Betriebsverfassungsrechtliche Organisationsstrukturen durch Tarifvertrag. -  Thorsten Schmiege

Betriebsverfassungsrechtliche Organisationsstrukturen durch Tarifvertrag. (eBook)

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2007 | 1. Auflage
324 Seiten
Duncker & Humblot GmbH (Verlag)
978-3-428-52164-7 (ISBN)
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Die Möglichkeit tarifvertraglicher Gestaltung der Betriebsverfassung eröffnet 'der Tarifautonomie der Verbände ein bedeutsames Feld für fruchtbare Arbeit'. Diesen Gedanken aus der Zeit vor Schaffung einer gesetzlichen Betriebsverfassung hat der Gesetzgeber mittlerweile wieder belebt, indem er die Regelungsspielräume der Tarifvertragsparteien auf dem Gebiet der Betriebsverfassung deutlich erweitert hat. Die damit verbundene (verfassungs-)rechtliche Problematik resultiert vor allem aus dem Widerspruch, dass mitgliedschaftlich legitimierte Gewerkschaften Tarifverträge abschließen, die sich im Rahmen der gesetzlichen Betriebsverfassung zwangsläufig für die gesamte Belegschaft auswirken - unabhängig von der Zugehörigkeit des einzelnen Belegschaftsmitglieds zu der vertragsschließenden Koalition. Thorsten Schmiege nähert sich der Problematik mit einer anfänglichen Analyse der Grundlagen tarifautonomer Regelungsbefugnisse und deren Grenzen im Rahmen einer gesetzlichen Betriebsverfassung. Ebenso wie die Grundlagen eröffnet daneben auch die vollkommen neu gestaltete Regelung des § 3 BetrVG durch das BetrV-Reformgesetz vom 23.7.2001 zahlreiche Diskussionsfelder, deren Relevanz sich in den anschließenden Ausführungen zu den Legitimations- und Legitimitätsproblemen zeigt. Die Schaffung betriebsverfassungsrechtlicher Organisationsstrukturen durch Tarifvertrag befindet sich mit dem damit verbundenen Legitimationsdefizit jedoch nicht nur im Spannungsfeld zwischen Koalitionsfreiheit und Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip. Die Konflikte zwischen positiver und negativer Koalitionsfreiheit werden als eigenes Problem einer Legitimationsstörung erörtert. Im Ergebnis werden die (verfassungs-) rechtlichen Defizite der neuen Regelung des § 3 BetrVG aufgedeckt - Defizite, die bei alternativen Ausgestaltungsformen tarifvertraglicher Befugnisse ausgeglichen werden könnten.

Vorwort 8
Inhaltsverzeichnis 10
Abkürzungsverzeichnis 20
Einleitung und Gang der Untersuchung 24
A. Betriebsverfassungsrechtliche Organisationsstrukturen durch Tarifvertrag 27
I. Grundlage tarifautonomer Regelungsbefugnisse 27
1. Herkunft privater Normsetzungsbefugnisse 27
a) Delegationstheorien 27
b) Rechtsgeschäftliche Theorien 28
c) Theorien von der originären Rechtsetzungsmacht 29
d) Geltungsbefehlslehre 30
e) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 30
f) Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts 31
g) Bewertung der unterschiedlichen Erklärungsmodelle 32

32 
(1) Staatliches Rechtsnormsetzungsmonopol 32
(2) Unvereinbarkeit von Autonomie und Delegation 34
(a) Autonomie und Delegation als Begriffe 34
(b) Erfordernis von Inhaltsbindung und Staatsaufsicht 35
bb) Einwände gegen die rechtsgeschäftlichen Theorien 37
cc) Bewertung der Theorien von der originären Rechtsetzungsmacht 37
dd) Geltungsbefehlslehre 39
(1) Anerkennungsmonopol des Staates 39
(2) Geltungsbefehlslehre 40
(3) Mittelbare Grundrechtsbindung 40
2. Tarifautonomie als Regelungsgrundlage für Normsetzungsbefugnisse 41
