A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic (eBook)

Spiegel-Bestseller
Fesselnde Zeitreise-Romantasy von Bestsellerautorin Kira Licht

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
480 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-5665-5 (ISBN)

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A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic -  Kira Licht
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Der Auftakt einer neuen Urban-Fantasy-Dilogie mit Suchtpotenzial von Bestsellerautorin Kira Licht

Lilly deGray und ihr Vater sind bekannt dafür, dass sie in ihrem Antiquariat die verschollensten Gegenstände wieder auftreiben können. Nur dass sie dafür durch die Zeit reisen, ist ihr Geheimnis. Als das Ehepaar Fortune nach einem Familienerbstück, einer wertvollen Kette, sucht, führen alle Spuren auf die Titanic. Ein gefährlicher Auftrag, der jedoch alle Geldsorgen der Familie lösen könnte. Also reist Lilly ins Jahr 1912 zurück und gibt sich als Dienstmädchen einer Gräfin aus. Dort trifft sie auf Ray, einen Passagier der ersten Klasse, der unerwartete Gefühle in ihr auslöst. Mit dem drohenden Untergang der Titanic muss Lilly plötzlich eine Entscheidung treffen: Hält sie sich an den Kodex der Zeitreisenden - oder rettet sie Rays Leben?



<p><strong>Kira Licht</strong><span style="font-family: 'Times New Roman'; font-size: 16px; background-color: #ffffff;">ist in Japan und Deutschland aufgewachsen. In Japan besuchte sie eine internationale Schule, überlebte ein Erdbeben und machte ein deutsches Abitur. Danach studierte sie Biologie und Humanmedizin. Sie lebt, liebt und schreibt in Bochum, reist aber gerne um die Welt und besucht Freunde. Für News zu Büchern, Gewinnspielen und Leserunden folgen Sie der Autorin auf Instagram (kiralicht) und Facebook.</span></p>

Prolog



Lilly


1957, USA, Rhode Island

Mary-Lou Elisabeth Vanderbilt hatte sich in einer Kabine der Mädchentoilette verbarrikadiert und heulte wie ein Schlosshund.

»Und dann habe ich gesagt ...« Lautes Naseputzen. »Und dann hat er gesagt ...« Schniefen und Nase hochziehen. »Und dann habe ich gesahahaaaaagt ...« Schluchzen, gefolgt von einem Hustenanfall.

Ich kam schon nicht mehr mit, wer was wann gesagt hatte, hörte aber weiter zu, während ich vorgab, meinen erdbeerroten Lippenstift vor dem Spiegel aufzufrischen. Neben mir wusch sich ein Mädchen die Hände und zupfte dann ordnend an ihrem weit schwingenden Tellerrock, unter dem die Spitze eines Petticoats hervorlugte.

Aus der Turnhalle hallte jetzt der aktuelle Platz zwei der Charts Bye Bye Love von den Everly Brothers zu uns herüber. In der Kabine wurde das Weinen prompt lauter. Mary-Lous Freundinnen Nancy-Ann Ford und Ber‍na‍det‍te DuPont lehnten außen an der Tür und taten ihr Bestes, um Mary-Lou zu beruhigen.

»Du bist auf dem Abschlussball, und Zehntklässler wie du dürfen nur mit Einladung kommen.« Die hellblonde Bernadette richtete den schmalen Lackgürtel, der sich um ihre Taille schmiegte. »Du wirst unglaublich beliebt sein im nächsten Schuljahr. Das ist doch auch etwas.« Sie betrachtete ihre dunkelrot lackierten Nägel. »Billy und James haben in der Limousine auf dem Weg hierher schon so viel getrunken, dass sie zu nichts zu gebrauchen sind. Wir drei machen uns einfach einen schönen Abend. Wer braucht schon Jungs?«

Nancy-Ann, gehüllt in einen babyblauen Traum aus Taft und Tüll, verdrehte die Augen und nickte. »Genau. Dein Date hat immerhin einmal mit dir getanzt. Billy und James sind solche Dummköpfe.«

Mary-Lou hatte keinerlei Mitgefühl für ihre Freundinnen und deren verpatzte Dates übrig. »Aber er hat mich abserviert.«

Da ich bereits seit Beginn des Balls dabei war, wusste ich, wovon sie sprach. Ihr Date, der Elftklässler John Jacob Walton der Dritte, hatte nach dem ersten Tanz vorgeschlagen, sich ein ruhiges Plätzchen zu suchen. Dass das ruhige Plätzchen ein Synonym für knutschen und fummeln im Dunkeln war, war Mary-Lou nicht bewusst gewesen. John hatte ihre Absage sportlich genommen, ihr ein letztes Mal die Hand geküsst und sich dann ein anderes Mädchen für sein ruhiges Plätzchen gesucht.

