Andrej Sacharow (eBook)

Ein Leben für Wissenschaft und Freiheit

(Autor)

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2013 | 2013
XVI, 489 Seiten
Springer Basel (Verlag)
978-3-0348-0474-5 (ISBN)

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Andrej Sacharow - Gennady Gorelik
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Wie wurde aus dem Physiker Andrej Sacharow ein Vorkämpfer für die Menschenrechte? Darauf gibt diese Biografie eine Antwort, indem sie dem Physiker und der öffentlichen Person gleichermaßen gerecht wird. Gestützt auf bisher unzugängliche Dokumente und Augenzeugenberichte, zeigt der Autor zum einen, dass Spionage zwar den Anstoß zum sowjetischen Kernwaffenprojekt gab, die Wasserstoffbombe jedoch unabhängig davon erfunden wurde. Zum anderen erhellt er Sacharows Beweggründe, 1968 mit seinen regimekritischen Gedanken an die Öffentlichkeit zu treten.

Gennady Gorelik ist ein russischer Physiker von seiner Ausbildung her und Wissenschaftshistoriker von Beruf. Er hat zehn Bücher verfasst, unter anderem eine Biografie von Lew Landau (1908 -1968), Nobelpreistrger, brillantester theoretischer Physiker der Sowjetunion, und von Matwej Bronstein (1906 -1938), Pionier der Quantengravitation, der dem Stalinschen Terror zum Opfer fiel. Darüber hinaus hat G. Gorelik eine Vielzahl wissenschaftshistorischer und populärwissenschaftlicher Artikel veröffentlicht. Um das hier vorgelegte Buch zu schreiben, erhielt G. Gorelik sowohl ein Guggenheim-Stipendium als auch ein Stipendium vom MacArthur-Stiftungsprogramm für Frieden und internationale Zusammenarbeit.

Helmut Rotter war als Kernphysiker in der Forschung tätig. Seine Russischkenntnisse erwarb er sich im Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna während eines mehrjährigen Arbeitsaufenthaltes als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Er übersetzte den von G. Gorelik verfassten Band 'Meine antisowjetische Tätigkeit...' - Russische Physiker unter Stalin ins Deutsche, 1995 publiziert vom Vieweg-Verlag. Über einige Physiker Sowjetrusslands schrieb er zusammen mit G. Gorelik in der ersten Hälfte der 1990er Jahre Artikel für die Physikalischen Blätter, damalige Mitgliederzeitschrift der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

Gennady Gorelik ist ein russischer Physiker von seiner Ausbildung her und Wissenschaftshistoriker von Beruf. Er hat zehn Bücher verfasst, unter anderem eine Biografie von Lew Landau (1908 –1968), Nobelpreistrger, brillantester theoretischer Physiker der Sowjetunion, und von Matwej Bronstein (1906 –1938), Pionier der Quantengravitation, der dem Stalinschen Terror zum Opfer fiel. Darüber hinaus hat G. Gorelik eine Vielzahl wissenschaftshistorischer und populärwissenschaftlicher Artikel veröffentlicht. Um das hier vorgelegte Buch zu schreiben, erhielt G. Gorelik sowohl ein Guggenheim-Stipendium als auch ein Stipendium vom MacArthur-Stiftungsprogramm für Frieden und internationale Zusammenarbeit. Helmut Rotter war als Kernphysiker in der Forschung tätig. Seine Russischkenntnisse erwarb er sich im Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna während eines mehrjährigen Arbeitsaufenthaltes als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Er übersetzte den von G. Gorelik verfassten Band „Meine antisowjetische Tätigkeit...“ – Russische Physiker unter Stalin ins Deutsche, 1995 publiziert vom Vieweg-Verlag. Über einige Physiker Sowjetrusslands schrieb er zusammen mit G. Gorelik in der ersten Hälfte der 1990er Jahre Artikel für die Physikalischen Blätter, damalige Mitgliederzeitschrift der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