a) Tarifautonomie 41
b) Regelungsgrundlage tarifautonomer Normsetzungsbefugnisse 42
c) Zweck der Koalitionsfreiheit 43
aa) Sog. Richtigkeitsgewähr 43
(1) Verhandlungsparität als Voraussetzung der Richtigkeitsgewähr 44
(2) Koalitionsfreiheit zur Erzielung von Verhandlungsparität 45
(3) Relative Richtigkeitsgewähr 46
bb) Ordnungsfunktion und Gesamtrepräsentation 47
3. Grundlage tarifautonomer Regelungen der Betriebsverfassung 51
a) Bundesverfassungsgericht 51
b) Betriebsverfassung als Teil der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen 52
aa) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 52
bb) Funktionales Verständnis 53
cc) Begrenzung durch den Koalitionszweck 54
dd) Bezug zum Arbeitsverhältnis 55
ee) Einordnung der Betriebsverfassung 57
c) Persönlicher Umfang der Tarifautonomie in der Betriebsverfassung 59
aa) Postulat der Einheitlichkeit 59
bb) Erweiterte Autonomie 59
cc) Umfang der Legitimation der Tarifvertragsparteien 60
(1) Legitimation gegenüber Mitgliedern 60
(a) Legitimation und Richtigkeitsgewähr 61
(b) Mitgliedschaftliche Legitimation 61
(2) Keine Legitimation gegenüber Außenseitern 62
(3) Legitimatorische Rechtfertigung 63
d) Zwischenergebnis 65
4. Betriebsverfassungsrechtliche Normsetzungsbefugnisse im TVG 66
a) §§ 1 Abs. 1, 3 Abs. 2 TVG als eigene Regelungsgrundlage 66
b) Wortlaut 67
c) Funktion des TVG 67
d) Verfassungsrechtliche Bedenken 69
aa) Inhaltlich unbestimmte Delegation 69
bb) Legitimatorisches Defizit 69
cc) Verfassungskonforme Auslegung von § 3 Abs. 2 TVG 70
e) Zwischenergebnis 72
II. Schaffung betriebsverfassungsrechtlicher Organisationsstrukturen durch Tarifvertrag im Rahmen der gesetzlichen Betriebsverfassung 
73 
1. Verhältnis vom BetrVG zum TVG 73
2. Tarifdispositivität des BetrVG 74
3. Eingriff des BetrVG in die Koalitionsbetätigungsfreiheit 75
a) Konkurrierende Befugnisse als Beeinträchtigung der Tarifautonomie 75
b) Rechtfertigung 78
aa) Sozialstaatsprinzip als Ausgangspunkt 78
bb) Ausgleich zwischen Koalitionsfreiheit und Sozialstaatsprinzip durch Einfluss der Tarifvertragsparteien auf die gesetzliche 79
4. Mischcharakter von betriebsverfassungsrechtlichen Zulassungsnormen für eine tarifvertragliche Gestaltung der gesetzlichen Betriebsverfassung 
80 
a) Abgrenzung von staatlichem Eingriff und gesetzlicher Ausgestaltung 80
b) Betriebsverfassungsrechtliche Tarifnormen als Ausgestaltungsnorm 82
c) Betriebsverfassungsrechtliche Tarifnormen als Delegationsnorm 82
d) Betriebsverfassungsrechtliche Tarifnormen als Normen mit Mischcharakter 83
B. § 3 BetrVG als Regelung zur tarifvertraglichen Gestaltung der Betriebsverfassung 86
I. Die Reform von § 3 BetrVG 87
II. Darstellung der Gestaltungsmöglichkeiten 89
1. Unternehmenseinheitlicher Betriebsrat (§ 3 Abs. 1 Nr. 1 BetrVG) 89
a) Allgemeine Voraussetzungen 89
aa) Einbeziehung gemeinsamer Betriebe 89
bb) Einbeziehung von betriebsratslosen Betrieben 90
cc) Aufteilung von Betrieben 91
dd) Zusammenfassung von Kleinstbetrieben 92
b) Einheitlicher Betriebsrat auf Unternehmensebene (Nr. 1a) 93
c) Zusammenfassung von Betrieben (Nr. 1b) 93
d) Erleichterte Betriebsratsbildung oder sachgerechte Interessenwahrnehmung 94
aa) Erleichterte Betriebsratsbildung 94
bb) Der sachgerechten Wahrnehmung von Arbeitnehmerinteressen dienlich 95
cc) Verhältnis beider Alternativen 96
e) Verhältnis zwischen vereinbarter und gesetzlicher Struktur 97
