Sich(er) fühlen: Dein Körper ist der Schlüssel (eBook)
272 Seiten
mvg Verlag
978-3-98922-087-4 (ISBN)
Kathleen Kunze (@kathleenkunzeofficial) begann 2022 über das Nervensystem zu schreiben, ausgelöst durch ihre Schwangerschaft und die Frühgeburt ihres Sohnes, die sich stark auf ihr eigenes Nervensystem auswirkten. Ihre Leidenschaft liegt in der Arbeit mit Menschen, die sie in zahlreichen Seminaren, Workshops und Coachings in die Praxis umsetzt. Allein im Jahr 2024 hat sie knapp 1000 Menschen auf ihrem Weg zu einem besser regulierten Nervensystem begleitet. Als systemische Beraterin und Coach ist sie in mehreren Methoden ausgebildet, darunter Traumafachberatung, Somatic Stress Release und EMDR. Derzeit arbeitet sie an ihrer Zulassung als Heilpraktikerin für Psychotherapie. Ihre Workshops basieren auf der Polyvagaltheorie, sind somatisch orientiert sowie traumasensibel und schaffen einen sicheren Raum für Selbstakzeptanz und Körperverbindung.
Kathleen Kunze (@kathleenkunzeofficial) begann 2022 über das Nervensystem zu schreiben, ausgelöst durch ihre Schwangerschaft und die Frühgeburt ihres Sohnes, die sich stark auf ihr eigenes Nervensystem auswirkten. Ihre Leidenschaft liegt in der Arbeit mit Menschen, die sie in zahlreichen Seminaren, Workshops und Coachings in die Praxis umsetzt. Allein im Jahr 2024 hat sie knapp 1000 Menschen auf ihrem Weg zu einem besser regulierten Nervensystem begleitet. Als systemische Beraterin und Coach ist sie in mehreren Methoden ausgebildet, darunter Traumafachberatung, Somatic Stress Release und EMDR. Derzeit arbeitet sie an ihrer Zulassung als Heilpraktikerin für Psychotherapie. Ihre Workshops basieren auf der Polyvagaltheorie, sind somatisch orientiert sowie traumasensibel und schaffen einen sicheren Raum für Selbstakzeptanz und Körperverbindung.
Einleitung
Kommen dir diese oder ähnliche Symptome bekannt vor?
- Es fällt dir schwer, zur Ruhe zu kommen.
- Du kannst abends nicht einschlafen oder wachst viel zu früh am Morgen oder häufig in der Nacht auf.
- Du fühlst dich häufig sehr gestresst und getrieben.
- Du bis sehr sensibel und fühlst dich schnell überfordert, wenn zu viele Reize auf dich einströmen.
- Du fühlst dich schon längere Zeit oder häufig sehr antriebslos.
- Deine Emotionen sind oft sehr stark und du hast das Gefühl, du kannst sie nicht kontrollieren.
- Du machst es anderen Menschen ständig recht und kommst selbst zu kurz dabei.
- Du fühlst immer wieder eine starke innere Unruhe und Ängstlichkeit.
- Du leidest unter Angst- oder Panikattacken.
- Du leidest unter chronischen starken Verspannungen.
- Du steckst in einem Burn-out.
- Du hast chronische Schmerzen.
- Du hast immer wieder Verdauungsprobleme oder chronische Magen-Darm-Beschwerden.
- Du leidest unter einer Krankheit wie Long Covid, ME/CFS, Fibromyalgie oder einer Autoimmunerkrankung.
Damit bist du nicht allein. Viele von uns leiden unter einem oder mehreren der genannten Symptome oder haben eine entsprechende Diagnose erhalten und sind auf der Suche nach der Behandlung, die ihre Symptome verringert. Viele haben schon einen langen Weg hinter sich und erfahren doch keine wirkliche Verbesserung. Für die oben genannten Symptome kann das Arbeiten an der Regulation deines autonomen Nervensystems ein guter Weg sein, um positiven Einfluss zu nehmen.
Wir alle wollen uns im Leben sicher fühlen
Wo man momentan hinhört, ist vom autonomen Nervensystem die Rede. Und das ist auch gar kein Wunder. Ist doch inzwischen die Forschung zu diesem Ansatzpunkt menschlichen Wohlbefindens weiter gediehen und deutlich klarer in ihrer Aussage, dass wir darüber tatsächlich Einfluss gewinnen auf die Gesundheit unseres Körpers und unserer Psyche und damit auf unser Wohlbefinden. Die positiven Erfahrungen vieler Menschen mit der Regulation ihres Nervensystems – von Menschen, deren Symptome über schulmedizinische Ansätze nicht erklärbar und veränderbar waren –, sprechen für sich.
