Historia Mystica. Rätselhafte Phänomene, dunkle Geheimnisse und das unterdrückte Wissen der Menschheit (eBook)
Der 'Kultexperte' (BILD) und P.M.- Autor befasst sich seit über 30 Jahren mit den großen Rätseln der Menschheit. Er ist Autor zahlreicher erfolgreicher Sachbücher, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, und ist ebenfalls als YouTuber erfolgreich. Lars A. Fischinger lebt im Münsterland.
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DIE SINTFLUT –
»DAS ENDE ALLEN FLEISCHES«
Seit Jahr und Tag fürchtet der Mensch den Zorn Gottes. Und nicht zu Unrecht, will man der Bibel glauben.
Im ersten Buch Mose wird berichtet, der Herr der Schöpfung sei über die Verderbtheit der Menschen so verärgert gewesen, dass er eine große Flut über sie kommen ließ, in der »alles Fleisch, darin Odem des Lebens« war, bis hin zum Kriechtier, jämmerlich ertrinken sollte.
Ein einziger frommer, gerechter Mann mit seiner Familie durfte diese Katastrophe überleben: Noah. Er baute im Auftrag Gottes ein Schiff, die berühmte »Arche«, nahm weisungsgemäß Vertreter der Tierwelt mit an Bord und fuhr, während die Sintflut wütete, übers Wasser, bis er eines Tages in der Region Ararat landete.
Nun, ganz so wird es sich nicht abgespielt haben. Doch was hat es wirklich mit der Sintflut auf sich?
In ihrem viel beachteten Buch Sintflut – ein Rätsel wird entschlüsselt stellen die Meeresgeologen Walter Pitman und William Ryan die These auf, dass sich in diesem biblischen Mythos die Erinnerung an die Entstehung des heutigen Schwarzen Meeres vor 7600 Jahren niederschlage. Nach der letzten Eiszeit, als der Meeresspiegel unaufhaltsam anstieg, sei das Mittelmeer in das Gebiet eingebrochen, auf dem sich seinerzeit ein Süßwasserbecken befunden hatte. Der natürliche Damm des Bosporus brach aufgrund der auf ihn drückenden Wassermassen. Es ergossen sich unglaubliche Mengen Salzwasser in die dahinter liegende Ebene und aus dem dort liegenden Süßwassersee bildete sich das heutige Schwarze Meer.
Tatsächlich haben meeresbiologische Untersuchungen im Schwarzen Meer ergeben, dass einst an dieser Stelle wirklich ein Süßwassersee existiert haben könnte, der von großen Salzwassermengen überflutet wurde. Ob dieser Vorgang allerdings den wahren Kern des Sintflut-Mythos bildet, können weder Pitman und Ryan noch die an den Untersuchungen beteiligten Meeresbiologen schlüssig belegen. Auch bleiben sie eine Antwort auf die Frage schuldig, warum denn das Schwarze Meer noch immer existiert, wiewohl es doch im biblischen Mythos heißt, die Sintflut sei wieder zurückgegangen.
Eine ähnliche Geschichte wie in der Bibel wird übrigens bereits im babylonischen Gilgamesch-Epos erzählt. Ja, mehr noch: Wie heute bekannt ist, wissen Menschen fast auf der ganzen Welt – sei es in Australien, Nord- oder Südamerika oder auch im Pazifik – von einer verheerenden, alles vernichtenden Flut, als deren Auslöser der Zorn der Götter galt. Der Flut-Mythos scheint also ein global verbreitetes Phänomen zu sein, dem kaum bloß regionale Ereignisse zugrunde liegen werden.
Andererseits: Wie könnte man sich eine Sintflut erklären, die den gesamten Globus umfasst? So, wie in der Bibel beschrieben, sicher nicht. Denn selbst wenn die Pole vollkommen abschmelzen würden, könnte das so freigesetzte Wasser niemals alle Berge und alles Land überfluten.
