Supervereinigung (eBook)
88 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7431-2594-0 (ISBN)
Der Naturwissenschaftler Dipl.-Math. Klaus-Dieter Sedlacek, Jahrgang 1948, studierte in Stuttgart neben Mathematik und Informatik auch Physik. Nach fünfundzwanzig Jahren Berufspraxis in der eigenen Firma widmet er sich nun seinen privaten Forschungsvorhaben und veröffentlicht die Ergebnisse in allgemein verständlicher Form. Darüber hinaus ist er der Herausgeber mehrerer Buchreihen unter anderem der Reihen Wissenschaftliche Bibliothek und Wissenschaft gemeinverständlich.
3 Der Weg zur Welterkenntnis
Ein Weg, die Welt zu erkennen und zu erklären, insbesondere Dinge wie Information, Bewusstsein, Sinn, Bedeutung, Krankheit oder die Phänomene der Quantenphysik, basiert auf einer strikten Trennung der abstrakten geistigen von der physikalischen Welt, da jede Vermischung beider Welten zu Ergebnissen führt, die weder real sind noch zur Naturwissenschaft gehören, sondern ausschließlich in der abstrakten geistigen Welt angesiedelt sind, also Abstrakta sind.
Beispielsweise sind mathematische Formeln, exakte geometrische Formen, Gottheiten oder „unmögliche Dinge” wie eckige Kreise und Eier legende Wollmilchsäue Abstrakta. Ein Großteil der Objekte der Philosophie sind es auch. In der geistigen Welt der Abstrakta existiert alles, was man nur denken kann, aber nicht im physikalischen Sinn.
Zum Bereich der realen physikalischen Welt gehört alles, was sich prinzipiell messen oder beobachten lässt, d. h. Wechselwirkungen mit anderen Objekten eingeht. Das Kriterium „Wechselwirkungen” hilft uns zu unterscheiden, was in die eine, was in die andere Welt gehört. Beispielsweise können Eier legende Wollmilchsäue in der freien Natur nicht fotografiert werden, d. h., sie können keine Photonen aussenden, die zu Wechselwirkungen mit dem Foto-Chip führen. Würde jemand mit einem Fotoapparat losziehen, um Bilder von der Wollmilchsau-Spezies zu schießen, würde man ihn zu Recht für dumm oder verrückt erklären, weil er die Realität nicht von der geistigen Welt zu unterscheiden vermag. In der realen physikalischen Welt existieren nur die Konkreta zusammen mit Prozessen.
3.1 Abstrakte und reale Welt in der Quantenphysik
Die Vermischung von realer und geistiger Welt findet man nicht nur im geisteswissenschaftlichen oder theologischen Bereich, sondern genauso bei jenen Quantenphysikern, die Schrödingers Wellenfunktion als eine Beschreibung der Wirklichkeit ansehen. Schrödingers Wellenfunktion ist eine mathematische Formel zur Beschreibung des Zustands von Quanten7 vor ihrer Messung.
Wenn man das Quadrat der Wellenfunktion bildet, dann bekommt man als Ergebnis die Aufenthaltswahrscheinlichkeit (nicht den exakten Ort, sondern nur eine Wahrscheinlichkeit!) der Elementarteilchen, für welche die Wellenfunktion aufgestellt wurde.
Obwohl man als Ergebnis nur Wahrscheinlichkeiten bekommt, hat sich die Wellenfunktion als außerordentlich nützlich erwiesen, indem man etwas berechnen konnte, was für die Entwicklung von Handys, Computern, Lasern usw. wichtig war und immer noch ist. Ohne die Wellenfunktion würde die Welt völlig anders aussehen, weil es alle modernen elektronischen Errungenschaften nicht gäbe.
Die Phänomene der Quantenphysik bzw. Quantenmechanik müssen gedeutet werden, weil sie nicht unmittelbar einsichtig sind. Zur sogenannten Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik gehört das berühmte Gedankenexperiment Schrödingers Katze8. Danach wird eine Katze in eine verschlossene Kiste zusammen mit einem Mordinstrument gesperrt. Dieses wird durch den zufälligen Zerfall einer radioaktiven Substanz gesteuert. Wenn der Versuchsleiter nach einer Stunde in der Kiste nachsieht, gibt es eine 50%-ige Wahrscheinlichkeit, dass die Katze noch lebt.
Die Theorie der Quantenmechanik sagt, dass die Katze innerhalb der Stunde, bevor der Versuchsleiter nachsieht, gleichzeitig tot und lebendig ist, und zwar als sogenannte Überlagerung zweier möglicher Zustände.
Wäre die Wellenfunktion eine Beschreibung der Wirklichkeit, also ein Konkretum oder ein Prozess, dann wäre Schrödingers Katze, die in einem Gedankenexperiment zusammen mit einem Mordinstrument in eine Kiste eingesperrt ist, vor dem Öffnen der Kiste sogar in der Realität gleichzeitig tot und lebendig.
