Deutsche National-Discographie / Discographie der ethnischen Aufnahmen

Mit dieser Discographie der ethnischen Aufnahmen wird der Versuch unternommen, alle in Deutschland entstandenen historischen Tondokumente zu erfassen. In die Discographie werden alle Aufnahmen unabhängig von der Art der Darbietung und ohne Gewichtung des künstlerischen oder wissenschaftlichen Gehaltes aufgenommen. Die Discographie enthält somit z.B. Volksmusik, Beispiele exotischer Instrumente, Kleinkunst, humoristische, religiöse oder literarische Darbietungen oder linguistische Forschungsdokumente. Überschneidungen mit den getrennt erscheinenden Discographien der deutschen Sprachaufnahmen, der Tanzmusik oder auch der Kleinkunst werden daher in Einzelfällen in Kauf genommen.

Abgesehen von Schellackplatten werden auch andere Tonträger einbezogen, wenn sie zur „Schellackzeit“ (also vor Einführung der Mikrorillen-Langspielplatten in den 50er-Jahren mit der damals üblichen Geschwindigkeit von 78 Umdrehungen pro Minute) in Deutschland entstanden sind. Hierzu zählen insbesondere Phonographen-Walzen, flexible Platten auf Plastik-, Metall-, Papier- oder Pappe-Basis, Tonpostkarten sowie Tefifon-Bänder. Es werden jedoch grundsätzlich nur solche Tondokumente gelistet, die als Pressungen vervielfältigt wurden, also z.B. keine Privataufnahmen oder Rundfunkmitschnitte auf Folien, Draht oder Tonband und auch keine Tonspuren von Filmen. Ein Grenzfall sind Wachs-Walzen (im Unterschied zu Guss-Walzen) aus der Zeit der Jahrhundertwende, die wegen ihrer historischen Bedeutung einbezogen werden.

Die Angaben basieren soweit als möglich auf den Original-Aufnahmeunterlagen der Plattenfirmen und Phonogramm-Archive. Leider sind diese jedoch aus Desinteresse oder durch Kriegseinwirkung grösstenteils vernichtet worden, so dass auf andere Informationsquellen zurückgegriffen werden muss. Hierzu zählen insbesondere private und öffentliche Sammlungen mit der Möglichkeit einer direkten Autopsie sowie Sekundärquellen (Firmenkataloge, Neuerscheinungs-Listen, Veröffentlichungen aus Verbands- und Fachzeitschriften).

Der Band ist alphabetisch nach den Namen der Interpreten geordnet. Bei wissenschaftlichen Aufnahmen ist anstelle des Interpreten zum Teil die ethnische oder regionale Zugehörigkeit notiert worden. Diese Aufnahmen werden von Fall zu Fall unter der Bezeichnung erfasst, unter der sie in den Original-Unterlagen notiert wurden, also z.B. „Chinesische Phonogramme“ oder „Ful-Phonogramme“ - auch dann, wenn in Einzelfällen die Interpreten überliefert sind. Sofern sich diese ermitteln lassen, wird den Eintragungen eine kurze biographische Notiz vorangestellt. Jeder Band enthält einen kumulativen Index mit den Namen der Interpreten der vorangegangenen Bände. Die Paginierung erfolgt fortlaufend.

Die Aufnahmen werden jeweils in chronologischer Reihenfolge aufgeführt. Die discographischen Angaben erklären sich selbst und beziehen sich auf: Name des Interpreten / Firmenetikett / Aufnahmeort / Aufnahmedatum / Matrizennummer / Titel / Art der Darbietung / Quelle oder Gattung / Komponist / Texter / Bearbeiter und andere Mitwirkende / Bestellnummer / ergänzende Angaben.