Zur Geschichte der Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft 1902–1913 - Rudolf Steiner

Zur Geschichte der Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft 1902–1913

Vorträge, Ansprachen, Berichte und Protokolle
Buch | Hardcover
883 Seiten
2020
Rudolf Steiner Verlag
978-3-7274-2500-4 (ISBN)
97,00 inkl. MwSt
• Dokumente zur Vorgeschichte der Anthroposophischen Gesellschaft
• Zur Tätigkeit Rudolf Steiners als Generalsekretär
• Mit noch unveröffentlichten Vorträgen Rudolf Steiners
Wie die Anthroposophie aus der Theosophischen Gesellschaft entstand
In diesem Band sind erstmals alle erhaltenen Dokumente zur Geschichte der Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft versammelt. Einiges wurde an anderer Stelle bereits publiziert; hier sind die Materialien neu vollstandig und in einem kommentierten Kontext ediert. Anhand der Vortrage und Ansprachen Rudolf Steiners sowie durch Berichte und Protokolle, zum Teil auch anderer Autoren, kann Jahr für Jahr nachverfolgt werden, mit welchen Themen, Problemen und auch Konflikten sich die Gesellschaft zu beschaftigen hatte. Obwohl es letztlich immer um sehr spirituelle Themen und Aufgaben ging, zeigt der Umgang mit Antragen, Stellungnahmen, Aufnahme- und Ausschlussfragen, dass die menschlichen Auseinandersetzungen viel Energie und Kraft erforderten. Mit klarer Haltung ging Rudolf Steiner auf alles ein und ließ sich nicht beirren. Als Einstieg ist dem Band eine Ansprache Rudolf Steiners aus dem Jahr 1920 vorangestellt: "Zur Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der anthroposophischen Bewegung". Wer sich mit diesen spannenden und ereignisreichen Jahren beschaftigt, wird manche Zwischentone in den Vortragen Rudolf Steiners besser verstehen.

Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn, heute Kroatien), geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: "Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen." Diese Überzeugung leitete ihn auch in seiner Tätigkeit als Goethe-Herausgeber in Weimar, als Schriftsteller, als Redakteur und Vortragsredner in Berlin, später in Dornach und an vielen anderen Orten Europas. Seine durch Bewusstseinsforschung erweiterte Sichtweise, die er "Anthroposophie" (Weisheit vom Menschen) nannte, ermöglichte es ihm, auf zahlreichen Lebensgebieten praktische und tiefreichende Impulse zu geben, stets mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation. Nach der Trennung von der Theosophischen Gesellschaft, deren Deutscher Sektion er zunächst als Generalsekretär vorstand, wirkte bei der Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft mit. Im Goetheanum in Dornach bei Basel bekam die Gesellschaft ihr Zentrum "Freie Hochschule für Geisteswissenschaft". Als der Doppelkuppelbau aus Holz durch Brandstiftung zerstört wurde, stellte sich Rudolf Steiner an die Spitze der neu begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen und ist in der "Rudolf Steiner Gesamtausgabe" zum großen Teil ediert.

Textauszug: Es wäre kompliziert geworden, wenn wir darauf gewartet hätten, dass jede Loge aufgefordert worden wäre, den neuen Generalsekretär anzuerkennen und nach Adyar zu gehören: Es ist einfacher, die Mitglieder betrachten sich nicht mehr als Mitglieder der Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft. Dies entspricht ja der Wahrheit. Es liegt im Interesse der Mitglieder, sich zu betrachten als herausgeworfen aus der Sektion. Es kann selbstverständlich sich jede Loge bei dem neuen Generalsekretär der Deutschen Sektion melden. Es wird dann ein neuer Charter (Stiftungsurkunde) ausgestellt, von dem neuen Generalsekretär, der ernannt werden wird, und diejenigen, die weiter der Theosophischen Gesellschaft Adyar angehören wollen, die müssten an diese neue Deutsche Sektion sich anschließen, oder direkt an Adyar. In beiden Fällen würden sie mit unserer Bewegung, mit der ich verquickt bin, nichts mehr zu tun haben, weil wir arbeiten wollen, ohne dass man uns die unsinnigsten Vorwürfe macht. Wer mit uns etwas zu tun haben will, soll das treulich bekennen, und wer das nicht will, der kann sich der neuen deutschen Sektion anschließen oder in Adyar. Das ist es, um was es sich in der Zukunft handeln wird. Die Deutsche Sektion und alle ihre Funktionen haben zu bestehen aufgehört. Ich habe schon bei der Eröffnung dieser freundschaftlichen Zusammenkunft erörtert, dass ich und alle, die Verständnis für die Sachlage haben, nur mit großem Schmerze gesehen haben, was sich vollziehen musste. Es hat sich vollzogen, weil wir es als unsere Pflicht betrachtet haben, gerade der Theosophischen Gesellschaft anzugehören, und wir mit tiefem Schmerz sehen mussten, dass dies uns unmöglich gemacht worden ist.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Rudolf Steiner Gesamtausgabe ; 250
Zusatzinfo Mit zahlreichen Faksimiles von Text und Bilddokumenten im Anhang
Verlagsort Basel
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 1163 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Weitere Fachgebiete Anthroposophie
Schlagworte Annie Besant • Anthroposophie • Anthroposophische Gesellschaft • Charles Webster Leadbeater • Dornach • Goetheanum • Karma • Krishnamurti • Reinkarnation • Rudolf Steiner • Theosophie • Theosophische Gesellschaft
ISBN-10 3-7274-2500-8 / 3727425008
ISBN-13 978-3-7274-2500-4 / 9783727425004
Zustand Neuware
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