2. Spartenbetriebsrat (§ 3 Abs. 1 Nr. 2 BetrVG) 98
a) Allgemeine Voraussetzungen 98
b) Bestimmung des produkt- oder projektbezogenen Spartenbegriffs 99
c) Spartenorganisation 100
d) Sachgerechte Wahrnehmung der Aufgaben des Betriebsrats 101
e) Verhältnis zwischen vereinbarter und gesetzlicher Struktur 101
aa) Alternative oder komplementäre Vertretungsstruktur 101
bb) Bildung eines Gesamtbetriebsrats 102
cc) Sinnhaftigkeit der Norm 103
3. Andere Arbeitnehmervertretungsstrukturen (§ 3 Abs. 1 Nr. 3 BetrVG) 103
a) Voraussetzungen 104
aa) Organisationsstruktur 104
bb) Wirksame und zweckmäßige Interessenvertretung der Arbeitnehmer 105
(1) Verhältnis von Wirksamkeit und Zweckmäßigkeit 105
(2) Auslegung von Wirksamkeit und Zweckmäßgkeit 106
(a) Wortlautauslegung 106
(b) Norminterpretatorische Auslegung 107
b) Gleichordnungskonzern 108
c) Beschränkung der Gestaltungsbefugnis auf die unterste Ebene 109
aa) Ziel der Neuregelung 109
bb) Methodisches Vorgehen bei der Normauslegung 110
cc) Grammatikalische Auslegung von § 3 Abs. 1 Nr. 3 BetrVG 110
dd) Systematische Auslegung 112
d) Verhältnis zur gesetzlichen Struktur 114
e) Kompetenz zur Zuständigkeitsregelung 114
4. Arbeitsgemeinschaften (§ 3 Abs. 1 Nr. 4 BetrVG) 116
a) Zuständigkeit und Befugnisse 116
b) "Demokratische" Legitimation als Voraussetzung 118
c) Rechtsstellung der Mitglieder einer Arbeitsgemeinschaft 120
5. Zusätzliche Arbeitnehmervertretungen (§ 3 Abs. 1 Nr. 5 BetrVG) 120
a) Voraussetzungen 120
aa) Existenz eines Betriebsrats 120
bb) Erleichterung der Zusammenarbeit 121
b) Aufgaben und Rechtsstellung einer zusätzlichen Arbeitnehmervertretung 123
aa) Zuständigkeiten und Befugnisse 123
(1) Stimmrecht 123
(2) Teilnahmerecht 124
(3) Beratungsfunktion 125
bb) Bestimmung der Mitglieder einer Vertretung 125
(1) Aufgabenbereich 125
(2) Legitimation 126
(3) Entscheidungsmaßstab 127
cc) Rechtsstellung der Mitglieder einer zusätzlichen Arbeitnehmervertretung 128
c) Zwischenergebnis 128
6. Unbestimmte Rechtsbegriffe und Wertungsfragen 129
a) Bestimmte Rechtsbegriffe 129
b) Unbestimmte Rechtsbegriffe und Wertungsfragen 130
aa) Sachgerechtigkeit (§ 3 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 BetrVG) 130
bb) Wirksamkeit und Zweckmäßigkeit, § 3 Abs. 1 Nr. 3 BetrVG 131
(1) Beurteilungsspielraum bezüglich des "Ob" eines Tarifvertrages 131
(2) Beurteilungsspielraum bezüglich des "Wie" des Tarifvertrages 132
(a) Zweckmäßigkeitsmaßstab 132
(b) Einzelfallentscheidung anhand eines Zweckmäßigkeitsmaßstabes 133
(3) Wortlaut 133
(4) Gesetzgeberisches Anliegen 134
(5) Tarifvertrag als Mittel zur freien Gestaltung 135
c) Ergebnis 136
7. Fehlerfolgen 136
a) Anfechtungsmöglichkeit 137
b) Nichtigkeit der Wahl 137
c) Stellungnahme 137
8. Zusammenfassende Bewertung der neuen Gestaltungsmöglichkeiten 139
III. Tarifvorbehalt 141
1. Betriebsvereinbarung (§ 3 Abs. 2 BetrVG) 141
a) Gestaltungsbefugnis durch Betriebsvereinbarung 141
b) Tarifvorbehalt 141
aa) Normzweck 142
bb) Umfang des Tarifvorranges 143
cc) Tarifliche Öffnungsklausel 144
dd) Arbeitsvertragliche Einbeziehungsabrede 145
ee) Allgemeinverbindlicherklärung 146
(1) Zweck der Allgemeinverbindlicherklärung 146
(2) Zweck des Tarifvorrangs 146
2. Regelung durch Arbeitnehmerbeschluss (§ 3 Abs. 3 BetrVG) 147
IV. Betriebsfiktion, § 3 Abs. 5 BetrVG 148
1. "Gesetzlicher Betriebsbegriff" (§ 1 Abs. 1 BetrVG) 148
2. "Vertraglicher Betriebsbegriff" 149
3. Reichweite der Fiktion 150
