Yoga der Verbundenheit (eBook)

Die Kraft des Herzens wahrnehmen und entfalten

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
208 Seiten
O.W. Barth eBook (Verlag)
978-3-426-44068-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Yoga der Verbundenheit -  Anna Trökes
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Die bekannte Yoga-Autorin Anna Trökes spricht hier erstmalig über die Bedeutung des Herzens im Yoga. Die Entfaltung von Selbstmitgefühl, Warmherzigkeit und Güte kann durch das Praktizieren wirksamer Körper- und Atemübungen gezielt gefördert werden. Neueste Forschungen belegen: Die Entfaltung der Verbundenheit mit dem inneren Herzen fördert die Gesundheit des körperlichen Herzens! In einer Gesellschaft, in der Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Todesursachen zählen, wird die Yoga-Praxis des Herzens damit zu einer entscheidenden Gesundheitsvorsorge. Die Entfaltung zentraler Eigenschaften wie Güte, Wohlwollen oder Mitfreude haben im Yoga eine lange Tradition. Anna Trökes hat die dafür wirksamsten Meditationen, Atem- und Körperübungen zusammengestellt und eingesprochen. Die im eBook integrierten Meditationen sind sehr berührend und öffnen das Herz. Ein lebensbegleitendes Herzens-Buch für eine echte Verbundenheit mit sich selbst und mit der Welt.

Anna Trökes ist eine Pionierin des deutschen Yoga. Sie unterrichtet seit 1974 und ist seit fast 40 Jahren eine Institution in der Yoga-Lehrer-Ausbildung des Berufsverbandes der Yoga-Lehrenden in Deutschland (BDYoga) und lehrt europaweit Yoga-Philosophie, Pranayama, Meditation und die fortgeschrittenen Aspekte der Hatha-Yoga-Praxis. Die bekannte Autorin hat mehr als 30 Bücher veröffentlicht.

Anna Trökes ist eine Pionierin des deutschen Yoga. Sie unterrichtet seit 1974 und ist seit fast 40 Jahren eine Institution in der Yoga-Lehrer-Ausbildung des Berufsverbandes der Yoga-Lehrenden in Deutschland (BDYoga) und lehrt europaweit Yoga-Philosophie, Pranayama, Meditation und die fortgeschrittenen Aspekte der Hatha-Yoga-Praxis. Die bekannte Autorin hat mehr als 30 Bücher veröffentlicht.

Die Rolle des inneren Beobachters


Um uns selber auf die Spur zu kommen, brauchen wir eine Instanz in uns, die uns bei all dem zuschaut, was wir fühlen, denken und als Reaktion darauf ins Handeln umsetzen. Diese innere Instanz wird im Yoga »Beobachter«, »Zeuge« oder »Seher« genannt. Das Besondere an ihr ist, dass sie in der Lage ist, sich möglichst vollkommen jeder Kommentierung, Wertung oder gar Beurteilung des Wahrgenommenen zu enthalten.

Der innere Beobachter will uns helfen, die Dinge und die Menschen so zu sehen, wie sie sind, und nicht nur so, wie wir meinen, dass sie sind (oder sein sollten) – das gilt vor allem auch für den Blick auf uns selbst.

Patañjali beschreibt im Yoga-Sutra eindringlich, wie subjektiv unsere Wahrnehmung ist, da sie durch und durch von unserem kulturellen Hintergrund, unserer Erziehung und unserer eigenen Lebenserfahrung geprägt ist. Diesen Prozess habe ich bereits ausführlich in dem Abschnitt »Verstehen lernen, wie wir geworden sind« beschrieben. Obwohl wir also ständig durch solch eine »Brille« der vielen Konzepte schauen, mit denen wir geprägt worden sind (diese Prägungen werden im Yoga Samskaras genannt), sind wir uns dessen meist nicht bewusst, sondern sind vielmehr der Ansicht, dass wir alles so wahrnehmen, wie es der Realität entspricht.

Der innere Beobachter hilft uns zu erkennen, dass unsere Sichtweisen, Denkweisen, Meinungen und Konzepte unweigerlich immer subjektiv sind, da es sich dabei auf der Ebene des Ich-Bewusstseins immer um eine gemäß meinen Prägungen konzeptualisierte Objekt-Beziehung handelt. Dadurch wird es beispielsweise möglich zu erkennen, dass es sich dann, wenn ich wieder einmal mit anderen über die Richtigkeit meiner Ansicht diskutiere, bei meiner Meinung lediglich um eine Ansicht handelt; und dieser Ansicht steht nun eine andere gegenüber, die subjektiv natürlich genauso berechtigt ist. Wenn ich erkennen und verstehen lerne, wie ich selber immer wieder die Erfahrung meiner selbst und der Welt gemäß meinen Konzepten rekonstruiere, dann muss ich davon ausgehen, dass mein Gegenüber genau diesen Prozess auch vollzieht, und zwar gemäß den Prägungen, die seine Konzepte hervorbringen. Daraus können sich Einfühlungsvermögen, Verständnis und Akzeptanz entwickeln, die mir die Erfahrung einer friedvollen und verständnisvollen (gewaltfreien) Kommunikation ermöglichen werden.