Vorwort 6
Danksagung 9
Inhalt 11
Teil I Physik im Zarenreich und ihr Aufschwung im Sowjetreich 15
Kapitel 1 Druck des Lichts und Druck der Verhältnisse 16
Druck des Lichts 17
Druck der Verhältnisse 21
Lebedews und Korolenkos Erbe 23
Kapitel 2 Die schwierige Geburt des FIAN 29
Die Sacharows im frühen Sowjetrussland 29
Russische Intelligenzija und Sowjetregime 34
Die Geburt von Sowjetrusslands Physik 36
Lebedews Erben in Moskau 38
Gründervater bzw. -ziehvater des FIAN -- Georgi Gamow und Sergej Wawilow 42
Kapitel 3 Der Hochschullehrer Leonid Mandelstam und seine Schule 48
Vom funktechnischen Berater zum Professor an der Moskauer Universität 48
Tamms Weg zur Wissenschaft 51
Mandelstams Schule für Physik und Leben 54
Kapitel 4 Die Terrorwelle 1937 61
Gelage in Pestzeiten 61
Moskau -- FIAN -- 1937 64
Logik des Chaos 68
Andrej Sacharow an der Schwelle des Erwachsenenlebens 70
Teil II Von der Atombombe in Stalins Hand zum Wasserstoffbombenprojekt im FIAN 77
Kapitel 5 Moralische Beweggründe für das Nuklearprojekt 78
Joffes Pragmatismus 79
Wernadskis Noosphärenphilosophie 80
Mandelstams altmodische Moral 84
Kurtschatows Vermittlerrolle 87
Kapitel 6 Tamms Doktorand Andrej Sacharow 91
Von Munitionsfertigung zu theoretischer Physik 91
Etwas Kernphysik 95
Der Theoretiker in Igor Tamm -- arbeitslos 97
Übergänge vom Typ 0 0 101
Kapitel 7 Der Direktor des FIAN -- seit 1945 zugleich Akademiepräsident 105
Warum die Wahl auf Sergej Wawilow fiel 105
Was in der Macht des Akademiepräsidenten stand 107
Was nicht in der Macht des Akademiepräsidenten stand 110
Keine Anhaltspunkte für Gedächtnislücken des damaligen Doktoranden Sacharow 112
Kapitel 8 Das Nuklearprojekt unter Berijas Kommando 115
Pjotr Kapiza -- der Widersetzliche 115
Igor Kurtschatow -- der große Diplomat 119
Klaus Fuchs -- der unersetzliche unter den Informanten 123
Kapitel 9 Sowjetrusslands Physiker zu Zeiten von Kosmopolitismus 125
Kurswechsel gegenüber Kosmopolitismus 126
Die Judenfrage unter sowjetischen Intellektuellen 128
Universitätsphysiker contra Akademiephysiker 132
Die abgeblasene Tagung 135
Kapitel 10 Das Wasserstoffbombenprojekt im FIAN 139
A- und H-Bombe oder Nuklear- und Thermonuklearbombe 139
,,Spezialenergie`` im FIAN 142
,,Ungemein scharfsinnig und physikalisch bestechend`` 147
Akademiepräsident Wawilow unter der Last seiner Machtlosigkeit 154
Teil III Im nuklearen Archipel 159
Kapitel 11 Das OBJEKT 160
Vermeintlicher Auftrag der Geheimhochburg: Kommunismus ausprobieren 160
Sloika nimmt konkrete Gestalt an 165
Triftige Entlassungsgründe 167
,,Die ganze Sache passt mir überhaupt nicht`` 171
Erste Schritte auf dem Weg zur kontrollierten Kernfusion 173
Kapitel 12 Die heroische Arbeitsetappe 179
Sloika alias RDS 6s alias ,,Joe 4`` 181
Die erste Wasserstoffbombe oder bloß eine verstärkte Atombombe? 184
Wie sich mit Physik die Geometrie überlisten lässt 187
Die Dritte Idee 191
Spionage und Physik 195
Väter der sowjetischen Superbombe und Ethik geheimdienstlich kontrollierter Wissenschaft 200
Der Konjunktiv in der Geschichte der Hyperbombe 209
Kapitel 13 Theoretische Physiker und sowjetische Praxis 217
Tamm, Landau und die Sache 217
Kernwaffeneinsatz zu zivilen Zwecken 223
Vom Geheimdienst überwachte Physiker und Alltagsleben im OBJEKT 227
Tamm und Sacharow 233
Kapitel 14 Herausforderungen an Sacharows soziales Verantwortungsbewusstsein 238
Die saubere Bombe -- oder: Andrej Sacharow contra Edward Teller 240
Moralische und politische Schlussfolgerungen aus Zahlenwerten 243
Chruschtschows eigenmächtiger Bruch und Widerruf des höchstselbst verkündeten Moratoriums 250
Die Zar-Bombe 256
Die bitterste Lektion 261
Der Moskauer Kernwaffentest-Sperrvertrag von 1963 262
Das Wahldebakel eines Lyssenko-Handlangers 265
Kapitel 15 Rückzug aus der Kernwaffenphysik in die Kosmologie 267
Erfinder oder theoretischer Physiker? 267
Die Physik des Universums 271
