Gebrauchsanweisung für den Harz

(Autor)

Buch | Softcover
224 Seiten
2014
Piper (Verlag)
978-3-492-27622-1 (ISBN)
14,99 inkl. MwSt
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Der Harz ist die Heimat romanischer Meisterwerke und mittelalterlicher Fachwerkfassaden. Er darf sich des Schlosses und der Stiftskirche von Quedlinburg, der Goslaer Altstadt, historischer Bergwerke und anderer UNESCO-Weltkulturerbestätten rühmen. Was Uneingeweihten wie ein willkürliches Sammelsurium erscheint, zeigt in Wahrheit die Vielfalt der Sehens- und Merkwürdigkeiten. Dazu kommt der Nationalpark, der wie ein grünes Herz in Deutschlands Mitte sitzt - und dessen Naturreichtum am einstigen Grenzstreifen man heute auf dem Grünen Band wandernd entdecken kann. Jana Thiele berichtet von Harzgrafen, Klöstern und Burgruinen, von Schmalspurbahnen und Thermen. Und von Harzer Roller, Schierker Feuerstein und weiteren Spezialitäten der Region.

Jana Thiele, 1970 geboren, stammt aus Leipzig und studierte in Berlin. Nach langjährigen Stationen im Berliner Kultur- und Literaturbetrieb wandte sie sich selbst dem Schreiben zu. 2013 erschien ihr erstes Buch Wander-Woman. (»Jana Thiele wandert mit Sprachwitz und einer gehörigen Portion Selbstironie. Dieses humorvolle Buch ist Anstoß für alle Couch-Potatoes, es endlich zu tun: Loslaufen.« ALPIN) Ihrer Leidenschaft für das Wandern frönt Jana Thiele am liebsten im Harz, wo sie mit zwei Freunden eine Hütte nahe Quedlinburg besitzt.

AnnäherungDie WaldhütteAuf den Bergen : Der BrockenDeutschsein, Romantischsein, auf der Höh' und in der Höhle seinFachwerk und Kunstwerk I : GoslarIm Inneren der BergeDie Waldhütte im FrühlingGeorge Clooney war hierFachwerk und Kunstwerk II : QuedlinburgAm nordöstlichen Harzrand entlangDurchs Selketal : Mägdesprung, AlexisbadHarzer SchmalspurbahnenSommer in der WaldhütteNaturerlebnis im Nationalpark HarzBodetal und ThaleHochzeiten, Hexen, Brockensplitter : WernigerodeWo die V2 gebaut wurden : KZ Mittelbau-DoraKost the Ost : NordhausenFKK mit KafkaDer KarstwanderwegIn den Klöstern : Kloster Walkenried und Kloster MichaelsteinFeucht- und Heißgebiete : Das Wasserregal gibt's nicht bei IKEAThermen und Moore : Turismo o muerteStolberg und JosephskreuzKyffhäuser und Tübkes Panorama MuseumDie größte, die kleinste und die wunderlichste Holzkirche Wild at Harz : Raubtiere Peitschenknallen und Birkenblattblasen : Brauchtum und Eigenart Es wird Herbst da draußen Gärten und Parks Kalter Krieg und Grünes Band Im Kurschatten : Bad Harzburg Zum Nutzen des Harzes : Osterode Ein Mammut und ein Theatertier : Sangerhausen Samson, Harzer Roller, Hillebille : St. Andreasberg Winter - Ski und Rodel gut : Schierke, Friedrichsbrunn, Braunlage

»Ein Lesebuch, das Spaß macht - selbst, wenn man gar nicht in den Harz reisen will.« Westfälische Nachrichten 20140621

»Ein Lesebuch, das Spaß macht – selbst, wenn man gar nicht in den Harz reisen will.«

»Bei der kurzweiligen Lektüre des Buches können mit Sicherheit etliche Anregungen für besondere Orte, die einen Besuch wert sind, gefunden werden.«