Plötzlich schwang die Tür der Kabine auf. Nancy-Ann und Bernadette taumelten nach hinten, fingen sich aber im letzten Moment.

»Lasst uns etwas Verrücktes tun.« Mary-Lous Nase war rot vom Schnäuzen und ihre Hochsteckfrisur leicht verrutscht, dennoch blitzte Entschlossenheit in ihrem Blick auf.

»Zum letzten Mal.« Bernadette verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich schneide dir keinen Pony.«

»Nein.« Mary-Lou strich sich eine wirre Strähne ihres dunkelbraunen Haars aus der Stirn. »Ich meine etwas wirklich Verrücktes. Verschwinden wir von hier.«

»Du weißt, dass die Aufsicht am Eingang uns nicht einfach so gehen lässt? Die Veranstaltung geht bis dreiundzwanzig Uhr, und bis dahin sitzen wir hier fest.« Nancy-Ann klang nicht begeistert. »Die Schule gleicht dank der Hartfield einem Hochsicherheitsgefängnis, und abgesehen von den vielen Anstandswauwaus gibt es noch das offizielle Sicherheitspersonal, das überall patrouilliert.«

Mary-Lous Blick glitt kurz zu mir. Ich hatte meinen Lippenstift wieder verstaut und tat jetzt so, als hätte ich etwas im Auge und wäre vollauf mit der Rettung meines Lidstrichs beschäftigt.

»Wir verschwinden aus dem Fenster. Ich kenne einen Weg durch die Hecke«, zischte Mary-Lou. »Ein bisschen die Straße runter nehmen wir uns ein Taxi zu Beat Burger. Da hängen die Jungs der öffentlichen Schule herum.« Ihre Augen wurden noch etwas größer. »Ein paar von ihnen haben Motorräder.«

Bernadette seufzte. »Mom und Dad bringen mich um.« Sie lachte auf. »Los geht's!«

Mary-Lous Blick streifte mich erneut. Sie kannte mich nicht, und ich spürte, dass sie warten wollte, bis ich ging. Also tat ich ihr den Gefallen. Ich verließ den Waschraum und hörte Kichern, kaum dass die Tür hinter mir zufiel.

Als ich das Scharren auf dem Fensterbrett hörte, drückte ich die Tür langsam wieder auf. Mary-Lou hatte ihren Freundinnen den Vortritt gelassen. Jetzt sah ich nur noch den wehenden Saum ihres pinkfarbenen Kleids, der in Richtung der Blumenbeete verschwand.

Ich beeilte mich, denn das Fenster schwang wieder zu, und durch das blickdichte Milchglas konnte ich sie nicht beobachten. Vorsichtig öffnete ich das Fenster weiter.

Hinter mir betrat jemand die Toilette, und ich tat so, als müsse ich frische Luft schnappen.

Das Knallen einer sich schließenden Kabinentür erklang hinter meinem Rücken.

Die drei Mädels rannten kichernd über die ordentlich getrimmte Rasenfläche, die durch dezent in den Beeten integrierte Lampen erleuchtet wurde.

Mary-Lou stieß einen triumphierenden Laut aus und riss den rechten Arm hoch. Etwas löste sich von ihrem Handgelenk und flog in hohem Bogen durch die Luft. Ein Lichtschein brach sich in den Hunderten Facetten und ließ das Armband aufleuchten wie eine Supernova.

Bingo.

Ich raffte meinen bauschigen Petticoat und schwang mich auf die Fensterbank. Weich landete ich auf dem Rasen. Zum Glück trug ich flache Ballerinas. Kurz sah ich mich um, denn Nancy-Ann hatte nicht übertrieben, als sie die Schule als ein Hochsicherheitsgefängnis bezeichnet hatte. Gerade heute, an einem Abend, an dem knapp einhundert Teenager zusammenkamen, war es auf diesem großen Gelände kaum möglich, sie alle zu überwachen. Deshalb hatte die Schule die Zahl der freiwilligen Aufpasser großzügig aufgestockt. Die Schüler sollten im Inneren der Gebäude bleiben, denn hier draußen gab es zu viele Möglichkeiten, sich ein wie von John Jacob Walton dem Dritten so passend bezeichnetes ruhiges Plätzchen zu suchen.

