Roman Schnur in Osteuropa 1971–1996.

Michael Kilian (Herausgeber)

Buch | Softcover
269 Seiten
2021
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-18216-9 (ISBN)
79,90 inkl. MwSt
Roman Schnur (1927-1996) war einer der originellsten Erscheinungen der deutschen Staatsrechtslehre der Nachkriegszeit. Er war ein Denker, der Bezüge sah, die andere nicht bemerkten: ein Theoretiker der jungen Verwaltungswissenschaft, Verfassungshistoriker, Brückenbauer zu Polen, Ungarn, zur Tschechoslowakei, aber auch zu Frankreich und Italien. Und vor allem war er ein sprachmächtiger Essayist mit hohem Anspruch. Er war, was man heute einen »Netzwerker« nennt. Die größten Wirkungen erzielte er aber mit seinen Kontakten nach Polen, wo er zu einer legendären, vielfach ausgezeichneten Figur wurde. Weder scheute ihn das Kriegsrecht in Polen, noch verbarg er seine Wurzeln zu Carl Schmitt. Schnur vertrat seine Ansichten beharrlich und zog Anfeindungen auf sich. Dies in einer Unabhängigkeit als Hochschullehrer, wie sie heute selten geworden ist.
Roman Schnur war einer der originellsten Erscheinungen im weiten Spektrum der deutschen Staatsrechtslehre der Nachkriegszeit. Seine weit gespannten Interessen und seine breite Allgemeinbildung hoben ihn über das gängige Maß seiner Kollegenschaft hinaus. Er war ein Denker, der Bezüge sah, die andere nicht bemerkten - oder nicht bemerken wollten: einer der Begründer und Theoretiker der jungen Verwaltungswissenschaft, Brückenbauer zu Polen, Ungarn, zur (damaligen) Tschechoslowakei, aber auch zu Frankreich und Italien, wo er in seinem Südtiroler Chalet einen Großteil seiner Abhandlungen verfasste. Und vor allem war er ein sprachmächtiger, ja eloquenter Essayist mit hohem Anspruch; darin besaß er das Alleinstellungsmerkmal seiner Zunft. Und »Essayismus« gilt dort nicht gerade als Ausweis hoher Wissenschaftlichkeit, was ihn - zu unser aller Leseglück - nicht schreckte. Er war, was man heute einen »Netzwerker« nennt: unermüdlich knüpfte er seine Fäden zur Kollegenschaft, auch zu deren Nachwuchs (soweit diese seinen Ansprüchen genügten). Die größten Wirkungen erzielte er aber mit seinen Kontakten nach Polen, wo er zu einer legendären, vielfach ausgezeichneten Figur wurde. Weder scheute ihn das Kriegsrecht, noch verbarg er, entgegen dem Zeitgeist, seine Wurzeln zu Carl Schmitt. Schnur arbeitete stets »gegen den Strich«, vertrat seine Ansichten beharrlich und zog Anfeindungen auf sich. Dies in einer Unabhängigkeit als Hochschullehrer, wie sie heute selten geworden ist. Roman Schnur - ein Vorbild? Der Herausgeber wagt es, diese Frage uneingeschränkt zu bejahen.

Michael Kilian was Professor of Law (Ordinarius) in the Faculty of Law at the Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg from 1992 to 2014, where he held the Chair of Public Law, International and European law. Prior to this Kilian was Professor in Heidelberg. He had completed a doctorate on the topic of »Protection of the environment through international organisations« (»Umweltschutz durch Internationale Organisationen«) in 1985, under the supervision of Thomas Oppermann. This was followed in 1990 by his habilitation research, on the topic of »Subsidiary budgets of the Federal Government« (»Nebenhaushalte des Bundes«) under the supervision of Oppermann and Ferdinand Kirchhof. In the period 1978 to 1982 Kilian worked as private secretary to Professor Dr.Dr.h.c.mult. Walter Hallstein. From 1993 to 2000 he was a member of the Constitutional Court of Sachsen-Anhalt. He has been in practice (Counsel) with PHP in Dresden since 2015.

A. Einführung: Zur Person von Roman Schnur
Meine Begegnung mit Roman Schnur – Feuilletonismus als Wissenschaft – Roman Schnurs wissenschaftlicher Lebensweg – Das staats- und verwaltungswissenschaftliche Werk – Das essayistische Werk und Polen – Das Nachwirken – Zur Auswahl der nachfolgenden Schriften
B. Polen
Essays – Reiseberichte
C. Tschechien, Slowakei und Ungarn
Essays – Reiseberichte
Nachweise

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo 4 Abb.; 269 S., 4 schw.-w. Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 400 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Essays / Feuilleton
Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Militärgeschichte
Recht / Steuern Rechtsgeschichte
Sozialwissenschaften Pädagogik Allgemeines / Lexika
Schlagworte Mitteleuropa • Polen • Wissenschaftlicher Essayismus
ISBN-10 3-428-18216-2 / 3428182162
ISBN-13 978-3-428-18216-9 / 9783428182169
Zustand Neuware
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