4. Tarifdispositivität 151
5. Auswirkungen auf Gesamt- und Konzernbetriebsrat 152
a) Ersetzung von Gesamt- bzw. Konzernbetriebsrat 152
b) Vereinbarung nach § 3 BetrVG als Grundlage für Gesamtbetriebsrat 152
c) Abweichende Regelung auf Gesamt- bzw. Konzernbetriebsratsebene 152
V. Tarifrechtliche Probleme 153
1. Parteien des Tarifvertrags/Tarifzuständigkeit 153
a) Betrieblich-branchenmäßige Tarifzuständigkeit 154
b) Persönliche Tarifzuständigkeit 154
2. Kollisionsfälle 156
a) Tarifpluralität und Tarifkonkurrenz 156
b) Lösung der Tarifkonkurrenz 157
3. Erstreikbarkeit 160
a) Betriebsverfassung und Arbeitskampfverbot 160
b) Weitergehende Begründung eines Arbeitskampfverbotes 161
c) Herkunft der Regelungsbefugnis 162
d) Ergebnis 163
4. Vorzeitige Beendigung der Amtszeit der Organisationsstruktur 164
a) Neuabschluss eines Tarifvertrages nach § 3 BetrVG 164
b) Beendigung von Tarifverträgen 165
c) Nachträgliches Entfallen der Voraussetzungen von § 3 Abs. 1 BetrVG 165
aa) Anpassung nach den Grundsätzen der Störung der Geschäftsgrundlage 166
bb) Beendigung des Amts des Betriebsrats 166
5. Übergangsmandat 167
a) Bei Vereinbarung eines Tarifvertrages nach § 3 Abs. 1 BetrVG 167
b) Bei Wegfall des Tarifvertrages 168
c) Bei Betriebsänderungen 168
aa) Betriebsspaltung (§ 21a Abs. 1 BetrVG) 168
bb) Betriebszusammenfassung (§ 21a Abs. 2 BetrVG) 169
6. Rechtsnachfolge 170
a) Firmentarifvertrag 171
aa) Gesamtrechtsnachfolge 171
bb) Einzelrechtsnachfolge 171
(1) Kollektivrechtliche Weitergeltung 171
(2) Individualrechtliche Weitergeltung nach § 613a BGB 172
(3) EG-Richtlinie 2001/23/EG 173
b) Verbandstarifverträge i.S.v. § 3 BetrVG 174
c) Konstruktionen zur Einzelrechtsnachfolge bei Tarifverträgen 175
d) Rechtsfolgen 176
7. Nachwirkung von Tarifverträgen 176
a) Nachwirkung und Tarifvorbehalt in § 3 Abs. 2 und 3 BetrVG 177
b) Nachwirkung und gesetzliche Regelung 177
8. Kartellrechtliche Zulässigkeit 179
a) Anwendbarkeit des GWB auf Tarifverträge nach § 3 BetrVG 180
b) Bewirken einer Wettbewerbsbeschränkung 181
C. § 3 Abs. 1 BetrVG als Legitimations- und Legitimitätsproblem 183
I. § 3 Abs. 1 BetrVG als Delegation staatlicher Normsetzung 184
1. Rechtsnormcharakter von Tarifverträgen nach § 3 BetrVG 184
a) Eingriffscharakter betriebsverfassungsrechtlicher Organisationsnormen 184
b) § 3 BetrVG als relativer, unselbstständiger Eingriff? 186
c) Lehre vom Betriebsverhältnis 187
2. Grenzen der Delegation von Normsetzungsbefugnissen an Private 188
a) Verfassungsrechtliche Begrenzung der Delegation an Private (Art. 80 GG) 189
aa) Subjektbezogenes Delegationsverbot 190
bb) Bundesverfassungsgericht 191
cc) Stellungnahme 191
b) Legitimation delegierter Normsetzung 192
aa) Legitimationserfordernis bei staatlicher Normsetzung 192
(1) Funktion von Legitimation 193
(2) Legitimationssubjekt 194
(3) Legitimationsgegenstand 194
(4) Demokratie als Ausgleich von Selbstbestimmung und Herrschaft 195
bb) Instrumente staatsvermittelnder Legitimation 196
cc) Richterliche Kontrolle 198
dd) Legitimationsniveau 199
c) Rechtsstaatsprinzip und Delegation 201
aa) Funktion 202
bb) Elemente 202
(1) Gewaltenteilungsgrundsatz 203
(2) Rechtssicherheit 203
(3) Verfassungsstaatlichkeit 204
cc) Instrumente 205
(1) Klare Zuständigkeitsordnung 205
(2) Einhaltung von Gesetz und Verfassungsmäßigkeit 205
(3) Gesetzesvorbehalt und Wesentlichkeitsvorbehalt 206