»Jana Thiele streift offenen Auges durch das grüne Herz Deutschlands.«

Annäherung
Nähert man sich dem Harz von Osten, wird man am Wegesrand mit dem Schild begrüßt, dessen Wahlspruch sich das Land Sachsen-Anhalt selbst ausgesucht hat. Man wird willkommen geheißen im "Land der Frühaufsteher". Warum das ein positives Kriterium sein soll und weshalb die Offiziellen sich dafür entschieden haben, ausgerechnet damit zu werben, habe ich noch nie verstanden. Diese Benennung geht zurück auf eine Untersuchung, die zeigte, dass die Einwohner hier ein paar Minuten früher aufstehen als in anderen Bundesländern. Die Autobahnschilder sind natürlich zu klein, um den Grund dafür zu nennen. Einen ersten Hinweis bieten die ramponierten Industrieanlagen vom Ende des 19. Jahrhunderts, die in den Kleinstädten fensterlos auf die Freizeitlandschaften des 21. Jahrhunderts blicken. Es gibt nicht genügend Arbeitsplätze, und viele Ost-Harzer pendeln längere Strecken gen Westen, um sich ihre Brötchen zu verdienen. Sie sind dadurch einfach gezwungen, früher aufzustehen.
Das Zauberwort der strukturschwachen Gegend heißt Tourismus. Das wurde glücklicherweise auch erkannt, und so gibt es seit 1993 eine "Straße der Romanik", die zu achtzig romanischen Baudenkmälern in Sachsen-Anhalt führt, von denen sich etliche im Harz und seiner unmittelbaren Umgebung befinden. Ebenso wichtig war die Aufnahme zweier Stätten in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes: zum einen 1992 die Altstadt von Goslar und das Bergwerk Rammelsberg; dieser Eintrag wurde 2010 noch erweitert durch die Oberharzer Wasserwirtschaft, das Kloster Walkenried und das historische Bergwerk Grube Samson. Und zum anderen die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt von Quedlinburg, die 1994 von der UNESCO als weltkulturell bedeutsam anerkannt wurden. Was dem Uneingeweihten wie ein ziemlich willkürliches Konglomerat erscheint, gibt einen ersten Einblick in die Vielfalt der Sehens- und Merkwürdigkeiten dieser Region.
Zu dem reichen kulturellen Erbe gesellt sich außerdem das Naturerbe des Nationalparks, der wie ein grünes Herz in Deutschlands Rumpf sitzt. Während der jüngsten Vergangenheit waren die beiden Herzkammern bekanntlich von einer stark bewehrten Mauer getrennt. Nur mehr museale Reste dieser Trennung sind zu besichtigen, und der Besucher kann sich heutzutage am gleichmäßigen Schlagrhythmus der beiden Kammern freuen. Die einstige militärische Sperrzone entpuppte sich sogar als Segen für die Natur, die sich entlang des Grünen Bandes, an dem sich nun entlangwandern lässt, beinahe ungestört entwickeln konnte.
Der Harz ist an seinen Rändern rundherum besiedelt, im eigentlichen Gebirge gibt es nur wenige größere Orte. Viele Harzer Ortsnamen enden auf -rode, und so erfährt man schon einiges über ihren Ursprung: Zunächst musste der Wald gerodet werden, damit sich die Bewohner ansiedeln konnten. Die meisten Ortschaften sind seit dem 10. oder 11. Jahrhundert urkundlich belegt, sodass man sich diese Zeit als frühe Harzer Gründerzeit vorstellen darf. Das Harzgebiet liegt heute über drei Bundesländer verteilt: Niedersachsen im Westen, Sachsen-Anhalt im Osten, und ein südlicher Zipfel reicht bis nach Thüringen. Die zentrale Lage in Deutschland bedeutet auch, dass man sich aus jeder Ecke Deutschlands (ausgenommen unsere Freunde im süddeutschen Raum) in maximal drei Stunden in den Harz begeben kann. Über die Verkehrsknotenpunkte Göttingen, Braunschweig, Halle und Magdeburg reist man mit der Bahn gut dorthin. Die Bahnstrecken führen an den Harzrändern entlang, und für den innerharzlichen Transport sorgen die Harzer Schmalspurbahnen und zahlreiche Busse, die praktisch jeden Winkel erschließen. Man kann für ein Wochenende herkommen, sollte aber, wenn es geht, mehr Zeit einplanen. Denn der Weg und die Zeit lohnen sich, obwohl es auf den ersten Blick nicht wie ein touristisches Glamourgirl aussieht, was da lockt. Ohne ein bisschen Muße und Interesse wird man sich nicht anfreunden denn, ja: Die Alpen sind viel gewaltiger, die S

Erscheint lt. Verlag 10.3.2014
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 118 x 195 mm
Gewicht 258 g
Themenwelt Reisen Reiseberichte Deutschland
Sozialwissenschaften
Schlagworte Brocken • Grüne Band • Harz • Harz; Führer • Mittelgebirge • Nationalpark • Natur • Niedersachsen • Sachsen-Anhalt • Thüringen • Wald • Wandern
ISBN-10 3-492-27622-9 / 3492276229
ISBN-13 978-3-492-27622-1 / 9783492276221
Zustand Neuware
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