Bibelexperten weisen jedoch darauf hin, dass das hebräische Wort erez, das in unserem Zusammenhang immer mit »Erde« übersetzt wird, auch »Land« oder »Gebiet« bedeuten kann. War also die biblische Flut eine Überschwemmung, die zwar ein ganzes »Gebiet« umfasste, nicht aber die ganze »Erde«?
In den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts belegten Ausgrabungen des Archäologen Sir Charles Leonard Woolley (1880 –1960), dass es in Mesopotamien (dem Schauplatz der biblischen Sintflut-Geschichte) tatsächlich eine große Flut gab. Nach der Entdeckung von Schwemmablagerungen in der südmesopotamischen Stadt Ur jubelte Woolley: »Wir haben die Sintflut gefunden.« Ob es sich dabei allerdings tatsächlich um die Flut handelte, ist auch heute noch umstritten.
Theresa Howard, die die geologischen Forschungs ergebnisse in Mesopotamien und der gesamten Golfregion in einem Aufsatz zusammenfasste, kam zu dem Schluss, dort sei die »Mutter aller Fluten« am Werk gewesen.
»Zuvor war über die Flut immer nur in Begriffen des Gebietes, das den Ausfluss des Golfes, das Delta und das untere Mesopotamien umfasst, gesprochen worden. Die neuen Beweise zwingen uns, die ganze Golfregion, buchstäblich in ihrem Gesamtausmaß, in Betracht zu ziehen. (…) Diese Mutter aller Fluten ereignete sich genau zur Mitte des vierten Jahrtausend zu einem Zeitpunkt, der archäologisch bereits als Beginn der Uruk-Periode gekennzeichnet wurde. Dies lässt sich strategisch in Eridu, Ur und Warak zeigen.«
Doch wenn man all die verschiedenen Flutgeschichten, von denen auf der ganzen Welt berichtet wird, auf eine einzige Katastrophe zurückführen will, muss es sich dabei schon um etwas wirklich Einschneidendes gehandelt haben.
Letztlich bliebe dafür nur eine mögliche Erklärung: der Einschlag eines Asteroiden oder Kometen – ein Ereignis, von dem die Erde nachweislich unzählige Male heimgesucht wurde. Eine dieser Gelegenheiten soll zum Aussterben der Saurier geführt haben – vor etwa 65 Millionen Jahren.
Der Einschlag einer solchen »kosmischen Bombe« könnte übrigens, wie einige Autoren mutmaßen, nicht nur die Sintflut erklären, sondern auch den Untergang des sagenumwobenen Inselreiches Atlantis – ein Gedanke, auf den ich gleich noch zurückkomme.
Wann genau sich die Sintflut ereignet haben soll, weiß niemand. Am höchsten gehandelt wird jedoch die Epoche zwischen 10 000 bis 5000 vor Christus – was auch der Zeitraum ist, in dem viele den angeblichen Untergang von Atlantis ansiedeln.
Datieren aber kann man die realen Ursprünge der Flutmythen, wenn es sie denn gab, beim besten Willen nicht, weder die der Indianer Nordamerikas noch den biblischen, um nur diese beiden Beispiele zu nennen. Wann die jeweiligen Dokumente entstanden sind (sofern überhaupt etwas Schriftliches vorliegt), lässt sich ungefähr bestimmen, doch das Ereignis »Große Flut« selbst? Keine Chance.
Angenommen, 10 000 vor Christus wäre tatsächlich ein Asteroid auf die Erde geprallt, wäre er wahrscheinlich in mehrere Teile zerborsten. Und die Folgen für die damalige frühe Menschheit wären verheerend gewesen, wie man aus wissenschaftlichen Modellrechnungen und Computersimulationen weiß. Hätte der Einschlag das Meer getroffen, würde tatsächlich eine Sintflut vom Festland Besitz ergriffen haben. Gigantische Flutwellen hätten alles überrollt, was ihnen im Weg stand, und jegliches Leben vernichtet. Milliarden Tonnen Gestein, Staub, Asche und giftige Gase wären in die Erdatmosphäre eingedrungen und hätten die Sonne verdunkelt. Ein solcher »nuklearer Winter« hätte einige Monate dauern können, vielleicht sogar jahrhundertelang.