d) Verhältnis Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip 207
3. Verfassungsrechtliche Anforderungen in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 209
a) Facharztbeschluss 209
b) Bergmannsversorgungsschein-Beschluss 210
aa) Subjektives Delegationsverbot 210
bb) Verhältnis von Delegation und inhaltlicher Verweisung 211
(1) Statische Verweisung 211
(2) Dynamische Verweisung 211
cc) Unzulässiger Verzicht 212
dd) Allgemeinverbindlicherklärung als zulässige Außenseitererstreckung 214
c) Allgemeinverbindlicherklärungs-Beschluss 214
4. Schlussfolgerungen 216
a) Legitimation und Legitimität delegierter Normsetzung durch Private 216
b) Kompensationslehre und Grundrechtskollision 218
II. § 3 BetrVG zwischen Koalitionsfreiheit, Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip 219
1. § 3 BetrVG als betriebsverfassungsrechtlicher Delegationsakt 220
a) § 3 Abs. 1 Nr. 3 BetrVG als "im Wesentlichen bestimmte" Regelung 220
b) Inkorporation der tarifvertraglichen Regelung durch § 3 Abs. 5 BetrVG 221
2. Eingriff in den Schutzbereich von Artt. 20 Abs. 1 und 2, Abs. 3, 28 Abs. 1 Satz 1 GG 223
b) Staatliche Letztverantwortung durch Lenkungs- bzw. Kontrollinstrumente 223
c) Legitimationsdefizit der Tarifvertragsparteien gegenüber Außenseitern 224
3. Rechtfertigung 224
a) Koalitionsbetätigungsfreiheit als Abwägungsposition 225
b) Selbstbestimmung der Außenseiter als Gegenposition 226
c) Einseitiger Ausgleich zu Lasten von Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip 226
d) Verfassungswidrigkeit von § 3 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 BetrVG 229
III. Ergebnis 230
D. Normsetzung mit Außenseiterwirkung als Problem der Koalitionsfreiheit 231
I. Koalitionsrechtliche Dimension des Außenseiterproblems 231
II. Schutzbereich der Koalitionsfreiheit 232
1. Art. 9 Abs. 3 GG als positives Individualgrundrecht 232
a) Umfassender Schutz des Vereinigungsrechtes 233
b) Recht auf Teilnahme 233
c) Individuelles Recht auf Teilhabe 233
2. Eingriff durch fremde Normsetzung 234
a) Eingriff in die Freiheit der Mitgliedschaftsentscheidung 234
b) Eingriff in die Mitgliedschaftsrechte 235
3. Art. 9 Abs. 3 GG als positives Kollektivgrundrecht 236
a) Grundlage der kollektiven Koalitionsfreiheit 237
aa) Kollektivrecht als "Annex der individuellen Koalitionsfreiheit" 237
bb) Lehre von der institutionellen Garantie 237
cc) Kollektive Koalitionsfreiheit als Institutsgarantie 238
dd) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 238
ee) Stellungnahme 239
b) Elemente der Grundrechtsgewährleistung 240
aa) Bestandsgarantie 240
bb) Betätigungsgarantie 241
4. Eingriff durch fremde Normsetzung 242
5. Zwischenergebnis 242
III. Schutzbereich der negativen Koalitionsfreiheit 243
1. Grundlage der negativen Koalitionsfreiheit 243
a) Negative Koalitionsfreiheit als Ausdruck der allgemeinen Handlungsfreiheit 244
b) Schutz der negativen Koalitionsfreiheit in Art. 9 Abs. 3 GG 245
c) Differenzierende Ansätze 247
2. Stellungnahme 247
a) Differenzierende Ansätze zur negativen Koalitionsfreiheit 247
b) Aufgabe der Kernbereichslehre durch das Bundesverfassungsgericht 248
aa) Inhalt der Kernbereichslehre 248
bb) Abwägungsformel 248
cc) Verhältnis zwischen Abwägungsformel und Kernbereichslehre 249
dd) "Klarstellung" der Kernbereichslehre 249
ee) Konsequenzen für die Bestimmung der Grenzen der negativen Koalitionsfreiheit 250
c) Negative Seite als Bestandteil von Freiheitsrechten 252