Der menschliche Körper ist ein komplexes System, in dem es kaum einfache Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge gibt. Stattdessen sind seine verschiedenen Teile und Strukturen miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. So ist es bei vielen körperlichen Beschwerdebildern und noch viel mehr bei psychischen Symptomen oft nicht möglich, die eine Ursache zu finden, mit der wir unsere Beeinträchtigungen einfach erklären und beheben können. Oft braucht es eine ganzheitliche Sicht auf das System unseres Körpers, um wirkliche Verbesserung zu erreichen.
Das autonome Nervensystem ist dafür ein vielversprechender Ansatzort, denn es durchzieht einen sehr großen Teil unseres Körpers, es nimmt Einfluss auf die meisten Organe, es reguliert viele essenziell wichtige Körperfunktionen. Gerät das autonome Nervensystem aus dem Gleichgewicht, dann spüren wir das in vielfältigen körperlichen und psychischen Ausprägungen. Ein dysreguliertes Nervensystem verändert die Funktion unserer Organe und beeinträchtigt unser Muskel- und Fasziengewebe. Es verändert aber auch unsere Gedanken, unsere Emotionen und unsere Körperempfindungen. Es beeinflusst unsere Haltung zum Leben, unseren Mitmenschen und uns selbst gegenüber. Die Auswirkungen eines dysregulierten Nervensystems sind enorm und viele von uns spüren sie. Denn unsere heutigen Lebensumstände, die Krisen in dieser Welt, in der wir leben, und auch die Art und Weise, in der viele von uns aufgewachsen sind, tragen nicht dazu bei, dass unser Nervensystem im Gleichgewicht bleiben kann.
Wir Menschen brauchen vor allem eines, um uns im Leben wohlfühlen und gesund bleiben zu können: Wir müssen uns sicher fühlen. Dieses Grundgefühl von Sicherheit fehlt vielen von uns. Damit sind die Grundlagen für ein dysreguliertes Nervensystem gelegt – und folglich für eine Vielzahl von Symptomen, die oft schulmedizinisch nicht erklärbar und auch nicht vollständig heilbar sind.
Die gute Nachricht ist, dass jede und jeder von uns lernen kann, sich wieder sicher im Leben zu fühlen. Wir können auch lernen, eine innige und gesunde Beziehung zu unserem Körper aufzubauen und unser Nervensystem zu regulieren. Dieses Buch soll dazu beitragen, uns allen die Chance zu geben, wieder zurück in unser Gleichgewicht zu kommen: zu einem regulierten Nervensystem, mit dem wir sicher durch unser Leben gehen können.
Was mich bewegt, über das Nervensystem zu schreiben
Mich selbst begleitet das Thema des autonomen Nervensystems seit inzwischen über 16 Jahren. Meine Reise begann mit der Geburt meines Sohnes, der nach einer schwierigen Schwangerschaft acht Wochen zu früh auf diese Welt kam. Damals fragte ich mich, welche Auswirkungen das wohl auf seine Entwicklung haben würde. Vor 16 Jahren war, gerade in Deutschland, kaum Wissen zur langfristigen gesundheitlichen und psychischen Entwicklungsprognose von Frühgeborenen verfügbar. Das verändert sich glücklicherweise inzwischen, wenn auch langsam. Auch Informationen über das autonome Nervensystem, frühkindliche Traumatisierung und die Folgen für die Mütter und Väter waren damals kaum verfügbar. Ich sprach mit Ärzten, Physiotherapeuten und Psychologen, doch niemand kannte sich wirklich aus. Also ging ich selbst auf die Suche – eine jahrelange Suche, wohlgemerkt.
