Sündenfall der Intellektuellen

Ein deutsch-französischer Streit von 1945 bis heute
Buch | Hardcover
278 Seiten
2022 | 1. Auflage
wbg Academic in Herder (Verlag)
978-3-534-40722-4 (ISBN)
35,00 inkl. MwSt
Ulrike Ackermanns Buch erzählt vom "Sündenfall" vor allem westdeutscher Intellektueller während des Kalten Krieges und danach. Mit der Studentenbewegung von 1968 wurde ein politisch blinder Antifaschismus dominant, der eine angemessene Auseinandersetzung mit dem kommunistischen Totalitarismus verhinderte.
Ulrike Ackermanns Buch erzählt eine Episode unserer jüngsten Geschichte, die dem kollektiven Gedächtnis zu entgleiten droht. Auf dem 1950 gegründeten "Kongress für kulturelle Freiheit", dessen Entstehungs- und Wirkungsgeschichte anhand zeitgenössischer Quellen rekonstruiert wird, fanden sich europäische Intellektuelle zusammen, die sich in der Ablehnung der Totalitarismen sowohl des Faschismus und Nationalsozialismus als auch des Kommunismus einig waren. Für das Gros der französischen Linksintelligenz jener Zeit stand fest, man müsse die Sowjetunion und ihre "Errungenschaften" um jeden Preis verteidigen. Ereignisse wie die von Budapest (1956) und Prag (1968) sowie der "Gulag-Schock" der 70er Jahre öffneten ihnen jedoch die Augen. Französische Intellektuelle begannen einen intensiven Austausch mit den Dissidenzbewegungen Osteuropas und unterstützten sie. Anders die westdeutschen Kollegen: Ihr "Sündenfall" bestand darin, nach 1968 auf einen politisch blinden Antifaschismus zu setzen, der sie daran hinderte, sich mit der Realität des kommunistischen Totalitarismus angemessen auseinanderzusetzen. Deshalb konnte von tätiger Solidarität mit den verfolgten osteuropäischen Dissidenten keine Rede sein.

Prof. Dr. Ulrike Ackermann ist Politikwissenschaftlerin und Soziologin. 2009 gründete sie das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung, das sie seitdem leitet. 2008 wurde sie als Professorin berufen und lehrte bis 2014 Politische Wissenschaften mit dem Schwerpunkt »Freiheitsforschung und Freiheitslehre« in Heidelberg. 2002 gründete und leitete sie das Europäische Forum an der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Darüber hinaus arbeitet sie seit vielen Jahren als freie Autorin für Funk und Print.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Darmstadt
Sprache deutsch
Maße 148 x 21 mm
Gewicht 460 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Antifaschismus • Dissidenzbewegung • Faschisms • Freiheitsforschung • Geschichte • Kollektives Gedächtnis • kulturelle Freiheit • Linksintelligenz • Nationalsozialismus • Osteuropa • Politik • Solidarität • Totalitarismus • wbg Publishing Services
ISBN-10 3-534-40722-9 / 3534407229
ISBN-13 978-3-534-40722-4 / 9783534407224
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
der Westen, der Osten und ich

von Adam Soboczynski

Buch | Hardcover (2023)
Klett-Cotta (Verlag)
20,00
Gewalt, Umwelt, Identität, Methode

von Tom Holert

Buch | Softcover (2024)
Spector Books OHG (Verlag)
36,00