aa) Negativität und "status negativus" 252
bb) Negative Grundfreiheit als freiheitliche Form der Grundrechtsausübung 253
d) Legitimatorische Notwendigkeit 254
aa) Negative Koalitionsfreiheit als Ersatz eines Koalitionspluralismus 255
bb) Die legitimatorische Funktion der negativen Koalitionsfreiheit 256
3. Der materielle Gehalt der negativen Koalitionsfreiheit 257
a) Der materielle Gehalt in Rechtsprechung und Literatur 257
b) Stellungnahme 258
aa) Maßgeblichkeit der positiven für die negative Koalitionsfreiheit 258
bb) Fernbleiberecht als Korrelat der Vereinigungsfreiheit 259
cc) Freiheit vor fremder Koalitionsbetätigung 259
4. Negative Koalitionsfreiheit der Andersorganisierten 261
5. Die negative Dimension der Kollektivgewährleistung 262
IV. § 3 BetrVG zwischen positiver und negativer Koalitionsfreiheit 263
1. Eingriff in die negative Koalitionsfreiheit durch § 3 BetrVG 263
2. Rechtfertigung des Eingriffs 264
a) Konkurrenz von negativer und positiver Koalitionsfreiheit 264
b) Gleichrangigkeit von positiver und negativer Koalitionsfreiheit 265
aa) Vorrang der positiven Koalitionsbetätigung 265
bb) Gleichrang von positiver und negativer Koalitionsfreiheit 266
c) Schutzintensität der Koalitionsbetätigungsfreiheit in der Betriebsverfassung 267
d) Ausgleich von negativer und positiver Koalitionsfreiheit 268
aa) Kompensationsmaxime 268
bb) Kein unaufhebbarer Gegensatz 269
cc) Einseitiger Ausgleich zu Lasten der negativen Koalitionsfreiheit 270
e) Verfassungswidrigkeit von § 3 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 BetrVG 271
V. Ergebnis 271
E. Alternative Formen tarifvertraglicher Befugnisse zur abweichenden Gestaltung der gesetzlichen Betriebsverfassung 272
I. Einfach-gesetzliche Konkretisierung 272
II. Genehmigungserfordernis - § 3 BetrVG 1972 275
III. Allgemeinverbindlicherklärung des Tarifvertrages 278
1. Grundsätzliche Möglichkeit einer Allgemeinverbindlicherklärung 279
2. Allgemeinverbindlicherklärung auf Grundlage von § 5 TVG 279
3. Allgemeinverbindlicherklärung auf Grundlage des BetrVG 280
a) BetrVG als Grundlage für einen betriebsverfassungsrechtlichen Tarifvertrag 281
b) BetrVG auch als Grundlage für die Allgemeinverbindlicherklärung 281
Gesetzestexte 283
§ 3 BetrVG 1972 Zustimmungsbedürftige Tarifverträge 283
§ 3 BetrVG (Fassung vom 23. Juli 2001) 283
Entscheidungsregister 285
I. Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts 285
II. Entscheidungen des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes 289
III. Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichtes 289
IV. Landesarbeitsgerichtliche Entscheidungen 295
V. Arbeitsgerichtliche Entscheidungen 296
VI. Entscheidungen des Reichsgerichts 296
VII. Entscheidungen des Bundesgerichtshof 296
VIII. Entscheidungen des Bundessozialgerichts 296
IX. Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts 296
X. Entscheidungen des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes 296
Literaturverzeichnis 297
Stichwortverzeichnis 323

Erscheint lt. Verlag 17.4.2007
Reihe/Serie Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht
Zusatzinfo 324 S.
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Arbeits- / Sozialrecht Arbeitsrecht
Schlagworte Betriebsverfassung • Koalitionsfreiheit • Tarifvertrag
ISBN-10 3-428-52164-1 / 3428521641
ISBN-13 978-3-428-52164-7 / 9783428521647
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