Was mir damals vor 16 Jahren noch nicht bewusst war: Diese Schwangerschaft und Geburtserfahrung hatten auch Auswirkungen auf mich. Ungefähr ein Jahr danach bekam ich körperliche Symptome. Wiederkehrende schlimme Halsentzündungen, entzündete Zahnwurzeln, Panikattacken bis hin zu Hautkrebs – über die Jahre zeigte mein Körper immer deutlicher, dass etwas nicht stimmte. Jede dieser Erkrankungen bekam ich mit viel Zeit und Geld unter Kontrolle, nur um dann direkt in die nächste zu rutschen. Irgendwann fragte ich mich, was mein Körper mir eigentlich sagen wollte. Ich begab mich auf eine Reise zurück zu mir selbst, die viele Veränderungen in wichtigen Bereichen mit sich brachte. Ich lernte dadurch, dass ich mein Leben viel zu stark auf das Wohlergehen anderer Menschen ausgerichtet hatte und nicht gut für meine eigenen Bedürfnisse sorgen konnte. Ich sah, wie oft ich einen inneren Druck hatte, weiter zu funktionieren, auch wenn ich eigentlich gar nicht mehr konnte. Ich lernte, wie sehr mein Nervensystem und mein Körper ständig unter Hochspannung standen und wie schwer ich mich tat, einfach mal loszulassen. Ich lernte auch, dass meine Schwangerschaft und die Geburt eine Traumafolgestörung hinterlassen hatten, die mein Nervensystem in einen chronisch aktivierten ängstlichen Zustand brachte.
Mithilfe einer Therapeutin, die ich sehr schätze, und Methoden wie EMDR, Somatic Experiencing und Hypnotherapie verstand ich nach und nach immer besser, nach welchen Glaubensmustern ich all die Jahre mein Leben gestaltet hatte. Ich kam wieder in Kontakt mit meinen Emotionen, die ich bisher unter Kontrolle gehalten hatte. Mit der Zeit entwickelte sich so ein tiefes Selbstmitgefühl mit mir und meinen verschiedenen kindlichen Anteilen. Darüber kam ich mehr und mehr in die Lage, eine gesündere Beziehung zu meinem Körper aufzubauen. Ich löste mich aus dysfunktionalen Beziehungen, die bis dahin Teil meiner Überlebensstrategien waren. Ich hatte kein Bedürfnis mehr, abends ein Glas Wein zu trinken, was mich viele Jahre begleitet hatte. Ich brauchte keine ständige Ablenkung mehr. Und ich kam in Kontakt mit meinen eigenen Überlebensanteilen, zum Beispiel mit meinem Anpassungsmuster, und mir wurde bewusst, wie sehr ich mich all die Jahre für andere Menschen verausgabt hatte – über alle gesunden Grenzen hinaus.
Ich lernte meine bevorzugten Überlebensstrategien kennen und erkannte, welche Auslöser mein Nervensystem dazu brachten, sie zu aktivieren. Ich lernte, zwischen wirklicher Gefahr und alten Erinnerungen, die mich glauben ließen, ich sei gerade in Gefahr, zu unterscheiden. Ich fand viele Wege und entdeckte meine persönlichen Lieblingsansätze, um mein Nervensystem zu regulieren, wenn es aus dem Gleichgewicht kam. All mein Wissen und meine Erfahrungen kamen dann noch einmal auf den Prüfstand, als ich 2021 an Covid erkrankte und die Symptome in den Wochen darauf schlimmer statt besser wurden. Das war einfach zu viel für mein Nervensystem und ich durfte viele Monate intensive Nervensystemarbeit leisten, bis ich mich wieder sicher fühlen konnte.
Dadurch ist für mich ein sehr klares Bild darüber entstanden, wie unser autonomes Nervensystem arbeitet und wie wir wieder in die Regulation zurückkommen können. Meine Selbsterfahrungen ergänzte ich über die Jahre um viele Ausbildungen: einen Master in Systemischer Beratung, eine zweijährige Yogalehrerausbildung, mehrere Weiterbildungen rund um das autonome Nervensystem und die Polyvagaltheorie, eine einjährige Zertifikatsausbildung in Happiness Studies, Ausbildungen in somatischem Stress Release, somatischer Teilearbeit und EMDR und die Zertifizierung zur Traumafachberaterin. Aktuell befinde ich mich ich in der Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie.
Ende 2022 startete ich meinen Instagram-Account rund um das Thema Nervensystemregulation und lernte, wie wichtig dieses Thema auch für viele andere Menschen ist. Die Resonanz war und ist groß. Mein innerer Antrieb ist es, dieses immer noch zu wenig bekannte Wissen und die vielen...
Erscheint lt. Verlag | 18.11.2024 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Schlagworte | Angst • Anspannung • Balance • Fight-Flight-Freeze-Fawn • Körper • Nervensystem • Nervensystemregulation • Polyvagal-Theorie • Sicherheit • Somatische Übungen • Stress • Stressbewältigung • Trauma • Überlebensstrategien • Unruhe • Vagusnerv • Wohlbefinden |
ISBN-10 | 3-98922-087-X / 398922087X |
ISBN-13 | 978-3-98922-087-4 / 9783989220874 |
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Größe: 4,6 MB
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