SCHMACKHAFTE FASTENZEIT
Herbert Pauli, geboren 1952, schreibt vornehmlich Kurzprosa, hat aber auch schon Lyrik, Romane und eine Novelle veröffentlicht. Zuletzt erschien im „Verlag am Rande“ das Kinderbuch „Der Punkt“. Er kocht gerne Hausmannskost, die er nicht nur seiner Frau zumutet, sondern auch selber isst.
Heinz Forster, geboren 1951, lebt in St. Peter/Au, ist verheiratet und hat 3 erwachsene Kinder. Als Ausgleich zu seinem Beruf als Bauleiter kocht er seit Jahrzehnten in seiner Freizeit. Jahrelang hielt er spezielle Kochkurse für Männer. Einige vorliegende Rezepte entstammen dem Kochbuch seiner Mutter, bei der er die Grundlagen des Kochens erlernte.
Gerhard Wieser, geboren 1948, fotografiert in erster Linie Landschaften, erstellt Portraits und experimentiert mit Spiegelungen. Ausstellungen in Wien, St. Pölten, Steyr, Amstetten, Traun und mehr. Multi-Media-Shows über das Mostviertel, Island, die Toskana und Haag. Lieferte die Fotos für das Mostviertelbuch „Blüten, Most und Hügelmeer“.
1. Fastenwoche • Aschermittwoch – 1. Fastensonntag
Heringssalat
Penne mit Gemüsesugo
Zanderfilet auf Pilzrisotto
Marmeladepalatschinken
2. Fastenwoche • Montag – 2. Fastensonntag
Spaghetti aglio e olio
Karfiol mit Butterbröseln
Erdäpfelgulasch
Lauch-Paradeiser-Topf
Mostviertelcaprese
Topfennockerln mit Marillensauce
3. Fastenwoche • Montag – 3. Fastensonntag
Penne mit Pesto
Krautfleckerln
Erdäpfelnudeln mit Rahmdipp
Frittata mit Pilzen und Fetakäse
Bandnudeln mit Krabben
Kaiserschmarrn
4. Fastenwoche • Montag – 4. Fastensonntag
Eiernockerln
Ratatouille
Spinat-Dal mit Linsen
Mostviertler Bohneneintopf
Gedämpftes Saiblingsfilet mit Gurke-Erdäpfel-Gemüse
Topfenauflauf mit Zwetschken
5. Fastenwoche • Montag – 5. Fastensonntag
Tagliatelle mit Gorgonzola
Karfiolgratin
Karotten-Paprika-Puffer
Überbackene Linsen mit Champignons
Karpfen gebacken mit Erdäpfelsalat
Grießkoch
6. Fastenwoche • Montag – Palmsonntag, 6. Fastensonntag
Gnocchi mit Pilzsauce
Schwammerlpfanne
Eier in Kürbispanier und Senfgemüse
Cannelloni mit Spinatfüllung
Reis mit Krabben und Paradeiser
Palatschinken mit Topfenfülle
Karwoche • Montag – Karsamstag
Spinatlasagne
Erdäpfelgratin mit Kapernveloute (sämige weiße Sauce)
Selleriescheiben gebraten, Petersilienerdäpfel, Gemüse
Cremespinat mit Spiegelei und Schmarrn
Stoßsuppe
Osterschinken
Nachwort
Wenn jemand auf dem Pfadfindersommerlager sagte: „Was ist denn das für ein Heringssalat?“, dann meinte er sicher nicht ein Gericht mit Fisch. Es war vielmehr ein Durcheinander von zugespitzten Holzstäbchen und länglichen Verankerungsstiften aus Metall gemeint, an denen man die Zeltschnur einhakte. Den Namen bekam dieses Utensil wahrscheinlich von seiner Form, die es ermöglichte, leicht in das Erdreich gedrückt zu werden. So leicht, wie sich der Fisch durch sein Element, das Wasser, bewegt. Fisch gab es in meiner Kindheit selten. Wenn, dann als tiefgefrorener Block gebacken. Oder es gab „Russen“, aber auch nur hin und wieder. Heute gehört Fisch in allen möglichen Variationen zum festen Bestandteil einer gut organisierten Küche. Als Einstieg in die Fastenzeit (und vielleicht auch, um den Kater vom Faschingsdienstag erträglicher werden zu lassen) eignet sich der Heringssalat ausgesprochen gut. Wie schon die Bezeichnung sagt, ist der Plankton fressende Schwarmfisch Hauptzutat im Salat aus Erdäpfeln, Essiggurkerln, Kapern, Senf, Sardellenpaste, Mayonnaise, Salz, Pfeffer und eben Bismarckheringen. Den Namen hat diese Fischdelikatesse vom einstmaligen deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck, der die in eine saure Marinade aus Essig, Speiseöl, Zwiebeln, Senfkörnern und Lorbeerblättern eingelegten Wassertiere besonders geschätzt haben soll. Von ihm wird auch der Ausspruch überliefert: „Wenn der Hering genauso teuer wie Kaviar wäre, würden ihn die Leute weitaus mehr schätzen.“ Schmunzeln muss ich, wenn ich lese, dass der Hering als Schwarmfisch ohne Kontakt zum Schwarm orientierungslos und panisch reagiert. Das erinnert mich an so manche Faschingsgruppe, die an einem der Faschingstage zu fortgeschrittener Stunde betrunken und laut grölend durch die Straßen zieht und dabei einen aus der Bande verliert, der dann hilflos und leise vor sich hin jammernd in einer Mauernische das Ende seiner Zeit gekommen sieht. Wie so oft können wir Vergleiche der Tierwelt mit dem menschlichen Verhalten ziehen. Was wir Menschen aber der Fauna voraushaben, ist das Zubereiten von Speisen. So möge mir der kleine Ausflug in die vergleichende Forschung verziehen sein, ehe wir uns wieder den Genüssen der Kochkunst widmen und dem Heringsschmaus hingeben wollen.
Erscheinungsdatum | 22.02.2023 |
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Illustrationen | Gerhard Wieser |
Verlagsort | Raxendorf |
Sprache | deutsch |
Maße | 205 x 154 mm |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Essen / Trinken ► Themenkochbücher |
Schlagworte | Christentum • Essen • Fastenzeit • Mostviertel • Rezepte |
ISBN-10 | 3-903259-45-4 / 3903259454 |
ISBN-13 | 978-3-903259-45-4 / 9783903259454 |
Zustand | Neuware |
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