Der innere Beobachter hilft uns auch, unsere äußeren und vor allem unsere inneren Verhaltensmuster, Konditionierungen und (Denk-)Gewohnheiten wahrzunehmen und zu reflektieren, was sie bewirken. Wenn wir diese Instanz in uns zu etablieren vermögen, dann werden wir allmählich bewusster in allem, was wir denken, sagen und tun, bzw. in dem, was wir nicht tun, also unterlassen oder vermeiden.

Die Funktion des Beobachters ist es jedoch nicht, uns zu kontrollieren, sondern er möchte uns vielmehr helfen zu erkennen, was in unserem Leben gut läuft und was schiefgeht – und warum es sich so verhält. Er ermöglicht uns, zunehmend Bewusstheit darüber zu erlangen, wo in unserem Leben wir uns gerade befinden und worauf wir hinsteuern.

Die Körperpraxis des Yoga hilft uns, dass die Erkenntnisse dieser inneren Instanz nicht nur rein kognitiv sind. Wenn wir Yoga üben und dabei genau und differenziert in uns hineinspüren, dann können wir lernen, mit dem Gedächtnis und der Intelligenz des Körpers in Kontakt zu kommen. Alles, was wir je erfahren haben und was für uns bedeutungsvoll war und ist, hat unser Körper (griech. soma) nämlich in seinen Zellgedächtnis-Speichern abgelegt, den somatischen Markern. Sie zeigen sich als Signale (Marker), über die sich unser emotionales Erfahrungsgedächtnis zu äußern vermag, und steuern dadurch auf einer in der Regel unbewussten Ebene unser gesamtes Vermeidungs- und Annäherungsverhalten. Damit fällen die somatischen Marker wichtige Vorentscheidungen, die unserem vermeintlich so verstandesmäßigen Handeln zugrunde liegen.

Fast alle unsere Körperempfindungen sind Ausdruck unserer in den Zellen abgelegten Erfahrungen, die auf das Engste mit angenehmen oder unangenehmen Gefühlen verbunden sind (neutrale Erfahrungen sind für uns in der Regel bedeutungslos und fallen damit nicht ins Gewicht). Oft reichen schon kleinste und unterschwellige Reize wie ein Blick, ein (Reiz-)Wort, eine Veränderung in der Körperhaltung oder im Tonfall unseres Gegenübers, um unsere Befindlichkeit nachhaltig zu beeinflussen. Wenn wir lernen, diese Körperbotschaften bewusst zu empfangen und achtsam zu decodieren, können wir die Stimmigkeit oder Unstimmigkeit erkennen in all dem, was wir erfahren, fühlen, denken und in Handlungen umsetzen.

Die Ausformung unserer somatischen Marker entzieht sich unserem bewussten Zugriff, denn unser Körper erschafft sie vollkommen autonom auf der Grundlage seiner emotionalen Bedeutungszuschreibung des Erfahrenen. Und auch ihre Signale entziehen sich unserem Wirken. Sie signalisieren einfach nur, wie unser Körper eine aktuelle Situation einschätzt, und sind an sich vollkommen neutral, denn für unseren Körper gibt es keine guten oder schlechten Signale, sondern nur die Botschaft an sich. Wenn wir sie verstehen lernen, bekommt die Instanz des Beobachters dadurch seine Informationen ungefiltert von den Wertungen des Verstandes, wodurch sie unmittelbar, eindeutig und unzweifelhaft werden. Das versetzt uns in die Lage, zu wissen, woran wir mit uns sind, und schafft Klarheit für alle anstehenden Entscheidungen.

Viele Menschen begegnen dem Konzept des inneren Beobachters zunächst einmal mit Misstrauen, da sie fürchten, dass sie fortan alles in ihrem Leben nur noch aus der Distanz wahrnehmen würden und sie damit ihre Spontaneität und Emotionalität einbüßen könnten. Diese Furcht ist jedoch unbegründet, da es in der Regel viele Jahre braucht, bis der Beobachter wirklich zu einem Teil von uns geworden ist. Falls wir daran zweifeln, können uns die Worte der erfahrenen Meditationslehrerin Ayya Khema helfen: »Es ist hochinteressant zu wissen, dass der Geist das, was wir von ihm wollen, einfach nicht tut. Warum? Weil wir ihn nicht geschult haben. Weiter gar nichts. Aber jeder kann es lernen.«[4]

Bevor der Geist wirklich geschult ist, sind wir so spontan und emotional wie immer, da solche Reaktionen durch Gewohnheit in unglaublicher Schnelle ablaufen. Im Laufe der Zeit bekommen wir jedoch auch immer schneller mit, dass wir gerade wieder in solch ein gewohntes und tief in unserem Nervensystem eingefrästes Reiz-Reaktions-Muster verfallen sind, und können dann gegebenenfalls gegensteuern oder es abpuffern. Damit werden wir wieder aktiv, werden Teilhabende an der Dynamik des Lebens, das sich auch jenseits der üblichen Reiz-Reaktions-Fallen entfaltet.

