Hinter der Grenze, vor dem Gesetz -  Tobias G. Eule,  Lisa Marie Borrelli,  Annika Lindberg,  Anna Wyss

Hinter der Grenze, vor dem Gesetz (eBook)

Eine Ethnografie des europäischen Migrationsregimes
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
344 Seiten
Hamburger Edition HIS (Verlag)
978-3-86854-979-9 (ISBN)
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Hunderttausende Geflüchtete erreichen jährlich die »Festung Europa«. Doch was geschieht nach ihrer Ankunft?

Hinter der Grenze, vor dem Gesetz ist ein rechtssoziologischer Beitrag zur Debatte um Migrationssteuerung und Zugehörigkeit. Die Studie beschreibt den Umgang mit und die Kontrolle von »unerwünschter« Zuwanderung, aber auch wie das Aufenthaltsrecht angewandt, ignoriert, umgedeutet und idealisiert wird, und wie Recht und Rechtsanwendung Handlungsspielräume von Migrant innen gleichermaßen ermöglichen und begrenzen. Verantwortlichkeit lässt sich dabei im dichten Regime von Kontrollinstanzen häufig nur schwer verorten.

Die Autor_innen beleuchten die Perspektiven von staatlichen Akteuren, NGOs, Menschen mit prekärem Rechtsstatus und verschiedenen Institutionen in acht europäischen Nationen und kommen zu dem wichtigen Ergebnis, dass alle involvierten Akteur_innen immer wieder in kafkaesken Zeitschlaufen gefangen sind und Formalität und Informalität auch in Westeuropa keine Gegenpole sind.

Tobias G. Eule ist Professor für Rechtssoziologie an der Universität Bern und Distinguished Researcher am Hamburger Institut für Sozialforschung.

Lisa Marie Borrelli ist Postdoktorandin an der Hochschule für Soziale Arbeit, HES-SO Sierre, finanziert durch das NCCR on the move.

Annika Lindberg ist Postdoktorandin am Institut für Soziologie, Universität Bern und am Saxo Institut, Universität Kopenhagen.

Anna Wyss ist Postdoktorandin am MAPS, Universität Neuchâtel.

Einführung

Vorgehensweise

Europas Migrationskontrolle im Zustand der Dauerkrise

Methodologie

Terminologie

Kurzer Überblick über das Buch

2 Im Inneren des Migrationsregimes

Nationale Migrationspolitik im ständigen Wandel

Wie Rechtsanwendung Migrationsrecht formt und erweitert

Das Rechtsbewusstsein prägt die Praxis

Migrationskontrolle als interaktives und relationales Phänomen

Fazit: Praktiken, Wahrnehmungen und Widersprüche
innerhalb des Migrationsregimes

3 Entscheidungsfindung und die Rolle des Rechts

Die Macht des Ermessens

Entscheidungsfindung – Anspruch und Wirklichkeit

Wo bleibt die konkrete Rechtsnorm?

Flickschusterei und die Aneignung des Gesetzes

Fazit: Entscheidungsfindung durch Flickschustern des Rechts

4 Unlesbarkeit im Migrationsregime

Erfahrungen mit bürokratischen Absurditäten

Der Unlesbarkeitseffekt

Der Kampf um Zugang zu und Kenntnis über das Recht

Die Produktivität der Unlesbarkeit

Fazit: Die Unlesbarkeit staatlicher Macht

Verschwendete Zeit, umkämpfte Zeit

Zeitzyklen im Migrationsregime

Das Ringen um die Herrschaft über die Zeit

Herrschaft über die Geschwindigkeit in Zeiten der Beschleunigung

Kontrolle und Entschleunigung

Fazit: Das Paradox der Zeitverschwendung

6 Verantwortung in einem Migrationsregime der vielen Hände

Migrationsregime der vielen Hände

Verantwortung zwischen Gesetz und Politik

Der Zuständigkeits-Verschiebebahnhof

Verantwortung übernehmen

Fazit: Wer verspürt Verantwortung im Migrationsregime?

7 Schlussbetrachtung: Ordnung schaffen vor dem Gesetz

Zusammenfassung der wichtigsten Themen

Offene Fragen und Perspektiven für künftige Forschung

Zum Schluss

Bibliografie

Anhang

Dank

Zu den Autor*innen

Erscheint lt. Verlag 6.4.2020
Übersetzer Hans-Peter Remmler
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Aufenthaltsrecht • Aufenthaltsstatus • Feldforschung • Festung Europa • Geflüchtete • Migration • Rechtsanwendung • Rechtssoziologie • Staatlichkeit • Staatsgewalt
ISBN-10 3-86854-979-X / 386854979X
ISBN-13 978-3-86854-979-9 / 9783868549799
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