Vom ,,Atomproblem`` weg zu den Problemen des Universums 276
Symmetrien im asymmetrischen Universum 282
Sacharows drei Voraussetzungen über das frühe Universum 288
Die Elastizität des Vakuums 295
Theoretischer Physiker und Erfinder in einer Person 297
Kapitel 16 Wissenschaft und Politik im Weltmaßstab 300
Die Physiker steigern die Waffenpotenz -- die Marschälle lenken 300
Sacharows Brief an das Politbüro über die Verteidigungsgefahren 304
Der geplatzte Dialog in der Literaturnaja Gaseta 308
Mahnwache am Puschkin-Denkmal 311
Kapitel 17 Geistige Freiheit anno 1968 317
,,Abrücken vom Rand des Abgrunds heißt für die Menschheit, ihre Spaltung zu überwinden`` 317
Der innovative Gedanke des Sozialtheoretikers 321
,,Er sah vollkommen glücklich aus`` 327
Sacharows ,,Rowdytum`` 330
Weltfrieden und Weltkriegsgefahr anno 1968 331
Teil IV Physiker und Anwalt der Menschenrechte 335
Kapitel 18 Sacharow und Solschenizyn 336
Sacharows Gedanken in der New York Times 337
Aus Solschenizyns Sicht 341
Aus Sacharows Sicht 343
Stets auf sich allein gestellt 347
Zweierlei Sicht auf die Welt 350
Kapitel 19 Unwiderruflich auf der Gegenseite 359
Der qualvolle Winter 1968/1969 360
Aus dem MittMasch-Imperium zurück an das FIAN 363
,,Diese Gruppe mag klein sein, doch ist sie schädlich`` 366
Im Kampf für eine offene Gesellschaft 368
Dissidenten, Bürger- und Menschenrechtler 372
Kapitel 20 Andrej und Lusja 379
Charmant, sachlich und energisch 379
,,Auf Lusjas Drängen hin`` 381
Andrejs Lektorin 384
,,Vermenschlichung`` 385
Kapitel 21 Wissenschaft und Freiheit 392
,,Ein Wunder inmitten der käuflichen Intelligenzija`` 392
Kein elitärer Individualist 398
Auf der obersten Machtetage 406
Ein Schicksal von historischer Tragweite 409
Parallelen zwischen Senkrechten: Sacharow, Oppenheimerund Teller 414
Ein praxisferner Politiker? 417
Kapitel 22 Woran Sacharow glaubte 424
Denkfreiheit und Religiosität 424
Paratheismus in Wissenschaft und Leben 429
Wissenschaft und Moral, Wissen und Glaube 433
Sacharows Vermächtnis 438
Literatur 440
Kapitel 1 Druck des Lichts und Druck der Verhältnisse 440
Kapitel 2 Die schwierige Geburt des FIAN 441
Kapitel 3 Der Hochschullehrer Leonid Mandelstam und seine Schule 442
Kapitel 4 Die Terrorwelle 1937 443
Kapitel 5 Moralische Beweggründe für das Nuklearprojekt 444
Kapitel 6 Tamms Doktorand Andrej Sacharow 445
Kapitel 7 Der Direktor des FIAN -- seit 1945 zugleich Akademiepräsident 446
Kapitel 8 Das Nuklearprojekt unter Berijas Kommando 447
Kapitel 9 Sowjetrusslands Physiker zu Zeiten von Kosmopolitismus 447
Kapitel 10 Das Wasserstoffbombenprojekt im FIAN 449
Kapitel 11 Das OBJEKT 450
Kapitel 12 Die heroische Arbeitsetappe 451
Kapitel 13 Theoretische Physiker und sowjetische Praxis 454
Kapitel 14 Herausforderungen an Sacharows soziales Verantwortungsbewusstsein 456
Kapitel 15 Rückzug aus der Kernwaffenphysik in die Kosmologie 458
Kapitel 16 Wissenschaft und Politik im Weltmaßstab 460
Kapitel 17 Geistige Freiheit anno 1968 461
Kapitel 18 Sacharow und Solschenizyn 462
Kapitel 19 Unwiderruflich auf der Gegenseite 463
Kapitel 20 Andrej und Lusja 465
Kapitel 21 Wissenschaft und Freiheit 465
Kapitel 22 Woran Sacharow glaubte 468
Chronik 470
Ergänzende Literatur 478
Sach- und Personenverzeichnis 479

Erscheint lt. Verlag 7.6.2013
Übersetzer Helmut Rotter
Zusatzinfo XVI, 489 S. 60 Abb., 7 Abb. in Farbe.
Verlagsort Basel
Sprache deutsch
Original-Titel Andrei Sakharov. Nauka i Swoboda.
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Philosophie
Naturwissenschaften Physik / Astronomie Allgemeines / Lexika
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Technik
Schlagworte Frieden • Menschenrechte • Regimekritik • sowjetische Wasserstoffbombe • Verbannung
ISBN-10 3-0348-0474-1 / 3034804741
ISBN-13 978-3-0348-0474-5 / 9783034804745
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