Klinische und radiologische Verlaufsuntersuchung an den Strahlbeinen der Vorderextremitäten von Pferden

Die röntgenologische Untersuchung des Pferdes ist eine der Zulassungsvoraussetzungen für Auktionsanwärter und nimmt auch bei Kaufuntersuchungen anderer Pferde immer mehr an Bedeutung zu. Sie gehört inzwischen zu den Routineuntersuchungen in der Pferdemedizin. Da die Podotrochlose eine häufige Lahmheitsursache beim Pferd darstellt, ist die röntgenologische Darstellung der Strahlbeine von besonderem Interesse. Anhand der in der Kaufuntersuchung erhobenen Befunde soll die spätere Verwendung des Pferdes prognostisch beurteilt werden. Aufgrund der häufig auftretenden Problematik bei der Interpretation derselben und der oft unterschiedlichen Befundbewertung wurde, wie von der Bundestierärztekammer empfohlen, basierend auf dem Ergebnisprotokoll der ersten Röntgenkommission 1993, der „Leitfaden für die röntgenologische Beurteilung bei der Kaufuntersuchung des Pferdes“ („Röntgenleitfaden“) nach Prüfung durch den Vorstand der Gesellschaft für Pferdemedizin und dem Ausschuss Pferde der Bundestierärztekammer erarbeitet. Dieser Leitfaden enthält Empfehlungen über Qualität und Technik für die Anfertigung von Röntgenbildern, sowie eine Klassifizierung zur Beurteilung von sichtbaren röntgenologischen Veränderungen. Er wurde in den Jahren 2002 und 2003, sowie 2007 überarbeitet und erweitert. Da radiologische Befunde aber auch ohne klinische Erscheinungen auftreten und über einen längeren Zeitraum unverändert fortbestehen können (HERTSCH 1992), soll die vorliegende Arbeit zur wissenschaftlichen Untersuchung hinsichtlich Entwicklung und klinischer Relevanz von röntgenologischen Befunden beitragen. Ziel dieser Arbeit ist es somit im Rahmen einer klinischen und radiologischen Verlaufsuntersuchung der Strahlbeine von Auktionsanwärtern, die zuvor anhand des Röntgenleitfadens bewertet wurden, eine Aussage über das Vorkommen und die Entwicklung von röntgenologisch sichtbaren Veränderungen und deren klinischer Relevanz zu machen, im Hinblick auf die bereits oben erwähnte und häufig geforderte prognostische Beurteilung.