schauspielerin, begibt sich mit ihrer Kindersachbuchreihe "Abenteuer!" auf die Spur historischer Abenteurer und Forscher und interviewt heutige Experten. Ob als Präsenzlesung oder Livestream – mitreißend erzählt sie von waghalsigen Expeditionen, von Entdeckern und Eroberern. Mit ihrem Jugendbuch "Tatort Eden 1919" entführt uns Maja Nielsen in eine bewegte Zeit Berlins – die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, die Zeit der Novemberrevolution mit dem Mord an Rosa Luxemburg. In "Feldpost für Pauline" enthüllt ein mit 100 Jahren Verspätung zugestellter Feldpostbrief die Geschichte einer innigen Liebe enthüllt, die überschattet ist von den Schrecken des Ersten Weltkriegs.

I.


Zwei Legionäre


Als Tiberius die Kaserne verlässt, dämmert es bereits. Die Stadt ist in ein fahles Licht getaucht. Seit der Imperator tot ist, wirkt Rom wie ausgestorben. Auf den Straßen ist es so still wie in einem Grab. Dabei ist heute die ganze Stadt auf den Beinen, um dem großen Caesar die letzte Ehre zu erweisen. Der alte Soldat irrt wie ein verlorenes Kind durch die leeren Straßen. Schließlich erreicht er das Marsfeld, wo der Leichnam aufgebahrt ist.

Was für ein gespenstischer Triumphzug!, fährt es Tiberius durch den Kopf, als er die riesige Menge der Trauernden erblickt, die gekommen ist, um Abschied zu nehmen. Die Menschen tragen Geschenke als Totengabe bei sich. Jeder will dem Imperator auf seiner Reise zu den Göttern etwas mitgeben. Tiberius reiht sich ein. Der Zug kommt nur langsam voran. Mit jedem Schritt hin zu dem Scheiterhaufen, auf dem man Caesar aufgebahrt hat, drückt ihn die Trauer schwerer nieder. Verstohlen wischt er sich die Tränen fort. Ein junger Legionär hält ihm seine Feldflasche hin. „Trink, Kamerad!“, sagt er mitfühlend. „Spül den Kummer herunter.“ Dankbar lässt der Alte den schweren Wein durch die Kehle rinnen. Als Tiberius die Flasche wieder absetzt, sagt er mit rauer Stimme zu dem Grünschnabel: „Weißt du, mein Freund, ich war auf all seinen Feldzügen dabei: in Spanien, in Gallien, in Griechenland, in Afrika. Sogar als Caesar den Rubikon überschritt, marschierte ich an seiner Seite.“

Zenturio

Ein Zenturio kommandiert die Zenturie, mit etwa 80 Mann die kleinste, aber wichtigste taktische Einheit der römischen Armee. In der Schlacht kämpfen die Zenturionen immer in vorderster Linie. Die lateinische Schreibung ist centurio, „Kenturio“ ausgesprochen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die eingedeutschte Schreibweise „Zenturio“ verwendet.

„Dann kanntest du Caesar sicher besser als ein einfacher Soldat wie unsereins“, sagt der junge Legionär bewundernd.

„Ich kannte den alten Kahlkopf schon, als er noch Haare auf seinem Schädel hatte. Dem konnte schon als jungem Kerl wie dir keiner was vormachen.“

„Ich würde gern mehr von ihm erfahren!“, bittet der Junge. „Mein Name ist übrigens Marius. Ich bin cornicen – Hornbläser. Ich diene in der 3. Legion.“

„Tiberius, Zenturio der 10. Legion“, antwortet der andere und gibt nach einem weiteren kräftigen Schluck die Flasche zurück. Dann fährt er fort: „Wenn ich dir wirklich von Caesar erzählen soll, braucht es mindestens die halbe Nacht.“

„Wir haben Zeit“, sagt der Junge. „Der tote Caesar läuft uns nicht weg.“

„Auch wahr. Und die Geschichten wären es wohl wert“, willigt Tiberius schließlich ein.

Die beiden lassen sich am Straßenrand nieder. Der junge Soldat legt ein paar vergessene Holzscheite übereinander und entzündet sie geschickt.

„Wenn ich nur an sein Piratenabenteuer denke …“, murmelt der Zenturio und lacht plötzlich so schallend, dass Marius zusammenfährt. „Fünf Wochen war er in den Händen der Halunken. Am Ende wünschten sie, sie hätten die Finger von ihm gelassen …“

Und in der Erzählung des Alten wird Caesar wieder lebendig.

Die Insel Pharmakussa vor der Küste Kleinasiens, 75 v. Chr.

„He, Barbar, komm runter von deinem Baum. Nun mach schon. Setz deinen lahmen culus in Bewegung!“

Als habe er nichts gehört, blickt der Pirat von seinem Ausguck angestrengt aufs Meer hinaus. Der Nordwind ist abgeflaut, das Meer liegt glatt wie Seide da. Zahlreiche kleine Inseln kann man in der Ferne ausmachen, aber kein Segel weit und breit. Und bei der Flaute, die jetzt herrscht, wird wohl auch heute wieder kein Lösegeld für den Gefangenen eintreffen.

„Barbar, ich warte“, ruft der junge Römer ungeduldig von unten. „Trommel deine Kumpane zusammen. Sie sollen vollzählig hier erscheinen.“

Römische Namen

Der Name eines römischen Bürgers besteht aus zwei Teilen: Vorname und Nachname (Name des Familiengeschlechts), z. B. Gaius Julius. Hinzu kommt ein Beiname, der den Namensträger charakterisiert. Der Name Caesar ist ein solcher Beiname. Angeblich führt ihn Caesar selbst auf einen Vorfahren zurück, der im Punischen Krieg einen Elefanten tötete (das punische Wort für Elefant lautet caesar). Später entwickelt sich aus Caesars Beinamen der Titel der römischen Kaiser.