Schrödingers Katze ist ein gutes Beispiel für die Vermischung der abstrakten Welt mit der realen physikalischen. Die Wellenfunktion gehört als mathematische Formel zur abstrakten geistigen Welt, sie ist ein Abstraktum. Die Katze in der Kiste gehört zur realen physikalischen. Da die Wellenfunktion nur ein Abstraktum ist, ist sie auch keine Entität der Realität. Man muss also davon ausgehen, dass sich die Katze in der Realität keineswegs im Überlagerungszustand von tot und lebendig befindet. Man muss sich ferner im Klaren darüber sein, dass die Ergebnisse von Theorien, die beide Welten miteinander vermischen, nicht zur realen Welt gehören. Sie sind weder Prozesse der Realität noch zur Realität gehörende Konkreta.
Die gleichzeitig tote und lebendige Katze von Schrödingers Gedankenexperiment gehört nicht der realen Welt an, sie ist kein Konkretum.
3.2 Wie abstrakte und reale Welt miteinander verbunden sind
Zwischen der abstrakten und der physikalischen Welt gibt es eine Verbindung: Das sind die Prozesse.
Beispielsweise sind Computerprogramme Prozesse. Der Programmcode gehört zur abstrakten geistigen Welt, ist also ein Abstraktum. Die Ausführung des Programmcodes gehört zur physikalischen Welt, weil jede Durchführung eines Programmschritts eine Wechselwirkung darstellt. Die Ausführung ist also ein Prozess.
Es mag völlig richtig sein, dass reine Zahlenwerte ohne physikalischen Kontext nicht zur naturwissenschaftlichen Welt gehören, doch wenn Zahlen als Zielwerte in Prozesse (= Computerprogramme mit der zugehörigen Ausführung) eingebaut werden, dann verbinden sie die abstrakte Welt mit der physikalischen. Das Gleiche gilt für 'Denken'. Denken formt Information um oder speichert sie. Denken kann deshalb als ein Prozess angesehen werden und der Denkprozess verbindet die abstrakte mit der realen Welt, indem etwas ausgeführt wird. Abstrakte Information wird umgeformt und physikalisch gespeichert.
Was ist aber Bewusstsein? Allgemein wird Bewusstsein als eine Entität angesehen, die je nachdem, aus welcher Fakultät der Wissenschaftler stammt, entweder einer nicht fassbaren, d. h. abstrakten, oder einer realen materialistischen, d. h. der physikalischen Welt zugeordnet wird. Theologen und Geisteswissenschaftler neigen eher dazu, Bewusstsein als eine Entität der geistigen Ebene anzusehen. Meine Überzeugung lautet: Bewusstsein ist ein Prozess (wie ich unter anderem in meinem Büchlein mit dem Titel „Synthetisches Bewusstsein“) beschrieben habe. Damit verbindet Bewusstsein beide Welten, die abstrakte geistige und die real-physikalische.
3.3 Der Dualismus der Elementarteilchen
Alle Objekte der Quantenphysik erscheinen uns nach einer Messung so, als hätten sie Wellencharakter oder Teilchencharakter. Welcher Charakter zutage tritt, hängt nur von der Art der Messung ab. Deswegen spricht der Physiker von Welle-Teilchen-Dualität. Niemand weiß, welchen Charakter die Objekte der Quantenphysik tatsächlich haben, nur eines ist sicher, der Wellencharakter widerspricht dem Teilchencharakter und umgekehrt. Aber selbst wenn der Teilchencharakter im Vordergrund steht, bleibt der Wellencharakter trotzdem voll erhalten.
Im Prinzip sind alle Objekte unserer Welt auch Objekte der Quantenphysik und haben Quanteneigenschaften. Beispielsweise hat ein Auto oder ein Fernseher oder ein Fußball Quanteneigenschaften. Das bedeutet, ein Auto, ein Fernseher oder ein Fußball haben Wellencharakter! Man kann die Amplituden der Wellen ausrechnen. Das Problem ist nur: Die Amplituden der Wellen sind so winzig (je größer das Objekt, desto kleiner die Welle), dass es mit heutigen Messmethoden nicht möglich ist, sie in einem Doppelspaltxperiment9 festzustellen (ganz abgesehen davon, dass es schwierig wird, ein Auto durch einen Doppelspalt zu schicken).
Bei Experimenten mit Riesenmolekülen (Fullerenen), die man durch einen Doppelspalt schicken kann, geht es unter anderem auch darum, auszuloten, wo die Grenzen der Messmöglichkeiten liegen und wie und wie lange man die großen Moleküle von ihrer Umwelt isolieren kann, um die Doppelspaltmessung durchzuführen. Denn sobald das Riesenmolekül mit einem Objekt der Umgebung wechselwirkt, bildet es mit diesem eine Einheit und macht das Messergebnis unbrauchbar.
3.4 Zusammenhang zwischen Information und Energie
Der Begriff abstrakte Information wird immer für eine Eigenschaft...
Erscheint lt. Verlag | 13.3.2017 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Technik |
ISBN-10 | 3-7431-2594-3 / 3743125943 |
ISBN-13 | 978-3-7431-2594-0 / 9783743125940 |
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