Wäre ein solches Szenario allerdings erst vor relativ kurzer Zeit, wie eben vor den angenommenen 12 000 Jahren, Wirklichkeit geworden, müssten Spuren dieses Ereignisses auch heute noch nachweisbar sein. Die gibt es aber nicht – höchstens Spekulationen darüber. So wollte etwa Professor Alexander Tollmann (1928 – 2007) in Australien Hinweise auf einen solchen Asteroiden entdeckt haben, wie er in seinem Buch Und die Sintflut gab es doch schrieb. Seiner Auffassung nach war dieser in sieben Teile zerplatzte Asteroid vor rund 9500 Jahren mit der Erde kollidiert und hatte die Flut ausgelöst.
Bei den Spuren, die er im Gebiet des Tasman-Sees im südöstlichen Australien gefunden hatte, handelte es sich um Tektiten, glasartig geschmolzenes Gestein, wie es bei derartigen Katastrophen entsteht.
Untersuchungen, bei denen die Tektiten verdampft wurden, um ihr Alter auf der Grundlage des Zerfalls bestimmter radioaktiver Isotope zu bestimmen, ergaben jedoch ein Alter von 760 000 Jahren. Damals aber gab es noch gar keine Menschen, was auch die Sintflut-These obsolet macht. Professor Tollmann jedoch berief sich auf eine Reihe anderer (älterer) Untersuchungen. Darüber hinaus gab er an, in dieser Region Australiens kämen sowohl Tektiten der Sintflut vor als auch welche, die über 700 000 Jahre alt seien.
Eine weitere Schwäche dieser These besteht darin, dass es keinen Krater gibt, der seiner Datierung entspricht. Tollmann konterte, das liege daran, dass alle sieben Teile des Asteroiden ins Meer gestürzt seien.
Auch der Autor Heinrich P. Koch nimmt an, dass es ein Komet war, der vor 10 000 Jahren die Sintflut verursachte. Um seine Auffassung zu untermauern, beruft er sich auf gewisse Bibelstellen. So ist für Koch etwa die Schöpfung der Welt im ersten Buch Moses eine Schilderung der »Regenerierung der Erde (…) nach der gigantischen Katastrophe«. Was jedoch den Einschlag des Asteroiden selbst angeht, so beruft sich Koch auf die Arbeit Alexander Tollmanns.
Einer der ersten und bis heute am meisten zitierten Autoren zum Thema Sintflut und Atlantis ist Otto H. Muck. In seinem Buch Atlantis – die Welt vor der Sintflut entwirft er ein fraglos beeindruckendes Szenario vom Untergang der Insel Atlantis und in diesem Zusammenhang auch der Sintflut. Muck geht ebenfalls vom Einschlag eines Asteroiden aus, und die Flut sei eine Folge von Tsunamis (Seebeben) gewesen. In zwei Hauptteile zerbrochen habe der Asteroid die Erde vor der Küste Puerto Ricos...
Erscheint lt. Verlag | 24.5.2023 |
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Zusatzinfo | 16 Seiten farbiger Bildteil |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität |
Schlagworte | 2023 • Akakor • Alte Kulturen • Area 51 • Außerirdische • Beb-Kororoti • Die Königin von Saba • eBooks • ErichvonDäniken • Fake News • Guadalupe • König Salomon • Kristallschädel • Kryptozoologie • Maya • Mythen • Nazca • Neuerscheinung • Paranormal • Parapsychologie • Parawissenschaft • Phänomenen • Philadelphia-Experiment • Präatronautik • Rätsel • Sintflut • spirituelle Bücher • Tunguska • Übersinnliches • UFOs • Unerklärliches • Verschwörungen • Verschwörungstheorie • Zwergenmumie |
ISBN-10 | 3-641-30364-8 / 3641303648 |
ISBN-13 | 978-3-641-30364-8 / 9783641303648 |
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