Der Gefangene heißt Gaius Julius Caesar. Er stammt aus einer römischen Adelsfamilie, gehört dem ehrwürdigen Geschlecht der Julier an. Für diese Geisel werden die Piraten gutes Geld einstreichen. Er ist mehr wert als alle anderen Gefangenen zusammen, die sie auf der Insel festhalten. Zuerst wollten sie nur 20 Talente Lösegeld von den römischen Behörden für ihn fordern. Als der junge Gaius davon Wind bekam, spie er Gift und Galle vor Empörung. „Ihr seid ja wohl auf den Kopf gefallen. Wisst ihr nicht, was ihr mit mir für einen guten Fang gemacht habt?!“ Als stultissimi – Dummköpfe – hat er sie beschimpft. Und darauf bestanden, dass sie mindestens 50 Talente für ihn fordern. Mehr als zehn Säcke Silber! Der Julier weiß, was er wert ist. Mit seinen 25 Jahren hat er ein Selbstbewusstsein wie ein altgedienter Senator. Seit fünf Wochen sind seine Diener nun schon unterwegs, um das Geld zu besorgen. Jeden Tag könnten sie mit dieser sagenhaften Summe auf der Pirateninsel eintreffen, um ihn auszulösen.

Piraten

Zu Caesars Zeit sind die kilikischen Piraten – über 30 000 Mann an 400 Stützpunkten sollen es gewesen sein – für die Handelsschiffe im Mittelmeer eine ständige Gefahr. Die Gefangenen, die sie bei ihren Überfällen machen, verkaufen sie an Rom, das einen riesigen Bedarf an Sklaven hat und daher ihr Treiben lange duldet. Erst als die Piraten römische Küstenstädte angreifen, ihre Bürger entführen und Getreidelieferungen an Rom überfallen, greift der römische Senat hart durch.

Seufzend rutscht der Glatzkopf von seinem Baum herunter und landet neben dem jungen Mann im Sand. Gaius Julius hat den Kopf über eine Schreibarbeit gebeugt. Im Gegensatz zu den von der Sonne gegerbten kilikischen Piraten hat er eine helle, fast weiße Haut. Er ist groß gewachsen und schlank. Und sehr gut trainiert. Jeden Tag besteht er darauf, dass einer der Männer sich mit ihm im Ringen misst. Am Ende steht immer er als Sieger da. Auch im Diskuswerfen übt er sich jeden Nachmittag, bis die Sonne untergeht. Und manchmal müssen sie alle im Wettlauf gegen ihn antreten.

„Nun bring schon deine Kumpane herbei, Barbar!“, fordert der römische Adlige barsch, ohne auch nur von seinen Wachstafeln hochzublicken.

Fluchend kratzt sich der Wärter am Hinterkopf. Die Mücken haben ihn auf dem Baum gründlich zerstochen. Das nimmt Gaius Julius zum Anlass, um wieder einmal seinen Spott über ihn auszugießen.

„Was ziehst du denn für ein Gesicht, Barbar. Freu dich deines Lebens, solange du es noch hast! Weißt du noch, was ich dir versprochen habe?“

„Ja, Römer, du hast es oft genug herausposaunt“, knurrt der Pirat.

„Gut, dann weißt du also, dass ich mir noch in der Nacht meiner Freilassung Schiffe nehmen werde, euch alle gefangen setze und ans Kreuz nageln lasse.“

„Kann es kaum erwarten“, murmelt der Glatzkopf mit einem schiefen Grinsen.

Für seine Worte sollte man diesen eingebildeten Schnösel den Muränen zum Fraß vorwerfen. Aber das, was der junge Römer da so frech verkündet, wird nie und nimmer geschehen. Die Seeräuber vor der Küste Griechenlands bringen eine Streitmacht von 30 000 Mann auf und sind fast so gut organisiert wie die römischen Legionen. Rom selbst unternimmt nichts gegen ihre Kaperzüge. Dort herrscht großer Bedarf an Sklaven und die Piraten liefern sie. Jeder Matrose, jeder Reisende, jeder Schiffsjunge, der ihnen in die Hände fällt, wird auf dem Sklavenmarkt in Delos verkauft. Nur für vornehme Römer wie diesen Gaius Julius fordern sie ein Lösegeld. Solange sie nicht die mit Getreide beladenen Handelsschiffe angreifen, haben die Piraten von Rom nichts zu befürchten.

Die Piraten schienen eher seine Leibwache als er ihr Gefangener zu sein.

Der griechische Gelehrte Plutarch, um 45–125 n. Chr.

„Die Mücken haben ganze Arbeit geleistet. Ich zähle sieben Beulen auf deiner Glatze, Barbar. Wie die sieben Hügel, auf denen Rom erbaut wurde. Lass das Kratzen und bring endlich die anderen zu mir. Ich will euch die Geschichte vorlesen, an der ich heute Vormittag gearbeitet habe.“

Vorlesen – das hat der junge Mann schon des Öfteren getan: Als sie sein Schiff kaperten, befand er sich auf dem Weg nach...

Erscheint lt. Verlag 1.1.2024
Verlagsort Hildesheim
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Biographien
Schlagworte Alesia • Antike • Diktator • Gallier • Geschichte • Kleopatra • Konsul • Legion • Legionär • Patrizier • Rom • Römer • Senat • Vercingetorix • Zenturio
ISBN-10 3-8369-9214-0 / 3836992140
ISBN-13 978-3-8369-9214-5 / 9783836992145
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