Den inneren Beobachter etablieren und stärken


Das wesentliche Werkzeug, um die Instanz des inneren Beobachters in uns zu etablieren und zunehmend zu stärken, ist die Entfaltung von Achtsamkeit.

Achtsamkeit bedeutet eine bewusste und nicht wertende Wahrnehmung dessen, was gerade jetzt geschieht, also was wir gerade jetzt machen und was wir dabei denken und fühlen.

Damit weicht achtsames Wahrnehmen in zwei bedeutsamen Punkten von unserer alltäglichen Wahrnehmung ab:

zum einen im Grad der Bewusstheit und damit in der Kontrolle über unsere Aufmerksamkeit: Achtsam sein heißt also, unsere Aufmerksamkeit auf jedes äußere oder innere Phänomen richten zu können und in der Lage zu sein, solange wir wollen in dieser Aufmerksamkeit zu verweilen.

zum anderen im Nicht-Werten, was bedeutet, bewusst Abstand zu halten zu dem, was uns unser Gehirn aufgrund seiner Prägungen als reaktive Festlegung – also als Bewertung – anbietet: Achtsam sein heißt in diesem Kontext, einfach nur wahrzunehmen, was ist.

»Es ist, wie es ist.« Erst einmal nur das – und nicht mehr.

Für beide Funktionen der Achtsamkeit müssen wir die Netzwerke unseres Gehirns schulen, die in der Lage sind zu merken, wenn unsere Aufmerksamkeit abweicht. Dabei handelt es sich vor allem um eine Region, die anteriorer cingulärer Cortex (oder kurz ACC) genannt wird. Die Nervenzellen des ACC liegen in der Mitte des Gehirns in beiden Hemisphären, an der Kreuzung der eher konzeptionellen Funktionseinheiten des Stirnhirns, das für das Planen und Organisieren unseres Handels zuständig ist, und den noch tiefer im Gehirn liegenden, eher emotionalen Funktionseinheiten des limbischen Systems, das für die emotionale Verarbeitung des Wahrgenommenen zuständig ist. In den Zellkernen des limbischen Systems sind unsere Erinnerungen eng mit den dazugehörigen Gefühlen verankert, und entsprechend haben hier auch alle unsere spontanen Reiz-Reaktions-Muster ihren Ursprung.

Die Nabe des Bewusstseins

Um zu verhindern, dass wir immer wieder unbewusst in unsere Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster zurückfallen, ist es außerordentlich hilfreich, wenn wir der Instanz des Beobachters in uns einen festen Platz zuweisen, entweder in unserem Körper oder in einem konzeptionellen Bild. Ein solches überaus hilfreiches Bild hat der Psychiater Daniel Siegel[5] entwickelt.

Siegel zeigt in seinem Modell das Bild eines Rades, dessen acht Speichen durch die uns vertrauten fünf Sinne – Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken – gebildet werden, ergänzt durch drei weitere wichtige Sinne, die uns aus dem Yoga durchaus (sehr) bekannt sind:

den Sinn der Eigenwahrnehmung und Körpererfahrung, die Propriozeption,

den Sinn, der es uns erlaubt, die Aktivität und die Bewegungen und Tendenzen unseres Geistes zu erfahren; Siegel nennt diesen Sinn...

Erscheint lt. Verlag 31.3.2017
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Entspannung / Meditation / Yoga
Schlagworte Achtsam • Achtsamkeit • Asanas • Asanas-Yoga • Atem • Atemübungen • Atmung • Bhakti • Gefühl • Gesundheit • Gesundheitsvorsorge • Gesund leben • HeartMath • Herz • Innerer Frieden • inneres Herz • Karuna • Kraft • Liebe • Maitri • Meditation • meditieren • Metta • mit CD • Mitgefühl • Seele • Selbstmitgefühl • Übungen • Weihnachten • Weihnachtsgeschenk • weihnachtsgeschenk beste freundin • weihnachtsgeschenk frauen • Weihnachtsgeschenk Freundin • Weihnachtsgeschenk Mama • Weihnachtsgeschenk Männer • Weihnachtsgeschenk Mutter • weihnachtsgeschenk oma • Weihnachtsgeschenk Opa • Weihnachtsgeschenk Papa • Weihnachtsgeschenk Schwester • Weihnachtsgeschenk Tante • weihnachtsgeschenk vater • Yoga • yoga atemtechniken • Yoga Buch • yoga-cd • yoga geschenk • Yoga Gesundheit • Yoga Gesundheitsbuch • yoga praxisbuch • Yoga Übungen • Yoga-Übungen
ISBN-10 3-426-44068-7 / 3426440687
ISBN-13 978-3-426-44068-1 / 9783426440681
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