Die drei Freundinnen schafften es tatsächlich bis zur Hecke. Noch während ich auf das Blumenbeet zuging, zog Mary-Lou einen Ast zur Seite, hinter dem sich ein Durchgang befand. Dann schlüpften sie hindurch, und ihr Kichern drang bis hin zu mir ins Blumenbeet.

Schon in knapp einer Woche würde die Schulleitung die gerade begonnenen Sommerferien nutzen, um das Gelände etwas umzugestalten. Die Beete würden einem gepflasterten Weg weichen, der zu einem neu errichteten Tennisplatz führte.

Das funkelnde Diamantarmband der Familie Vanderbilt, nach dem ich mich nun bückte, würde unbemerkt von den Bauarbeitern in ihren Baggern für immer im Erdreich verschwinden.

»Hab ich dich«, flüsterte ich, als ich es hochnahm und bewundernd betrachtete. Das Schmuckstück besaß lupenreine Diamanten von knapp vier Karat und würde in der Gegenwart einen Wiederbeschaffungswert von knapp Dreißigtausend Dollar haben. Geld, das die Reparatur unserer uralten Heizungsanlage sofort wieder verschlingen würde.

Ich riss meinen Blick von dem Schmuckstück los.

Laut Mary-Lous Tagebuchaufzeichnungen, die sich in unserem Archiv befanden, war sie nicht mal auf die Idee gekommen, dass sie es hier draußen verloren hatte. Gut, dass ich ihr den ganzen Abend gefolgt war.

Ich warf einen schnellen Blick zurück, während ich das Armband in meine winzige Abendtasche schob. Die Gebäude der Newport Hills Private School spiegelten den Wohlstand ihrer Schüler wider. Die massive Architektur Neuenglands wirkte einschüchternd, und selbst die silbern glänzenden Transparente mit dem Abschlussball 1957-Schriftzug konnten diesen Eindruck kaum auflockern. Im Bundesstaat Rhode Island lebten die reichsten Familien der USA, und dementsprechend sahen sogar die Außenanlagen der Privatschule aus, als wäre man in einem Fünfsternehotel gelandet.

»Entschuldigen Sie«, erklang plötzlich eine Stimme seitlich von mir. Eine Frau in mittleren Jahren mit streng zurückgekämmten Haaren kam mit energischen Schritten auf mich zu. Sie musste mich von der Auffahrt aus gesehen und die Abkürzung über die Grünfläche genommen haben.

Dank meiner Recherchen erkannte ich sie sofort. Das kantige Kinn, die zu beiden Seiten des Gesichts spitz zulaufende Brille, der altmodische Haarknoten. Ihr in undefinierbaren Brauntönen gemusterter Rock reichte bis weit übers Knie, die Schluppen der Bluse, die sie dazu trug, waren zu einer perfekt symmetrischen Schleife gebunden.

Hatte ich ein Glück. Vor mir stand die Direktorin dieser Einrichtung. Miss Patricia Hartfield, mit Betonung auf Miss, darauf legte sie Wert.

»Guten Abend, Miss Hartfield.«

Sie stutzte und musterte mich erneut. »Kennen wir uns?«

»Ich helfe bei dem Abschlussball aus«, erwiderte ich mit einem strahlenden Lächeln. »Tiffany Errington. Ich bin die Cousine einer Ihrer ehemaligen Schülerinnen.«

»Ich weiß nicht, wer Sie sind«, erwiderte...

Erscheint lt. Verlag 28.3.2024
Reihe/Serie A Spark of Time-Dilogie
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 1914 • Abenteuer • Aktion Kulturpass • Antiquariat • Bestsellerautorin • Booktok • BookTok Germany • deGray Antiques • Dilogie • Dusk and Dawn • Edelsteintrilogie • Eisberg • Junge Erwachsene • Kaleidra • Liebesgeschichte • Pageturner • Romantasy • Rubinrot • TikTok • Tiktok Gemany • tiktok made me buy it • Titanic • Zeitreise
ISBN-10 3-7517-5665-5 / 3751756655
ISBN-13 978-3-7517-5665-5 / 9783751756655
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